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Ofen- oder Herdanordnung, insbesondere für Siedlungsbauten 'u. dgl.
Der neuzeitliche soziale wie Siedlungshauten u. dgl., isst geleitet von dem Bestreben,
mit möglichst geringem Kostenaufwand ein gesundes und angenehmes Wohnen zu ermöglichen.
Dabei soll der Eindruck eines Behelfsheimes oder der Dürftigkeit vermieden werden.
In; diesem Sinn ist es u. .a. erwünscht, eine gute Durchwärmung der Wohnung in wirtschaftlicher
Weise, also mit möglichst wenig Feuerstellen., zu sichern. Ebenso. soll z. B. -die
Küche von dem anstoßenden Wohnraum abgeschlossen sein, damit beim Kochen keine Küchendünste
und Dämpfe in den Wohnraum gelangen.
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Zur Lösung dieser recht widerspruchsvollen Aufgabe -wird 'gemäß der
Erfindung eine besondere Anordnung des Ofens oder dies Kochherdes vorgeschlagen,
die darin besteht, daß der Ofen; oder Herd in dem einen Raum verschiebbar, vorzugsweise
fahrbar, vor einer in dem anderen Raum durch ein Gehäuse abgeschlossenen. Öffnung
in der Tren,n-#vand der beiden Räume angeordnet ist, derart, daß durch verschieden
tiefes Einschieben des Ofens oder Herdes in das Gehäuse eine willkürlich veränderliche
Wärmveabgabe an Nebenraum erfolgt.
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Auf diese Weise ist für zwei nebeneinanderliegende Räumte eine einzige
Feuerstelle notwendig, die wahlweise zur Bzheizung bzw. zum Kochen irr dem einen
Raum oder zur Beheizung des anstoßenden Raumes oder beider, Räume dienen kann. Die
Verlagerung
der Feuerstelle ist bei der fahrbaren. Anordnung besonders leicht gemacht.
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Die Abgasleitung des Ofens oder Herdes ist vorteilhaft durch, das
Aufnahmegehäuse in den Nebenraum geführt. An sich ist es bekannt, die Abgasleitung
eines Herdes oder Ofens durch einen anderen Raum zu führen, um diesen; zu beheizen.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß die Abgasleitung als -einzige Heizquelle vollkommen
unzulänglich ist. Die hier vorgeschlagene Abgasführung verfolgt denn auch einen;
anderen Zweck bzw. zwei Zwecke. Erstens wird der Nebenraum schon während der Betheizung
des Aufstellungismaumes der Feuerstelle vorgewärmt und zweitens wird auf diese Weise
z. B. bei Herdanordnungien ein Teil der beim Kochen entstehenden Wärme, die die
in Siedlungsbauten u. dgl. verhältnismäßig kleinen Küchen in der Regel überheizt,
in: nutzbringender Weise abgeleitet. Überdies gestattet diese Führung eher Abgasleitung
eine :sehr geschickte Bauweise, indem der in das Aufnahmegehäuse führende Teil der
Abgasleitung als: waagerechtes Teleskoprohr amsgebildetwerden kann. Die in der Kochstellung
auseinandergezogenen Rohrglieder schieben sich beim Einfahren des Ofens oder Herdes,
in da:sAufnahmegehäuse teleskopartig ineinander. Statt dessen könnte natürlich auch
beispielsweise ein Me-tallschhauc'h verwendet werden.
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Das Aufnahmegehäuse ist so eingerichtet, daß es den vollkommen: eingefahrenen
Ofen oder Herd mit ,so viel Spielraum umgibt, daß in dem Gehäuse ein Luftumlauf
erfolgen lern, derart, daß durch neben-raumseitig an dien Aufnahmegehäuse vorgesehene,
venschlie3bare Wandoffnungen unten Frischluft aus dem Räum eintritt, an den Wänden
der Feuerstelle hochsteigt und nach Erwärmung z. B. über der Herdplatte .obern in
den Wohnraum austritt. Die Feuerstelle wirkt hier also zum Teil als Wärmestrahler,
in der Hauptsache jedoch als Luftheizofen, wodurch sich eine sehr gleichmäßige Durchwärmung
.des Nebenraums erzielen läßt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel dies Erfindungsgegenstandes.
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Fig. i zeigt schaubildlich einen Kochherd in der Kochstellung, ,dahinter
das Aufnahmegehäuse in dien anstoßenden Wohnraum; ein Teil der Trenn-Nrand ist ausgebrochen;
Fig. 2 zeigt den in das Aufnahrnegenäuse vollkommen eingefahrenen Kochherd in Seitenansicht;
das Gehäuse ist nach einer vertikalen Ebene geschnitten; Fig. 3 ist eine Draufsicht
zu FLg. 2.
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Der Koehherg i sitzt auf Laufrollen 2, wobei seine Stirnwand 3 bis
zum Boden hinuntergefühwt ist. In Fig. i steht der Kochherd in der Küche q. in Kochstellung.
Hinter den Kochherd ist die die Küche q. vom Wohnraum 5 trennende Wand, 6 von einer
Öffnung iclurdnbrochen4 in, die das vorzugstveise aus Blech hergestellte Aufnahmegehäuse
7 eingepaßt ist, welches die Durchbruchöffnung gegen den Wohnraum 5 hin abschließt.
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Das Aufnahmegehäuse 7 befindet sieh fast ganz im Wohnraum 5, nur die
küchenseitige Stirnwand ragt um ein Geringes in die Küche hinein. In dieser Stirnwand
ist eine Einfahröffnung 8 vorgesehen; .die von dem Kochherd i im eingefahrenen Zustand
praktisch vollkommen verschlossen wird (Fig.2). Auf der Küchenseite hat der Kochherd
i oben einen Metallbügel g, der als Handgriff beim Ein- und. Ausfahren ,dient.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegt ,der Feuerraum io
des Kochherdes i in der Mitte. desselben. Von hier sind die Abgase in zwei Zweigen
nach den gestrichelten Linien i i, i i' zuerst in waagerechter Richtung (FLg.2)
durch Teile der Abgasleitung geführt, die als Teleskoprohr 12, bzw. 12 ausgebildet
sind und in das Aufnahmegehäuse 7 verlaufen und in Fig.2 und 3 in zusammengeschobener
Stellung dargestellt sind..In den beiden wohnraumseitigen Ecken des Aufnahmegehäuses
sind Abgaskanäle 13,.13" angeordnet, die die Abgase aufwärts führen zu dem Ofenrohr
1q., welches von der oberen Abschlußfläclhe 15 des Aufnahmegehäuses, etwa von der
Mitte ausgehend, im wesentlichen vertikal aufwärts verläuft und an. geeigneter Stelle
an den Kamin angeschlossen ist.
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An der wofhnraumseitigen Stirnfläche dies Aufnalhmegehäuses 7 sind:
Öffnungen 16, 17 vorgesehen, die durch Klapptüren mit Schlitzen und Schieber abgeschlossen
sind.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist leicht verständlich. Beim Kochen
befindet sieh der Kochherd i in der in Fi.g. i veranschaulichten, Stellung in der
Küche, also außerhalb des Aufnahmegehäuses. Er ist frei zugänglich und; kann in
der gewähnten Weise l,)edient und benutzt werden. Die Türschlitze der Öffnungen
16, 17 des Aufnahmegehäuses sind geschlossen, so &ß die Küche q. vom Wohnraum
5 vollkommen getrennt ist. Die Abgase streichen dabei durch die. in dieser Herdstellung
auf die entsprechende Länge auseinandergezogenen Teleskoprohre 12, 12' in das Ofenrohr
14 und bewirken eine entsprechende Vorwärmung des Wohnraumes.
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Wenn; das Kochen beendet ist, kann der Koc&nherd: am Bügel g erfaßt
und in das Aufnahmegehäuwe 7 in, die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung eingefahren
werden, bei welcher die Stirnfläche 3 dies Kochherdes mit der küchenseitigen Stirnwand
des Aufnahmegehäuses ungefähr fluchtet. Die Stirnfläche 3 verschließt die Einfahröffnung,
so daß Küchendünste und Dämpfe ausgesperrt sind. Die Teleskoprohre 12, 12' wenden
dabei zusammengeschoben (Fig.2 und 3). Der Kochherd kann in dieser Stellung von
er Küche aus weiter geheizt werden.
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Das Aufnahmegehäuse 7 umgibt den Kochherd i in. eingefahrener Stellung
mit so viel Spielraum, daß jetzt durch Öffnen der Türschlitze oder Türen an den;
Öffnungen 16, 17 dies Aufnahmegehäuses ein lebhafter Luftumlauf erzielt werden kann.
Dabei tritt durch die untere Öffnung oder Öffnungen Frischluft aus dein Wahnraum
gemäß der strichpunktierten Linie 18 ein, streicht an- den Seitenwänden des Kochherdes
nach: obern, wird- über der Herdplatte, die die hauptsächlichste Wärmelieferan.
tin
eines. Kodhhendes ist, erwärmt und tritt dumcl' i die obere Öffnung oder Öffnungen
17 wieder in den Wohnraum aus.
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Einzelheiten ,der beschriebenen Anordnung können natürlich abgeändert
bzw. den besonderen Anforderungen des. Einzelfalls angepaßt werden, ohne .deshalb:
den Rahmen der Erfindung zu überschreiten. So z. B. könnte die Einfahröffnung unmittelbar
in der Trennwand 6 und dlas Aufnahmegehäuse 7 dahinter, also zur Gänze im Wohnraum
angebracht sein.
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Auch kann das Ein- und Ausfahren ,des Herdes mittels Gummirollen oder
Laufrollen mit oder ohne Schienenführung oder bei seitlicher Herdführung erfolgen.
usw.
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Schließlich ist die Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnung duzdhaus
nicht auf Siedlungsbauten u. (dgl. beschränkt.
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Statt des hier als Ausführungsbeispiel beschriebenen und dargestellten
Herdes kann, wie eingangs ausgeführt, irgendlein Heizofen, z. B. ein Füllofen, .gemeinsam
für zwei aneinanderstoßende Räume Verwendung findiem:.
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Auch kann als Abgasleitung zwischen dem Ofen bzw. Herd. und dem Aufnahmegehäuse
statt des Teleskoprohres ein Metallschlauch oder eine Knierohrverhindung mit zwei
Drehgelenken ad. dgl. benutzt werden.