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Schaltungsanordnung zur Ermöglichung eines wahlweisen Nachrichtenverkehrs
zwischen den einzelnen Ämtern einer Hochfrequenzübertragungsanlage In Hochfrequenzübertragungsanlagen,
die mit mehr als zwei an einem Übertragungsweg, z. B. einer Hochspannungsleitung
oder einer Dezistrecke, parallel liegenden Hochfrequenzämtern ausgerüstet sind und
bei denen nur zwei Übertttagungskanäle für die beiden Übertragungsrichtungen (einer
für den Hinweg und einer für den Rückweg) zur Verfügung stehen, wird der Untereinanderverkehr
zwischen jeweils zwei dieser Ämter bekanntlich dadurch ermöglicht, daß die Empfänger
sämtlicher Ämter im Ruhezustand auf den gleichen Übertragungskanal als Empfangskanal
abgestimmt sind und daß beim rufenden Amt eine Urr.-schaltung des Senders auf diesen
Übertragungskanal und des Empfängers auf den anderen Übertragungskanal, der der
Sendekanal der übrigen Ämter ist, vorgenommen wird. Durch diesen sogenannten Wellenwechsel
wird es möglich, von jedem Amt mit jedem beliebigen anderen Amt in Verkehr zu treten,
da entsprechend der Aufbaurichtung des Gespräches jedes Amt der Anlage sowohl den
einen als auch den anderen Übertragungskanal als Sende- oder als Empfangskanal benutzen
kann.
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Häufig ist es z. B. aus Gründen der Wellenplanung nicht möglich, bei
allen Ämtern einen Wellenwechsel
vorzunehmen. Dies kann. beispielsweise
dann der Fall sein, wenn an einem Ort mehrere Sprechbezirke zusammenstoßen. Dem
an dieser Stoßstelle befindlichen Zentralamt muß man dann Sende- und Empfangskanal
fest zuordnen, während bei den übrigen Ämtern, den Außenämtern, die Zuordnung von
Sende- und Empfangskanal vertauschbar ist. Beim Anruf des Zentralamtes von einem
dieser Ämter braucht bei diesem keine Vertauschung vorgenommen zu werden, da die
Außenämter im Ruhezustand auf den Sendekanal des Zentralamtes als Empfangskanal
abgestimmt sind. Ebenso kann auch das Zentralamt ohne weiteres mit den Außenämtern
in Verkehr treten. Der Verkehr unter den Außenämtern wird durch Vertauschung der
Übertragungskanäle beim rufenden Amt ermöglicht. Da die Vertauschung dabei abhängig
davon ist, welches Amt gerufen wird, z. B. in Abhängigkeit von der Rufnummer erfolgt,
nennt man diese Art der Vertauschung einen abhängigen Wellenwechsel.
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Sollen nun die Zentralstationen zweier Hochfrequenznetze über eine
Querverbindung miteinander verkehren, die ihrerseits mehrere Außenstationen besitzen,
und besitzen beide Zentralämter eine feste Zuordnung von Sende- und Empfangskanal,
so ist in der bisherigen Weise ein Untereinanderverkehr sämtlicher Ämter nicht möglich.
Hier schafft die Erfindung Abhilfe.
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Gemäß der Erfindung sind den Ämtern, bei denen eine Vertauschung von
Sende- und Empfangskanal möglich ist, verschiedene Rufzeichen, z. B. verschiedene
Ruffrequenzen, verschiedene Impulszahlen od. dgl. zugeordnet, je nachdem, ob der
Anruf von dem einen oder dem anderen Zentralamt erfolgt. Beim Anruf einer der Außenstationen
durch das Zentralamt, auf dessen Sendekanal die Empfänger der Außenstationen im
Ruhezustand nicht abgestimmt sind, wäre eine Verbindungsherstellung nicht ohne weiteres
möglich. Es ist daher weiterhin erforderlich, die Rufzeichen in den Empfangskanal
dieser Ämter umzusetzen. Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor, beim anderen Zentralamt
in Abhängigkeit von den dort ankommenden Rufzeichen entsprechende Rufzeichen im
Sendekanal dieses Amtes auszusenden. Diese Rufzeichen können dann von den Außenstationen
empfangen werden und, falls sie für eine dieser Außenstationen bestimmt sind, die
Umschaltung veranlassen.
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Einzelheiten der Erfindung werden an Hand des in der Figur dargestellten
Schaltungsschemas erläutert. Die Hochfrequenzübertragungsanlage besteht beispielsweise
aus vier Ämtern A, B, C, D, wobei A und D
Zentralämter mit einer
festen Zuordnung von Sende-und Empfangskanal, B und C hingegen Außenstationen mit
Wellenwechsel sind. Es sei angenommen, daß dem Sender S des Zentralamtes A und dem
Empfänger E des Zentralamtes D die Frequenz f1 fest zugeordnet ist, während die
Frequenz/, dem Sender S des Zentralamtes D und dem Empfänger E des Zentralamtes
A fest zugeordnet ist. Die Empfänger E der Außenstationen B und C sind im Ruhezustand
auf die Frequenz/, abgestimmt, während ihre Sender auf die Frequenz/, abgestimmt
sind. Beide Außenstationen weisen Mittel auf, um einen Wellenwechsel vorzunehmen.
Man ersieht aus dem Schema, daß ein Verkehr zwischen A und D ohne
weiteres möglich ist, da beiden Ämtern Sende- und Empfangskanal fest zugeordnet
sind. Zwischen den Außenstationen B und C ist ebenfalls ein Verkehr durch Anwendung
des Wellenwechsels möglich. Will nämlich das Amt B mit dem Amt C verkehren, so braucht
das rufende Amt B lediglich eine Umschaltung vorzunehmen, derart, daß f2 als Sendefrequenz
und f1 als Empfangsfrequenz benutzt wird. Es muß dabei ein abhängiger Wellenwechsel
vorgesehen sein, da von den Außenstationen B und C das Zentralamt D ohne Umschaltung
erreichbar sein muß. Der Aufbau eines Gespräches vom Zentralamt A aus nach einer
der Stationen B oder C ist jedoch in der bisherigen Weise nicht möglich, wohl aber,
wenn gemäß der Erfindung vorgegangen wird.
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Es sei hier im einzelnen der Fall betrachtet, daß vom Amt
A aus nach einem der Ämter B und C ein Gespräch aufgebaut wird.
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Wenn der Teilnehmer vom Amt A seinen Hörer abhebt, dann zieht über
den Hakenumschalter Hu das Relais T an, das mit seinem Kontakt
t den in der Frequenz f1 schwingenden Sender auf die Leitung schaltet. Im
Amt D spricht über den auf f1 abgestimmten Empfänger E das Relais Er an,
das über den Kontakt erIII das abfallverzögerte Relais Ve zum Ansprechen bringt.
Über die in Reihe liegenden Kontakte er 11 und ve Il wird der auf f2 abgestimmte
Sender des Amtes D auf die Leitung geschaltet, und durch die ausgesandte Frequenz/,
werden die Empfangsrelais Er der Ämter B und C erregt.
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Wählt nun der Teilnehmer vom Amt A mit seiner Nummernscheibe NS die
Rufnummer der Außenstation B, dann tastet der Kontakt t des Relais
T den Sender S des Amtes A im Rhythmus der von der Nummernscheibe gegebenen
Impulse. Im gleichen Takte arbeitet im Amt D das Empfangsrelais Er, welches
über den Kontakt eyI1 den Sender S des Amtes D steuert. Jede Unterbrechung der Frequenz/,
durch den Kontakt t im Amt A bewirkt einen Abfall des Empfangsrelais
Er im Amt D und dadurch eine Unterbrechung der dort ausgesandten Frequenz/"
so daß auch die Empfangsrelais Er der Ämter B und C abfallen. Auf diese Weise
werden die Drehwähler W, w
der drei Ämter B, C, D durch die Kontakte
er I in die der Rufnummer entsprechende Stellung gebracht. Die Kontakte ve
I bleiben dabei geschlossen, da als Relais Ve ein abfallverzögertes Relais benutzt
ist.
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Es sei angenommen, daß der Wählerschritt n dem Amt B entspricht. Auf
diesen `'Wählerschritt sprechen dann in den Ämtern B und C die Relais G an, welche
mit den Kontakten gI die Sender auf die Frequenz/, und mit den Kontakten g11 die
Empfänger auf die Frequenz f1 umschalten, derart, daß diese Ämter vom Amt A aus
jetzt unmittelbar beeinflußt werden können. Die Umschaltung kann beispielsweise
durch Vertauschen oder Ändern von Filtermitteln oder bei Überlagerungsempfängern
durch Ändern der Überlagerungsfrequenz erfolgen. Im Amt D spricht bei diesem Wählerschritt
das Relais K an, welches mit Kontakt k den Stromkreis für das Relais Ve auftrennt,
so daß durch den Kontakt ve B der Sender des Amtes D von
der
Leitung abgeschaltet wird. Gleichzeitig spricht im Amt B das Relais Ru an, welches
den Rufstromkreis für den Teilnehmer dieses Amtes schließt.
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Will der Teilnehmer des Amtes A mit dem Teilnehmer vom Amt C sprechen,
dann wählt er beispielsweise die Nummer n1. Der Gesprächsaufbau vollzieht sich dabei
in der gleichen Weise. Es zieht jedoch in diesem Fall im Amt C bei der Wählerstellung
n1 das Relais Ru an, welches den Rufstromkreis für den Teilnehmer des Amtes C schließt.
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Will ein Teilnehmer des Amtes D mit einer der Außenstationen in Verkehr
treten, so darf bei diesen Außenstationen kein Wellenwechsel vorgenommen werden.
Es müssen dann andere Nummern gewählt werden als beim Aufbau des Gespräches vom
Amt A aus. Es sei angenommen, daß zur Erreichung des Amtes B vom Amt
D die Rufnummer b zu wählen ist und zum Ruf des Amtes C die Rufnummer
c. Hebt nun der Teilnehmer des Amtes D seinen Hörer ab und wählt eine der Nummern
b oder c mit seiner Nummernscheibe NS, so wird über den Kontakt t des Relais
T der Sender des Amtes D im Rhythmus dieser Impulse getastet. Die
Empfangsrelais Er der Ämter A,
B, C werden erregt und schließen über
den Kontakt eyIII den Stromkreis für die örtlichen abfallverzögerten Relais Ve.
Über die Kontakte er I und veI werden die Drehwähler W, w betätigt,
die dann auf die Stellung b bzw. c weiterschalten. In der Stellung
b wird über das Relais Ru' der Rufstromkreis für den Teilnehmer des Amtes
B und in der Stellung c für den Teilnehmer des Amtes C geschlossen. Da hierbei das
Relais G nicht erregt wird, erfolgt keine Umschaltung in den Ämtern B und C.
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Vom Amt D aus kann man durch eine andere Nummer, beispielsweise die
Nummer e, auch das Amt A erreichen. Von sämtlichen Stationen A, B, C kann
man durch Wahl einer anderen Nummer, beispielsweise der Nummer d, das Amt
D erreichen.