DE740311C - Verfahren zur Entwicklung von nutzbaren Gasen, Nebeln, Daempfen u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Entwicklung von nutzbaren Gasen, Nebeln, Daempfen u. dgl.

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DE740311C
DE740311C DEW99129D DEW0099129D DE740311C DE 740311 C DE740311 C DE 740311C DE W99129 D DEW99129 D DE W99129D DE W0099129 D DEW0099129 D DE W0099129D DE 740311 C DE740311 C DE 740311C
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DE
Germany
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semi
gases
metals
pyrophoric
mists
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Expired
Application number
DEW99129D
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English (en)
Inventor
Dr Alfred Schmid
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OSWALD FIDEL WYSS DR
Original Assignee
OSWALD FIDEL WYSS DR
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J7/00Apparatus for generating gases

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur-Entwicklung von nutzbaren Gasen, Nebel, Dämpfen u. dgl.
  • Es ist bekannt, aus sogenannten semipyrophoren Metallen und Slauerstofftragern, wie z. B. Kaliumchlorat; sowie Reib- und Bindemitteln Sicherheitszündmassen herzustellen, innerhalb welcher die semipyrophoren Metalle als Initialzündstoffe dienen. Diese Anwendung' setzt voraus, daß' derartige Sicherheitszündmassen zu Körpern geformt sind, die an einer Reibfläche gerieben werden können, ohne durch die Reibung zerstört zu werden, - d. h. sie müssen neben- einer zusammenhaltenden Raumgestaltung eine gewisse Mindesthärte besitzen; und durch Reibung an be sonders präparierten Reibflächen in Zusammenwirkung mit den in den Sicherheitszündmassen enthaltenen Sauerstofiträgern müssen dann diejenigen Temperaturen erreicht werden, die der Entzündungstemperatur des semipyrophoren Metalls gleichkommen. Die, so entzündeten - Sicherheitszündmassen werden dabei ihrerseits dazu verwendet, -um andere Körper, die eigentlich Brennstoffe sind, wie z.B. die Holz- oder Pappstäbe von Streichhölzern, oder - den Tabak von Zigarren, -Zigaretten, Zigarillos in Brand zu setzen.
  • Demgegenüber wurde nun gefunden, daß man semipyrophore Metalle ~nicht~ nur wie nach dem vörerwähnten - bekannten Vorschlag als Initialzündsubstanz benutzen sondern sie mit Ibesonderem Vorteil auch zur Entwicklung von nutzbaren Gasen, Dämpfen, Hebeln u. dgl. verwenden kann, und zwar in der Weise, daß Moschus, Harze, Zinkchlorid, Balsame, Jod, Jodverbindungen u. dgl. Stoffe, welche bei erhöhter - Temperatur nutzbare Gase, Dämpfe, semipyrophoren Nebel 0. dgl. zu entwickeln vermögen, mit semipyrophoren Metallen, z. B. Eisen, Kobalt oder Nickel, vermischt und-zusammen mit diesen zum Abbrand gebracht werden.
  • Eine derartige Verwendung der semipyrophoren Metalle unterscheidet sich dabei von der als Initialzündsubstanz im Rahmen der vorerwähnten Sicherheitszündmassen grundsätzlich nicht nur dadurch, daß die semipyrophoren Metalle im Sinne der Erfindung als Mittel zur- ErzeuRgung der die Bildung der nutzbaren Gase, Dämpfe, Nebel u. dgl. ermöglichenden Temperatur verwendet werden, sondern vor allem auch dadurch, daß dabei Sauerstoffträger, welche für die erwähnten Sicherheitszündmassen einen unbedingt notwendigen Bestandteil darstellen, überhaupt keine Verwendung finden, und daß dabei der Verbrennungsprozeß durch beliebige Mittel eingeleitet werden kann, wie z. B. durch Entzünden mit Streichhölzern, Kerzen, Bunsenbrennern 0. dgl. oder durch Anbringen eines besonderen Zündkopfes, der seinerseits durch Reibung zur Entzündung gebracht wird, wie denn überhaupt die gesamte Problemstellung bei beiden Verwendungsgebieten eine Igrundsätzlich andere ist und daher auch kein,eriei Rückschlüsse von der einen auf die andere Lösung gezogen werden können. Bei einer Initialzündmasse. kommt es darauf an, daß eine Entzündung durch Reiben an einer besonderen Reibfläche möglich ist, daß die Entzündungstemperatur des Initialzünders niedrig, die durch Reibung hervorgerufene.
  • Reaktionswärme zwecks Sicherstellung einer raschen Reaktionsgeschwindigkeit dagegen -hoch und intensiv ist, und daß - auch. das Abbrennen ,des Zündsatzes schnell erfolgt, um den mit der Zündmasse versehenen Körper schnell und vollständig in Brand zu setzen, was alles den Zusatz von Sauerstofiträgern notwendig macht. Bei Brennmassen zur Entwicklung nutzbarer Gase, Dämpfe, Nebel h. dgl. kommt es dagegen darauf an, den Abbrennvorgang genau zu steuern und verhältnismäßig langsam ablaufen -zu lassen, um die Verdampfung während eines längeren Zeitraumes sicherzustellen. Ferner sollen die dabei entstehenden Temperaturen in vielen Fällen vor ,allem bei der Verdampfung organischer Stoffe nicht zu hoch sein, während umgekehrt die Entzündungstemperatur des semipyrophoren Metalles höher sein kann als bei Inilfialzündern, da die Einleitung des Verbrennungsvorganges nicht durch Reibung zu erfolgen braucht, so daß hierfür im weiteren Unterschied zu jenen auch höher entzündlfche, wenn auch naturgemäß immer noch semipyrophore Modifikationen der Metalle verwendet werden können.
  • Die Gemische aus nutzbaren Stoffen und semipyrophoren Metallen kann man praI<-tisch in jederbelilebigen Raum- oder Aufteilungsform zur Anwendung. bringen, z. B. als Pulver, offen aufgeschüttet oder eingefüllt in Hohlkörper, als Tabletten oder Kerzen u. dgl., d. h. die Masse braucht im Gegensatz zu den eingangs erwähnten Sicherheitszündmassen nicht in einer reibfähigen Form vorzuliegen. Bestehen die Massen zur Durchführung des Verfahrens aus Iosen pulverförmigen Mischungen, so sind Bindemittel nicht erforderlich. Sie werden dann auf einer feuerfesten Unterlage abgeglüht, oder sie können auch mit oder ohne Bindemittel zu festen Körpern geformt oder gepreßt werden. Solche Körper können dabei gegebenenfalls auch mit.
  • Initialzündköpfen, Ziehzündern 0. dgl. versehen werden.
  • Gegenüber den bisher bekannten Vorschlägen zur Entwicklung nutzbarer Gase, Dämpfe, Nebel o. dgl. durch Erhitzen von Stoffen, die bei erhöhter Temperatur mit Hilfe von Oxydationsvorgähgen - Gase u. dgl. entwickeln, bietet die Verwendung von semipyrophoren Metallen den besonderen Vorteil, daß beim Abbrand derselben neben den zu entwickelnden nutzbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln praktisch überhaupt keine Verbrennungsgase entstehen, da die semipyrophoren Metalle sich bei der Verbrennung in feste Oxydationsproedukte umsetzen und für sie, wie bereits erwähnt, ein Zusatz von Sauerstoffträgern nicht erforderlich ist.
  • Die Verwendung der semipyrophoren Metalle gemäß der Erfindung bietet ,außlerdem den großen Vorzug, den Abbrandprozeß als Glüh- oder Glimmvorgang.äußerst langsam und über ein bestimmtes Zeitintervall ausführen zu können. Die Geschwindigkeit des Glüh- oder Glimmvorganges kann dabei durch Verwendung von semipyrophorem Metall verschiedener Reaktionsfähigkeit in weiten Grenzen geändert werden. Bei anderen Glühmassen ist es bereits bekannt, die Geschwindigkeit des Abglimmvorganges durch reaktionshemmende Zusätze, wie Glübkörper, z.B. Zinkoxyd; Eisenoxyd u. dgl., zu hemmen. Die Verwendung semipyrophorer Körper bietet demgegenüber den Vorteil, solche Glühkörper gegebenenfalls weglassen und dadurch das Volumen der ganzen Brennmasse entsprechend vermindern zu können. Nötigenfalls können aber auch solche Glühkörper oder gewöhnliche Metalle, wie Alumimum, Magnesium, Zink u. dgl., die auf die Abbrenngeschwindigkeit ebenfalls regulierend wirken, zugesetzt werden.
  • Es ist an sich bekannt, zu Zwecken der Therapie, Desinfektion, Schädlings.bekämpfung, Geruchsverbesserung usw. Rauche, Gase, Dämpfe, - Nebel u. dgl. dadurch zu erzeugen, daß man Gemische bzw. Körper aus den die gewünschten Gase usw. entwickelnden Stoffen mit brennbaren Substanzen und weiteren Beimengungen herstellt und diese Mischungen abbrennen läßt. Solche gasentwickelnden Massen haben im wesentlichen die folgende Zusammensetzung: I. Gas, Dampf, Rauch, Nebel entwickelnde Stoffe, wie Riechstoffe, Farbstoffe, organische und anorganische Salze, Öle, Teerfraktionen, Harze, Balsame, Moschus, gemahlener Kaffee usw.
  • 2. Wärme entwickelnde Stoffe, wie Kohle, Sanldelholzpulver, Metaidehyd, Paraffin-usw.
  • 3. Sauerstoffträger, wie Chlorate, Nitrate, Superoxyde, Permanganate usw.
  • 4. Bindemittel, wie Nitrocellulose, Dextrin, Stärke, Tragantschieim usw.
  • 5. Katalysatoren, wie z. B. Braunstein usw.
  • 6. Adsorptionsmittel, Adsorptionskohle, Kieselgur, Silicagel.
  • Nach der vorliegenden Erfindung werden die unter - Ziffer 2 genannten Wärmeentwickler durch semipyrophore Metalle ersetzt, wobei eines dieser Metalle oder auch mehrere derselben in Mischung untereinander oder in Mischung mit anderen Wärmeentwicklern verwendet werden können.
  • Es sind ferner auch bereits Gas u. dgl. entwickelnde Massen bekannt, bei denen bestimmte Reaktion'skomp onenten zusammengebracht werden und wobei durch die Reaktion dieser Stoffe gleichzeitig das Gas, der -Dampf 0. dgl. entsteht und die exotherme Reaktionswärme dieses Vorganges laufend die Wärme für den Verdampfungsvorgang liefert. Die leicht brennbaren semipyrophoren Metalle können im Sinne der Erfindung auch in Verbindung mit solchen Reaktionskomponenten, die das - Gas o. dgl. entwickeln, yerwendet werden, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn die Reaktionswärme des gasbildenden chemischen Vorgangs schwach exotherm oder gar endotherim ist und die Verdampfung durch die Verbrennungswärme deS Metalls unterstützt werden muß.
  • Die Verwendung der Metalle im Sinne der Erfindung kann je nach den Anwendungsger bieten außerdem auch noch- weitere Vorteile bieten. Der Abglühprozeß vollzieht sich ohne Flammenerscheinungen. Dadurch entsteht keine in manchen-Fä:llen unerwünschte Lichterzeugung. Die - 4bwesenheit einer Flamme ist auch in denjenigen Fällen von besonderem Vorteil, in denen im Sinne der-Erfindung Pfrarmazeutfka oder wohlriechende Räucherkerzen hergestellt werden, die in die Nähe der Atemwege gebracht werden sollen, was bei starken Flammenerscheinungen nicht möglich wäre.
  • Für Parfümeriezwecke ist es besonders wichtig, daß durch die Wärmeentwickler überhaupt keine Ver,brennungsgase entstehen, daß also die zu entwickelnden Wohlgerüche in reiner Form erhalten werden können, ohne Brenzlichkeit, oder übelriechenden Nebengeruch und ohne giftige Nebenwirkungen.
  • Solche treten bei den bisher verwendeten Wärmeerzeugern oft auf z: B. bei Metaldehyd und bei Kohle unter Umständen durch Kohlenmonoxyd.
  • Infolge. des Fehlens von Verbrennungsgasen, die die entstehende Wärme rasch wegleiten würden, können höhere Temperaturen infolge größerer Wärme konzentration erzielt werden, selbst in denjenigen Fällen, wo die Wärimekapazität der verwendeten Metalie geringer i,st als -die der bisher verwendeten Wärmeentwickler.
  • Die Gase, Rauche, Dämpfe u. dgl. entstehen -erfindungsgemäß bei alledem du;rch eine einfache physikalische Verdampfung -der in fester oder flüssiger Form in der Masse enthaltenen Substanzen oder durch eine thermische Zersetzung der die Gaskomponenten enthaltenden: Verbindungen oder, wie oben beschrieben, durch Bildung einer anderen Verbindung durch eine Reaktion der in der Masse enthaltenen Komponenten. Sofern die Gas o. dgl. entwickelnden Stoffe an und für sich leichtflüchtiger Natur sind, können sie auch an Adsorptionsmittel, wie Adsorptionskohle, gebunden werden. Selbstverständlich sind auch mehrere verschiedene Gas 0. dgl. erzeugende Substanzen gleichzeitig verwendbar.
  • Es können auch Katalysatoren beigefügt werden, sowohl zur Erleichterung des gewöhnlichen Verbrennungsprozesses, wie z. B.
  • Braunstein, oder aber zur Beschleunigung der die Gase 0. dgl. entwickelnden Reaktion.
  • Ein besonderes Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung besteht in der Verdamp fung -von Jod mit Hilfe von semipyrophoren Metallen. Hierfür wird eine Mischung aus semipyrophorem Metall und Jodverbindungen oder elementarem Jod, gegebenenfalls adsonbiert an Adsorptionsmittel, wie Adsorptionskohie, mit Bindemitteln vereinigt. Wenn die so erhaltene Glühmasse abglüht, dann verdampft das Jod in genau dosierbaren Mengen ohne irgendwelche Nebengerüche und kann in einwandfreiester Weise zu therapeutischen Zwecken verwendet werden.
  • Im Sinne der Erfindung kann auch eine Mischung aus s,emipyrophoren Metallen und zur Entwicklung von Gasen, Dämpfen, -Ne teln o. dgl. befähigten Stoffen - verwendet werden, welche zusätzlich auch noch' Äi'umino-, Magnesium-, Calcium-, Silico- o. dgl. thermische Gemische enthält.
  • PATENTNSPRUCH: Verfahren zur Entwicklung von nutzbaren Gasen, Dämpfen, Neben u: dgl., dadurch gekennzeichnet, daß Moschus, Harze, Zinkchlori,d, Balsame, Jod, Jodverbindungen u. dgl. Stoffe', welche bei erhöhter Temperatur nutzbare Gase, - Dämpfe, Nebel o. dgl. zu entwickeln vermögen, mit semipyrophoren Metallen vermischt und zusammen mit diesen zum Abbrand gebracht werden.

Claims (1)

  1. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsver£ahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 595 o68, 463735, 626744.
DEW99129D 1936-07-21 1936-07-21 Verfahren zur Entwicklung von nutzbaren Gasen, Nebeln, Daempfen u. dgl. Expired DE740311C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE463735C (de) * 1925-12-05 1928-08-02 Siemens & Halske Akt Ges Verfahren zur Herstellung von Druckstoecken
DE595068C (de) * 1931-08-29 1934-11-08 Oswald Wyss Dr Sicherheitszuendmasse
DE626744C (de) * 1932-08-17 1936-03-02 Gustav Adolf Schroeter Dr Inhalations- und Rauchgeraet

Patent Citations (3)

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