DE859347C

DE859347C - Verfahren zur Herstellung peroral anwendbarer Zinnpraeparate

Info

Publication number: DE859347C
Application number: DESCH2300A
Authority: DE
Inventors: Otto Fritz Dr Schulz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-05-26
Filing date: 1950-05-26
Publication date: 1952-12-15

Description

Verfahren zur Herstellung peroral anwendbarer Zinnpräparate Es ist bekannt, daß metallisches Zinn eine spezifische Wirkung gegen Staphylokokken aufweist. Seit Jahrzehnten aber sind alle Versuche, ein wirksames peroral anwendbares Zinnpräparat aus metallischem Zinn oder Zinnverbindungen zu schaffen, entweder völlig fehlgeschlagen oder haben sich unzuverlässig in ihrer Wirkung gezeigt.
Es wurde nun gefunden, daß .diese spezifische Wirkung gegen Staphylokokken von drei Bedingungen abhängig ist, und zwar i. daß nur metallisches Zinn wirksam ist, a. daß dieses metallische Zinn zwecks leichter Resorption in feinverteilter bzw. kolloidaler Form vorliegen muß, 3. daß diese Resorption im Darm stattfindet.
Wenn Zinnpräparate diesen Bedingungen genügen, haben sie eine ausgezeichnete Wirkung bei Furunkulose, Akne und sonstigen durch Staphylokokken hervorgerufenen eiterigen Entzündungen und Ausschlägen.
Auf Grund dieser Erkenntnisse wurde nachstehend beschriebenes Verfahren zur Herstellung wirksamer peroral anwendbarer Zinnpräparate erarb,-itet: Kolloidales reines metallisches Zinn wird entweder in dafür geeigneten Kolloi.dmühlen hergestellt oder mittels bekannter Verfahren auf Aktivkohle oder ähnliche Trägersubstanzen niedergeschlagen. Das für das Präparat zu verwendende Zinn kann auch nach einem der bekannten Verfahren aktiviert werden.
Die Umhüllung von medizinischen Präparaten mit solchen Substanzen, die den Magen, ohne angegriffen zu «erden. passieren, ist an sich bekannt. Man hat hierfür z. B. herätin, Schellack, polymere synthetische Verbindungen, wie Polyacrylsäure, vorgeschlagen. Es war aber bisher nicht bekannt oder naheliegend, däß man durch Anwendung dieser Umhüllungen die staphylokokkenabtötende Wirkung des Zinns für peroral anwendbare Zinnpräparate nutzbar machen kann. i. Beispiel Ein Präparat, bestehend aus in üblicher Weise auf Aktivkohle kolloidal niedergeschlagenem metallischem Zinn, mit einem Gehalt von ao°/o Zinn, wird mit Stärkezucker zu Tabletten verpreßt. Das Mischungsverhältnis Zinn-Kohle-Präparat zu Stärkezucker wird hierbei so gewählt, daß jede Tablette 5o mg Zinn enthält. Hiernach werden die so hergestellten Kerne in einem Dragierkessel mit einem Keratinüberzug versehen und erhalten alsdann einen mit Gentianablau gefärbten Gelatine-Überzug.
Die nach diesem Verfahren hergestellten Dragees widerstehen bei 36° C über 2 Stunden der Einwirkung o,q.°%iger Salzsäure.
z. Beispiel Wie Beispiel i, aber mit dem Unterschied, daß das kolloidale Zinn durch Joddämpfe aktiviert wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung peroral anwendbarer, metallisches Zinn in feiner Verteilung enthaltender Präparate, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Präparate mit Umhüllungen versieht, .die von den Magensäften und -fermenten nicht angegriffen «,erden und sich erst im Darm ablösen.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Zinn in kolloidaler Form auf Trägersubstanzen niederschlägt.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Präparaten verwendete Zinn aktiviert wird.