DE1195535B - Vorrichtung zur Bodenbearbeitung - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

AOIb

Deutsche Kl.: 45 a-29/04

B 63471 m/45 a

1. August 1961
24. Juni 1965

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bodenbearbeitung mittels loser auf dem Boden abrollender Krümelwalzen aus Radsternen, deren Spitzen durch parallel oder schräg zur Walzenachse verlaufende Drähte, Stäbe od. dgl. untereinander verbunden sind.

Im allgemeinen sind Kultivatoren in Anwendung, bei denen auf Rollkörpern Zinken, Löffel od. dgl. angeordnet sind, welche beim Abrollen des Gerätes in den Boden eindringen sollen, oder es werden andere Bodenfräsen mit auf dem Umfang eines motorisch angetriebenen Wälzkörpers vorgesehenen Fräßmessern benutzt. Mit solchen Geräten, die in ihrem Aufbau kompliziert und aufwendig sind, läßt sich die angestrebte Auflockerung des Bodens nur sehr unvollkommen erreichen, insbesondere werden bei den üblichen Kultivatoren oder bei den bekannten Eggen die in den Boden eindringenden Werkzeuge, besonders bei schwerem Boden, sehr schnell verstopft.

Deshalb werden heute sogenannte Bodenkrümler verwandt, bei denen lose auf dem Boden abrollende Krümelwalzen aus Radsternen vorgesehen sind, deren Spitzen durch parallel oder schräg zur Walzenachse verlaufende Drähte, Stäbe od. dgl. untereinander verbunden sind. Diese Drähte zerschneiden die Bodenklumpen und dringen infolge ihrer Anordnung an den Spitzen der Radsterne bis weit unter die Bodenoberfläche ein. Will man mit solchen Geräten zwischen Pflanzen- oder Saatreihen arbeiten, so ist besondere Sorgfalt darauf zu richten, daß die Pflanzenoder Saatreihen nicht verletzt werden. Dieses bereitet besonders dann Schwierigkeiten, wenn mit den gleichen Geräten die Pflanzenreihen in einem größeren Wachstumszustand der Pflanzen bearbeitet werden sollen. Die Erfindung beseitigt die Mängel der bekannten Einrichtungen und gestattet die weitgehende Anpassung der jeweiligen Geräte an die jahreszeitlich bedingten Betriebsverhältnisse, indem erfindungsgemäß zur Bodenbearbeitung einzelner Pflanz- oder Saatreihen solche Krümelwalzen von geringerer Breite als der Pflanzenreihenabstand zur Anwendung gelangen und diese unabhängig voneinander an einem gemeinsamen, sich quer, vorzugsweise über mehrere Pflanzenreihen hinwegerstreckenden Träger in vertikaler Richtung auf und ab pendelnd, in ihrem gegenseitigen Abstand einstellbar, aufgehängt sind.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeder Pflanzen- oder Saatreihe eine aus mindestens zwei Krümelwalzen gebildete Krümelwalzengruppe zugeordnet, wobei mehrere solcher Walzengruppen nebeneinander auf dem gemeinsamen Träger angeordnet sind. Bei der Benutzung Vorrichtung zur Bodenbearbeitung

Anmelder:

Karl Becker Maschinenfabrik,

Gieselwerder/Weser

Als Erfinder benannt:

Karl Becker, Gieselwerder/Weser

der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der die Krümelwalzen oder Krümelwalzengruppen tragende Träger am Gestell einer der Durchführung von Pflanz- oder Pflegearbeiten dienenden Einrichtung, wie z. B. Hackvorrichtung, Häufelgerät, Grubber, Scheiben- oder Vibrationsegge od. dgl., angeordnet oder an dem Rahmen eines solchen Gerätes derart angeschlossen, daß die Krümelwalzen einen Nachläufer zu den Werkzeugen des vorherlaufenden Gerätes bilden. Hierbei sind vorzugsweise die einzelnen Krümelwalzen in ihrem Träger in an sich bekannter Weise mit ihrer Drehachse geneigt zur Boden-Oberfläche gelagert, insbesondere schräg zur Querachse des Gerätes befestigt.

Der Erfindungsgedanke, der die verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten zuläßt, ist in den Zeichnungen wiedergegeben, und zwar zeigen

Fig. 1 und 2 Seitenansicht und Draufsicht eines Teiles einer mit erfindungsgemäß ausgebildeten Krümelwalzen arbeitenden Vorrichtung,

F i g. 3 eine Seitenansicht der gleichen Vorrichtung in Arbeitsstellung, teilweise im Schnitt in vergrößertem Maßstab,

Fi g. 4 bis 10 schematische Darstellungen über verschiedene Einsatzmöglichkeiten der Vorrichtung.

Das Gerät wird je nach dem gewünschten Einsatz an der Ackerschiene 1 eines Schleppers, an einer Querstrebe der Hack- oder Häufelvorrichtung oder an irgendeiner anderen Einrichtung, mit der die Krümelvorrichtung kombiniert werden soll, befestigt. Es weist einen rohrförmigen Querträger 2 auf, der von seitlichen Armen 3 getragen wird, die ihrerseits mittels je einer Einstellvorrichtung 4 an der Ackerschiene 1 oder an einer Strebe des vorherlaufenden Gerätes befestigt sind. Der Anstellwinkel α gegenüber dem Boden ist mit Hilfe von der Einstellvorrichtung 4 einstellbar. Entsprechend der Anzahl der gleichzeitig zu bearbeitenden Reihen sind auf dem Querträger 2 auch mehrere solcher Aggregate, wie sie in F i g. 1 und 2 dargestellt sind, nebeneinander aufgesetzt.

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Jedes hängt an einem Träger 8, der vermittels der Parallellenker5 senkrecht auf und ab schwingbar an einem Halter 6 lagert, welcher seinerseits einstellbar mit den Schellen 7 auf dem Querrohr 2 aufgesetzt ist. An dem Träger 8 sitzt in einer Vertikalführung 9, in verschiedene Höhenjage einstellbar, ein Bügel 10 und an der Schelle 7 ein Arm 11. Zwischen beiden hängt eine Zugfeder 12, die je nach Einstellung des Bügels 10 den Träger 8 der Krümelwalzen 13 mehr oder weniger stark gegen den Boden drückt. Im Prinzip die gleiche Anordnung von Parallellenkern und Federn kann auch benutzt werden, wenn eine einzige Krümelwalze als Nachläufer an einem voranlaufenden Gerät angeordnet wird.

Jede Krümelwalze 13, deren Aufbau im einzelnen noch später beschrieben werden soll, lagert frei drehbar auf einer Achse 14, die ihrerseits in einem Halter 15 sitzt. Jeder Halter läuft in ein Querstück 16 aus, welches gemeinsam mit dem Querstück 16 einer zweiten Krümelwalze 13 in der am Träger 8 vorgesehenen Führung 17 vermittels der Feststellschraube 18 gehalten ist.

Fig. 4 bis 10 zeigen verschiedene Einsatzmöglichkeiten des Gerätes zwischen Saatreihen S oder Pflanzreihen KP oder GP bzw. bei Kartoffeldämmen KD. Wenn der Reihenabstand A beträgt, so läßt sich durch Verstellung der Krümelwalzen 13, die je eine Breite C haben sollen, in ihrem gemeinsamen Träger 8,17 die dem jeweiligen Pflanzenwuchs entsprechende Arbeitsbreite B, B' oder B" einstellen. Selbstverständlieh kann man dies — bei Anordnung mehrerer Krümelaggregate auf einem gemeinsamen Querrohr 2 nebeneinander — in jeder Reihe tun. Man kann auch so arbeiten, daß die Krümelwalzen 13 gemäß F i g. 7 bis 10 die jeweilige Pflanzreihe KD oder einen Kartoffeldamm zwischen sich einschließen. Bei entsprechender Ausgestaltung des Trägers oder Halters lassen sich die einzelnen Krümelwalzen 13 gemäß Fig. 8 in einen Winkel β zur Querachse oder gemäß Fig. 10 in einen Winkel γ zur Horizontalen einstellen, so daß z. B. im letzteren Falle die beiden Seiten eines Kartoffeldammes KD gleichzeitig bearbeitet werden. Vor dem Legen der Kartoffel bzw. solange noch keine Pflanzen da sind, läßt sich die Oberseite des Dammes durch eine wahlweise zuschalibare dritte Krümelwalze 13' bearbeiten.

Claims (10)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Bodenbearbeitung mittels loser auf dem Boden abrollender Krümelwalzen aus Radsternen, deren Spitzen durch parallel oder schräg zur Walzenachse verlaufende Drähte, Stäbe od. dgl, untereinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bearbeitung einzelner Pflanz- oder Saatreihen solche Krümelwalzen (13) von geringerer Breite (C) als der Pflanzreihenabstand (.4) zur Anwendung gelangen und diese unabhängig voneinander an einen gemeinsamen sich quer, vorzugsweise über mehrere Pflanzenreihen hinwegerstreckenden Träger (2) in vertikaler Richtung auf und ab pendelnd, in ihrem gegenseitigen Abstand einstellbar, aufgehängt sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Pflanz- oder Saatreihe eine aus mindestens zwei Krümelwalzen (13) gebildete Krümelwalzengruppe zugeordnet ist und mehrere solcher Walzengruppen nebeneinander auf dem gemeinsamen Träger (2) angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Krümelwalzen (13) oder Krümelwalzengruppen tragende Träger (2) am Gestell einer der Durchführung von Pflanzoder Pflegearbeiten dienenden Einrichtung, wie z. B. Hackvorrichtung, Häufelgerät, Grubber, Scheiben-oder Vibrationsegge od. dgl., angeordnet oder an den Rahmen (1) eines solchen Gerätes derart anschließbar ist, daß die Krümelwalzen einen Nachläufer zu den Werkzeugen des vorherlaufenden Gerätes bilden.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Krümelwalzen

(13) in ihrem Träger in an sich bekannter Weise mit ihrer Drehachse (14) geneigt zur Bodenoberfläche gelagert, insbesondere schräg zur Querachse des Gerätes befestigt sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schräglage der Achsen

(14) der einzelnen Krümelwalzenkörper (13) einstellbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (14) der beiden aufeinanderfolgenden Krümelwalzen (13) so dicht zusammengerückt sind, daß die Umfangkreise einander durchdringen.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bearbeitung von Kartoffeldämmen od. dgl. zwei Krümelwalzen (13) entsprechend den Dammseiten mit ihrer Achse (14) schräg zueinandergestellt sind und beiden mindestens eine, die Dammkrone bearbeitende Krümelwalze (13') zeitweilig zuschaltbar ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei Krümelwalzen (13) mit ihrem Achsträger (15) und einem daransitzenden Querstück (16) in einer gemeinsamen, am Halter (8) vorgesehenen Querführang (17), z. B. einer zylindrischen Büchse, in ihrer seitlichen Versetzung zueinander verschiebbar lagern.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der die Krümelwalzen (13) tragende Halter (8) in an sich bekannter Weise nach Art einer Parallelkurbel von Doppellenkern (5) in senkrechter Richtung schwenkbar getragen wird und den Halter gegen den Boden drückende, in ihrer Spannung einstellbare Federn (12) vorgesehen sind.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Krümelwalzen mit schräg zur Walzenachse oder schraubenförmig verlaufenden Drähten, Stäben od. dgl. in an sich bekannter Weise jeweils zwei Walzen mit entgegengesetzt gerichteter Steigung zu einem Paar vereint sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 301426, 356 538,
547231, 880 814, 969 422;

schweizerische Patentschrift Nr. 249 297;
französische Patentschrift Nr. 558118;
USA.-Patentschriften Nr. 2 177 026, 2 574 468.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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