DE861731C - Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung von Leichen, Kadavern und Teilen davon - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung von Leichen, Kadavern und Teilen davon

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DE861731C
DE861731C DET1562A DET0001562A DE861731C DE 861731 C DE861731 C DE 861731C DE T1562 A DET1562 A DE T1562A DE T0001562 A DET0001562 A DE T0001562A DE 861731 C DE861731 C DE 861731C
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DE
Germany
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combustion
air
burn
grate
parts
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Expired
Application number
DET1562A
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English (en)
Inventor
Martin Klettner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Topf J A & Soehne
Original Assignee
Topf J A & Soehne
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Publication date
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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23GCREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
    • F23G1/00Furnaces for cremation of human or animal carcasses

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung von Leichen, Kadavern und Teilen davon . Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung von Leichen, Kadavern und Teilen davon durch rekuperativ erhitzte Verbrennungsluft und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Fast alle bisher bekanntgewordenen Einäscherungsverfahren verwenden im Rekuperativverfahren erhitzte Luft als Verbrennungsluft für die Verbrennung der Leichen. In der gleichen Weise wie bei allen Verbrennungsvorgängen in der Wärmetechnik soll der Verbrennungsprozeß durch die Vorwärmung der Luft thermisch auf eine höhere Stufe gehoben und damit die Verbrennungstemperatur gesteigert werden.
  • Der Heizwert einer Leiche bzw. ihr Brennwert wurde bisher grundsätzlich nach dem Fettgehalt der Leiche beurteilt. Die im Fettkörper der menschlichen Leiche enthaltenen CH (Kohlewasserstoff)-Verbindungen (Fette) weisen zum Teil eine sehr niedrige Zündtemperatur auf und verbrennen bei höchsten Temperaturen. Dagegen ist es bisher nicht gelungen, die im Eiweißkörper in Verbindung mit N (Stickstoff) enthaltenen CH-Verbindungen bei Fehlen von reinen Fettkörpern und damit reinen CH-Verbindungen exotherm zu verbrennen. Der Eiweißkörper setzt mit seinem relativ hohen N-Gehalt (etwa 25 °/o) seiner Verbrennung heftigsten Widerstand entgegen. Seine Zündtemperatur liegt bei etwa 8oo° C.
  • Bei bisher erreichten Lufttemperaturen von 400 bis 50o° C konnte somit die im Eiweißkörper enthaltene Stickstoffkomponente in ihrer die Verbrennung hemmenden Wirkung nicht aufgehoben werden.
  • Erfahrungsgemäß vermag erst die Einwirkung von Luft von 8oo bis goo° die Trennung des N von den CH-Verbindungen zu vollziehen, trotzdem es sich auch im Eiweißkörper nicht um eine chemische Verbindung von N + CH handelt, sondern nur um eine jener lockeren Verbindungen von N, wie sie dieser, als sehr träge bekanntes Gas, vielfach eingeht. Daß bei der Ausschaltung des N auch eine gewisse Wärmemenge verbraucht wird, ist anzunehmen. Jedoch wird aber niemals der große Wärmeverbrauch auftreten, der notwendig ist, um N aus einer festen chemischen Verbindung frei zu machen. Es werden auch bei der Verbrennung der CH-Verbindungen im Eiweißkörper nahezu die Wärmemengen frei, welche bei der Verbrennung von reinen CH-Verbindungen ihrer - Zusammensetzung entsprechend entbunden werden.
  • Für eine menschliche Leiche von etwa 7o kg Gewicht, einem Gehalt von etwa 12 kg C, etwa 2 kg H2 und etwa o,5 kg P, bei etwa 35,6 kg 11,0 -f- N errechnet sich ein Mindestheizwert von etwa 16o ooo WE, wozu noch die Sargverbrennungswärme zu rechnen ist.
  • Das endgültige Ziel in der Kremation mußte demnach sein, die jeweilige notwendige Verbrennungsluftmenge ohne zusätzliche' Wärmezufuhr, lediglich unter Ausnutzung der Abgase auf 80o bis goo° zu erhitzen, um die im Eiweißkörper enthaltenen beträchtlichen, aber an N gebundenen CH-Mengen restlos zu verbrennen und durch Freiwerdung dieser Wärmemengen die Verbrennung jeder menschlichen Leiche ohne zusätzliche Wärmezufuhr zu ermöglichen.
  • Mittels des Einäscherungsverfahrens gemäß der Erfindung ist dieses Ziel erreicht. Es werden nicht nur die notwendigen Wärmemengen für die Verdampfung und den Abtransport des Wassers in der Leiche verfügbar, sondern auch diejenigen für das Verbrennen und Veraschen der Leiche selbst. Abzüglich der Wärmemengen, cäie im Abgas verlorengehen, verbleiben noch immer bedeutende Wärmemengen disponibel für das Hochheizen des Ofens bzw. die Erhaltung seines Beharrungszustandes.
  • Ein eingangs erwähntes Verfahren wird gemäß der Erfindung derart durchgeführt, daß die Leiche mit dem Sarg in einer Muffel auf einem Balkenrost so lange der Einwirkung eines unter Aufwand von Brennstoff rekuperativ beheizen Luftstromes und/oder der Strahlungseinwirkung erhitzter Muffelwände ' ausgesetzt wird, bis der in Brand geratene Sarg und die durch die Verdampfung ihres Wassergehaltes brennfähig gewordene Leiche zerfällt, und daß die Teile auf einem darunter befindlichen kleinen Ausbrennrost mit der auf 80o bis goo° C rekuperativ, hauptsächlich durch die Verbrennungswärme der Leichenteile erhitzten erforderlichen Verbrennungsluftmenge exotherm verbrennen, wobei die sich bildenden Verbrennungsgase von oben nach unten durch den Ausbrennrost abströmen und sich zwecks vollständiger Verbrennung der flüchtigen Bestandteile mit unter dem Ausbrennrost zugeführter heißer Verbrennungsluft mischen, und daß die Verbrennungsgase unmittelbar in den Rekuperator geleitet werden, in welchem sie ihren Wärmeinhalt an die Verbrennungsluft abgeben, so daß die Verbrennung ohne weiteren Aufwand an Brennstoff unterhalten wird. Die Abbildung zeigt einen Ofen zur. Durchführung des Verfahrens.
  • Die den Sarggrößen angepaßte und in den Normalmaßen ausgeführte Müffel A ist als Verbrennungsraum nur so lange wärmewirtschaftlich wirksam, wie der Muffelraum von den Verbrennungsgasen voll ausgefüllt wird. Der bisherige ausschließlich in der Muffel durchgeführte Verbrennungsprozeß muß Trocknungsprozeß werden und als solcher beendet sein, sobald nach Verbrennen des Sarges und Abfallen des Kopfes und der Gliedmaßen die nur aus zwei Steinen bestehende Rostanlage die Teile des Rumpfes selbsttätig in den kleinen über der Drehplatte liegenden eigentlichen Verbrennungsraum B durchfallen läßt. Dauer dieses Prozesses in der Muffel 2o bis 30 Minuten.
  • In diesem kleinen Verbrennungsraum kommt die auf 80o bis goo° C erhitzte Luft innig mit den noch unverbrannten Eiweißstoffen in Berührung, trennt N von den CH-Verbindungen und bringt CH bei Temperaturen bis über zgoo° C restlos zur Verbrennung. Dieser eigentliche Verbrennungsprozeß dauert io bis 15 Minuten. Die Drehplatte kann gedreht werden, und die gesamten Aschereste fallen zum Nachglühen in den dritten Verbrennungsraum auf den Ascherost C.
  • Die notwendige Verbrennungsluft wird in einem aus Schamottesteinen gemauerten oder metallischen Lufterhitzer D auf 80o bis goo° C erhitzt. Beim Anfahren des Ofens liefert ein Heißluftgasbrenner E Verbrennungsgase von i?,oo bis 130o° C für das Hochheizen. des Lufterhitzers. Die Heißluft wird regelbar in die Muffel, über der Drehplatte und unter dem Ascherost zugeführt, Auch der Heißluftgasbrenner wird vom Lufterhitzer mit Luft von max. 60o° C beliefert.
  • Sobald der Ofen Beharrungszustand erreicht hat, wird der Gasbrenner abgestellt, und die Beheizung des Lufterhitzers erfolgt nur durch die gleichfalls sehr heißen Abgase insbesondere während der eigentlichen Verbrennungsphase auf der Drehplatte, bei der die Eiweißkörper lebhaft verbrennen.
  • Die gesamte Einäscherungsdauer wird durch das neue Einäscherungsverfahren bis 45, oft bis 3o Minuten reduziert.
  • Die Qualität der Asche kennzeichnet diese als vollkommen verbrannt, keimfrei und von so mäßigem Volumen, daß die normale Urne selten ganz gefüllt wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: -1. Verfahren zur Verbrennung von Leichen, Kadavern' und Teilen davon durch rekuperativ. erhitzte Verbrennungsluft, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiche mit dem Sarg in einer Muffel auf einem Balkenrost so lange der Einwirkung eines unter Aufwand von Brennstoff rekuperativ beheizten Luftstromes und/oder der Strahlungseinwirkung erhitzter Muffelwände ausgesetzt wird, bis der in Brand geratene Sarg und die durch die Verdampfung ihres Wassergehaltes brennfähig gewordene Leiche zerfällt, und daß die Teile auf einem darunter befindlichen kleinen Ausbrennrost mit der auf 80o bis goo° C rekuperativ, hauptsächlich durch die Verbrennungswärme der Leichenteile, erhitzten erforderlichen Verbrennungsluftmenge exotherm verbrennen, wobei die sich bildenden Verbrennungsgase von oben nach unten durch den Ausbrennrost abströmen und sich zwecks vollständiger Verbrennung der flüchtigen Bestandteile mit unter dem Ausbrennrost zugeführter heißer Verbrennungsluft mischen, und daß die Verbrennungsgase unmittelbar in den Rekuperator geleitet werden, in welchem sie ihren Wärmeinhalt an die Verbrennungsluft abgeben, so daß die Verbrennung ohne weiteren Aufwand an Brennstoff unterhalten wird.
  2. 2. Ofen zur Verbrennung von Leichen, Kadavern und Teilen davon mit rekuperativ erhitzter Verbrennungsluft mit unter dem Balkenrost einer Muffel befindlichen abklapp- oder einfahrbarem Ausbrennrost zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß der Balkenrost nur aus zwei Balken besteht und über einen Trichterboden angeordnet ist, dessen Böschungsflächen zur Beförderung der Sarg- und Leichenteile auf den aufklapp- oder einfahrbaren Ausbrennrost dienen und daß über dem Ausbrennrost Zuführungsöffnungen für die Erstluft und in dem Raum unterhalb des Ausbrennrostes der Verbrennungsgasabzug in den Rekuperator, ein Heißluftgasbrenner zur zeitweisen Beheizung des Rekuperators und Öffnungen zur Zuführung von Zweitluft angeordnet sind und sein Boden einen ebenfalls abklappbaren, entsprechend der fortgeschrittenen Verbrennung kleineren Ausglührost bildet, zu dem ebenfalls Heißluftzuführungsöffnungen führen.
  3. 3. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuerraum mit einer verhältnismäßig dünnen Auskleidung von geringer Wärmekapazität ausgestattet ist und von einer starken Isolierschicht umgeben ist. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 669 6q.5.
DET1562A 1950-06-24 1950-06-24 Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung von Leichen, Kadavern und Teilen davon Expired DE861731C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1121262B (de) * 1951-12-27 1962-01-04 Svenska Metallverkens Ugns Akt Verbrennungsofen
EP0890788A1 (de) * 1997-07-10 1999-01-13 BSBG Bremer Sonderabfallberatungsgesellschaft mbH Verfahren und Vorrichtung zur Einäscherung eines leblosen, menschlichen Körpers

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE669645C (de) * 1936-06-23 1938-12-31 Wilhelm Ruppmann Fa Leichenverbrennungsofen

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