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Schulterlose Großflasche, insbesondere Ausschenkflasche für Wein
Gegenstand
der Erfindung ist eine sich allmählich verjüngende schulterlose Flasche, die sich
in der Formgebung z.B. an eine gedrungene Weinflasche anlehnt, jedoch einen größeren
Inhalt als diese, nämlich von z. B. Io, 20 oder mehr Liter hat, vorzugsweise zum
Ausschenken von Wein benutzbar und aus Dauben zusammengesetzt ist, die wie bei einem
Faß vorzugsweise aus Holz bestehen.
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Bisher wurden als Zwischengebinde zwischen dem Weinfaß und dem AusschankgefäB,
z. B. einem Krug oder einer Weinflasche, Korbflaschen verwendet mit einem Inhalt
von z. B. Io oder 20 Liter, in die der Wein abgefüllt und aus denen er durch Kippen
der Korbflasche ausgeschenkt wurde. Korbflaschen bestehen aus einem Glasballon mit
einer verhältnismäßig engen ffnung und einem meist mit Stroh oder Heu ausgeschlagenen,
den Glasballon umgebenden Flechtkorb. Die übelstände dieser Art der Aufbewahrung
und des Ausschankes von Wein liegen klar zutage. Die Polsterschicht beginnt bald
durch übergeflossenen Wein zu faulen, mindestens aber einen nicht anziehenden Geruch
zu verbreiten.
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Beim Ausgießen des Weines aus der Korbflasche gelangen leicht Teile
der vermoderten Polsterung oder des Korbes selbst in das Ausschankgefäß. Die Reinigung
der mit einer Schulter versehenen Flasche ist schwierig. Gleichwohl hat man sich
seit Jahrzehnten mit diesen Ubelständen abgefunden, da eine praktikable Änderung
nicht möglich zu sein schien.
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Hier setzt die Erfindung ein und schafft auf neuartige Weise Abhilfe
unter Erzielung einer Reihe von Vorteilen, die sich aus den weiteren Darlegungen
ergeben.
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Bei der schulterlosen, aus Dauben hergestellten Ausschenkflasche
gemäß der Erfindung ist eine Umhüllung, die vermodern könnte, nicht vorhanden, und
vor allem ist die Reinigung der Flasche ohne
weiteres auch unter
Anwendung mechanisierter Hilfsmittel durchführbar, weil im Gegensatz zu Korbflaschen
eine Flaschenschulter nicht vorhanden ist. Im übrigen wird das Ansetzen von Verunreinigungen
von vornherein vermieden, vor allem, wenn das Ausschenken aus der neuen Flasche
bei senkrecht nach unten liegendem Flaschenhals durch eine Zapfvorrichtung erfolgt,
worauf im weiteren noch eingegangen werden wird.
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Das Material der Flasche ist so stabil, daß ein Bruch nicht zu befürchten
ist, so daß diese Ausschenkflaschen wie Fässer gehandhabt, vor allem auch über weite
Strecken transportiert werden können, ohne daß die Herstellungskosten, verglichen
mit ihrer Lebensdauer, etwa untragbar hoch würden. Dabei ist der nicht zu unterschätzende
Vorteil eines gefälligen Aussehens dieser aus Dauben hergestellten Flaschen zu beachten,
insbesondere wenn diese zum Zweck des Ausschankes von Wein in ständerartigen oder
an der Wand befestigten Haltegeräten in Abfüllstellung angeordnet werden. Da aus
Dauben gefügte Gebinde dem Wein adäquater sind als Korbflaschen, auchwenn hier eine
gewisse Gewöhnung eingetreten ist, so spielt dieses gefälligere Aussehen, unabhängig
von den sonstigen Vorteilen, die z. B. auch in einer besseren Haltbarkeit des Weines
und in einer bequemeren Ausschenkmöglichkeit bestehen, eine wesentliche Rolle.
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Die Herstellung der neuen Flasche ist mit Hilfe der Verfahren, nach
denen seit langem Fässer hergestellt werden, ohne weiteres möglich. Die Umrißform
der einzelnen Dauben wird der Form der Flasche angepaßt, so daß also die Außenkanten
der Einzeldauben nach einer ungefähren Parallelführung in einem Drittel, dem unteren
Drittel der Flasche oder zwei Fünftel, ein im wesentlichen stetiges Zusammenlaufen
aufweisen. Das Einfügen des Flaschenbodens erfolgt in gleicher Weise wie die Anbringung
eines Faßbodens mit Hilfe von Nuten, die an den entsprechenden Stellen der Innenflächen
der Dauben angebracht werden und eine Ringnut bilden, in die der Bodenteil, der
aus mehreren- Stückeh zusammengesetzt sein kann, eingreift: Auch die Art der'Anbringung
der Reifen ist die ' bei der Faßherstellung übliche. Die Reifen können aus Holz
oder aus Metall, z. B. Eisen, bestehen. Sie können- auch aus Preßmassen bestehen,
was von besonderem- Vorteil sein kann bei den Reifen, die die'Daúben nach Einleitung
der - Verjüngutig halten, die álso deutlich konisch sein müssen. In der Regel'wird
man'eine'größere Anzahl .$ton-Reifen-vorsehen, als dies;bei Fässern iiblich ist.
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Am Bodenteil der Flasche wird, wie bei Fässern bekannt, ' ein Doppelreifen
angebracht, von denen der'eine die 'Standfläche der Flasche bildet.
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Die Formgebung der Dauben zur Herstellung der Flasche unterliegt
keinen Schwierigkeiten und ist im Plinzip; wenn auch nicht dem Maße nach, von der
Faßherstellung her bekannt.
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, - Bei- den obigen Darlegungen ist im wesentlichen an die HerStellung
der neuen Flasche aus Dauben gedacht, die aus Holz, z. B. Eichenholz, bestehen,
jedoch ist die Erfindung, wenn auch die Verwendung von - Holzdauben die bevorzugte
Ausführungsform darstellt, hierauf nicht beschränkt. Die Dauben könnten auch aus
anderen Stoffen bestehen, z. B. aus mit Bindemitteln versetztem, gepreßtem Holzmehl,
aus einer mit Bindemitteln versetzten Faserstoffmasse, die unter Erwärmen gepreßt
und geformt wird, oder sie können schließlich auch aus Kunststoffen, z. B. Kunstharzpreßmassen,
hergestellt werden.
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Bevorzugt wird eine Flaschenform, die im unteren Drittel ungefähr
zylindrisch ist oder sich sogar etwas erweitert und in den beiden oberen Dritteln
ungefähr stetig verjüngt,-wobei die Verteilung des Einzuges nicht unbedingt ein
Drittel zu zwei Drittel betragen muß, sondern auch zwei Fünftel zu drei Fünftel
oder auch ein Fünftel zu vier Fünftel sein kann. Für die im Einzelfalle zu wählende
Form ist nicht nur die Größe der Flasche, sondern auch das Daubenmaterial von Belang;
stets jedoch ist, auch wenn das Daubenmaterial es ohne weiteres zulassen würde,
eine das Reinigen er-- schwerende Schulterform der Flasche zu vermeiden.
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Oben wurde bereits darauf hingewiesen, daß die durch die Erfindung
erzielten Vorteile sich ins besondere dann zeigen, wenn das Ausschenken aus der
neuen Flasche in einer Stellung derselben mit dem Flaschenhals senkrecht nach unten
mit Hilfe einer Zapfvorrichtung, die z. B. an der Flasche befestigt werden kann,
erfolgt, wobei die Flasche z. B. in einem Ständers der ebenfalls aus Holz bestehen
kann, hängt, und zwar zweckmäßigerweise in einer Höhe, die die Bedienung des Zapfhahnes
und das Unterstellen von Gebinden, in die abgefüllt wird, erleichtert. Bemerkt sei,
daß, wenn mehrere Weinsorten ausgeschenkt werden sollen, eine entsprechende Anzahl
von Ausschenkflaschen nach der Erfindung auch in an der Wand, z. B. nebeneinander
angebrachten Halteringen oder Haltebügeln mit den Hälsen nach unten, aufgehängt
werden kann.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Aus führungsform der Flasche
nach der Erfindung dargestellt.
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Fig. I zweigt in Seitenansicht die aus Holzdauben bestehende Ausschenkflasche
nach der Erfindung, die einen Inhalt von 25 Liter haben mag; Fig. 2 zeigt einen
Schnitt nach der Linie II-II der Fig. I.
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Die als Ganzes mit I bezeichnete Flasche besteht aus einer Mehrzahl
von Dauben 2, die in üblicher Weise gefügt und im Bereich der Fugen zweckmäßig miteinander
verleimt sind. Man wird sich dabei eines wasserfesten Leimes bedienen. Ein weiterer
Zusammenhalt der'Dauben erfolgt durch Auftreiben von Reifen 3. Am Bodenteil ist
ein Doppelreifen 3, 4 vorgesehen, dessen unterster Reifen 4 die Standfläche bildet.
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Die Form der Flasche ist derart, daß die unteren zwei Fünftel der
Flasche etwas nach außen divergieren, während die oberen drei Fünftel im wesentlichen
stetig konvergieren und sogar eine leichte Einbuchtung zeigen. Oberhalb des Ansatzes
der Verjüngung ist ein verhältnismäßig stark
konisch ausgebildeter
Reifen 5 aufgekeilt, der zweckmäßigerweise aus Schmiedeeisen besteht. Die Kontur
der Dauben entspricht der Flaschenform.
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Die Begrenzungskanten laufen zunächst etwas auseinander, um sich dann
verhältnismäßig stetig zu nähern.
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PATENTANSPCHE: I. Schulterlose !Großflasche, insbesondereAusschenkflasche
für Wein mit einem Inhalt von mehr als 10 Liter, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus durch Reifen gehaltenen Dauben, insbesondere aus Holz, und einem Bodenteil,
vorzugsweise ebenfalls aus Holz, besteht.