DE859157C - Verfahren zur Herstellung organischer Isocyanate - Google Patents

Verfahren zur Herstellung organischer Isocyanate

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DE859157C
DE859157C DER6215A DER0006215A DE859157C DE 859157 C DE859157 C DE 859157C DE R6215 A DER6215 A DE R6215A DE R0006215 A DER0006215 A DE R0006215A DE 859157 C DE859157 C DE 859157C
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butyl
organic
chloroformamide
isocyanates
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Expired
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DER6215A
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English (en)
Inventor
Robert Wilson Auten
Melvin David Hurwitz
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Rohm and Haas Co
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Rohm and Haas Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D229/00Heterocyclic compounds containing rings of less than five members having two nitrogen atoms as the only ring hetero atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung organischer Isocyanate Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung organischer Isocyanate.
  • Dieses besteht darin, daß man aus einem substituierten N-Halogenformamid der allgemeinen Formel Halogenwasserstoff abspaltet. In dieser Formel stellt K ein Chlor- oder Bromatom dar; R ist ein einwertiges organisches Radikal, vorzugsweise ein Kohlenwasserstoffradikal. Die Reaktion, die bei der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens vor sich geht, wird durch folgende Gleichung dargestellt: Die Reaktion verläuft in dem Maße vollständiger, in dem der in Freiheit gesetzte Halogenwasserstoff durch die Base gebunden oder in anderer Weise entfernt wird. Die Radikale R bleiben als solche unberührt. Vorzugsweise sollte in dem N-Halogenformamid die R-Gruppe ein Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl oder Alkaryl sein, z. B. Methyl, Äthyl, Isopropyl,": Sekundärbutyl, Tertiäramyl, n-Octyl, Diisobutyl, Lauryl, Tetradecyl, Octadecyl, Cyclohexyl, Cyclopentyl, Phenyl, Naphthyl, Anthracyl, Benzyl, Phenyläthyl, Tolyl, p-Butylphenyl oder p-Isobutylphenyl. Formamide, in deren FormelR eine Kohlenwasserstoffgruppe ist, sind infolge der Inertheit des Kohlenwasserstoffrestes sehr zu bevorzugen, doch sind auch Formamide brauchbar, -bei denen R andere Elemente außer Kohlenstoff und Wasserstoff enthält. So kann R z. B. eine Nitrophenyl- oder Chlorphenylgruppe sein, oder es kann eine zweite N-Halogenformamidgruppe enthalten, wie es der Fall bei dem i, 8-Di-(N-chlorformamid)-p-menthan ist, das dadurch hergestellt wird, daß zunächst Dipenten oder u-Terpineol oder Terpinhydrat mit Wasser, Cyanwasserstoff und Schwefelsäure zwecksBildungvon i, 8-Di-(N-formamido)-p-menthan umgesetzt wird, worauf dann dieses mit einem Tertiäralikylhypochlorit chloriert wird.
  • Die substituierten N-HalogenformamideHCON(X) R, aus denen die Isocyanate erfindungsgemäß hergestellt werden, sind selbst neue Verbindungen. Sie sind Formamide, die sowohl eine Halogengruppe als auch ein einwertiges inertes organisches Radikal enthalten, vorzugsweise eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe, die sich am Amidostickstoff befindet. Sie werden in zweckmäßigster Weise dadurch hergestellt, daß ein substituiertes Formamid, das an dem Amidostickstoff jenes einwertige organische Radikal trägt und das die allgemeine FormelHCONHR hat, mit einem Hypohalogenit, vorzugsweise einem Tertiäralhylhypohalogenit, behandelt wird. Die als Ausgangsstoffe verwendeten substituierten Formamide werden am besten durch Umsetzung eines Olefins mit Cyanwasserstoff, Wasser und Schwefelsäure hergestellt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist technisch ohne weiteres und mit hoher Ausbeute auszuführen, wobei die Herstellungsapparatur praktisch nicht korrodiert wird. In jeder Hinsicht hat es entschieden Vorteile gegenüber bekannten Verfahren, bei denen Amine mit Phosgen umgesetzt werden, oder gegenüber dem Hofmannschen Abbau von Amiden zu Aminen.
  • Die Überführung der N-Halogenformamide in die Isocyanate erfolgt am besten unter wasserfreien Bedingungen in Gegenwart eines Katalysators, der Halogenwasserstoff abspaltet bzw. bindet, sobald letzterer frei geworden ist. Besonders für diesen Zweckgeeignet sind Pyridin, Chinolin und tertiäre Amine, z. B. Triäthylamin, Benzyldimethylamin und Dimethylanilin. Primäre und sekundäre Amine sind nicht geeignet, weil durch sie Nebenprodukte gebildet werden. Katalysatoren, wie Aluminiumchlorid und Eisenchlorid, können vorteilhaft angewandt werden. Festes Natriumhy droxyd oder Kaliumhydroxyd kann man besonders in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels verwenden. Sogar wäßriges Natriumhydroxyd wurde mit einigem Erfolg benutzt, obwohl es vorzuziehen ist, die Reaktion unter wasserfreien Bedingungen durchzuführen. Wesentlich ist aber, daß Katalysatoren und Arbeitsbedingungen angewandt werden, welche die Abspaltung von Halogenwasserstoff veranlassen oder begünstigen, da diese beim Erhitzen derN-Halogenformamide für sich allein (unter vermindertem Druck) nur in geringem Umfange eintritt. Die organischen Basen bnv. tertiären Amine werden zweckmäßig in äquimolekularen Mengen angewandt. Auch ein Überschuß ist möglich, da sie dann zugleich als Lösungsmittel für die Reaktionsmischung dienen.
  • Die N-Halogenformamide werden vorzugsweise unter dem Einfluß von Wärme zu Isocyanaten umgewandelt, obwohl im gewissen Grade eine langsame Dehydrohalogenierung in Gegenwart eines Katalysators bereits bei einer Temperatur von etwa o° C stattfindet. Es ist jedoch vorzuziehen, die Reaktion bei einer Temperatur zwischen etwa 2o und ioo` auszuführen, höhere Temperaturen, die an sich die Abspaltung beschleunigen, verursachen andererseits die Zersetzung des N-Halogenformamids und des Isocyanates unter Bildung unerwünschter Nebenprödukte. Dementsprechend sollte eine Maximaltemperatur von 2oo° oder eine etwas darunterliegende Temperatur, die unter der Zersetzungstemperatur der verschiedenen Isocyanate liegt, nicht überschritten werden.
  • Bei normalem atmosphärischem Druck wurden sehr zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, aber es kann sowohl verminderter als auch ein erhöhter Druck angewandt werden. Ein besonderer Vorteil wurde bei einer Druckveränderung nicht festgestellt, besonders wenn ein Katalysator oder eine den Halogenwasserstoff absorbierende Substanz, wie Pyridin, zugegen ist.
  • Die Reaktion kann in Gegenwart inerter Lösungsmittel, wie Kohlenstofftetrachlorid, Benzol, Toluol, Petroläther oder Mineralspiritus ausgeführt werden.
  • Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung des Verfahrens, ohne es irgendwie zu beschränken. Herstellung von N-Butyl-N-chlorformarnid In einen dreihalsigen Kolben, der mit einem Thermometer, einer mechanischen Rührvorrichtung und einem Rückflußkühler ausgerüstet ist, wurden 1,5 Mol n-Butylformamid, HCONHC,H9 aufgegeben. Hierzu wurdentropfenweisedurch den Kühler 1,57Moltert : Butylhypochlorit zugegeben. Eine exothermische Reaktion trat rasch ein; die Temperatur wurde mittels eines Eisbades zwischen 2o und 35° gehalten. Wenn die exothermische Reaktion abgelaufen war, wurde die Mischung i Stunde lang bei Raumtemperatur gehalten, worauf das Butanol unter vermindertem Druck abgetrieben wurde. Man erhielt so eine 98,5°/oige Ausbeute an N-Butyl-N-chlorformamid in einer Reinheit von 94,8°/a, wie durch die Bestimmung des Chlors festgestellt wurde.
  • In der gleichen Weise und unter Anwendung von tert.-Butylhypochlorit wurden Methyl-, tert.-Butyl-, tert.-Octyl- und Dodecylformamid in die entsprechenden N-Chlor-N-allzylformamide unter Freiwerden von tert.-Butanol übergeführt. Die substituierten Formamide lassen sich auch in die entsprechenden N-Bromformamide durch Umsetzung, z. B. mit tert. _@mylhypobromit, überführen.
  • Beispiel x In einen dreihalsigen Kolben, der mit einer Rührvorrichtung, einem Tropftrichter, einem Thermometer und einem abnehmbaren Kühler, der zu einer eisgekühlten Sammelflasche führte, ausgerüstet- war, wurden i Mol Chinolin und o,16 Mol N-Methyl-N-chlorformamid gegeben. Es wurde erhitzt, und man ließ 0,48 Mol N-.#iethyl-N-chlorformamid langsam in das Reaktionsgemisch eintropfen. Die Reaktion wurde bei 8o bis 85° exothermisch. Mit der äußeren Erhitzung wurde aufgehört, bis die exotherme Reaktion zurückgegangen und das gesammelte Chlorformamid zugefügt worden war. Dann wurde wieder erhitzt und das Produkt unmittelbar aus der Reaktionsmischung abdestilliert. Man erhielt eine 66°/oige Ausbeute an rohem Methylisocyanat, das durch erneute Destillation gereinigt wurde.
  • Beispiel 2 Nach dem Vorgang des Beispiels i wurden o,5 Mol N-Butyl-XLT-chlorformamid und 0,55 Mol Pyridin gemischt und umgesetzt. Bei 72° fand eine exothermische Reaktion statt; die Mischung wurde mit Hilfe eines Eisbades bei 72 bis 75° gehalten, bis die Reaktion beendigt war. Das Produkt wurde aus dem Reaktionskolben bei einem Druck von ioo mm abdestilliert. Bei erneuter Destillation unter atmosphärischem Druck wurde eine 72o/oige Ausbeute Butylisocyanat vom, Kp. 115,5 bis 116° erhalten. Beispiel 3 Entsprechend dem Verfahren nach Beispiel i wurde eine Mischung von i,o8 Mol N-tert.-Butyl-N-chlorformamid mit i,2 Mol Chinohn umgesetzt. Die Mischung wurde langsam und vorsichtig auf 83 bis g8° erhitzt und in diesem Temperaturgebiet i Stunde lang gehalten. Das Produkt wurde unmittelbar aus dem Reaktionskolben bei einem Druck von ioo mm abdestilliert und wu%de dann bei atmosphärischem Druck erneut destilliert, wobei man in einer Ausbeute von 54,7 % tert.-Butylisocyanat vom Kp. 84 bis 85° erhielt. Beispiel 4 Nach dem oben beschriebenen Verfahren wurden 0,15 Mol N-tert.-Octyl-N-chlorformamid der Formel: mit o,45 Mol Pyridin und 0,5 Mol Benzol gemischt und die Mischung vorsichtig in einem Kolben auf Rückflußtemperatur erhitzt. Der Kolben war mit Rührer, Thermometer, Tropftrichter und Rückflußkühler ausgerüstet. Nach einer zweistündigen Behandlung wurde das Reaktionsgemisch filtriert, das Benzol durch Destillation abgetrieben und das Produkt durch Destillation gereinigt. Man erhielt in 57o/oiger Ausbeute an tert.-Octylisocyanat vom Kp.167 bis i7o°. Die Zusammensetzung wurde durch Analyse bestätigt; die Verbindung ist neu. Das gleiche Verfahren wurde bei der Herstellung von Dodecylisocyanat aus N-Dodecyl-N-chlorformamid durch Erhitzen von i Mol des letzteren mit i,i Mol Pyridin angewandt.
  • Beispiel 5 Eine Mischung von o,8 Mol N-Butyl-N-chlorformamid und 4 Mol Benzol wurde in einen Kolben gegeben, der mit Rührer, Tropftrichter, Rückflußkühler und Thermometer ausgerüstet war. Hierzu @;rurden langsam x,2 Mol Triäthylamin zugegeben. Es fand eine mäßig exotherme Reaktion statt, die leicht zu beherrschen war. Die Temperatur wurde dann auf 42bis45°gebracht und z Stunden langgehalten. Darauf wurde das Produkt durch sorgfältige fraktionierte Destillation isoliert; man erhielt in 62o/oiger Ausbeute Butylisocyanat.
  • Wie bekannt, sind Isocyanate wertvolle Verbindungen, die mit primären und sekundären Aminen sowie auch mit Carbonsäuren und Alkoholen leicht reagieren. Sie sind auch als Komponenten von Kl--bstoffen brauchbar, in denen sie eine Adhäsion bewirken; ferner sind sie als Modifizierungsmittel für plastische Massen geeignet, insbesondere für solche vom Typ der Polyamide.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung organischer Isocyanate der Formel R-N C 0, in der R ein organischer Rest, insbesondere .ein Kohlenwasserstoffrest ist, dadurch gekennzeichnet, daß in Gegenwart eines halogenwasserstoffabspaltenden Katalysators aus einem substituierten N-Halogenformamid der allgemeinen-Formel: in der X Chlor oder Brom ist und R die oben angegebene Bedeutung hat, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, Halogenwasserstoff abgespalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Gegenwart einer organischen Base, die frei von primären und sekundären Aminogruppen ist, vorgenommen wird, vorzugsweise in Gegenwart von Pyridin, Chinolin oder einem tertiären Amin.
DER6215A 1950-06-30 1951-06-26 Verfahren zur Herstellung organischer Isocyanate Expired DE859157C (de)

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