DE855398C - Verfahren zur Herstellung von p-Aminobenzolsulfonylguanidin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von p-Aminobenzolsulfonylguanidin

Info

Publication number
DE855398C
DE855398C DEC2202D DEC0002202D DE855398C DE 855398 C DE855398 C DE 855398C DE C2202 D DEC2202 D DE C2202D DE C0002202 D DEC0002202 D DE C0002202D DE 855398 C DE855398 C DE 855398C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
guanidine
aminobenzenesulfonylguanidine
yield
aminobenzenesulfonamide
preparation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC2202D
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Dr Suter
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Cilag AG
Original Assignee
Cilag AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Cilag AG filed Critical Cilag AG
Application granted granted Critical
Publication of DE855398C publication Critical patent/DE855398C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C311/00Amides of sulfonic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfo groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C311/50Compounds containing any of the groups, X being a hetero atom, Y being any atom
    • C07C311/52Y being a hetero atom
    • C07C311/64X and Y being nitrogen atoms, e.g. N-sulfonylguanidine

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von p-Aminobenzolsulfonylguanidin Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des bekannten p-Aminobenzolsulfonylguanidins, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man p-Aminobenzolsulfonamid und ein Guanidinsalz aufeinander einwirken läßt.
  • Für diesen als Arzneimittel und besonders als Zwischenprodukt für Sulfapyrimidinsynthesen verwendbaren Stoff sind bis jetzt einige Herstellungsverfahren bekanntgeworden. Diese eignen sich aber nur wenig für technische Zwecke. So beschreiben G. A. H. B u t t le und andere (Biochemical Journal VOI. 32, S. 1101 bis 1110, Juli 1938) den Umsatz von Sulfonamid und Dicyandiamid, der, wie später von T. Dewing und andern gefunden wurde (Nature Vol. 148, S. 24, Jahrg. 1941), mit unbefriedigender Ausbeute zum Sulfanilguanidin führt. Daß diese Reaktion durchführbar ist, war durch verschiedene analoge Beispiele bekannt, bei denen die durch saure Radikale, wie Cyan- und Nitroradikale, substituierten Aminogruppen leicht durch andere basischere Amin- oder Amidreste ersetzt bzw. verdrängt werden können. Voraussetzung für diese und analoge Reaktionen sind acifierende Substituenten an den Aminogruppen, welche deren Basizität herabsetzen und das benachbarte Kohlenstoffatom positivieren, wodurch der Eintritt einer basischen Gruppe erleichtert wird.
  • Es war nun überraschend, zu finden, daß diese Verdrängung auch in einfachem Guanidin erfolgen kann und daß diese Reaktion mit derart guter Ausbeute verläuft. Die bekannteren Herstellungsverfahren für Sulfanilguanidin sind dadurch gekennzeichnet, daß man ein Benzolsulfonsäurehalogenid, das in p-Stellung zu der Sulfonsäuregruppe eine durch Hydrolyse oder Reduktion in die Aminogruppe überführbare Gruppe, wie eine Acetylamino- oder Nitrogruppe, trägt, mit Guanidin kondensiert und im Kondensationsprodukt die in 4-Stellung stehende Gruppe durch Hydrolyse bzw. Reduktion in die Aminogruppe überführt (amerikanische Patentschriften 2 233 569, 2 218 490 und Bulletin of the johns Hopkins Hospital, September 1940, S. 163 bis 168). Verfährt man nach dem amerikanischen Patent 2233569, so erhält man, wie in Bulletin of the Johns Hopkins Hospital 1940, S. 163 bis 168, beschrieben, aus p-Acetylaminobenzolsulfonsäurechlorid und Guanidinnitrat 65 0/, Ausbeute an Acetylsulfanilguanidin und bei der Verseifung eine Ausbeute von 45 bis 6o 0/" also eine Totalausbeute von 29,2 bis 39 an Sulfanilguanidin.
  • Die geringe Ausbeute ist leicht erklärlich, da die Kondensation des Acetylaminobenzolsulfonsäurechlorids mit Guanidinnitrat, als dem leichtest erhältlichen Guanidinsalz, in Gegenwart eines kaustischen Alkalis durchgeführt werden muß. Dadurch wird die Kondensation des Sulfochlorids mit Guanidin durch dessen Verseifung konkurrenziert. Um überhaupt eine wesentliche Menge des gewünschten Produkts zu erhalten, muß man, um die Dissoziation der alkalischen Lösung zurückzudrängen, mit großen Mengen organischer Lösungsmittel arbeiten. Bei der zweiten Verfahrensstufe muß die Acetylgruppe sauer abgespalten werden, da die alkalische Verseifung die Guanidingruppierung zerstört. Wie aber bekannt, wird durch die saure Verseifung die -S 0,-N H-Bindung gelöst.
  • Das zweite Verfahren, Kondensation von p-Nitrobenzolsulfonsäurehalogenid mit Guanidin, kommt für die Technik kaum in Frage, da die Kondensation nur eine Ausbeute von 400/, liefert und p-Nitrobenzolsulfonsäurehalogenide in großem Maßstabe schwierig herzustellen sind.
  • Demgegenüber gestaltet sich die Gewinnung des p-Aminobenzolsulfonylguanidins aus p-Aminobenzolsulfonamid und Guanidinsatzen sehr einfach. p-Aminobenzolsulfonamid läßt sich bekanntlich aus dem p-Acetylaminobenzolsulfonsäurechlorid und Ammoniak und anschließender alkalischer Abspaltung der Acylgruppe mit fast quantitativer Ausbeute herstellen. Die Umsetzung des p-Aminobenzolsulfonamids mit einem Guanidinsalz, z. B. Guanidinnitrat, verläuft, auf Sulfochlorid berechne+, mit 75 bis 8o 0/, Ausbeute. Abgesehen von der guten Ausbeute besitzt das Verfahren noch den Vorteil, daß zu seiner Durchführung keine organischen Lösungsmittel gebraucht werden, was natürlich zu seiner Billigkeit beiträgt.
  • Das Verfahren gestaltet sich demnach so, daß man p-Aminobenzolsulfonamid und ein Guanidinsalz miteinander vermengt und erhitzt, wobei unter Abspaltung von Ammoniak das p-Aminobenzolsulfonylguanidin entsteht. Verwendet man ein Salz von Guanidin mit einer schwachen Säure, z. B. Kohlensäure, so entweicht diese, ohne die Reaktion zu stören. Bei Verwendung eines Guanidinsalzes einer starken Säure, z. B. des Nitrats oder Stilfats, setzt man die der Säure äquivalente Menge Alkali, z. B. Alkahhydroxyd oder Carbonat, zu. Vorteilhaft hat sich das Ärbeiten nach Beispiel 2 erwiesen, wonach man Guanidinnitrat und Natriumhydroxyd fein gepulvert und innig gemischt in die unter Vakuum stel)ende Schmelze von p-Aminobenzolsulfonamid eintrigt. Das entweichende Ammoniak wird in einer Absorptionsanlage aufgefangen und kann wieder z. B. zur Amidierung von p-Acetylaminobenzolsulfonsäureclilorid verwendet werden. Die Anwendung von vermindertem Druck hat aber in der Hauptsache den Zweck-, das Gleichgewicht zugunsten der Bildung von p-Aminobenzolsulfon#,1-guanidin zu verschieben und (las entstehende Wasser zu entfernen; hat sich doch gezeigt, daß beim Arbeiten unter gewöhnlichem Druck 61 bis 65"/, und unter Vakuum 75 bis 8o')'" p-Aniinobenzolsulfonvlguanidin erhalten werden. Beispiel i Ein Gemisch von 12 g Guanidincarbonat und 17 9 p-Aminobenzolsulfonamid wird in einem Eisentiegel im Ölbad bei 16o' geschmolzen und die Schmelze während 2 Stunden auf einer Temperatur von i5o' gehalten. Nach der Abkühlung wird der Schmelzkuchen aus Wasser umkristallisiert und das derart erhaltene p-Aminobenzolsulfoiiylguanidinmonohydrat (Schmp. 142 bis 143') im Trockenschrank entwässert. Ausbeute: 14 9 oder 65,5(1/, der Theorie. Beispiel 2 95 kg p-Aminobenz01sulfonamid werden in einem geschlossenen Rührkessel unter vermindertem Druck auf 16o bis 167' erwärmt. Nun wird während ungefähr 2 Stunden in kleinen Portionen eine feinpulverisierte Mischung von 74 kg Guanidinnitrat und 26,5 kg Ätznatron durch einen Vakuumtrichter eingetragen. Unter heftigem Schäumen entweicht Ammoniak, das über eine Absorptionsanlage abgesogen wird. Nach Beendigung des Eintragens wird noch 45 'Minuten unter Vakuum gerührt, die heiße Schmelze dann abgelassen, aus 700 1 Wasser umkristallisiert und bei ioo' getrocknet. Man erhält so 84 bis 86 kg reines, wasserfreies p-Aminobenzolsulfonylguanidin.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstell-ung von p-Aminobenzolsulfonylguanidin, dadurch gekennzeichnet, daß man p-Aminobenzolsulfonamid und ein Guanidinsalz, zweckmäßig in Gegenwart einer anorganischen, alkalischen Substanz, z. B. von trockenem Natriumhydroxyd oder Soda, in der Hitze aufeinander einwirken läßt, z. B. zusammenschmilzt, wobei die Abspaltung des Ammoniaks vorteilhaft durch Anwendung von vermindertem Druck unterstützt wird.
DEC2202D 1941-11-21 1942-11-19 Verfahren zur Herstellung von p-Aminobenzolsulfonylguanidin Expired DE855398C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH855398X 1941-11-21

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE855398C true DE855398C (de) 1952-11-13

Family

ID=4542642

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC2202D Expired DE855398C (de) 1941-11-21 1942-11-19 Verfahren zur Herstellung von p-Aminobenzolsulfonylguanidin

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE855398C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1022580B (de) * 1955-02-10 1958-01-16 Wilhelm Schemuth Verfahren zur Herstellung von Sulfaguanidin

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1022580B (de) * 1955-02-10 1958-01-16 Wilhelm Schemuth Verfahren zur Herstellung von Sulfaguanidin

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1543810A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Mono-omega-halogenalkylaminen
DE855398C (de) Verfahren zur Herstellung von p-Aminobenzolsulfonylguanidin
DE2352127A1 (de) Verfahren zur herstellung von triacetonamin
CH307541A (de) Verfahren zur Herstellung eines Tropasäure-N-(B-picolyl)-N-alkenylamides.
DE910779C (de) Verfahren zur Darstellung von N-Sulfonylharnstoffen
AT221100B (de) Verfahren zur Herstellung neuer Sulfonylharnstoffe
DE824202C (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Alkyloxybenzoesaeuremono- und -dialkylaminoalkylamiden
DE825548C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen diquartaeren Salzen von Pyrimidylaminocinnolinen
AT162955B (de) Verfahren zur Darstellung von neuen Sulfonamidderivaten
DE2124742A1 (de) Herstellungsverfahren fur SuIfonylharnstoff
DE961086C (de) Verfahren zur Herstellung von Oxazolidonen-(2)
DE904895C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen von Sulfonamiden
DE949469C (de) Verfahren zur Herstellung von 4-(Benzolsulfonamido)-pyrimidinen
AT236382B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Derivaten des Sulfanilamids
DE749643C (de) Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Carbonsaeureamide
CH270826A (de) Verfahren zur Herstellung eines Cyclohexanderivates.
DE802880C (de) Verfahren zur Herstellung von Natrium-Penicillin
DE3812208A1 (de) Verfahren zur herstellung von 4-guanidinomethyl-cyclohexancarbonsaeure
DE507210C (de) Verfahren zur Herstellung von Oxyanthrachinonen, insbesondere Alizarin
DE828541C (de) Verfahren zur Herstellung von Acylaminobenzolsulfonylguanidinen
DE844157C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfocarbonimidbetainen
DE730728C (de) Verfahren zur Darstellung einer Saeure des Dimethansulfonsaeureimids
DE880304C (de) Verfahren zur Herstellung von Stickstoffverbindungen
AT220626B (de) Verfahren zur Herstellung neuer Benzolsulfonylharnstoffe
CH245676A (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Methyl-4-amino-5-äthoxymethyl-pyrimidin.