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Druckempfindlicher Klebstoffbogen oder -streifen Die vorliegende Erfindung
betrifft einen druckempfindlichen Klebstoffbogen oder -streifen, der mit einem druckempfindlichen
eukohäsiven Klebstoff auf Guinmibasis versehen ist. Solch ein Klebstoff ist stabil
klebend und haftet, ohne daß er eine Aktivierung durch Lösungsmittel oder Wärme
benötigt, d.h. er ist druckempfindlich. Er ist auch mehr kohäsiv als adhäsiv, so
daß aus ihm hergestellte Klebstreifen von Rollen abgewickelt werden können und sich
von Oberflächen, auf die sie zeitweise aufgebracht sind, abstreifen lassen. Man
kann mit ihnen mit den Fingern hantieren, ohne daß .Klebstoff abgeht oder sich absetzt,
d. h. er ist eukoh.isiv. Die Klebstoffmasse, die bei der erfindungsgemäßen
Herstellung der neuen Klebbogen und -streifen benutzt wird, enthält ein Produkt,
das durch gemeinsames Erhitzen von pastösem, klebrigern Gummi (Kautschuk) und einem
öllöslichen, in der Wärme härtbaren Phenolaldehydharz gewonnen ist, so wie es später
im einzelnen beschrieben werden wird.
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Phenolharze wurden bereits in Verbindung mit Gummi zur Herstellung
von Klebstoff- und Überzugkompositionen für die verschiedenartigsten Zwecke verwendet.
Aber diese Kompositionen waren nicht bei Raumtemperatur klebrig und sind wertlos
für die Herstellung von druckempfindlichen Klebstoffbogen oder -streifen.
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Erfindungsgemäß weist der verbesserte druckempfindliche Klebstoffbogen
oder -streifen einen etikohäsiven Klebstoffüberzug auf, der aus pastösein, klebrigem
Gummi besteht, der thermisch mit einer ausreichenden Menge öllöslichem, in der Wärme
härtbarem Phenolaldehydharz verbunden wurde, so daß er mehr kohäsiv als adhäsiv,
aber noch klebrig ist.
Bei einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung weist der verbesserte durchsichtige, druckempfindliche Klebstoffbogen
oder -streifen einen durchsichtigen Träger auf, der mit einem durchsichtigen, druckempfindlichen,
eukohäsiven Klebstoff überzogen ist, der aus pastösem, klebrigem Gummi besteht,
der thermisch mit genügend öllöslichem, in der Wärme härtbarem Phenolaldehydharz
verbunden ist, so daß derselbe mehr kohäsiv als adhäsiv, aber noch klebend ist.
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Es wurde erfindungsgemäß gefunden, daß Gummi, der zuerst zu einem
paeösen, klebrigen Zustand depolymerisiert oder abgebaut wurde, durch die Einwirkung
eines öllöslichen, in der Wärme härtbaren Phenolaldehydharzes bei erhöhter Temperatur
in einen Zustand übergeführt werden kann, daß er einen stabil klebenden, eukohäsiven,
druckempfindlichen Klebstoff bildet, der für die Verwendung bei der Herstellung
von hochqualitativen, druckempfindlichen Klebstoffbogen oder -streifen geeignet
ist. Solch ein Klebstoff verliert weder seine Klebrigkeit, noch erweicht er bei
längerem Altern unter normalen Bedingungen der Temperatur und der Umwelt. Durch
Verwendung eines Überschusses des Phenolaldehydharzes über das Minimum, das zur
Erzeugung einer eukohäsiven Eigenschaft notwendig ist, kann.ein nicht thermoplastischer
Klebstoff gewonnen werden. Eine anfängliche Erwärinung solchen Klebstoffproduktes
bedingt eine Erhöhung der Plastizität oder Weichheit, aber der Klebstoff kann doch
als nicht thermoplastisch bezeichnet werden, da fortgesetzte Erwärmung ihn zu einem
fortlaufend festeren und höher kohäsiven Zustand erhärtet, das bedeutet, er hat
eine niedr-ige Wärmehärtende Eigenschaft. Dies ist auchder Fall, wenn der Klebstoffkomplex
ein thertnoplastisches, klebrigmachendes Harz enthält, wie z. B. Harz oder Estergummi.
Im Gegensatz hierzu erweichen die üblichen druckempfindlichen Gummibarzklebstoffe
nach und nach bei fortgesetzter Erwärmung entsprechend dem Abbau des Gummis und
erweichen sogar nach und nach bei Raumtemperatur während längeren Alterns.
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Es ist üblich, die Umbildung des Gummis in drei Zuständen aufzuteilen,
die wie folgt charakterisiert sind: A-Zustand: Der Gummi ist eine gasolinlösliche,
feste, elastische, thermoplastische Masse, die nur wenig oder gar nicht klebrig
ist. In diesem Zustand befindet sich der Rohgummi und auch der behandelte Gummi,
bevor er in den nächsten Zustand übergeht.
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B-Zustand: Der Gummi ist gasolinlöslich, klebrig, unelastisch, pastös
oder flüssig und hat weniger Kohäsivität als Adhäsivität. Das ist der pastöse, klebrige
Gummi.
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C-Zustand: Der Gummi ist als Ergebnis einer Behandlung im B-Zustand
mit einem öllöslichen, in der Wärme härtbaren Phenolaldehydharz bei erhöhter Temperatur
relativ unlöslich in Gasolin und anderen Gummilösungsmitteln, verglichen mit Gummi
im A- oder B-Zustand, und er ist eine elastische, stabile, klebende Masse,
die eukohäsiv ist (mehr kohäsiv als' adhäsiv). Er ist nicht therrnoplastisch, wie
oben beschrieben, wenn ein Überschuß von Phenolaldehydharz vorhanden ist. Dieses
druckempfindliche Klebstoffprodukt kann zur Herstellung hochqualifizierter Klebstreifen
Verwendung finden. Dieser Zustand muß von dem noch weiter gehärteten Zustand, der
als D-Zusend bezei-Chnet werden k=n, unterschieden werden, der durch fortgesetztes
Erwärmen des nicht thermoplastischen Gummikomplexes, der einen Überschuß des Phenolaldehydharzes
enthält,. erreicht werden kann, bis er sich zu einem Grad verfestigt hat, bei dem
er nicht länger bei Raumtemperatur klebrig ist.
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Das Erreichen des B- oder C-Zustandes wird gewöhnlich durch den Daumentest
bestimmt, der für praktische Zwecke ausreichend genau ist. Der Test wird wie folgt
durchgeführt: Eine kleine Menge des Gummis oder Gummiproduktes wird zwischen Daumen
und Zeigefinger genommen, die dann abwechselnd voneinander getrennt und mehrere
Male zusammengedrückt werden.
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Wenn der Gummi sich im A- oder C-Zustand befindet, wird er
von Finger zu Finger übergehen und Elastizität und Dehnbarkeit zeigen, aber wird
sich nicht trennen oder an den Fingernkleben. Wenn er sich im C-Zustand befindet,
ist er ziemlich klebrig, ist aber doch so kohäsiv, daß er sich reinlich von den
Fingern abhebt. Wenn indessen der Gummi im B-Zustand ist, klebt er an beiden Fingern
und kann ausgezogen werden, bis er endlich reißt, so daß er weniger kohäsiv als
adhäsiv ist. Der Gummi wird auch wenig oder kein Zeichen von Stärke aufweisen und
wird hochgrädig zackig sein. Zur Durchführung dieses Testes muß der Gummi zuerst
24 Stunden stehen, wenn er frisch hergestellt ist oder erwärmt wurde, so daß er
sich unbedingt auf Raumtemperatur befindet und an innerer Festigkeit das wiedergewonnen
hat, was möglich ist.
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Dieser Daumentest zeigt an, wenn der Gummi zu einem pastösen Zustand
abgebaut ist. Ein weiterer Abbau macht den Gummi noch plastischer (weniger kolläsiv)
und noch klebriger oder haftender, bis endlich ein fortgeschrittener B-Zustand erreicht
ist, in dem der Gummi eine klebrige Flüssigkeit ist, die sich sogar bei Raumtemperatur
gießen läßt. Der Ausdruck verflüssigter Gummi ist daher ein Unterbegriff für pastösen
Gummi oder B-Zustand und bezeichnet einen Grad des Abbaus, der ausreicht, um den
Gummi zu gießen, wenn er bei einer Temperatur von i ' oo' oder niedriger
geprüft wird.
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Der Abbau des Gummis kann, um den B-Zustand oder den pastösen Zustand
zu erreichen, durch ausgiebige mechanische Bearbeitung in Gegenwart von Wärme und
Luft (Sauerstoff) vervollständigt werden. Wenn auch nicht unbedingt notwendig, so
kann doch ein Katalysator zweckmäßig verwendet werden, um den Prozeß zu beschleunigen
und Kraft zu sparen. Als Katalysatoren können gewisse Metalle oder Metallsalze verwendet
werden, wie z. B. Kupfer oder seine Salze. Weiterhin gewisse organische Säuren,
wie z. B. Bernsteinsäure, oder gewisse peptisierende Mittel, wie z. B. das Zinkch,loriddoppelsalz
des Phenylhydrazins, Naphthylbetamerkaptan,
Xylylrnerkaptari oder
Mischungen dieser Merkaptane, oder andere geeignete Mittel, die den Abbau des Gummis
zu einem pastösen Zustand begünstigen. Solche Katalysatoren werden allgemein in
der Gummitechnik als gummipeptisierende Mittel (peptizing agents) bezeichnet. Eine
Erwärmung auf noch höhere Temperaturen, selbst ohne mechanische Bearbeitung und
ohne den Zusatz eines Katalysators, ist ebenfalls zur Erzielung eines pastösen oder
verflüssigten Gummis im B-Zustand wirksam. Wenn man auch annimmt, daß eine Oxydation
bei allen diesen Verfahren eine Rolle spielt, so ist es doch noch nicht wissenschaftlich
sicher, ob oder ob nicht ein oxydativer Abbau notwendigerweise eintritt, und die
Erfindung ist nicht auf irgendein spezielles Verfahren der Erreichung des pastösen
oder verflüssigten Gummis beschränkt.
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Die Tatsache, daß pastöser Gummi im B-Zustand sich selbst von den
am kräftigsten gewalzten Gummimassen weit unterscheidet, die bei der Herstellungvonbekannten,druckempfindlichenStreifenklebstoffen
aus Gummiharz gebraucht wurden, kann aus folgendem Versuch entnommen werden, in
dem der Kraftverbrauch des Hochleistungsmischers w iihrend des Überganges des Gummigrundstoffes
in den B-Zustand gemessen wurde. Der Mischer wurde mit 1816 Gewichtsteilen gut gewalzten
Latexkrepprohgummis beschickt und mit Dampf voll 5,6okg/cm2 in dem Mantel des Mischers
erhitzt. Unter solchen Bedingungen ergab sich ein Kraftbedarf dieses speziellen
Mischers von Soo Einheiten. Dann wurden 5o Gewichtsteile einer Mischung von i Teil
Naphthylbetamerkaptan mit 2 Teilen eines inerten Wachskohlenwasserstoffs zugesetzt
und das Mischen fortgesetzt, wobei der Mischer für den Luftzutritt offen und 4 Stunden
lang mit 5,6o kg/crn2 erhitzt wurde. Nach Beendigung dieser Zeit betrug der Kraftbedarf
nur noch 2oo Einheiten. Der Kraftbedarf des Mischers im Leerlauf betrug ioo Einheiten,
Die Plienolaldehydharze, die erfindungsgemäß zur Erhärtung des Gummis vom B-Zustand
in den C-Zustand in eine eukohäsive Form verwendet werden, sind im Handel bekannt
als öllösliche, in der Wärine erhärtende Phenolaldehydharze. Solche Harze können
aus verschiedenen substituierten Phenolen und aus Fort-naldehyd gewonnen sein, wobei
zwischen i und 2 Mol Formaldehyd auf jedes Mol Phenol angewendet wird. Beispielsweise
können i 5oo Teile Para-tert.-Butylphenol, i 65o Teile einer wäßrigen 371/oigen
Formaldehydlösung und 16o Teile einer 28%igen Ammoniumhydroxydlösung unter Rückfluß
erhitzt werden, bis der Gehalt der wäßrigen Phase an freiem Formaldehyd bis auf
8 l)/o gesunken ist. Das gewonnene Harz, das an diesem Punkt von der wäßrigen
Phase als eine schwerflüssige Masse abgetrennt wird, wird zweckmäßig durch Erhitzen
irn Vakuum entwässert und dann auf i i o' erhitzt, bis ein Versuchstropfen eine
spröde Pille beim Abkühlen auf Raumtemperatur bildet. Die Masse wird dann schnell
abgekühlt und das feste Harz in Klumpen für einen späteren Gebrauch zerbrochen.
Bei einer zweckmäßigen Abänderung der obigen Zusammensetzung und des beschriebenen
Verfahrens läßt man zuerst 13oo Teile einer 37%igen Formaldehydlösung und 33o Teile
einer Natriumhydroxydlösung (13o Teile Natriumhydroxyd in 2oo Teilen Wasser) reagieren,
worauf dann das Produkt mit 1345 Teilen Para-tert.-Amylphenol umgesetzt wird, bis
der freie Formaldehydgehalt des Ansatzes nicht mehr als i % beträgt. Es wird dann
verdünnte Schwefelsäure zugesetzt, bis der pH-Wert auf annähernd i bis
-- gesunken ist. Bei diesem Punkt scheidet sich das Harz aus der wäßrigen
Phase. Der wäßrige Teil wird dann abgezogen und das Harz unter mehrmaligem Wechsel
mit heißem Wasser gewaschen. Daraufhin wird das Harz entwässert und wie oben erhitzt,
um eine weitere Reaktion bis zu einem Punkte zu bedingen, bei dem ein Versuchstropfen
beim Abkühlen auf Raumtemperatur eine spröde Pille bildet.
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Die im Handel erhältlichen öllöslichen, in der Wärine erhärtenden
Phenolaldehydharze liegen gewöhnlich als harte, spröde Festkörper vor, die im wesentlichen
den gleichen Schmelzpunkt, die gleiche Härtegeschwindigkeit bei höheren Temperaturen,
Löslichkeit in trocknenden Ölen und andere Eigenschaften der Harze aufweisen, die
mit einem der oben beschriebenen Verfahren gewonnen wurden. Es können indessen auch
Harze, die nur bis zum flüssigen oder viskosen Zustand reagiert haben, in einigen
Fällen dazu benutzt werden, um Gummi des B-Zustandes zu verfestigen. So kann das
entwässerte Produkt des obigen Verfahrens direkt benutzt werden, ohne eine weitere
Erhitzung vor seiner Einführung in die pastöse oder flüssige Gummimasse.
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Ollöslichkeit wird bei öllöslichen, in der Wärme erhärtenden Phenolaldehydharzen
durch die Verwendun- von substituierten Phenolen erreicht, die nur zwei reaktionsbevorzugte
Stellungen in dem Molekül unbesetzt haben und die zumindesten drei gesättigte Kohlenstoffatome
für jede Phenolgruppe aufweisen, wie dies in der amerikanischen Patentschrift
2 211 o,48, ausgegeben am 13. August 1940, und in der amerikanischen Patentschrift
2212022, ausgegeben am 22. März 1938, dargelegt ist. Unter den im Handel
erhältlichen substituierten Phenolen, die vorteilhaft Verwendung finden können,
sind Para-tert.-Amylphenol, Para-tert.-Butylphenol, Paraphenylphenol, Orthophenylphenol
und Para-sekundär-Octylphenol. Mischungen von substituierten Phenolen können ebenfalls
benutzt werden. Formaldehydanteile von etwas mehr als i Mol bis zu 2 Mol für jedes
Mol Phenol werden zur Erreichung der gewünschten wärm,-erhärtenden Eigenschaft benutzt.
Die höheren Anteile des Ald-ehyds erteilen Odem Harz einen höheren Grad an Reaktionsfähigkeit
und eine schnellere Härtungswirkung auf die Mischung von Harz und pastösem Gummi.
Alkalische Katalysatoren sind notwendig, um diese hohen Anteile von Aldehyd in bezug
auf Phenol verwenden zu können. Sobald die erste Reaktion beendet ist, können indessen
auch saure Katalysatoren für den weiteren
Fortgang der harzbildenden
Reaktion benutzt werden, so wie es oben beschrieben ist.
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Die Menge des einzelnen Phenolaldchydharzes, die zugesetzt werden
muß, ist abhängig von dem Ausmaß des Gummiabbaus. Größere Anteile sind notwendig,
um den C-Zustand zu erreichen, wenn ein Gummi im fortgeschritteneren B-Zustand verwendet
wird. Ein geringstmöglicher Anteil kann verwendet werden, der bei längerem Erwärmen
gerade ausreicht, um die Komposition in den C-Zustand überzuführen. Aber in solchem
Falle ist das Produkt nicht vollständig stabil, so daß es bei weiterer Erwärmung
auf höhere Temperaturen wieder erweichen oder zum B-Zustand abbauen kann. Während
solche Klebstoffe in gewissen Fällen sich als brauchbar erwiesen haben, so ist es
doch vorzuziehen, einen Überschuß an Phenolaldehydharz anzuwenden und die anschließende
Erwärmung der Komposition auf einen Betrag zu verrin gern, der zur Erreichung des
C-Zustandes und für einen ausreichenden Festigkeitsgrad notwendig ist. Eine später
folgende Erwärmung, die bei gewissen Anwendungen von Klebstoffstreifen eintreten
kann, selbst auf Temperaturen, bei denen eine Verkohlung einsetzt, bewirkt dann
keine #_rweichung der Masse zum B-Zustand, sondern verfestigt und stärkt im Gegenteil
die Masse. In gleicher Weise sind so hergestellte Klebstoffe widerstandsfähig gegen
die Art des Abbaues, der gewöhnlich bei Gummi oder schwefelvulkanisierten Gummigegenständen
unter dein Einfluß solcher Mittel, wie Sauerstoff und Ultraviolettbestrahlung, eintritt.
Andererseits verringern unzweckmäßig große Anteile von Phenolaldehydharz die druckempfindliche
Klebrigkeit der Masse, bewirkt eine Sprödigkeit, wenn die Masse erwärmt wird, und
benötigt eine besonders sorgfältige Kontrolle während der Erhitzung. Es muß daher
ein Gleichgewicht bestehen zwischen dem Ausmaß des Ab-
baues des pastösen
Gummis, der Menge und Reaktionsfähigkeit des Phenolaldehydharzes und der Länge der
Erwärmung der Komposition, um einen stabilen, druckempfindlichen, eukohäsiven Gummiklebstoff
zu gewinnen, der bei weiterer Erwärmung nicht abbaut. Die in den folgenden Beispielen
gegebenen Verhältniszahlen dienen dazu, spezifische Variationen in der Menge des
öllöslichen, in der Wärme erhärtenden Phenolaldehydharzes zu veranschaulichen, das
zusammen mit verschiedenen Abbaugraden oder verschiedener Peptisierung des Gummis
verwendet werden kann. Im allgemeinen wird das Harz in den Fällen, in denen ein
Molverhältnis des Aldehyds zu Phenol in der Größenordnung von annähernd 1,5 bis
1,85 besteht, und in denen der verwendete Gummi sich in einem Zustand zwischen anfänglich
pastös und verflüssigt befindet, zweckmäßig in Anteilen verwendet, die zwischen
5 und 3o Gewichtsprozent des peptisierten Gummis variieren.
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Gute Klebstoffe können aus Gummi im B-Zustand und öllöslichen, in
der Wärme erhärtenden Phenolaldehydharzen allein gewonnen we ' rden, insbesondere,
wenn verflüssigter Gummi benutzt wird. Aber auchdieVerwendung verschiedenster Zusätze,
wie Pigmente oder Füller, Weichmacher, Klebrigmacher und ähnliches, gehört in den
Bereich der vorliegenden Erfindung, und solche modifizierten Klebstoffe werden im
allgemeinen vorgezogen. Beispielsweise beschleunigen Pigmente, wie Zinkoxyd oder
Magnesiumoxyd, die Umwandlung der Masse aus dem B-Zustand in den C-Zustand beim
Erwärmen. Weichmacher, wie Mineralöl, erhöhen die Geschmeidigkeit, mit der ein fertiger
Streifen, der mit dem erfindungsgemäßen Klebstoff überzogen ist, aus der Rollenform
abgewickelt oder von einer Oberfläche abgestreift wird, auf die er aufgebracht wurde.
Klebrigmacher, wie Zinkabietat (Zinkresinat) oder Harz, erhöhen die Adhäsion und
ermöglichen dadurch die Verwendung von etwas höheren Prozentsätzen an Phenolaldehydharz,
wodurch die Stabilität verbessert wird. Sie ermöglichen auch die Erreichung von
Adhäsionswerten (Klebrigkeitsgrade), die höher liegen als die, welche in Abwesenheit
solcher Klebrigmacher nur durch die Verwendung von flüssigern Gummi allein erzielbar
sind.
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Obgleich es gewöhnlich wünschenswert ist, uni das Verfahren zu vereinfachen,
das gesamte Phenolaldehydharz gleichzeitig dem pastösen Gummi zuzusetzen, so können
doch in manchen Fällen Beigaben in verschiedenen Stufen zweckmäßig sein, so daß
eine bessere Kontrolle über das Ausmaß der Verfestigung der Komposition sichergestellt
wird. In gleicher Weise können Klebrigmacher vor, während und nach dem Verfestigungsprozeß
zugesetzt werden. Es ist aber im allgemeinen zweckmäßig, diese Materialien vor Zugabe
des Phenolaldehydharzes zuzusetzen. Da ein so gewonnenes Produkt in größerem Ausmaß
einer Trennung in verschiedene Komponenten unter der Einwirkung von Lösungs,mitteln
oder ölen zu wi#derstehen scheint, als es der Fall ist, wenn die Klebrigmacher erst
zugesetzt werden, sobald die Verfestigungswirkung bereits begonnen hat.
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In den folgenden Beispielen beziehen sich die Angaben alle auf Gewichtsprozente,
sofern nichts anderes vermerkt ist. Bei spiel i
Gewalzter Rohgummi ............ 200 |
Peptisierungsmittel .............. 1,5 |
Zinkoxyd ...................... io |
Gunimiharz .................... 55 |
öllösliches, in der Wärme erhärtendes |
Phenolaldehydharz (wie oben |
beschrieben hergestellt in |
Brockenform) .............. 20 |
Petrolbenzin .................... 450 |
denaturierter Äthylalkohol ........ io |
Latexkrepp, ein hochqualifizierter Rohgurnmi, wurde auf kalten Walzen so lange gewalzt,
bis er weich war, und wurde dann in einen Hochleistungsmischer mit Mantel eingebracht,
in den Dampf und kaltes Wasser eingeleitet werden konnten. Das peptisierende Mittel
und Zinkoxyd wurden dann zugesetzt und der Mischer
9 Stunden lang mit
5,6
bis
6,3 kg/cm2 Dampf in dem Mantel in Tätigkeit gesetzt. Nach Ablauf dieser
Zeit war die Masse vom A-Zustand in einen fortgeschrittenen B-Zustand übergegangen.
Das Gummiharz und dann das Phenolaldehydharz wurden langsam während 1/2 Stunde zugegeben,
worauf das Erwärmen und Mischen bis zu einer Gesamtzeit von annähernd ii Stunden
fortgesetzt wurde, und zwar bis zu dem Punkt, bei dein der C-Zustand erreicht war.
Der Ansatz wurde dann unter fortwährendem Mischen in dem Mischer gekühlt und das
Petroleumlösungsmittel und endlich der Alkohol langsam zugegeben, um eine weiche,
flüssige Lösung (oder Dispersion) mit einer Viskosität zu gewinnen, die sich für
Überzüge eignet. Der größte Teil des Zinkoxyds reagiert mit dem Harz zu Zinkresinat,
das ein Gummi klebrigmachendes Harz darstellt und den Klebrigkeitsgrad erhöht. Der
nicht reagierte Anteil liegt in so kleiner 'M'enge vor, daß es nicht die Durchsichtigkeit
des Klebstoffes beeinträchtigt.
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Der erfindungsgemäß hergestellte Klebstoff wurde direkt auf einen
Celluloseacetatfilm als Überzug aufgebracht und das Lösungsmittel durch Verdampfen
entfernt, wodurch ein druckempfindlicher Klebbogen gewonnen wurde, der zerschnitten
und in Rollen aufgewickelt wurde. Der Klebstoff war leicht wolkig und von einer
sehr schwachen gelbbraunen Farbe, aber der Streifen war ausreichend klar und durchsichtig,
so daß man leicht die Buchstaben durch den Streifen hindurch lesen konnte, über
die er gelegt war, und erwies sich als hoch qualifiziertet Ausbesserungs- und Verschlußstreifen.
Er behielt seine Klebrigkeit für lange Zeiträume bei normalen Temperaturen sogar,
wenn er Sonnenlicht ausgesetzt wurde, und er erwies sich als widerstandsfähig gegen
die Einwirkung vieler öle, die gewöhnlich Rohgummi zum Quellen oder Lösen brachten.
Der Klebüberzug war nicht spröde in der Kälte und wurde nicht flüssig, wenn er auf
hohe Temperaturen erhitzt wurde. Rollen dieses Klebstreifens können leicht abgewickelt
werden, selbst nach langer Lagerzeit, ohne daß sich Klebstoff durchdrückt oder abgeht.
Es wird - kgiar- Grundierschicht zur sicheren Verankerung dj j-Klästoffüberzuges
auf dem Celluloseacetatfilmträger benötigt. Es können auch verschiedene andere durchsichtige
Filme als Träger benutzt werden, wie sie z. B. aus regenerierter Cellulose oder
Äthylcellulose gewonnen werden, die sich bei der Herstellung von Klebstreifen als
geeignet erwiesen haben.
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Beispiel 2
Rohgurnmi .................... 2oo |
Zinkoxyd ...................... 200 |
peptisierendes Mittel (Bernstein- |
säure) ...................... 4,5 |
i31lösliches, in der Wärme härtbares |
Phenolaldehydharz (aus 17oTei- |
len Para-Phenylphenol und i6o |
Teilen 37%igen Formaldehyd) 50 |
Heptan ........................ 6oo |
denaturierter Äthylalkohol ........ 20 |
Der Rohgummi, in diesem Falle geräucherte Platten, wurde auf kalten Walzen bis zur
Weichheit gewalzt. Das Zinkoxyd wurde dann zugesetzt und in den Gummi eingewalzt.
Diese feste Gummimasse wurde dann in den Innenmischer eingebracht, der vorher mit
Dampf von 8o bis go lbs pro Quadratzoll beheizt war, und die Bernsteinsäure wurde
zugegeben. Nach dreistündigem Mischen war die Masse in einem flüssigen Zustand bei
der Temperatur des Mischers. Während dieser Zeit sank der Kraftbedarf von einem
anfänglichen Wert von 66o Einheiten bei der Originalausgangsmasse auf einen Wert
von 22o Einheiten. Der Leerlaufbedarf war ioo Einheiten. Hierauf w#urd4-- das Phenolaldehydharz
zugesetzt und das Erwärmen und Mischen fortgesetzt, bis der Kraftbedarf wieder auf
6oo Einheiten anstieg. An diesem Punkt wurde der Ansatz schnell auf Raumtemperatur
abgekühlt. Die Lösungsmittel wurden dann unter Beachtung der üblichen Vorsichtsmaßnahmen
zugegeben, wodurch eine weiche, flüssige Lösung (oder Dispersion) erzielt wurde.
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Diese Lösung wurde auf einen getränkten Papierträger als Überzug aufgebracht
ähnlich dem, der in dein amerikanischen Patent 1 76o 820 beschrieben
ist und der aus einem absorbierenden Kreppapier bestand, das mit Leiniglycerin gesättigt
und durch Formaldehyd unlöslich gemacht war. Es wurde ein befriedigender, druckempfindlicher
Klebstreifen gewonnen, der als Abdeckstreifen Verwendung fand.
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Beispiel
3
Rohgummi .................... 250 |
Zinkoxyd ...................... 125 |
B,etanaphthol ..................... 2,5 |
Antioxydant .................... 6 |
schweres Paraffinöl ............... 30 |
peptisierendes Mittel ............ 4 |
öllösliches, in der Wärme erhärtbares |
Phenolaldehydharz (Para-tert.- |
Butylphenolhomaldehydharz) . . 5o |
hydriertes Indencumaronharz ....... 137 |
Heptan 300 |
denaturierter Äthylalkohol ........ 20 |
Geräucherte Platten wurden bis zur Weichheit gewalzt und dann das Zinkoxyd auf die
Walzen gegeben. Die anfallende Masse wurde in dem Innenmischer mit Betanapbthol,
Antioxydant, Paraffinöl und peptisierendem Mittel annähernd
3 Stunden lang
mit 8o lbs pro Quadratzoll Dampf im Mantel gemischt. Nach dieser Zeit war die Masse
aus einem festen, dehnbaren Gummizustand in den flüssigen Zustand übergegangen.
Ein Teil der Masse war bei Abkühlung auf Raumtemperatur unelastisch und pastös und
entsprach einem Zwischenprodukt im B-Zustand. Das P-henolai#dthyidbarz wurde #dann
zugesetzt und das Mischen noch
25 Minuten fortgx#setzt. Zu dieser Zeit zeigte
d#ie Masse eine erhöhte Vis'kosität und Gummiähnlichkeit und befand sich #in einem
Zustand-, der die gleichen Eigenschaften zu haben schien wie -die Originalinasse
vor dem Abbau.
Hierauf wurde das hochschmelzende, hydrierte Indencumaronharz
zugesetzt und die Masse schnell auf Raumtemperatur abgekühlt, worauf die Lösungsmittel
beigegeben wurden.
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In diesen Beispielen scheint der Kohlenwasserstofflöser ein ausgezeichnetes
Dispersionsmittel zu sein, wenn er sich nicht als wahres Lösungsmittel für die Klebmasse
erweist. Aromatische Lösungsmittel, wie Toluol, sind noch wirksamer. Der Alkohol
bewirkt eine Verringerung der Viskosität der Kohlenwasserstofflösung und ermöglicht
damit die Ausbreitung der Klebmasse mit einem Maximum an Feststoffgehalt.
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Regenerierte Cellulose, auf die zuerst eine Grundierschicht auf einer
Oberfläche aus einer wäßrigen Latexemulsion aufgebracht war, die einen wesentlichen
Anteil eines hydrophilen, kolloidalen Bindemittels, wie Kasein, enthält, wobei sich
dieser Grundierung ein schnelles Trocknen anschloß, so wie es in dem amerikanischen
Patent 2 328 066
beschrieben ist, wurde auf der grundierten Fläche mit der
Klebstoffkomposition des obigen Beispiels überzogen und dann das Lösungsmittel durch
Verdampfen entfernt. Der auf diese Art und Weise gewonnene Klebbogen (-streifen)
war durchsichtig, von ganz leicht gelbbrauner Färbung, wies einen hohen Klebrigkeitsgrad
auf oder, die Fähigkeit, auf den verschiedensten Oberflächen, wie Papier, Metall,
Glas und ähnlichem, sogar unter Anwendung nur äußerst leichter Drucke zu haften,
und zeigte eine starke Haftung auf solchen Flächen, wenn er darauf aufgebracht war.
* Er war hoch widerstandsfähig gegen Alterung und gegenüber Temperaturveränderungen.
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Beisp.iel 4
Gewalzte Grundsubstanz .......... 6oo |
peptisierendes Mittel ............ 6,6 |
öllösliches, in der Wärme härtbares |
Phenolaldehydharz (Para-Phe- |
nylphenolforrnaldchydharz) .... 75 |
Oleum spirits (flüchtiges Petroleum- |
Kohlenwasserstofflösungsmittel, |
höher als Heptan siedend) .... 700 |
denaturierter Äthylalkohol ........ 2o |
In diesem Beispiel bestand die gewalzte Grundsubstanz aus io Teilen Ruß und ioo
Teilen Zinkoxyd, die in ioo Teilen vorher gewalzten Latexkrepps eingewalzt waren.
Die Grundsubstanz und das peptisierende Mittel wurden dann in dem Heißmischer wie
in den vorhergehenden Beispielen zusammengemischt, wobei aber in diesem Falle 16
Stunden notwendig waren, um die Masse von einem Kraftbedarf von 64o auf einen Kraftbedarf
von 200
ZU bringen, wo die Masse flüssig bei der Mischertemperatur war. Das
Harz wurde dann zugesetzt und das Erhitzen und Mischen bis zu einem Kraftbedarf
von 46o fortgesetzt. Bei diesem Punkt wurde die Masse etwas gekühlt und Oleum spirits
und dann der Alkohol zugegeben. Der Überzug, der durch Abdampfen des Lösungsmittels
aus einem Teil dieser Lösung gewonnen wurde, war etwas klebrig sowie etwas schwarz
gefärbt und opak.
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Breitgewebte Böden wurden mit dieser Lösung getränkt, und der so behandelte
Bogen wurde dann getrocknet und in einem Ofen 4 Stunden lang bei 143' erwärmt. Die
Komposition wurde hierdurch weiterhin bis zu einem Punkt verfestigt, bei dem sie
nicht länger klebrig, aber noch biegsam, selbst bei niedrigen Temperaturen, war.
Sie war unlöslich in den meisten oreanischen Lösungsmitteln. Der Bogen wurde miit
den Klebstoffkornpositionen der vorhergehenden Beispiele überzogen sowie mit gewöhnlichen,
druckempfindlichen Klebstoffen des Gurnmiharztyps, wodurch gute druckempfindliche
Klebstreifen gewonnen wurden, die beispielsweise-. zum Umwickeln von elektrischen
Verbindun,-sstellen geeignet sind.
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B e i s
p i e
1 5
Guayule-Gummi (mit hohem Gehalt |
an natürlichen Harzen) ........ Ioo |
Zinkoxyd ...................... 25 |
Dixie Ton .................... 75 |
peptisierende.s Mittel ............ 0,275 |
öllösliches, in der Wärme härtbares |
Phenolaldehydharz (Para-Phe- |
nylphenolfortnal,dehydiharz) .... 5 |
Der Guayule-Gummi hatte einen ziemlich hohen Gehalt von Naturharzen, so daß er an
den Walzen festklebte und während des Walzens abgekratzt werden mußte. Ein Zusatz
von Pigment verringerte diese Neigung zum Kleben. Das peptisierende Mittel wurde
in diesem Beispiel ebenfalls in die Grundmasse eingewalzt. Die Grundmasse wurde
dann in dem Innenmischer
5 Stunden mit 5,6okg/cm2 Dampfdruck in dem Mantel
gemischt, um den Gum.mi zu einem halbflüssigen. Zustand abzubauen. Das Phenolaldehydharz
wurdedann zugesetzt, und ,die Masse verfestigte sich innerhalb
8 Minuten
zum C-Zustand. Es wurde indessen noch weitere 1-2 Minuten in Gegenwart des Harzes
erwärmt. Die Masse wurde dann mit dem Kalander auf einen geeigneten Träger aufgebracht,
beispielsweise auf den Gewebeträger des Beispiels 4. Ebensogut könnte derselbe in
einem geeigneten Lösungsmittel, wie Toluol, oder in einer Mischung von Heptan oder
Alkohol aufgenommen und aus dieser Lösung als Überzug aufgebracht werden.
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Beispiel
6
Geschmolzener Gummi aus rotem |
Innertube Stock ............ 700 |
Zinkoxyd ...................... ioo |
öllösliches, in der Wärme aushär- |
tendes Phenolaldehydharz (wie |
das in Beispiel i verwendete) . - 70 |
helles Gummiharz .............. 435 |
50 :5o-Mischung von Zinkoxyd und |
Titandioxyd ................ 350 |
Heptan ........................ 525 |
Der geschmolzene Gummi wurde durch Erhitzen von roten Innertubeschnitzeln, die zuerst
in kleine
Teilclieil zersclinitten wurden, bei 290' unter Rühren
gewonnen, bis die Masse flüssig wurde. Beim Abkühlen wurde das Material nicht wieder
gummiartig, sondern bliel) in Form einer schweren, klebrigen Flüssigkeit. Der geschmolzene
Gummi, das Zinkoxyd und das Phenolaldebydharz wurden dann zusammen mit einem Innenmischer
erhitzt, durch Einleiten von Dampf unter Druck von ioolbs pro Quadratzoll in den
Mantel. Nach vierstündigern Erhitzen hatte sich die Masse zu einem gummiartigen,
elastischen Festkörper verfestigt. Das Harz und die gemischten Pigmente wurden dann
zugegeben und in den Ansatz im Mischer eingearbeitet. Endlich wurde das Heptan zugegeben,
um die Masse zu lösen und eine ausbreitbare Klebmischung zu bilden, die zur Herstellung
von druckempfindlichen Klebbogen oder -streifen als Überzüge auf verschiedene Träger
aufgebracht werden konnte.
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In allen obigen Beispielen wurde Zinkoxyd benutzt. Die Gegenwart einer
Zinkverbindung oder Äquivaleriten ist in gewissen Fällen im allgemeinen vorteilhaft,
um die Geschwindigkeit des Gummiabbaues zu erhöhen oder die Geschwindigkeit der
Verfestigung des pastösen Gummis und härtbaren Phenolharzes, oder aber dasselbe
dient als Verfestigungsmittel in dem fertigen Klebstoff, oder um den Schmelzpunkt
des Klebstoffes oder der harzigen Konstituenten desselben zu erhöhen. So kann ein
Zinkresinat mit 4 bis 8 1/o Zink und einem viel höheren Schmelzpunkt als
das helle Gummiharz an Stelle des Zinkoxyds und an Stelle des ganzen oder von Teilen
des Klebrigmachers treten. In Beispiel i kann ein solches Resinat an Stelle des
Zinkoxyds und des Gummiharzes benutzt werden. Andere basische Oxyde, wie z. B. Magnesiumoxyd,
können das Zinkoxyd ersetzen. Ebenso kann Magnesiumresinat an Stelle von Zinkresinat
verwendet werden. Von besonderem Wert zur Beförderung der Verfestigung der Klebstoffmasse
oder zur Erhöhung eines Adhäsionswertes ist es, wenn die zugegebenen Resinate, die
als solche zugesetzt werden oder in situ durch eine Reaktion des basischen Oxyds
oder seines Äquivalents mit Harz gebildet werden, mit denanderenBestandteilenverträglichsind.
Natriumr,esinat #z. B. ist wasserlöstich, aber unlöslich in Kohlenwasserstoffen
und ist daher nicht als ein Substitut für Harz und Zinkoxyd des Beispiels i wirksam,
obgleich Natriumhydroxyd als ein wirksanier Katalysator für die Reaktionen von Phenolen
mit Aldehyden bekannt ist.
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Es ist auch möglich, brauchbare druckempfindliche Klebstoffe herzustellen,
bei denen weder Zinkoxyd noch ein ähnliches Material benutzt ist. So kann Roh-timmi
zu einem ständig flüssigen Zustand durch Erwärmen auf 290' geschmolzen und anschließend
zum C-Zustand verfestigt werden, indem man ihn mit einem öllöslichen, in der Wärme
härtbaren Phenolaldehydharz mischt und erhitzt. In diesem Falle müssen größere Anteile
von Harz verwendet werden, und entweder eine längere Zeit oder eine höhere Temperatur
muß bei der Wärmebehandlung angewendet werden, um Ergebnisse zu erzielen, die mit
denen vergleichbar sind, welche man durch die Gegenwart von Zink oder ähnlicher
Verbindungen erreicht. Manchmal sind aber relativ kleine Mengen von Zinkverbindungen
oder Äquivalenten mit Vorteil als Katalysatoren verwendbar, um eine höhere Verfestigungsgeschwindigkeit
zu erzielen, ohne gleichzeitig die Durchsichtigkeit oder die Farbe des Klebstoffs
merklich zu verändern.
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Die Erwärmung des pastösen, klebrigen Gummis mit dem öllöslichen,
in der Wärme erhärtbaren Plienolaldehydharz kann in einem inneren Mischer vor dem
Aufbringen auf einen Träger als Überzug durchgeführt werden, so wie es oben beschrieben
wurde. Die Erwärmung (und Verfestigung) kann aber auch durchgeführt werden, nachdem
die Mischung auf den Träger aufgebracht wurde, indem man die Bestandteile kalt in
einem Lösungsmittel mischt, überzieht, das Lösungsmittel abdampft und dann den überzogenen
Träger erhitzt. Wenn die benötigte Temperatur oder die Länge der Erhitzung den Träger
schwächen oder auf andere Art und Weise ungünstig beeinflussen sollte, kann die
Lösung als Überzug auf einen wärmebeständigen Gießträger, wie z. B. auf ein poliertes
Metallband, aufgebracht, getrocknet und zum C-Zustand durch Anwendung von Hitze
verfestigt werden, worauf der so gewonnene Film anschließend auf einen grundierten
oder nichtgrundierten Träger übertragen werden kann.
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Die verschiedensten Trägermaterialien können neben den in den Beispielen
erwähnten verwendet werden, um druckempfincUiche Bog-en oder Streifen herzustellen,
die diese Klebstoffkompositionen tragen. So können Filme aus Äthylcellulose, Cellulosenitrat,
Polyvinylchlor ' id oder Vinylchloridacetatcopolymeren, Polyvinylalkohol
und anderen filmbildenden Stoffen verwendet werden. Die aus Gummi und härtbarern
Harz bestehenden erfindungsgemäßen Kompositionen haben verschiedene Vorteile gegenüber
den bekannten Gummiharz- und ähnlichen Klebstoff mischungen, indem sie weniger der
erweichenden Einwirkung von Weichmachern, wie Dioctylphthalat und ähnlichem, unterliegen,
die in einigen dieser Filme benutzt werden. Getränkte Faserstoffträger, wie, z.
B. Papierträger"die mit einer Gummigrundlagemilsohung nach der amerikanischen Patentschrift
2 236 527 D imprägniert und getränkt sind, können Verwendung finden. Der
Klebstoff selbst kann eingepreßt werden und unterstützt so gleichzeitig durch die
Tränkung den Träger, beispielsweise mit Hilfe des Verfahrens des arnerikanischen
Patents 2 2o6 899, bei dem ein dünnes, poröses Papiergewebe auf beiden Oberflächen
vollständig mit dem Klebstoff gesättigt und überzogen wird, worauf dann im Bedarfsfalle
ein fertiger Cellulosefilm oder ein Film aus anderem Material auf eine dieser Oberflächen
aufgebracht wird.
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Da die erfindungsgemäßen Klebstoffe gegenüber vielen Oberflädien eine
überlegene Klebkraft haben und da im allgemeinen diese Klebkraft durch die Zugabe
geringer Mengen von Klebrigmachern erhöht wird, ist es daher auch vorteilhaft, solche
Kompositionen als Grundierüberzüge zu benutzen. So kann beispielsweise eine Grundierschicht
dadurch
hergestellt werden, daß der Harzgehalt des Beispiels i von
55 auf 70 oder mehr Gewichtsteile erhöht wird. Wenn ein dünner Film
einer solchen Grundierkomposition auf einen Celluloseacetatträgerfilm aufgebracht,
getrocknet und dann in üblicher Weise mit dem druckempfindlichen Klebstoff des Beispiels
i überzogen wird, so wird der Klebstoffüberzug fester auf dem Celluloseacetatträgerfilm
verankert und wird auch dann nicht von diesem abgehen, selbst wenn der Klebbogen
mit der Kleboberfläcbe in feste Berührung mit der Kleboberfläche eines anderen gleichen
Streifens gebracht und dann ruckartig abgezogen oder abgerissen wird. Die Durchsichtigkeit
wird dadurch nicht beeinträchtigt. Ein druckempfindlicher Klebstreifen, der auf
diese Art und Weise hergestellt und auf sich selbst in Rollenform aufgewickelt ist,
kann ohne Gefahr eines Abhebens von Klebstoff abgewickelt werden, selbst wenn das
Abwickeln schnell oder ruckweise vor sich geht, und zwar auf Grund der verschiedenen
durch die Grundierschicht hervorgebrachten Wirkung. Der Grun-dierfilm ist klebriger
als der darüberliegende Klebstoffüberzug und klebt fester auf der inneren Fläche
des Trägerfilms, als dies der Klebüberzug auf der Rückseite des Trägerfilms tut,
mit der er in der Rolle in Berührung steht. Die Grundier- und Klebüberzüge sind
fest miteinander verankert, und beide sind mehr kohäsiv als adhäsiv, wodurch ein
Reißen verhindert wird.
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Das gleiche Grundierprinzip (die Verwendung einer Grun-dierkomposition,
die klebender ist als der Klebüberzug) kann vorteilhaft bei der Herstellung anderer
Klebstreifenfortnen verwendet werden, sei es nun, daß der Träger faserstoffhaltig
(als Gewebe oder Papier) oder ein nichtfaserstoffhaltiger Film ist. Es ist von besonderem
Wert bei der Herstellung von Klebstreifen, die glatte, nichtfaserstoffhaltige Filmträger
aufweisen, daß dliese Trägerdem Klebstoffüberzug nicht ermöglichen, einzudringen
und eine mechanische Verankerung hervorzubringen, wie dieses bei Papier- und Gewebeträgern
möglich ist.
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Wenn auch in den obigen Beispielen die Klebstoffkompositionen in gasolinartigen
Lösungsmitteln gelöst (oder dispergiert) sind und einen Zusatz von Alkohol als viskositätsverringerndes
Mittel aufweisen, so können doch andere flüchtige, flüssige Trägerstoffe ebenfalls
verwendet werden. Beispielsweise können aromatiische Kohlenwas'serstofflösu.,ngsmittel,
wie bereits oben erwähnt, benutzt werden, ebenso wie wäßrige Trägerstoffe, in denen
der Klebstoff dispergiert ist. Man kann auch den trocknen Klebstoff direkt auf den
Träger aufbringen, beispielsweise mittels heißer Kalanderwalzen oder ähnlichem,
wie es in BeisPiel 3 beschrieben ist.
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Durch die vorliegende Erfindung wird ein überlegener druckempfindlicher
Klebstreifen geschaffen, der Eigenschaften aufweist, die bisher bei Streifen, deren
Überzüge aus Gummiverbindungen bestehen, nicht erreicht wurden. So hat im Vergleich
mit bekannten Streifen mit einem druckempfindlichen Gummiharzüberzug der neue erfindungsgemäße
Streifen eine längere Lebensdauer sowohl bei Raumals auch bei höheren Temperaturen,
da der neue Gummiklebstoff nicht schlechter und weicher sowie pastös, sondern ganz
im Gegenteil fortlaufend fester auf Grund der Wirkung des Phenolaldehydharzes wird.
Der neue Klebstoff ist stabil klebend bei gewöhnlichen Raumtemperaturen und behält
im wesentlichen den anfänglichen Klebrigkeitsgrad sogar nach mehreren Jahren Lagerzeit.
Wenn ein klebrigmachendes Harz eingearbeitet wird, so ist davon weniger notwendig,
um einen gewünschten Grad von Klebrigkeit zu erzielen, verglichen mit üblichen Gummiharzklebstoffen.
Dies kommt daher, daß der Gummi stark abgebaut wurde, wodurch er in sich selbst
klebrig wird. Dies ist von Wichtigkeit, da viele klebrigmachende Harze eine Verschlechterung
des Gummis bedingen, mit dem sie gemischt sind. Weiterhin ist der Komplex von Gummi
und Phenolaldehydharz, der erfindungsgemäß verwendet wird, widerstandsfähiger gegenüber
solchen Verschlechterungswirkungen der klebrigmachenden Harze. Klebstreifen können
erfindungsgemäß hergestellt werden, die fest auf einer Oberfläche haften, auf die
sie aufgebracht sind, selbst wenn sie längere Zeit dort erhitzt werden, und zwar
auf Grund der wärmeverfestigenden Eigenschaften des Klebstoffes. Demgegenüber werden
gewöhnliche Gummiharzklebstoffe weich oder pastös und ermöglichen ein
Ab-
gleiten des Streifens oder ein Ablösen. Der erfindungsgemäße Klebstoffüberzug
wird weniger durch Öle, Lösungsmittel, Plastischmacher, Weichmacher, Wachse u. ähnl.
geschädigt, die auf den Klebstreifen im Gebrauch zur Einwirkung kommen 'können.
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Durch die vorliegende Erfindung werden durchsichtige Klebstoffstreifen
von verbesserter Qualität geschaffen. Bei solchen durchsichtigen Streifen treten
besondere Probleme auf, um solche höchster Qualität zu erzielen, da Fehler in dem
Aussehen oder der Durchsichtigkeit des Klebstoffes direkt die Verwendbarkeit und
das Aussehen des Streifens schädigen. Die Durchsichtigkeit des Trägers und des Klebstoffüberzuges
gestatten den Sonnenstrahlen und anderem Licht, bis zum Klebstoff und durch ihn
hindurch zu dringen. Es ist bekannt, daß Licht auf durchsichtigen Gummi und Gummiverbindungen
nachteilig einwirkt, indem es ein Nachdunkeln und Erweichen im Falle von gewöhnlichen,
durchsichtigen Guminiharzklebstoffüberzügen bedingt. Der durchsichtige, druckempfindliche
Klebstreifen der vorliegenden Erfindung ist überlegen in der Anwendung zur Reparatur
von Dokumenten, weil wegen der überlegenen Widerstandsfähigkeit des Klebstoffes
gegenüber dem Nachdunkeln und wegen der Stabilität des Klebstoffes, bei dem ein
Erweichen und Zerfließen von den Kanten des Streifens her nicht in Frage kommt.
Er hat sich ebenfalls als überlegen bei der Befestigung von Zetteln und Plakaten
an den Fenstern von Läden erwiesen, da trotz der Einwirkung der Sonnenstrahlen die
Streifenstücke nicht losgehen, nicht nachdunkeln und nicht undurch#sichtig werden.
Der erfindungsgemäße Streifen hat einen Klebstoffüberzug, der ungewöhnlich kohäsiv
ist, selbst wenn er so zusammengesetzt wird, daß er einen hohen Grad von Klebrigkeit
aufweist,
aber er ist gleichzeitig hoch biegsam und widerstandsfähig,
und der Streifen läßt sich weich und leicht von Rollen abwickeln, zum Unterschied
von der ruckweisen Abwicklung, die bei einigen bekannten Klebstoffüberzügen notwendig
ist.