DE826703C

DE826703C - Flaschenausguss und Verfahren zu dessen Herstellung

Info

Publication number: DE826703C
Application number: DEG124A
Authority: DE
Original assignee: RUDOLF GORETZKI
Current assignee: RUDOLF GORETZKI
Priority date: 1949-10-21
Filing date: 1949-10-21
Publication date: 1952-01-03

Description

Flaschenausguß und Verfahren zu dessen Herstellung I)ie Ertindung ,etriftt Flaschenausgüsse an Dickwandfiaschen und Verfahren zu deren Herstellung.
An Getränkeflaschen wird es als lästig empfunden, daß ein genaues Eingießen kleinerer Flüssigkeitsmengen durch den dicken Flaschenhals erschwert wird, so daß insbesondere beim Ausgießen aus Weinbrand- und Likörflaschen ein besonderer, mit einem Hohlkorken verbundener schnabelförmiger Ausguß aufgesetzt werden muß.
Es ist also ein besonderer loser Teil notwendig, der einmal nicht immer zur Hand ist, und zum anderen muß er beim Wechsel der Flasche gereinigt werden, wenn eine Vermengung der verschiedenen Flüssigkeiten vermieden werden soll. Außerdem setzen sich an solchen Ausgüssen Rückstände an, so daß sie auch in hygienischer Hinsicht zu beanstanden sind.
Um einen mit der Flasche fest verbundenen Ausguß zu schaffen, wurden z. B. dünnwandige Medizinflaschen mit angeblasenen Ausgußtüllen versehen. Dieses Verfahren war bisher nur bei dünnwandigen Flaschen anwendbar, und außerdem ist eine derartige hervorstehende Tülle besonders gefährdet und bricht beim Transport daher leicht ab.
Durch den Erfindungsgegenstand wird die Möglichkeit geschaffen, auch dickwandige Flaschen mit einem wirksamen Ausguß auszustatten, und zwar unter Vermeidung der geschilderten Nachteile. Insbesondere ist der Erfindungsgegenstand an dickwandigen Flaschen aller Art anwendbar, wie sie für Wein und alkoholische Getränke vorzugsweise verwendet werden, ohne daß an den Umrissen der Flasche etwas geändert wird und ohne daß die üblichen Verschlußmethoden einer Anpassung bedürfen, sowie auch ohne daß die sonstige Verwendung und Handhabung der Flasche irgendwie eingeschränkt wird.
Gemäß der Erfindung liegt die Ausgußtülle auf der Flaschenmündung vollständig innerhalb des normalen Umrisses des Flaschenhalses bzw. der Flasche und besteht vorzugsweise aus einer Aussparung in der Flaschenmündung, die so angeordnet ist, daß die Innenseite des Flaschenhalses nur eine kleine Einkerbung aufweist, die sich nach dem Außenumfang des Halses und vorzugsweise auch nach unten verbreitert. Hierdurch wird nicht nur erreicht, daß die Flüssigkeit in einem dünnen Strahl ausfließt, sondern durch die Wirkung der Oberflächenspannung wird auch ein Heruntertropfen der Flüssigkeit an der Flaschenausgußseite verhindert.
Vorzugsweise sind um den Flaschenumfang verteilt mehrere Tüllen oder Ausgüsse dieser Art angebracht, wodurch der Benutzer zwangsläufig auf die Benutzung einer Tülle hingeführt wird und die Handlichkeit bei der Benutzung der Flasche weiterhin erhöht wird.
Die erfindungsgemäße Augußtülle ist leicht nachträglich an jeder Flasche anzubringen, soweit dies nicht bereits bei der Herstellung der Flasche durch Eindrücken in die noch weiche Glasmasse geschehen soll oder ist. Zu diesem Zweck wird die Ausgußöffnung entweder mit einem rotierenden Schleifkörper eingeschliffen oder mit einem Brenner mit spitzer Flamme eingeschmolzen.
Der Erfindungsgegenstand und seine Herstellung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
In Abb. 1 ist der Oberteil des Flaschenhalses schaubildlich dargestellt, der zwei Ausgußöffnungen I und 2 enthält. Die Oeffnungen I und 2 sind so bemessen und angeordnet, daß an der Innenkante 3 nur eine kleine Einkerbung 4 entsteht, die sich nach unten erweitert.
In Abb. 2 ist ein Schnitt durch den Flaschenhals dargestellt. Der Ausguß 5 stellt hier die Durchdringung eines Kegels mit dem Flaschenhals dar, dessen Achse außerhalb der Flasche 6 verläuft und die Flaschenachse I-I oberhalb der Flasche schneidet.
Abb. 3 zeigt die zugehörige Seitenansicht.
Abb. 4 zeigt schematisch die Herstellung der öffnung durch ein Schleifwerkzeug 7, welches die Form des Durchdringungskörpers hat.
An Stelle des Schleifwerkzeugs 7 kann bei der Herstellung der Flasche auch ein entsprechend erhitztes Werkstück verwendet werden, welches einfach auf den Flaschenhals aufgedrückt wird und dadurch in das sich erweichende Glas die gewünschte Vertiefung eindrückt. Vorzugsweise wird dieses Werkstück dauernd elektrisch oder durch Gas beheizt, so daß ein ununterbrochenes Arbeiten möglich wird. Dabei wird das Werkzeug 7 an einer Einrichtung beweglich angebracht, die mit einer revolverartigen Aufnahmevorrichtung für die Flaschen versehen ist, so daß ein laufendes Arbeiten ermöglicht wird.
Auch ist es möglich, unmittelbar eine entsprechend eingestellte spitze Flamme auf die Flaschenmündung einwirken zu lassen, die das Glas entsprechend erweicht und dabei die gewünschte Ausgußform unmittelbar herbeiführt.
Es ist einleuchtend, daß hinsichtlich der Form der Ausgüsse selbst wie auch hinsichtlich der Herstellungsverfahren weitgehende Änderungen und sonstige Ausführungsformen möglich sind, ohne von dem Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Flaschenausguß für Dickwandflaschen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Flaschenmündung vollständig innerhalb der normalen Umrisse des Flaschenhalses (6) eine Ausgußtülle (1 oder 2) liegt.
2. Flaschenausguß nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Umfang der Flaschenmündung mehrere Ausgußtüllen (I, 2) verteilt vorgesehen sind.
3. Flaschenausguß nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausguß (I, 2) aus einer Aussparung in der Flaschenmündung besteht, die so angeordnet ist, daß die Innenseite (3) des Flaschenhalses (6) nur eine kleine Einkerbung (4) aufweist, die sich nach dem Außenumfang des Halses (6) stark verbreitert.
4. Flaschenausguß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (II-II) der prismatischen oder kegeligen Aussparung die Flaschenachse (I-I) oberhalb bzw. außerhalb der Flaschenöffnung schneidet.
5. Verfahren zur Herstellung von Flaschenausgüssen nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung durch Einschleifen mittels eines rotierenden Schleifkörpers (7) erzeugt wird, der die Form der Aussparung besitzt.
6. Verfahren zur Herstellung von Flaschen ausgüssen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausguß (5) mit einem erhitzten Werkzeug eingedrückt wird.
7. Verfahren zur Herstellung von Flaschenausgüssen nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausguß durch eine Flamme eingeschmolzen wird.