DE861399C - Weichenstellvorrichtung, vornehmlich bei der Streckenförderung des Untertagebetriebes - Google Patents
Weichenstellvorrichtung, vornehmlich bei der Streckenförderung des UntertagebetriebesInfo
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- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L11/00—Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle
- B61L11/02—Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle using mechanical interaction between vehicle and track
- B61L11/06—Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle using mechanical interaction between vehicle and track with fluid-pressure transmission
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Description
Bei der Streckenförderung des Untertagebetriebes ist es bekannt, die Weichen von dem
fahrenden Zug aus unter Benutzung von durch Preßluft beaufschlagten Arbeitszylindern umzustellen,
indem von der Lokomotive aus am Streckenstoß oder der Firste angeordnete Anschlagventile
betätigt werden. Im Rahmen einer solchen Anordnung ist es auch bekannt, an den Schienen Ventile
vorzusehen. Es hängt dies davon ab, wie im einzelnen die Schaltung der Weichenstellvorrichtung
durchgeführt wird. Die Betätigung der Weichen muß dabei in jeder Fahrtrichtung möglich sein, und
zwar von vorn auf die Weiche zu als auch aus der geraden Strecke von rückwärts, wie auch aus den
Gleisabzweigungen heraus. Zu diesem Zweck wird eine Steuervorrichtung für den eigentlichen Arbeitszylinder
benutzt, und zwar hat sich hier wiederum am besten eine Steuerung bewährt, deren Steuerschieber
als Differentialkolben ausgebildet ist und deren beide Stirnseiten dauernd mit Druckluft beaufschlagt
sind, wobei die Umsteuerung dadurch bewirkt wird, daß von einem Anschlagventil aus
die große Kolbenseite vorübergehend entlastet wird, um den Kolben unter dem dann entstehenden Übergewicht
auf der kleinen Kolbenseite in die andere Endlage zu bewegen. Durch Drosselvorrichtungen
ist man dabei in der Lage, die Zeitdauer der Um-"'steuerung
zu bestimmen.
Wenngleich sich diese Steuerungen im allgemeinen bewährt haben, so leiden derartige Anlagen doch
insofern unter einem Übelstand, als sowohl der . Arbeitskolben als auch gerade die Steuervorrichtung
und die Anschlagventile zu Undichtigkeiten neigen/ die bei der großen Anzahl der benötigten
Stellvorrichtungen für einten Grubenbetrieb einen ίο empfindlichen Druckluftverlust bedingen. Da vornehmlich
der Kolben der Steuervorrichtung im allgemeinen in seine Bohrung eingeschliffen werden
muß, um den Übertritt von Druckluft von den Stirnseiten zu den eigentlichen Steuerbohrungen zu
vermeiden und auch die Luftkanäle untereinander abzudichten, sind solche Steuervorrichtungen insofern
empfindlich, als mit der Druckluft mehr oder weniger viel Unreinigkeiten mitgeführt werden,
die dann zu Verklemmungen des Steuerkolbens führen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Weichenstellvorrichtung vornehmlich für die Streckenvorrichtung
des Untertagebetriebes, mit der eine durchgreifende Vereinfachung erzielt wird. Es liegt hier
der Leitgedanke zugrunde, die Kraftleistung zum Umlegen der Weiche statt durch einen meist beiderseitig
beaufschlagten Arbeitszylinder dadurch zu bewirken, daß ein ungedrosselter Druckluftstoß
auf Schaufeln zur Wirkung gebracht wird, die man am besten mit den Schaufeln eines Turbinenläufers
oder eines Peltonrades vergleicht. Auf diese Weise brauchen die von der Maschine aus zu betätigenden
Anschlagventile lediglich für kurze Zeit, wofür das Daranvorbeifahren der Maschine an den Ventilen
ausreicht, die Druckluftleitung zu öffnen, um die Arbeitsschaufeln in die andere Endlage zu bewegen,
woraufhin die als Selbstschlußventile ausgebildeten Anschlagventik die Druckluft augenblicklich wieder
absperren.
Mit dieser Grundanordnung entfällt zunächst einmal die verwickelte Steuervorrichtung, die bekanntlich
nicht nur die Einlasse steuern mußte; andererseits wird damit der eigentliche Arbeitszylinder
erübrigt. Im ganzen gesehen fallen auf diese Weise die meisten zu Undichtigkeiten neigenden
Stellen einer solchen Vorrichtung weg, wie vor allem auch durch den Wegfall von dicht zu
haltenden, meist eingeschliffenen Kolben die Betriebssicherheit in Hinblick auf die Verunreinigungen
der Druckluft wesentlich erhöht wird.
Gemäß der Erfindung werden die Arbeitsschaufeln an einem um einen Festpunkt schwingend gelagerten
Hebel vorgesehen, zu dem die Auslässe der Druckluft in fester Zuordnung stehen, so daß
mit dem Abstoßen der Schaufel beim einen Arbeitsgang diese selbsttätig wieder in die richtige Zuordnung zum Auslaß für den anderen Arbeitsgang
gerät. Um dabei die Wirkung des Luftstoßes zu erhöhen, werden die Schaufeln einschließlich der
Druckluftauslässe in einem Blechgehäuse angeordnet,'in
dem sich-die Arbeitsschaufeln jedoch nicht dichtend führen. Der zum Durchtritt des die
Schaufeln tragenden Hebels erforderliche Schlitz in dem Blechgehäuse gestattet dabei das Entweichen
der Abluft, ohne daß hierfür eine besondere Steue- 6g
rung erforderlich ist. Der die Schaufeln tragende Hebel überträgt die Kraftleistung auf die Weichenzungen
über ein Gestänge, das sich jeweils nach den örtlichen Verhältnissen richtet.
Da bei der Beaufschlagung von Atfbeitsschaufein
durch einen Druckluftstoß mit gewissen Verlusten gerechnet werden muß, werden die Schaufeln ihrer
Fläche nach größer ausgebildet, wie andererseits in dem Kraftübertragungsgestänge eine solche
Übersetzung vorgesehen wird, daß, im ganzen gesehen, bei verhältnismäßig geringem Druckluftverbrauch
eine einwandfreie Betätigung der Weiche ermöglicht wird.
An Hand der Zeichnung, die in Abb. 1 eine Weichenstellvorrichtung im Grundriß, in Abb. 2 eine
Ansicht mit teilweisem Schnitt des eigentlichen Antriebs und in Abb. 3 eine Seitenansicht nach Abb. 2
erkennen läißt, soll der Erfindungsgedanke näher beschrieben
werden.
Es sei davon ausgegangen, daß aus dem beispielsweise
in der Richtstrecke liegenden Gleis 10 eine Glei'sabbiegüng ί-i abzweigt und die Weiche 12
den Übergang vermittelt. Zur Betätigung der Weiche werden in den Gleissträngen die als Selbstschlußventile
ausgebildeten Anschlußventile 13, 14 und 15 vorgesehen, die mit der Frischluftleitung
16 in Verbindung stehen und im Ruhezustand den Durchfluß von Frischluft zu der eigentlichen Antriebsvorrichtung
17 absperren.
Die Antriebsvorrichtung besteht aus einem doppelarmigen Hebel 18, der um einen Bolzen 19
schwingbar gelagert ist und der an seinem einen freien Ende Schaufeln 20 und 21 trägt. Im vorliegenden
Falle sind die Schaufeln 20 und 21 beispielsweise topfartig ausgebildet,- so daß sie in
ihren Endstellungen den Auslaß 22 bzw. 23 der Druckluftleitung 24, 25 glockenartig übergreifen.
Um die Schaufeln herum wird gemäß der Erfindung ein Blechgehäuse 26 angeordnet, das entsprechend
der Bogenbewegung der Schaufeln um den Drehpunkt 19 ebenfalls bogenförmig ausgebildet
ist und in dessen Stirnseiten die Druckluftauslässe
22 und 23 angeordnet sind. Der Hebel 18 greift dabei
durch einen Schlitz 27 hindurch, der mit einer Umrandung versehen ist, die gleichzeitig die Seitenführung
für den Hebel 18 darstellt. Um dabei immer eine genaue Zuordnung der Schaufeln 20,
21 zürn Gehäuse 26 bzw. den Lufteinlässen 22 und
23 zu gewährleisten, wird das Gehäuse 26 und der Drehpunkt 19 zweckmäßig in einem in sich starren
rahmenartigen Gestell angeordnet. Die Schaufeln 20 und 21 bewegen sich in dem Gehäuse 26 mit allseitigem
Spiel. Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel umgreift der andere Schenkel des Hebels
18 den Schenkel 28 des im Punkte 29 gelagerten Winkelhebels 30, an dessen anderen Schenkel 31
die Betätigungsstange 32 der Weiche 12 angeschlossen ist.
Es sei einmal angenommen, daß die Gleisanlage von links nach rechts befahren wird, so daß bei der
viedergegebenen Stellung der Weiche der Zug in
die Gleisabbiegung 11 hineinfahren würde. Soll der
Zug aber in der Richtstrecke geradeaus fahren, so wird durch Anschlag des Ventils 13 Druckluft aus
der Leitung 16 freigegeben, die. dann über die Leitung 24 zum Auslaß 22 strömt, um stoßartig auf die
Schaufel 20 zu treffen. Unter diesem Luftstoß wird der Hebel 18 in die strichpunktiert gezeichnete
Stellung herübergeworfen, so daß über den Winkelhebel 30 und die Betätigungsstange 32 die Weiche
umsteuert. Aus dieser Stellung kann die Weiche entweder durch Betätigung des Anschlagventils 15
oder durch abermalige Betätigung des Ventils 13 wieder zurückgeführt werden; das Ventil 13 ist so
ausgebildet, daß es abwechselnd die Leitungen 24 oder 25 öffnet. Um die Weiche mit Sicherheit in
der erreichten Endstellung zu halten, genügt im allgemeinen das Gewicht des über den Totpunkt hinweg
in die Schrägstellung bewegten langen Schenkels des Hebels 18. Es können hierfür aber auch
zusätzliche federnde Sperrglieder benutzt werden, während andererseits aber auch durch den zulaufenden
Wagen zu betätigende, in der Nähe der Weiche zwischen den Schienen angeordnete Sperrglieder
dienen können.
Gemäß der Erfindung ist es auch möglich, den langen Schenkel des Hebels 18 selbst noch einmal
einknickbar auszubilden, wobei der im Punkt 19 gelagerte Teil des Hebels seinem Ausschlag nach
durch Anschläge begrenzt wird, während der obere, die Schaufeln tragende Teil Gelegenheit erhält, über
die erreichbare äußere Stellung des Mittelteils hinauszugehen. Bei Beaufschlagung der Schaufel
würde der äußere Teil des Hebels zunächst allein in der Arbeitsrichtung vorgeschleudert, beispielsweise
so weit, daß er mit dem Mittelteil eine gerade Linie bildet, um erst in dieser Stellung den Hebel
18 selbst und damit die Weiche mitzunehmen. Eine solche Ausbildung hat den Vorteil, daß durch den
freigegebenen Luftstrom zunächst nur eine verhältnismäßig kleine Masse in Bewegung gebracht
wird, deren Schwungmoment zur Überwindung der Trägheit der übrigen zu bewegenden Masse ausgenutzt
wird.
Die Erfindung sieht ferner vor, den Hebel 18 mit den Arbeit&schaufeln 20, 21 als Verlängerung der
Zungen der Weiche 12 auszubilden, d. h. den Drehpunkt der Weichenzungen gleichzeitig als Drehpunkt
für den Hebel 18 zu benutzen. Dabei kann das die Schaufeln 20, 21 umschließende Gehäuse 26
in Querrichtung unter den Schienen des Gleises 10 angeordnet werden. Diese Ausbildungsform hat den
Vorteil, daß das Übertragungsgestänge seinem Gewicht und der Zahl der Einzelteile nach auf das geringste
Maß herabgesetzt wird.
Claims (7)
1. Weichenstellvorrichtung, vornehmlich bei der Streckenförderung des Untertagebetriebes,
unter Benutzung von Druckluft und Betätigung durch Anschlagventile, die vom fahrenden Zug
aus bedient werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Umstellkraft mit den
Schaufeln einer Turbine oder eines Peltonrades zu vergleichende Arbeitsschaufeln dienen, die
durch den ungedrosselten Luftstrom stoßartig beaufschlagt werden.
2. Weichenstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln an
dem freien Ende eines um einen Festpunkt schwenkbar gelagerten Hebels angeordnet sind,
dessen Bewegung durch ein Gestänge auf die Weichenzungen übertragen wird.
3. Weichenstellvorrichtung nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Arbeitsschaufeln von einem Blechgehäuse umgeben sind, wobei zwischen den Arbeitsschaufeln und dem Gehäuse ein allseitiges Spiel
vorgesehen ist.
4. Weichenstellvorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Schaufeln tragende Hebel durch einen Schlitz in das Innere des Gehäuses hineingeführt
und der Schlitz mit einer Umrandung versehenist, die zur Seitenführung des Hebels dient.
5. Weichenstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsschaufeln topfartig ausgebildet sind und in
ihrer Endstellung den jeweiligen Lufteinlaß glockenartig umfassen.
6. Weichenstellvorrichtung nach den An-Sprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Arbeitsschaufeln tragende Hebel einknickbar ausgebildet ist in dem Sinne, daß bei
Beaufschlagung der Arbeitsschaufel zunächst nur ein Teil des Hebels bewegt wird,' um bei
Erreichung der Strecklage den übrigen Teil des Hebels mitzunehmen.
7. Weichenstellvorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Arbeitsschaufeln tragende Hebel als Verlängerung der Weichenzungen selbst ausgebildet
ist, wobei die Drehpunkte der Weichenzungen gleichzeitig den Drehpunkt für die Arbeitsschaufeln
bilden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 5606 12.52
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE861399C true DE861399C (de) | 1952-11-13 |
Family
ID=580323
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT861399D Expired DE861399C (de) | Weichenstellvorrichtung, vornehmlich bei der Streckenförderung des Untertagebetriebes |
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DE (1) | DE861399C (de) |
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