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Verfahren zur Verminderung des doppelten Nahnebensprechens zwischen
Trägerfrequenzleitungen gleicher Übertragungsrichtung in Fernmeldekabeln Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Verminderung des. Nebensprechens: zwischen Trägerfrequenzleitungen
in Fernmeldekabeln, das durch Kopplungen zwischen den Trägerfrequenzleitungen einerseits
und einer Me'hrza'hl von anderen Leitungen ,des, gleichen Kabels andererseits hervorgerufen
wird, Die in diesem Fall vorliegenden Verhältnisse: gehen aus, der Fig. i der Zeichnung
hervor, in der zwei sich gegenseitig störende Trägerfrequenzleitungen mit io und
ii und die in diese Leitungen eingeschalteten Verstärker mit 12 und 13 bezeichnet
sind. Verlaufen zu diesen, Trägerfrequenzleitungen im- gleichen Kabel andere Leitungen
zur übertragung eines anderen, insbesondere niederen Frequenzbereiches, z. B. pupinisierte
Niederfrequenzleitungen, ohne Verstärker parallel, von denen in der Figur beispielsweise
sechs Leitungen 14 bis ig mit den eingeschalteten Pupinspulen 2o und 20' angedeutet
sind, so entstehen zwischen der sich am: Ausgang des Verstärkers i2 anschließenden
Leitung io und der zum Eingang des Verstärkers 13 führenden Leitung i i über
die Kopplungen k14 bis. k19 und k14 bis, k19 Nebensprechstörungen, die man als doppeltes
Nahnebensprechen
bezeichnet. Die Wirkungen dieser vielen Kopplungen
müßten, nach den bisherigen Anschauungen einzeln ausgeglichen werden, und zwar nicht
nur gegen die Stammleitungen, sonldern auch gegen .die ,hieraus gebildeten' Phantomkreise,
was naturgemäß einen verhältnismäßig ,großen Aufwand an Messungen und: Ausgleichsmitteln
.bedeutet, um .die Nebensprechstörungen zwischen den beiden -Trägerfrequenzleitungen
zu kompensieren.
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Im .folgenden werden zum Unterschied von ,den sich gegenseitig beeinflussenden
Trägerfrequenzleitungen die anderen, als dritte Leitungssysteme wirksamen, insbesondere
zur Übertragung eines niederen Frequenzbereiches benutzten Leitungen kurz als: Niederfrequenzleitungen
`bezeichnet, wobei zu beachten ist, daß .diese 4ritten Leitungskreise unter anderem
auch Trägerfrequenzgespräche-übertragen 'können, deren Frequenzbereich außerhalb
des Frequenzbereiches. der Trägerfrequenzleitungen liegt.
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Gemäß der Erfindung wind das durch Kopplungen zwischen Trägerfrequenzleitungen
,gleicher Übertragungsrichtung und einer Mehrzahl von im gleichen Kabel 'befindlichen,
in einem . anderen Frequenzbereich - betriebenen Leitungen (Niederfrequenz-leitungen)-hervorgerufene
.doppelte Nahnebenspreohen dadurch in. wesentlich. vereinfachter Weise herabgesetzt,
.daß man den. zwischen den Trägerfrequenzleitungen über alle Niederfrequenzleitungen
resultierenden Kopplungsvektor des doppelten Nahnebensprechens mißt und auf Grund
dieser Messung Ausgleichselemente nur zwischen jeweils zwei sich beeinflussenden
TrägerfrequenzleituAgen einerseits und. einigen wenigen, vorzugsweise' einer - der
Niederfrequenzleitu:ngen andererseits einschaltet.- Bei einer Mehrzahl. von; Trägerfrequenzleitungen
werden für die verschiedenen Beeinflussungsfälle zwischen den Trägerfrequenzleitungen
die Ausgleichselemente zwisichen den Trägerfrequenzleitungen einerseits, und verschiedenen
Niederfreqüenzleitungen andererseits eingeschaltet.
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Zur Erläuterung der Erfindung- sei beispielsweisie angenommen, daß,
zwischen dein Ausgang des. Verstärkers 1.2 und dem Eingang -des Verstärkers 13 über
die Leitungen 14 bis i9 ein Kopplungsvektor gemessen wurde, wie er in der Fig. 2
in, der Kurve ca frequenzabhängig idargestelltist. Im bekannter Weilst sind auf
der Abezissenachse die reellen und auf@der Ordinatenaahse die imaginären Komponenten
der Kopplungsivektoren aufgetragen. Die "Zahlen 35, 40, 45, 50, 55 und 6o an der
Kurve a geben jeweils die Meßfrequenz in kHz an. Aus- dieser Frequenzkurve bestimmt
man den notwendigen Gegenkopplungsvektor über eine der Niederfrequenzleitungen,
z. B. die Leitung 16. Man legt dann auf Grund der bekannten Dämpfungs= und Winkelmaße
der Trägerfrequenz- und Niederfreqüenzleitungen die Ausgleichsorte so, daß dieser
Gegenkopplungsvektor erzielt wird. Die: Fig. 3 :deutet` den Tall an, daß zwischen
der Trägerfrequemzleitung io auf der Ausgangsiseite des Verstärkers 12 und der Niederfrequcnzleitung
z.6 vor den Spulen zo ein Kondensator 2i und Widerstand 22 in Reihe und zwischen
der Leitung i i auf der Eingangsseite des Verstärkers 1s und der Niederfrequenzleitung
16, vom Verstärker aus, gesehen, vor den Spulen 2o' ein Kondensator 213 eingeschaltet
wird. Hierdurch können Gegenkopplürigen erzeugt werden, wie sie beispielsweise in
der F'ig. 3 dargestellt sind. Die beiden hier gezeigten Kurven b und c sind durch
Umpolung erhalten. Durch Einbau von Kopplungselementen 24 und 2q.' in unmittelbarer
Nähe des Verstärkeramtes lassen eich Gegenkopplungsvekto@ren erreichen, die genneinsam
mit den bereits genannten oder -bei anderer ursprünglicher Kopplung auch allein
den Ausgleich bewirken. Die gestrichelte Kurve d in der Fig. 2 -zeigt beispielsweise
die erhaltenen Restkopplungen nach Ausgleich der Kopplungsvektoren gemäß der Kurve
u.
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Wie man sieht, gelingt es durch das. Verfahren gemäß der Erfindung,
das über eine Mehrzahl parallel . geführter Niederfrequenzleitungen entstehende
doppelte Nahnebensprechen zwischen zwei Trägerfrequenzleitungen gleicher Übertragungsrichtung
unter wesentlicher Verminderung des Meßaufwandes und der benötigten Ausgleichsmittel
herabzusetzen. Die Auswahl derjenigen Nnederfrequenzleitung, die eine Stammleitung
oder eine Leitung höherer Ordnung, z. B. ein Vierer-oder Achterkreis, sein kann,
-geben ;die die Ausgleichselemente zweckmäßig eingeschaltet werden, bereitet, keine
besonderem Schwierigkeiten. Zweckmäßig wird hierfür eine solche Niederfrequenzleiteng
gewählt, die auf Grund ihrer Anordnung in einem vielpaarigen Kabel eine möglichst
geringe Rückwirkung auf die anderen Kopplungsbeziehungen ergibt.
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In der Fig. 4 sind zur Erläuterung der Erfindung nur zwei sich beeinflussende
Trägerfrequenzleitungen dargestellt. Sind im gleichen Kabel weitere Trägerfrequenzleitungen.
vorhanden, so, daß sich weitere Beeinflussungsfälle ergeben, so ist es erfindungsgemäß
zweckmäßig; für jeden Beeinflussungsfall eine aridere Niederfrequenzleitung zu wählen,
gegen die die -Ausgleichselem-ente eingeschaltetwenden, um gegenseitigeRückwirkungen
der getroffenen Ausgleichsmaßnahmen zu vermeiden.
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Im allgemeinen erreicht man durch die Erfindung eine ausreichende
Herabsetzung .des doppelten Nahnebensprechens, wenn man vom allen Niederfrequenzleitungen
jeweils nur eine einzige geeignete Niederfrequenzleitung für jeden Beeinflussungsfall
auswählt, In Sonderfällen können aber zum Einschalten :der Ausgleichselemente eine
oder zwei weifere Niederfrequenzleitungen herangezogen werden.