-
Holzkonservierungsmittel Es wurde gefunden, daß man Nitrierungserzeugnisse
von Kondensationsprodukten aus Schwefel und Kohlenwasserstoffen mit gutem Erfolg
zum Konservieren von Holz verwenden kann.
-
Als Ausgangsstoffe für solche Nitrierungserzeugnisse dienen Kondensationsprodukte,
die in bekannter Weise durch Behandlung von aromatischen, aliphatischen oder naphthenischen
Kohlenwasserstoffen oder Kohlenwasserstoffgemischen, z. B. Benzol, Toluol, Xylol,
Äthylbenzol, Diäthylbenzol, Naphthalin, hydriertem Naphthalin, Cyclohexan, Hexan,
Octan, Dekan, Weich- oder Hartparaffin, aliphatischen oder naphthenischen Benzinen,
Mittelölen oder auch höhersiedenden Kohlenwasserstoffen, mit Schwefel, beispielsweise
durch Erhitzen auf etwa 300°, im geschlossenen Gefäß gewonnen sein können.
-
Die Kondensationsprodukte werden in rohem Zustand oder in Fraktionen
zerlegt mit nitrierenden Mitteln behandelt. Als solche kommen konzentrierte Salpetersäure
und vor allem Gemische von Salpetersäure mit Schwefelsäure, z. B. im Verhältnis
i : i, in Frage.
-
Die nitrierten Kondensationsprodukte können noch weitere Substituenten
enthalten, z. B. Halogen-oder Sulfonsäuregruppen, die vor oder nach der Nitrierung
eingeführt wurden.
-
Zum Konservieren von Holz durch Imprägnieren, Tränken oder Anstreichen
verwendet man die Nitrierungserzeugnisse zweckmäßig in Lösung,
z.
B: in Benzol öder Benzin oder als Emulsion. Wasserlösliche Nitrierungsprodukte,
z. B. solche, die Sulfonsäuregruppen enthalten, können auch in w äßriger Lösung
angewandt werden. Neben den Nitrierungserzeugnissen können auch andere Holzkonservierungsmittel,
z. B. Salze der Fluorwasserstöffsäure oder Verbindungen des Arsens mitver-@vendet
werden. Beispiel i Buchen- oder Eichenholz wird mit einer o, i- bis o,2 o/oigen
benzolischen Lösung eines Nitrierungserzeugnisses getränkt, das durch Einwirkung
der doppelten Gewichtsmenge eines Gemisches aus gleichen Teilen konzentrierter Salpetersäure
und Schwefelsäure auf ein Kondensationsprodukt aus Toluol und Schwefel bei einer
von 8o auf i2o° steigenden Temperatur erhalten wurde. Zur Gewinnung des Toluol-Schwefel-Kondensationsproduktes
behandelt man Toluol mit 3ö Gewichtsprozent Schwefel im geschlossenen Gefäß bei
300°, entfernt das unverbrauchte Toluol durch Destillation unter gewöhnlichem Druck
und destilliert den Rückstand im Vakuum.
-
Ein so behandeltes Holz zeigt, der Einwirkung von im Boden vorhandenen
Holzschädlingen längere Zeit ausgesetzt, keinerlei Angriffe, während unbehandeltes
Holz in der gleichen Zeit und unter sonst gleichen Bedingungen völlig verrottet
ist.
-
Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man für die Herstellung der Nitrierungserzeugnisse
Kondensationsprodukte aus Schwefel -und Benzol, Xylol oder Diäthylbenzol verwendet.
-
Beispie12 Ein durch Behandeln - von Xylot mit 25 0/0 Schwefel im geschlossenen
Gefäß bei etwa 3oo° erhaltenes Kondensationsprodukt wird- im Vakuum fraktioniert
destilliert. Die von i5o bis 2oo° siedende Fraktion wird mit der gleichen Menge
eines Gemisches aus gleichen Teilen Salpetersäure und Schwefelsäure behandelt und
das so erhaltene Nitrierungserzeugnis in wäßriger Emulsion zum Tränken von Buchen-
oder Eichenholz verwendet. Die Emulsion wird durch Auflösen des Nitrierungserzeugnisses
in der gleichen Menge Benzol, Zugabe von ioo/o (bezogen auf das Nitrierungserzeugnis)
eines Oxäthylierungserzeugnisses von Hexylnaphthol, das als Emulgator dient, und
Eingießen in so viel Wasser erhalten, daß die Emulsion etwa i o/o des Nitrierungserzeugnisses
enthält. Das Holz ist nach dem Trocknen etwa ebenso beständig wie das nach Beispiel
i behandelte. -Beispie13 Das nach Beispiel i gewonnene Kondensationsprodukt aus
Toluol und Schwefel wird mit konzentrierter Schwefelsäure sulfoniert, anschließend
ohne Entfernung der Schwefelsäure mit der 2,5fachen Menge eines Gemisches aus gleichen
Teilen Salpetersäure und Schwefelsäure nitriert. Die nitrierte Su1-fonsäure wird
durch Aussalzen isoliert und in ihr Ammoniumsalz oder Natriumsalz umgewandelt. Dieses
dient in wäßriger Lösung zum Imprägnieren von Holz, das nach dieser Behandlung durch
im Boden vorkommende Schädlinge nicht mehr angegriffen wird.