DE863047C - Verfahren zur Herstellung von Guanidinrhodanid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Guanidinrhodanid

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DE863047C
DE863047C DEB17364A DEB0017364A DE863047C DE 863047 C DE863047 C DE 863047C DE B17364 A DEB17364 A DE B17364A DE B0017364 A DEB0017364 A DE B0017364A DE 863047 C DE863047 C DE 863047C
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Germany
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rhodanide
guanidine
pressure
temperature
ammonium
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Expired
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DEB17364A
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English (en)
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Otto Dr Grosskinsky
Helmut Dr Umbach
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Bergwerksverband GmbH
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Bergwerksverband GmbH
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Guanidinrhodani#d Das Patent 8oo 663 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Guanidinrhodanid durch Wärmebehandlung von Ammoniumrhodanid im geschlossenen Gefäß unter Druck und unter zeitweisem Abblasen des abgespaltenen Schwefelwasserstoffs. Die Reaktionstemperatur beträgt hierbei etwa igo' C. Man erhält auf diese Weise z. B. aus ioo Gewichtsteilen Rhodanammonium 75 Gewichtsteile einer go"/,igen Rohschmelze, also 67,5 Gewichtsteile Guanidinrhodanid, und erreicht dieses Ziel in etwa 3ostündiger Reaktionsdauer.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die Herstellung von Guanidinrhodanid erheblich beschleunigen läßt, wenn man das Ammoniumrhodanid im geschlossenen Gefäß auf eine Temperatur von etwa 2ooo und darüber erhitzt und beim Nachlassen der Reaktionsgeschwindigkeit unter Abblasen des frei werdenden Schwefelwasserstoffs die Reaktion beendet. Für den Erfolg des Verfahrens ist es zweckmäßig, das Erhitzen des Ammoniumrhodanids möglichst zu beschleunigen. je rascher das Erhitzen vollzogen wird, um so schneller ist zwar die Reaktion durchgeführt, um so besser ist aber auch die Ausbeute an Guanidinrhodanid, da bei übermäßig langsamem Erwärmen, wie festgestellt wurde, auch die Zersetzung des gebildeten Guanidinrhodanids, dessen Zersetzungsgeschwindigkeit mit steigender Temperatur ebenfalls zunimmt, merklich zur Geltung kommt. Das rasche Erhitzen bringt auch den Vorteil mit sich, daß man zur möglichst schnellen Durchführung der Reaktion auf eine höhere Temperatur erhitzen darf als bei langsamem Erhitzen. Die günstigste Höchsttemperatur läßt sich also ohne weiteres nicht angeben, sondern sie ist abhängig von der Erhitzungsgeschwindigkeit. Im allgemeinen wird bei Einstellung eines Druckes von etwa 25 Atm. die günstigste Temperatur etwa bei 23o bis 240' liegen.
  • Während des raschen Erhitzens ist ein Hauptaugenmerk auf den im Gefäß rasch ansteigenden Druck zu richten. Zur Vermeidung einer Gefahr für den Auto-Idav muß der sich stürmisch entwickelnde Schwefelwasserstoff nach Erreichen des Arbeitsdruckes zeitweilig oder auch kontinuierlich abgeblasen werden. Die Menge an Schwefelwasserstoff ist nämlich sehr beträchtlich. So entstehen aus ioo Gewichtsteilen Animoniumrhodanid etwa 22 Teile Schwefelwasserstoff. Da auch der Druck die Bildung von Melamin, Melam, Melon u. ä. im vorliegenden Falle unerwünschten Nebenprodukte unterdrückt, kann man unter Berücksichtigung der Haltbarkeit des Druckgefäßes einen möglichst hohen Druck wählen, unter Umständen 5o Atm. und darüber. Da andererseits hoher Druck hohe Apparatekosten verursacht, wird man sich im allgemeinen mit Drücken bis 5o atü begnügen.
  • Sobald die Bildung von Guanidinrhodanid merklich nachläßt, senkt man den Druck durch stärkeres Ab- blasen des Schwefelwasserstoffs. Man erkennt den richtigen Augenblick dafür an dem Nachlassen der Schwefelwasserstoffentwicklung bzw. am Nachlassen einer merklichen Drucksteigerung. Den richtigen Augenblick, in dem man die Beendigung des Prozesses einleitet, lehrt die Ekfahrung. Theoretisch soll man den Prozeß spätestens dann abschließen, wenn im Reaktionsgen-iisch ebensoviel Guanidinrhodanid in melaminartige Produkte zerfällt, wie aus Ammoniumrhodanid bzw. Thioharnstoff gebildet wird. Das Nachlassen der Reaktionsgeschwindigkeit des Umsatzes von Ammoniumrhodanid zu Guanidinrhodanid bzw. der Schwefelwasserstoffentwicklung ist also lediglich ein Anhaltspunkt-für-,#as, rechtzeitige Abklingenlassen des Prozesses. Bei der Durchführung des Verfahrens wird man also so vorgehen, daß man zunächst gleichzeitig mit der Temperatur auch den über der Schmelze befindlichen Schwefelwasserstoffdruck möglichst hoch ansteigen läßt und mit dem Senken des Druckes erst dann beginnt, wenn die Reaktion auf Grund des bestehenden Gleichgewichts 2 NH,CNS::;#= CN,H" - CNS + H,S ins Stocken kommt. Man läßt nunmehr zeitweilig oder kontinuierlich den Schwefelwasserstoff bis zur Einstellung des Normaldruckes ab, womit praktisch alles Rhodanammonium umgesetzt ist.
  • Das Verfahren läßt sich kontinuierlich durchführen, indem man das Ammoniumrhodanid durch ein beheiztes Druckgefäß hindurchführt, z. B. von unten nach oben durch ein emailliertes Druckrohr. Der frei werdende Schwefelwasserstoff verteilt sich als Schaum in der aufsteigenden Schmelze und wird am Kopf des Gefäßes abgeblasen. Man kann auch ein leicht geneigtes Druckrohr benutzen, an dessen unterem Ende das Ammoniumrhodanid eingeschleust wird, so daß es nach Maßgabe zugeführten Salzes durch das Rohr hindurchgeschleust wird. Am etwas höher gelegenen Ende kann das gebildete Guanidinrhodanid und der frei gewordene Schwefelwasserstoff abgezogen werden. Falls erforderlich, kann man das Abklingen der Reaktion i:a einer zweiten Stufe vornehmen, so daß praktisch das Ammoniumrhodanid vollständig zu Guanidinrhodanid umgesetzt wird. Beispiel ioo Gewichtsteile Rhodanammonium werden in einem emaillierten Druckgefäß geschmolzen, die Temperatur der Schmelze wird über den Schmelzpunkt des Rhodanammoniums, hinaus gesteigert. Bei etwa:[8o'C beginnt die Bildung von Guanidinrhodanid, was am Ansteigen des Druckes zu erkennen ist. Nach etwa 6o Minuten, vom Endpunkt des Einschmelzens an gerechnet, ist die Temperatur auf 195' C und der Druck auf 25 atü angestiegen. Während man nun durch Wärmezufuhr die Temperatur weiter steigert, hält man den Druck durch kontinuierliches Abblasen auf 225 atü konstant, bis nach weiteren 6o bis go Minuten eine Temperatur von 230' C erreicht ist und die Entwicklung des Schwefelwasserstoffs trotz weiterer Temperatursteigerung nachläßt. Ist dieser Zustand erreicht, so senkt man innerhalb von weiteren 3o bis 50 Minuten den Druck allmählich auf o atü und läßt die inzwischen auf 24o' erwärmte Schmelze etwas abkühlen. Der ganze Vorgang nimmt also nur etwa 3 Stunden in Ansprach. Dabei werden - 74,6 Gewichtsteile Rohschmelze erhalten, die zu 88,5 0/, aus Guanidinrhodanid, 5,3 0/. Ammoniumrhodanid und 3,8 "/, Thioharnstoff bestehen. Als Nebenprodukte entstehen 23 Gewichtsteile Schwefelwasserstoff und je etwa i Teil Schwefelkohlenstoff und Ammoniak. Die Ausbeute an Guanidinrhodanid beträgt somit 85 "/, der Theorie. Nach einmaligem Umkristallisieren aus Wasser erhält man das Guanidinrhodanid in einem Reinheitsgrad von 98 bis 99 0/,.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE. I.
  2. Weiterbildung des Verfahrens zur Herstellung von Guanidinrhodanid durch Wärmebehandlung von Ammoniumrhodanid im geschlossenen Gefäß unter Druck bei zeitweiligem Abblasen des abgespaltenen Schwefe 1wasserstoffs gemäß Patent 8oo 663, dadurch gekennzeichnet, daß man Ammoniumrhodanid auf eine Temperatur von etwa 2oo" und darüber erhitzt und beim Nachlassender Reaktionsgeschwindigkeit unter Abblasen des Schwefelwasserstoffs die Reaktion beendet. :z.
  3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur des Ammoniumrhodanids möglichst schnell steigert. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und ?" dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren kontinuierlich durchführt.
DEB17364A 1951-10-30 1951-10-30 Verfahren zur Herstellung von Guanidinrhodanid Expired DE863047C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1000385B (de) * 1954-12-20 1957-01-10 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Herstellung von Melamin

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1000385B (de) * 1954-12-20 1957-01-10 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Herstellung von Melamin
DE1000385C2 (de) * 1954-12-20 1957-06-27 Bergwerksverband Zur Verwertun Verfahren zur Herstellung von Melamin

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