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Blendschutzeinrichtung, vorzugsweise Blendschutzbrille Im Patent 835
732 ist eine Blendschutzeinrichtung gegen Scheinwerfer oder sonstige natürliche
oder künstliche Lichtquellen, vorzugsweise für Fahrzeuge, beschrieben, deren wesentliches
Merkmal darin besteht, daß in dem Blickfeld eines jeden 21iuges der vor Blendung
zu schützenden Person je ein derartig gestaltetes lichtschwächendes Mittel derartig
angeordnet ist, daß für jedes Auge das ihm zugeordnete Mittel den Teil des Gesichtsfeldes
verdeckt, in dem die Lichtquelle erscheint bzw. sich bewegt, dagegen den frei zu
haltenden Teil des Gesichtsfeldes des anderen Auges möglichst wenig einschränkt.
Es ist dabei vorgesehen, daß insbesondere die beiden lichtschwächenden Mittel zwei
Filterplatten sind, die unter 'einem solchen Winkel gegeneinander und zu den Augenachsen
geneigt sind, daß für die Fahrt auf der rechten Straßenseite die rechte Platte dem
linken Auge als Linie erscheint. Insbesondere sind die lichtschwächenden Mittel
nach Art einer Brille am Kopf des Benutzers angeordnet.
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Als Brillen ausgebildete Blendschutzeinrichtungen sind an sich bereits
bekannt. Sie sind insbesondere so ausgebildet,daß die linke Hälfte jeden Brillenglases
mit einem undurchsichtigen bzw. mit einem schlechtdurchsichtigen Farbstoff' überzogen
ist. Es ist auch bekannt, das Filter, das vor jedem Brillenglas angeordnet ist,
derart schwenkbar zu montieren, daß es im Bedarfsfall aus dem Gesichtsfeld.
herausgedreht
werden kann. Demgegenüber dient die Verschwenkung der einzelnen Filter nach der
Anordnung des Hauptpatents dazu, die Stellung der Filterbegrenzung dem jeweiligen
perspektivischen Erfordernis des Benutzers anzupassen.
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Die bekannten Anordnungen dieser Art hatten jedoch den Nachteil, daß
ein viel zu großer Teil des Gesichtsfeldes ausgeblendet war, so daß die Übersicht
des Straßenbildes über Gebühr eingeschränkt wurde. Außerdem entstanden an den Kanten
des Filters, die das Gesichtfeld durchquerten, optische Bewegungserscheinungen,
durch die die Sicht ebenfalls herabgemindert wurde und beim Brillenträger ein Gefühl
der Unsicherheit hervorgerufen wurde.
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Gemäß der Erfindung ist am Brillengestell im Gesichtsfeld eines jeden
Auges je ein Filter angeordnet, das um eine vorzugsweise senkrechte Achse derart
vierschwenkbar angeordnet ist, daß es auf eine Schräglage mit einem gewünschten
Neigungswinkel zur Frontalebene der Brille eingestellt werden kann; außerdem ist
jedes Filter um eine hierzu senkrechte, d.li. vorzugsweise waagerechte, in der Frontalebene
der Brille verlaufende Achse vierschwenkbar, so daß das Filter ganz aus dem Gesichtsfeld
tierausgeschwenkt werden kann. Die Gestalt der Filter ist zweckmäßigerweise derart
trapezförmig, daß jedes Filter denjenigen Ort der Fahrbahn umrandet, innerhalb dessen
die Scheinwerfer des entgegenkommenden Wagens erscheinen können. Unter Umständen
ist es zweckmäßig, die hintere Ecke des Trapezes fortzuschneiden, so daß ein freies
Blickfeld auf die linke Seite der Fahrbahn in unmittelbarer Nähe des Benutzers entsteht.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Einrichtung nach der
Erfindung beispielsweise dargestellt.
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r bedeutet das Brillengestell, an dem zwei Filter 2 und 3 angeordnet
sind. Die beiden Filter sind unter sich gleichartig und weisen eine langgestreckte
Trapezform auf, deren hintere Ecke weggeschnitten ist und deren Basis jeweils in
einem Scharnier 4 bzw. 5 sitzt. Jedes Filter ist für sich um sein Scharnier drehbar.
Der Fahrer stellt sich die beiden Filter so ein, daß er den jeweils gewünschten
Teil der linken Fahrbahn für beide Augen gemeinsam ausblendet. Außerdem sind die
beiden Scharniere 4 und 5 an einem gemeinsamen Träger 6 befestigt, der mittels eines
oder mehrerer Scharniere am waagerechten Teil der Brille drehbar angeordnet ist
und eine gemeinsame Schwenkung der beiden Filter gestattet. An dem gemeinsamen Träger
sind außerdem Stellschrauben 7 und 8 vorgesehen, die als Anschlag für die Filter
dienen, um sie in der einmal vom Benutzer als zweckmäßig befundenen Stellung bei
jedesmaligem Drehen um die Scharniere 9 und io zu fixieren. Durch die Schwenkung
um die horizontale Achse wird bewirkt, daß der Fahrer die beiden Filter je nach
seiner Körperhaltung auf eine passende Höhe innerhalb des Gesichtsfeldes einstellen
kann. Außerdem dient diese Schwenkung dazu, die Filter ganz aus dem Gesichtsfeld
nach oben herauszuklappen, wenn keine Blendungsgefahr besteht.
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Die Anordnung weist gleichzeitig den weiteren Vorteil auf, daß man
beide Filter durch Schwerken um die senkrechten Achsen übereinanderkläppen und durch
Schwenken um die waagerechte Achse in eine solche Schrägstellung bringen kann, daß
eine Schutzanordnung -gegen Sonnenlicht oder sonstige schräg von oben einfallende
Strahlung entsteht.
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Im Ausführungsbeispiel sind die beiden Filterscharniere auf derselben
Seite der Nasenstützfläche angeordnet; unter Umständen kann das zwischen den Augen
sitzende Filter, in der Zeichnung also das linke, auch auf der anderen Nasenseite
angeordnet sein. Gegebenenfalls ist auf dem gemeinsamen Träger 6 mindestens eins
der beiden Scharniere d und 5 verschiebbar angeordnet. Hierdurch wird der Vorteil
erreicht, daß der Abstand der beiden senkrechten Scharniere voneinander dem Augenabstand
des Fahrers angepaßt.werden kann.
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Die Brille ist nach dem Ausführungsbeispiel so ausgebildet, daß sie
keinen anderen Brillenrand und auch keine normalen Brillengläser besitzt. Es besteht
dadurch die Möglichkeit, die Brille gleichzeitig mit einer anderen Brille aufzusetzen,
unter Umständen läßt sich auch die Blendschutzeinrichtung gemäß der Erfindung mit
einer normalen Brille vereinigen. Sie kann entweder mit ihr eine feste Einheit bilden,
oder mit Haken versehen sein, durch die die Blendschutzvorrichtung auf eine normale
Brille aufgehängt wird. Für diesen Fall kommen besondere Ohrenbügel für den Blendschutz
in Fortfall.
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Die Filter bestehen entweder aus grauem oder farbigem Glas oder einem
entsprechenden Kunststoff, wie z. B. Cellon, Trolitul od. dgl. Die Filter besitzen
eine solche Durchlässigkeit, daß sie die Blendwirkung der entgegenkommenden Scheinwerfer
gerade aufheben.