DE855403C - Verfahren zur Herstellung organischer Verbindungen durch Elektrolyse von Carbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung organischer Verbindungen durch Elektrolyse von Carbonsaeuren

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DE855403C
DE855403C DEB7230D DEB0007230D DE855403C DE 855403 C DE855403 C DE 855403C DE B7230 D DEB7230 D DE B7230D DE B0007230 D DEB0007230 D DE B0007230D DE 855403 C DE855403 C DE 855403C
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electrolysis
carboxylic acids
organic compounds
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DEB7230D
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Hans-Albert Dr Offe
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BASF SE
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BASF SE
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Description

  • Verfahren zur Herstellung organischer Verbindungen durch Elektrolyse von Carbonsäuren Es ist bekannt, organische Verbindungen, insbesondere Kohlenwasserstoffe, dadurch herzustellen, daB man Carbonsäuren, vorzugsweise im Gemisch mit ihren Salzen, der Elektrolyse unterwirft. Dabei entstehen die organischen Verbindungen unter Zusammentritt zweier Molekülreste und unter gleichzeitiger Bildung von Kohlendioxyd und Wasserstoff bzw. zwei Äquivalenten des betreffenden salzbildenden Kations, z. B. Natrium, nach der allgemeinen Gleichung
    in der R zwei gleiche oder verschiedene organische Reste und X Wasserstoff oder ein Äquivalent eines Metalls bedeutet, z. B. i Na oder 1/2 Ca.
  • Die Elektrolyse wird häufig in wäßriger Lösung ausgeführt. Vielfach ist jedoch die Anwesenheit von Wasser bei der Elektrolyse unerwünscht. In diesen Fällen verwendet man ein anderes Lösungsmittel als Wasser, z. B. einen wasserfreien Alkohol, wie :Methanol und dergleichen. Dabei stellt man die zu elektrolysierenden Salze der Carbonsäuren, wenn man sie, was sich empfiehlt, in diesem Lösungsmittel oder der elektrolytischen Zelle selbst erzeugt, nicht in der üblichen Weise durch Umsetzung der Carbonsäuren mit einem Hydroxyd, Carbonat oder Oxyd des betreffenden Metalls her, z. B. Natriumhydroxyd, Kaliumcarbonat oder Calciumoxyd, sondern man setzt, um die Bildung von Wasser bei der Neutralisierung zu vermeiden, die Carbonsäure mit dem Alkoholat des Metalls um, wobei neben dem gewünschten Salz der Carbonsäuren der entsprechende Alkohol, jedoch kein Wasser entsteht. Das Alkoholat seinerseits erhält man durch Lösen des Metalls, vorzugsweise eines Alkali-oder Erdalkalimetalls, in dem Alkohol, nötigenfalls unter Erwärmen. Dieses Verfahren ist aber wenig vorteilhaft, da der hierbei entwickelte Wasserstoff bestimmte Vorsichtsmaßregeln verlangt und auch die angewandten Metalle, z. B. Natrium, schwierig zu handhaben sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die geschilderten Nachteile bei der Herstellung jener organischen Verbindungen durch Elektrolyse dadurch in einfacher Weise vermeiden kann, wenn man die Carbonsäuren in ganz oder weitgehend wasserfreier Flüssigkeit unter Zusatz ameisensaurer Salze elektrolysiert. Nach der oben angeführten Gleichung war zu erwarten, daß sich bei der Elektrolyse einer wasserfreien Lösung einer Carbonsäure oder ihres Salzes und eines Formiats die Elektrolyse in folgender Weise (am Beispiel der Natriumsalze) vollziehen würde:
    3 RCOONa+3 Na00CH-->
    --> R-R + R - H + H2 +6 C 02 + 6 Na,
    wobei R ein gegebenenfalls substituierter organischer Rest ist. Es müßte sich also neben einer Verbindung mit der gegenüber dem Rest R verdoppelten Kohlenstoffatomzahl Kohlendioxyd, Wasserstoff und Natrium noch die Verbindung R-H bilden, d. h. die Carboxylgruppe der Säure oder ihres Salzes müßte in diesem Fall zum Teil lediglich durch Wasserstoff ersetzt werden. Überraschenderweise werden aber neben Verbindungen vom Aufbau R-R keine Verbindungen vom Aufbau R-H erhalten. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, die gewünschten Verbindungen R-R mit Hilfe der leicht zugänglichen Formiate in derselben Weise herzustellen, wie man sie bisher unter Verwendung von Alkoholaten erhalten hat, wobei aber die mit der Herstellung der Alkoholate verbundenen Umständlichkeiten wegfallen. Die neue Arbeitsweise bedeutet daher einen wichtigen Fortschritt.
  • Der Rest R in den verwendeten Verbindungen kann ein Kohlenwasserstoffrest oder ein z. B. durch Halogenatome oder Oxy-, Mercapto-, Amino- und veresterte Carboxylgruppen substituierter Rest sein; diese Gruppen können auch weiter abgewandelt sein, beispielsweise durch Verätherung oder Acylierung.
  • Als Kationen kommen sämtliche Metalle und Atomgruppen in Betracht, die mit zu elektrolysierenden Säuren Salze bilden, die in der Badflüssigkeit löslich sind. Insbesondere seien hier die Metalle der ersten und zweiten Gruppe erwähnt, ferner kationenbildende Gruppen, wie Ammonium.
  • Als wasserfreie Lösungsmittel eignen sich alle Flüssikeiten, in denen Salze in ihre Ionen zerfallen können, vornehmlich. niedere Alkohole, weiterhin Pyridin, Aceton, Ameisensäure und Acetonitril. Die Lösungsmittel können einzeln oder in Gemischen miteinander verwendet werden. Die Ausführung der Elektrolyse geschieht zweckmäßig in der Weise, daß man entweder die zu elektrolysierende Säure mit ameisensaurem Salz in dem Lösungsmittel vermischt, bis alles in Lösung gegangen ist, oder daß man einer Lösung des ameisensauren Salzes oder der Säure in dem Lösungsmittel den dritten Stoff auf einmal oder in Anteilen zufügt. Der Werkstoff für die Anode muß dem Angriff des Elektrolysebads während der Elektrolyse standhalten, z. B. aus Platin bestehen. Man elektrolysiert zweckmäßig bei einer anodischen Stromdichte von o,oi bis i Amp. je Quadratzentimeter, vorzugsweise von o,o2 bis o,i Amp. je Quadratzentimeter. Dabei kann man unter äußerer oder innerer Kühlung des Bads oder der Elektroden arbeiten. In manchen Fällen ist es aber auch von Vorteil, beim Siedepunkt der Lösung zu elektrolysieren. .
  • Während das Elektrolysebad zu Beginn deutlich sauer ist, sinkt der Säuregehalt im Verlauf der Elektrolyse in dem Maße, wie Säure umgewandelt wird, außer bei Verwendung von Ameisensäure als Lösungsmittel, wobei das Bad selbstverständlich stark sauer ist und bleibt. Es empfiehlt sich, die Elektrolyse kurz vor Erreichung des Neutralpunkts abzubrechen oder zu diesem Zeitpunkt die verbrauchte Säure zu ergänzen. Man kann jedoch dem Bad auch Säure und Formfiat nach Maßgabe des Verbrauchs ihrer Anionen zusetzen und gleichzeitig entsprechende Anteile der Badflüssigkeit abziehen.
  • In den folgenden Beispielen verhalten sich Gewichtsteile zu Raumteilen wie Kilogramm zu Litern. Beispiel i 29 Gewichtsteile Caprylsäure werden mit 8,5 Gewichtsteilen Kaliumformiat vermischt und mit Methanol auf Zoo Raumteile aufgefüllt. Die Lösung wird an Platinanoden bei einer Stromdichte von o,o9 Amp. je Quadratzentimeter so lange elektrolysiert, bis i ccm des Bads noch o,8 ccm Natriumhydroxydlösung verbraucht. Während der Elektrolyse trübt sich die Lösung, und das entstandene Tetradekan scheidet sich als farbloses 01 ab. Es wird nach der Elektrolyse abgetrennt und durch Waschen mit Sodalösung von Methanol und anhaftender Säure befreit. Die Ausbeute beträgt 14,5 Gewichtsteile. Beispiel 2 353 Gewichtsteile Adipinsäuremonomethylester und 21 Gewichtsteile Natriumformiat werden mit Methanol auf 96o Raumteile aufgefüllt und bei einer Stromdichte von 0,075 Amp. je Quadratzentimeter so lange elektrolysiert, bis i ccm der Lösung noch 1,2 ccm -Natronlauge verbraucht. Das Elektrolysebad wird dann mit einer Isooktanfraktion extrahiert; aus dem. Extrakt werden durch rektifizierende Destillation 145 Gewichtsteile Sebacinsäuredimethylester gewonnen. Beispiel 3 14 Gewichtsteile E-Acetylaminocapronsäure und 7 Gewichtsteile Kaliumformiat werden in ioo Raumteilen Methanol gelöst und an Platinanoden bei einer Stromdichte von o,e6 Amp. je Quadratzentimeter so lange elektrolysiert, bis Z ccm der Lösung noch o,9 ccm -Natronlauge verbraucht. Nach der Aufarbeitung erhält man 4,5 Gewichtsteile Diacetyldekamethylendiamin (F. = Z32°).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung organischer Verbindungen durch Elektrolyse von Carbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daB man die Elektrolyse in ganz oder weitgehend wasserfreier Flüssigkeit unter Zusatz ameisensaurer Salze ausführt.
DEB7230D 1944-07-27 1944-07-27 Verfahren zur Herstellung organischer Verbindungen durch Elektrolyse von Carbonsaeuren Expired DE855403C (de)

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DE (1) DE855403C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3652430A (en) * 1967-11-11 1972-03-28 Basf Ag Electrolytic condensation of carboxylic acids

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3652430A (en) * 1967-11-11 1972-03-28 Basf Ag Electrolytic condensation of carboxylic acids

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