DE854946C - Verfahren zur Herstellung von reaktionsfaehigem Aluminiumhydroxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reaktionsfaehigem Aluminiumhydroxyd

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DE854946C
DE854946C DEB6031D DEB0006031D DE854946C DE 854946 C DE854946 C DE 854946C DE B6031 D DEB6031 D DE B6031D DE B0006031 D DEB0006031 D DE B0006031D DE 854946 C DE854946 C DE 854946C
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DE
Germany
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aluminum hydroxide
alkali
production
ammonia
necessary
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Expired
Application number
DEB6031D
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English (en)
Inventor
Fritz Dr Stoewener
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J21/00Catalysts comprising the elements, oxides, or hydroxides of magnesium, boron, aluminium, carbon, silicon, titanium, zirconium, or hafnium
    • B01J21/02Boron or aluminium; Oxides or hydroxides thereof
    • B01J21/04Alumina

Description

  • Verfahren zur Herstellung von reaktionsfähigem Aluminiumhydroxyd Bei der Herstellung von Salzen, insbesondere basischen Salzen, vorzugsweise organischer Säuren, oder von reversibel kolloiden Hydroxyden des Aluminiums durch Auflösen von Aluminiumhydroxyd in Säuren oder durch Behandlung mit Peptisationsmitteln muß das Aluminiumhydroxyd eine gewisse Reaktionlsfälhigkeit aufweisen, da es andernfalls d. h. in sog. gealtertem Zustand, von schwachen Säuren oder unterschüssigen Mengen starker Säuren entweder überhaupt nicht oder nur bei hoher Temperatur im Autoklaven in ausreichendem Maße angegriffen wird. Auch bei seiner Verarbeitung auf adsorptionsfähige oder katalytisch wirksame poröse Massen, z. B. Aktivtonerde, muß man zwecks Erzielung sehr wirksamer Erzeugnisse von möglichst reaktionsfähigem, nicht gealtertem Aluminium-:hydroxyd ausgehen. Ein solches Hydroxyd kann man aus Alkalialuminatlösungen mittels Kohlensäure in üblicher Weise, d. h. bei Temperaturen zwischen 50 und 900, meist 800, nicht erhalten.
  • Benutzt man zur Umsetzung der Aluminatlösungen starke Säuren, so ist es nachteilig, daß die dabei entstehenden Alkalisalze der starken Säuren im Kreislaufverfahren nicht verarbeitet werden können.
  • Aluminiumhydroxyd mit einer wesentlich höheren Reaktionsfähigkeit als die der im Handel erhältlichen Erzeugnisse läßt sich auch bei der üblichen Ausfällung mit Kohlensäure erhalten, wenn man die Hauptmenge der entstandenen Carbonatlösung rasch abtrennt und das noch frische Tonerdehydtat seiner noch vorhandenen Alkalität entprechend mit einer starken Mineralsäure, insbesondere Salzsäure, gegebenenfalls im Überschuß versetzt, wobei der Überschuß nachträglich mittels Soda, Natronlauge oder Aluminat, besser aber mit Ammoniak praktisch wieder entfernt wird, und die Masse sodann gründlich wäscht und gegebenenfalls schonend trocknet. Die Reaktionsfähigkeit auch dieses Erzeugnisses läßt aber noch für manche Zwecke zu wünschen übrig.
  • Es wurde nun gefunden, dQB man durch Umsetzung von Alkalialuminatlösungen mit Kohlensäure oder Alkalibicarbonaten oder Ammoniumcarbonaten ein sehr reaktionsfähiges, auf Aluminiumsalze oder reversibel kolloides Aluminiumhydroxyd sowie auf adsorptionsfä'hige oder katalytisch wirksame poröse Massen leicht zu verarbeitendes Aluminiumhydroxyd erhält, wenn man bei der Umsetzung eine Reaktionstemperatur von 20 bis 400, vorzugsweise 300, aufrechterlhält und den Alum,iniumhydroxydniederschlag möglichst schnell der schädlichen Einwirkung der alkalisch reagierenden Alkaliverbindungen (Alkalialuminat, -hydroxyd und -carbonate) entzieht, da diese eine Alterung hervorrufen. Dies geschieht vorteilhaft in der Weise, daß der Niederschlag nach seiner Abtrennung von der Mutterlauge durch Absetzen, Filtrieren oder Schleudern und nach kurzem Nachwaschen mit einer der in ihm enthaltenen Alkalimenge äquivalenten Menge Säure, z. B. Salz- oder Salpetersäure, zweckmäßig unter Aufschlämmen, behandelt und sodann gründlich gewaschen wird. Eine Alterung findet dann während des Waschens nicht statt. Noch besser verwendet man einen kleinen Überschuß an Mineralrsäure, und stumpft diesen dann durch Behandlung des Niederschlags mit Ammoniak oder basisch reagierenden Ammoniumsalzen, z. 13. Ammoniumcarbonaten minbestens so weit ab, Idaß Filtration un-d Waschen., vorteil'haft mit Ammoniak oder Ammoniumcarbonate enthaltendem Wasser, gut vonstatten gehen.
  • Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, daß man sowohl mit der Säure als auch mit Ammoniak oder Ammoniumsalzen überdosieren darf, weil in einem ammoniakalischen Medium Tonerdehydrat sehr viel langsamer altert als in einem Medium, dessen Alkalität durch Hydroxyde der Alkalimetalle bedingt ist. Statt mit starken Säuren und dann mit Ammoniak kann man den Niederschlag auch mit Ammoniumsalzen starker Säuren, z. B. Ammoniumchlorid oder -nitrat, behandeln. Die auftretende hohe Reaktionswärme beseitigt man beispielsweise mittels Kühlmänteln oder Kiihlschlangen oder in der Weise, daß man die zur Fällung dienende Kohlensäure in festem Zustand, z.B. als sog.
  • Trockeneis, anwendet oder indem man in den Reaktionsraum kaltes Wasser einspritzt. Es können auch mehrere dieser Maßnahmen angewendet werden. Eine zu niedrige Reaktionstemperatur setzt die Filtrationsgeschwindigkeit zu stark herab, eine zu- hohe Reaktionstemperatur hat ein zu starkes Altern des Hydroxyds schon bei seiner Bildung zur Folge. Als Fällungsmittel haben sich Ammonium-und Natriumbicarbonat, insbesondere aber Kohlensäure bewährt.
  • Die bei der ersten Abtrennung und kurzem Nachwaschen erhaltene Alkalicarbonatlösung läßt sich, gegebenenfalls nach Überführung in Alkalihydroxyd, zur Herstellung von nlkalialuminatlösung aus Iden Rohstoffen, z. B. Bauxit, Schlacken od. dgl., benutzen.
  • Der feuchte, rein gewaschene Niederschlag kann ohne weiteres oder nach einem Trocknen bei z. B.
  • 50 bis I20° bis auf einen Gehalt von zweckmäßig nur 45 bis 55 O/o Al203 oder Glühen, an das sich ein weiteres Waschen und Trocknen anschließen kann, in bekannter Weise weiterverarbeitet werden.
  • Beispiel 1 In 5001 Wasser, die sich in einem geschlossenen, mit einem Kühlmantel und mit Kühlschlangen versehenen Rührgefäß befinden, läßt man unter starkem Rühren im Verlauf von 1/2 bis I Stunde 40001 Aluminatlösung,.die im Liter 2 Mol Al203 und I,5 Mol N O enthält, von oben einfließen, während in der gleichen Zeit von unten her in die Flüssigkeit etwa doppelt soviel Kohlendioxydgas eingeblasen wird, wie theoretisch zur Umsetzung des Alkalis in Soda erforderlich ist; Hierbei wird so stark gekühlt, daß die Temperatur des (;emisches dauernd 300 beträgt.
  • Nicht umgesetztes Kohlendioxyd wird in ein zweites Fällungsgefäß oder in den Gasometer zurückgepumpt. Nach 1/2 bis I Stunde werden Teile des Umsetzungsgemisches dem Fällungsgefäß entnommen, und der Niederschlag wird mit einem Drehfilter, auf dem er auch kurz nachgewaschen wird, von der Mutterlauge befreit, sodann unter Aufschlämmen in Wasser mit Salzsäure schwach angesäuert. Sodann wird der pH-Wert der Suspension mit Ammoniak auf einen Wert zwischen 7 und 8 gebracht und das Gemisch erneut filtriert. Der Rückstand wird gründlich gewaschen und sodann bei IIoO auf einen Gehalt von 5o0/o Also, getrocknet.
  • Das Erzeugnis eignet sich zur Herstellung von Anstrichmitteln, insbesondere solchen mit Phosphorsäure als Bindemittel. Es ist besonders nach Erhitzen auf 300 bis. 6000 zur Schönurxg (Entbleiung und 'Entarsenung) - von Wein und Fruchtsäften geeignet.
  • Löst man das nach der zweiten Waschung oder Trocknung erhaltene Erzeugnis in der zur Billdung eines basischen Salzes von der Zusammçnsetzung Al(OH)2C1 oder A12(OH)3C13 theoretisch erforderlichen Menge Salzsäure und dal-npft die- Lösung ein, so erhält man wasserlösliche basische Sal,-;die zum Gerben brauchbar sind.
  • Beispiel 2 Das nach der zweiten Waschung oder Trocknung gemäß Beispiel 1 erhaltene Erzeugnis wird zusammen mit 0,I bis 20/o der zur Herstellung von Aluminiumnitrat oder -formiat erforderlichen Menge Salpeter- bzw. Ameisensäure und in Anwesenheit von so viel Wasser homogenisiert, daß sich beim Mahlen in der Kugelmühle eine streichbare Paste oder beim Kneten ein steifer, in der Strangpresse verarbeitbarer Teig bilden kann, wobei erforderlichenfalls noch durch Erhitzen des Trockengutes auf 300 bis 6000 hergestellte feinpulverige Erzeugnisse beizumischen sind; das Produkt wird dann in Bleche gestrichen und mittels Strangpresse zu zylindrischen Strängen oder Hohlsträngen geformt, die in gleichseitige Zylinder oder Hohlzylinder zerlegt werden. Die Masse wird einige Zeit sich selbst überlassen, wobei sie erhärtet, sodann zunächst bei I00° und dann bei 3000 getrocknet, mit 50/oigem Ammoniakwasser behandelt und dann mit heißem Kondenswasser nochmals gründlich gewaschen und auf 400 bis 6000 erhitzt. Man erhält vorzügliche Aktivtonerde, die sich nach Beladung mit Chrom-oder Molybdänverbindungen zur Dehydrierung von Butan und Benzin eignet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH.
    Verfahren zur Herstellung von reaktionsfähigem, auf Aluminiumsalze oder reversibel kolloides Aluminiumhydroxyd oder auf adsorptionsfähige oder katalytisch wirksame poröse Massen leicht zu verarbeitendem Aluminiumhydroxyd durch Umsetzung von Alkalialuminatlösungen mit Kohlensäure oder Alkalibicarbonaten oder Ammoniumcarbonaten, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Umsetzung eine Temperatur von 20 bis 400, vorzugsweise 300, aufrechterhält und den entstandenen Aluminiumhydroxydniederschlag möglichst schnell der Einwirkung der alkalisch reagierenden Alkaliverbindungen, zweckmäßig durch Behandlung mit starken Säuren und gegebenenfalls Nachbehandlung mit Ammoniak oder Ammoniumcarbonaten, entzieht, ihn gründlich wäscht und gegebenenfalls schonend trocknet oder glüht.
DEB6031D 1940-11-06 1940-11-06 Verfahren zur Herstellung von reaktionsfaehigem Aluminiumhydroxyd Expired DE854946C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1199744B (de) * 1963-04-25 1965-09-02 Huels Chemische Werke Ag Verfahren zur Herstellung oberflaechenreicher, aktiver Aluminiumoxide
DE10009369A1 (de) * 2000-02-29 2001-08-30 Vaw Ver Aluminium Werke Ag Aluminiumhydroxidgel

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