DE819688C - Verfahren zur Herstellung von Bleicyanamid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bleicyanamid

Info

Publication number
DE819688C
DE819688C DED243A DED0000243A DE819688C DE 819688 C DE819688 C DE 819688C DE D243 A DED243 A DE D243A DE D0000243 A DED0000243 A DE D0000243A DE 819688 C DE819688 C DE 819688C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lead
cyanamide
sodium
production
solution
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED243A
Other languages
English (en)
Inventor
Oskar Dr Emert
Ulrich Dr Gregor
Hans Dr Zirngibl
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DED243A priority Critical patent/DE819688C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE819688C publication Critical patent/DE819688C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B57/00Other synthetic dyes of known constitution
    • C09B57/10Metal complexes of organic compounds not being dyes in uncomplexed form
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Bleicyanamid Es ist bekannt, Bleicyanamid aus Lösungen, beispielsweise aus einer Bleinitratlösung, mit Calciumcvanamidlösung auszufällen. Weiter ist bekannt, für die Herstellung von Bleicyanamidpasten oder Aufschlämmungen von Bleioxyd, Bleicarbonat bzw. basischem Carbonat zu verwenden, und diese Aufschlämmungen mit sauren Calcium- bzw. Natriumcyanamidlösungen umzusetzen. Bei allen diesen bekannten Verfahren sind zur Erzielung von hochprozentigem 131eicvanamid ein Überschuß von 30 Cyanamidstickstoft und bei Verwendung von pastenförmigen Stoffen längere Reaktionszeiten von 2 bis zu 6 Stunden notwendig, um diese Stoffe restlos in das ebenfalls unlösliche Bleicyanamid überzuführen.
  • Es wurde nun gefunden, daß alle diese Nachteile überraschenderweise beiVerwendung vondem ebenfalls sehr unlöslichen Bleisulfat sich restlos vermeiden lassen und darüber hinaus ein Produkt.entsteht, das bessere anstrichtechnische Eigenschaften besitzt. I)ie Reaktionszeit zwischen Bleisulfataufschlämmungen und einer Calcium- bzw. Natriumcyanamidlösung ist außerordentlich kurz; das Bleicyanamid entsteht praktisch augenblicklich, Ein Überschuß an Cyanamidstickstoff ist nicht notwendig, und man erhält trotz der geringen Reaktionszeit und trotzAnwendung von nur äquivalenten Mengen Cyanamidstickstoff ein überraschend reines Produkt, das nur unter o,o2 % CI und SOs enthält. Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt darin, daß das Produkt außerordentlich fein anfällt und vor allen-Dingen recht gleichmäßig, was für die Verwendung des Bleicyanamids als Anstrichfarbe von erheblicher Bedeutung ist. Von besonderem Vorteil ist weiter, daß trotz der- Feinheit des entstehenden Produktes beim Trocknen keine Verklumpung eintritt, so daß ein Nachmahlungsvorgang überflüssig wird. Das Produkt zerfällt nach dem Trocknen sehr leicht und kann sofort mit dem Bindemittel zur Anstrichfarbe verarbeitet werden.
  • Es wurde weiter gefunden, daß bei Verwendung von Bleisulfataufschlämmung sich überraschenderweise der Ölbedarf der aus Bleicyanamid herzustellenden Anstrichfarbe je nach Art der Zugabebedingungen in weiten Grenzen beeinflussen läßt. Bei langsamer Zugabe des Bleisulfats zur vorgelegten Natriumcyanamidlösung treten Produkte mit hohem Ölbedarf, bis zu 450/0 Öl, auf, umgekehrt bei schneller Fällung praktisch augenblicklich Produkte mit einem Ölbedarf von 25 bis 30%. Diese Variationsmöglichkeit im Ölbedarf ist erwünscht und daher ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens.
  • Es ist weiter von Vorteil, daß man bei Verwendung des Bleisulfats auch bei gewöhnlicher Temperatur fällen kann, ohne die Reaktionsgeschwindigkeit oder die Art des Produktes zu vermindern bzw. zu verschlechtern. Durch die niedrige Temperatur werden Stickstoffverluste praktisch vollkommen vermieden. Bei höherer Temperatur treten Stickstoffverluste durch Hydrolyse auf.
  • Außerdem wurde gefunden, daß man auch mit unterschüssigen Natriumcyanamidlösungen bei Verwendung von Bleisulfat arbeiten und dabei basische Produkte mit o bis 50% an basischem Anteil erzeugen kann, ohne daß das entstehende Produkt mehr als 0,2% SO, enthält. Die auf diese Weise gewonnenen Produkte finden Anwendung als Deckfarbe, und auch sie können nach dem bisher bekannten Verfahren nicht erzeugt werden.
  • Schließlich ist noch ein Vorteil des neuen Verfahrens dadurch gegeben, daß man die Fällung der neutralen und basischen Bleicyanamide wegen der geringen Reaktionszeit voll kontinuierlich durchführen kann, was sich bei den bekannten Verfahren infolge der notwendigen langen Reaktionszeiten zur Erzielung eines reinen Produktes nicht durchführen läßt. Durch Anwendung des kontinuierlichen Prozesses ergeben sich gleichmäßigere Produkte.
  • Um die Vorteile der Verwendung von Bleisulfat gegenüber einem anderen schwerlöslichen Bleisalz klar herauszustellen, sei die mit Bleichloridaufschlämmungen erforderliche Arbeitsweise den folgenden Beispielen der Erfindung gegenübergestellt: 300 kg technischer Kalkstickstoff wurden mit einer Sodalösung, die 230 kg Soda in 5 m3 Wasser enthält, 2 Stunden gerührt. In die durch ein Filter geklärte und dann auf 5o° erwärmte Natriumcyanamidlösung wurde eine Paste von 35o kg Bleichlorid, entsprechend 26o kg Blei, in 1,7 m3 Wasser eingerührt. Die Umsetzung dauerte 6 Stunden. Das Produkt enthält nach dieser Zeit noch etwa 0,20/0C1. Der angewandte Cyanamidstickstoffüberschuß betrug 30%. Das Produkt wurde abfiltriert, mehrmals gewaschen und getrocknet. Nach dem Trocknen mußte es mit einer -Feinmahlmühle nachgemahlen werden. Beispiel i Die Natriumcyanamidlösung wird hergestellt durch Zusammenrühren von 2o5 kg Kalkstickstoff mit einer Sodalösung, die 118 kg Soda und 22 kg Natriumhydroxyd in 3,5 ni3 Wasser enthält. Die Umsetzungstemperatur liegt bei 35°, die Rührdauer beträgt 2 Stunden. Die Natriumcyanamidlösung wird kontinuierlich mit einer Aufschlämmung von 382 kg Bleisulfat, entsprechend 26o kg Blei, in 1,2 m3 Wasser bei einer Temperatur von 5o° in einem Intensivrührgefäß zusammenlaufen gelassen und kontinuierlich abgezogen. Nach Waschung und Trocknung ist das Produkt versandfertig. Beispiel e Die Natriumcyanamidlösung wird hergestellt durch Zusammenrühren von i55 kg Kalkstickstoff mit einer Sodalösung, die i06 kg Soda und 26 kg Natriumhydroxyd in 3,5m' Wasser enthält. Die Umsetzungstemperatur liegt bei 35°, die Rührdauer beträgt 2 Stunden. Die Natriumcyanamidlösung wird kontinuierlich mit einer Aufschlämmung von 382 kg Bleisulfat, entsprechend 26o kg Blei, in 1,2 m3 Wasser bei einer Temperatur von 20°' in einem Intensivrührgefäß zusammengegeben und kontinuierlich abgezogen. Nach Waschung und Trocknung ist das Produkt versandfertig. Es enthält 25% basische Bestandteile. Beispiel 3 Zu einer geklärten Natriumcyanamidlösung, die durch Lösen von 70o kg Kalkstickstoff in 10,3 m3 Wasser und Zugabe von 49o kg Soda bei 35° und bei einer Rührdauer von 2 Stunden und anschließender Filtration erhalten wird, wird bei 5o° in 41/2 Minuten eine Anschlämmung von i27okg Bleisulfat in 2,2 m3 Wasser zugegeben. Nach kurzer Rührzeit wird gewaschen und getrocknet. Das auf diese Weise diskontinuierlich hergestellte Produkt benötigt auf Grund der oben angegebenen Einlaufgeschwindigkeit der Bleisulfatanschlämmung beim Anreiben zu einer streichfertigen Farbe 33 bis 35 0/0 Öl.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Herstellung von Bleicyanamid aus Calcium-bzw. Natriumcyanamidlösung und einer in Wasser unlöslichen Bleiverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit Bleisulfataufschlämmungen durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß äquivalente Mengen Natriumcyanamid und Bleisulfat angewendet werden.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Unterschuß an Natriumcyanamid gefällt wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabegeschwindigkeit der Bleisulfataufschlämmung variiert wird.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung des Bleicyanamids kontinuierlich durchgeführt wird.
DED243A 1949-11-01 1949-11-01 Verfahren zur Herstellung von Bleicyanamid Expired DE819688C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED243A DE819688C (de) 1949-11-01 1949-11-01 Verfahren zur Herstellung von Bleicyanamid

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED243A DE819688C (de) 1949-11-01 1949-11-01 Verfahren zur Herstellung von Bleicyanamid

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE819688C true DE819688C (de) 1951-11-05

Family

ID=7028613

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED243A Expired DE819688C (de) 1949-11-01 1949-11-01 Verfahren zur Herstellung von Bleicyanamid

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE819688C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2809037A1 (de) Verfahren zur herstellung von aluminiumoxidsolen
CH495413A (de) Verfahren zur Herstellung eines Rutil-Pigments mit hoher Kreidungsresistenz und Glanzhaltung
DE886143C (de) Verfahren zur Herstellung von Tonerde
DE1134783B (de) Verfahren zur Herstellung von mit Siliciumdioxyd ueberzogenen Bariummetaborat-Pigmenten
DE1160410B (de) Verfahren zur Herstellung von Vanadium, Kieselsaeure, Natrium und Kalium enthaltenden Katalysatoren fuer die katalytische Oxydation von Schwefeldioxyd zu Schwefeltrioxyd
DE2332906A1 (de) Verfahren zur herstellung von tetrahydrofuran
DE2021964A1 (de) Verfahren zur Herstellung von faserigen anorganischen Materialien
DE819688C (de) Verfahren zur Herstellung von Bleicyanamid
DE1467130A1 (de) Pigmente und Verfahren zu deren Herstellung
DE894841C (de) Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen eisenfreier, schnell filtrierender Orthotitansaeure
DE874915C (de) Verfahren zur Herstellung von normalem Bleisalicylat
DE2009374C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Hochtemperatur-Katalysatoren auf Eisenoxidgrundlage
DE1049190B (de) Verfahren zur Herstellung eines Zusatzmittels fuer saure Chrombaeder
DE854946C (de) Verfahren zur Herstellung von reaktionsfaehigem Aluminiumhydroxyd
DE884455C (de) Verfahren zur Behandlung pflanzlicher Stoffe zur Gewinnung von Cellulose fuer die Papierherstellung
DE607395C (de) Verfahren zur Herstellung von Titansaeure bzw. Titanpigmenten
DE2042963C3 (de) Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Zinkoxid mit Pigmenteigenschaften
DE2159879C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von feinverteiltem Platin
DE408523C (de) Verfahren zur Herstellung von Staerkeemulsionen
DE558673C (de) Weisse Mineralfarben
DE854208C (de) Verfahren zur Herstellung eisenfreier Kieselsaeure aus eisenhaltigen Schlacken
DE568255C (de) Verfahren zur Darstellung von Titandioxyd hoeherer Farbkraft durch Hydrolyse von Titansalzloesungen
DE921928C (de) Verfahren zur Herstellung von Hydrogelen
AT164806B (de) Verfahren zur Darstellung eines im wesentlichen einbasischen Bleisalzes des 2,4-Dinitroresorzins
AT210038B (de) Verfahren zur Verbesserung der photochemischen Stabilität von Rutil-Pigmenten