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Elektrisches Kontaktmeßgerät
Gegenstand der Erfindung ist ein elektrisches
Kontaktmeßgerät mit zwei oder mehr aneinander anschließenden Toleranzbereichen.
Derartige Geräte sind dazu bestimmt, Werkstücke auf die Einhaltung vorgeschriebener
Toleranzen zu priifen oder bei Anwendung an einer spanahlleben,den Fertigungsmaschine
gegebenenfalls auch bei Überschreitung der vorgeschriebenen Ntaßgrenzen eine Stillsetzung
der AIaschine zu bexvirken.
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Bei solchen Meßgeräten ergibt sich insbesondere die Aufgal)e, beim
tebergallg von einem in den anderen Toleranzbereich mit der Einschaltung der foigenden
Anzeigevörrichtung, z. B. einer Signallampe, gleichzeitig die Anzeigevorrichtung
des vorangehenden Bereiches wieder auszuschalten. Diese Aufgabe wurde bisher mit
verhältnismäßig umständlichen Mitteln gelöst. Es wurden als Kontaktglieder eine
Reihe von frei schwingenden Blattfedern benutzt, die bei leisester Erschütterung
das Meßergebms beeinträchtigen. Ferner waren dabei eine Reihe von Relais für die
Ein- oder Ausschaltung der Anzeigevorrichtungen notwendig.
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Das erfindungsgemäße Meßgerät ist durch einen vom Tastglied bewegten
hebelartigen Kontaktträger gekennzeichnet, der sich an einzelnen auf die gewünschten
Maßgrenzen einstellbaren Gegenkontakten für die einzelnen Anzeigestromkreise abwälzt.
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Dadurch ergibt sich in der Bewegung des Tastgliedes und des Kontaktträgers
jeweils beim Übergang von einem in den nächstfolgenden Meßbereich nur eine einzige
Stelle, an der zwei Stromkreise gleichzeitig geschlossen sind. Die geringste Weiterbewegung
bewirkt
bereits ein Anheben der Kontakte des vorangehend eingeschalteten Stromkreises. Zusätzliche
elektrische Einrichtungen kommen damit in Fortfall. Außerdem sind frei schwingende
Blattfedern vermieden. Vor allem aber ist bei dieser einfachen Lösung die Notwendigkeit
beseitigt, an der Übergangsstelle von dem einen in den nächsten Anzeigebereich zwei
Kontakte auf die gleiche Grenzstellung einzustellen. Vielmehr ist für jede Grenzstellung
nur eine einzige Einstellung notwendig, so daß Wegabstände oder Überschneidungen
infolge ungenauer Einstellung ausgeschaltet sind.
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In der Zeichnung sind einzelne Meßgeräte gemäß der Erfindung schematisch
wiedergegeben.
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In Abb. list das Tastglied I als längs verschiebbarer Bolzen angedeutet.
An seinem Ende trägt dieser, durch ein Isolierstück 2 getrennt, ein Kontaktglied
3, an das die Stromzuführung angeschlossen ist. Bei einer Aufwärtsbewegung des Tastgliedes
I kommt der Kontakt 3 zunächst mit dem hebelartigen Kontaktträger 4 in Berührung,
der in dieser Stellung durch eine Feder 5 an den ersten Gegenkontakt6gedrücktwird.
Damit wird über den ersten Stromkreis eine Anzeigevorrichtung 7 betätigt, die vorzugsweise
durch eine kleine Glühbirne gebildet wird; bei weiterer Aufwärtsbewegung berührt
der Hebel 4 den zweiten Gegenkontakt 8 und bringt damit die nächste Lampe g zum
Aufleuchten.
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Die Lampen 7 und 8 leuchten aber nur in einer einzigen Stellung gleichzeitig.
Denn bei der geringsten Weiterbewegung des Tastgliedes bildet der Kontakt 8 einen
Drehpunkt für den Hebel 4, um die Berührung am Kontakt 6 wieder zu unterbrechen.
In derselben Weise werden durch Berührung der weiteren Kontakte 10 und 12 nacheinander
die Lampen II und I3 zum Aufleuchten gebracht, wobei die vorangehend eingeschalteten
Lampen jeweils unmittelbar nach Einschaltung der nächstfolgenden Lampe wieder ausgeschaltet
werden. Jede Lampe zeigt also eine Maßgrenze an, die mit Hilfe der Gegenkontakte
einstellbar ist.
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In Abb. I bleibt die Einstellung des Gegenkon,aktes 6 normalerweise
unverändert. Die Einstellung der entsprechenden Maßgrenze, an der die Lampe 7 bei
Berührung des Kontaktes 3 am Hebel 4 eingeschaltet wird, geschieht durch die Einstellung
der Lage des Meßgerätes selbst gegenüber dem Werkstück. Damit .ist das Ende des
ersten Maßbereiches stets au,f dieselbe Stellung gelegt, so daß die eine Grenzlage
des Hebels 4 nach öfterer Änderung der Einstellung der übrigen Gegenkontakte festliegend
bleibt.
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In Abb. 2 ist die Wirkungsweise grundsätzlich dieselbe wie in Abb.
I, d. h. der Kontakthebel 4 wälzt sich in gleicher Weise nacheinander an den einzelnen
Gegenkontakten 6, 8, I0, 12 ab. Die elektrische Schaltung ist dagegen insofern anders
ausgebildet, als der Hebel 4 in seiner ursprünglichen Lage zunächst an einem Anschlag
14 anliegt und die erste Lampe 7 erst nach einem bestimmten, mit Hilfe der Kontaktschraube
6 einstellbaren Weg zum Aufleuchten gebracht wird'. Die Stromquelle ist demnach
über die Leitung' 15 unmittelbar an den Hebel 4 angeschlossen, und der Hebel trägt
an der Stelle der Berührung mit dem Tastglied I ein Isolierstück 2.
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Bei dieser Anordnung dient also auch der erste Gegenkontakt 6 zur
Feineinstellung der ersten Maßgrenee, nachdem das Meßgerät gegenüber dem Werkstück
nur ungefähr in die richtige Lage gebracht ist.
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Damit nach wiederholter Änderung der Einstellung der Kontaktschrauben
der Hebel 4 nicht ungünstige Stellungen einnimmt, empfiehlt es sich, die Verstellbarkeit
des ersten, Gegenkontaktes 6 zu begrenzen, z. B. mit Hilfe eines kleines Stiftes
in der Kontaktschraube 6, die sich nach einer vollen Umdrehung gegen einen festen
Anschlag legt.
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Abb. 3 zeigt eine Hebelanordnung für die praktische Ausführung des
Meßgerätes. Das Tastglied I wird zunächst an einen Hebel I6 herangeführt, der durch
eine Feder I7 gegen einen Anschlag I8 gedrückt wird. Bei weiterer Bewegung des Tastgliedes
wird der Hebel 16 von der Anlage I8 abgehoben.
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Der hebelartige Kontaktträger 4 ist mit dem Hebel I6 durch eine Blattfeder
19 verbunden, die einerseits die Führung und andererseits die Andrückung des Hebels
4 an die einzelnen Gegenkontakte bewirkt.
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An Stelle der Blattfeder 19 kann auch irgendeine Gelenkverbindung
vorgesehen sein. In diesem Falle muß die Andrückung an die Kontakte durch eine besondere
Feder erfolgen.
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/Abb. 4 zeigt ein anderes praktisches Ausführungsbeispiel. Ein Winkelhebel
I6 bewirkt zunächst eine Vergrößerung der Wege gegenüber den Bewegungen des Tastgliedes
1. Mit dem Winkelhebel ist der hebelartige Kontaktträger 4 durch eine kurze Blattfeder
19 gelenkig verbunden. Zum Unterschied von der Ausführung nach Abb. 3 ist der Kontakthebel
4 so angeordnet, daß er in bezug auf die nacheinander in Berührung kommenden Kontaktstellen
als zweiarmiger Hebel wirkt, dessen eines Ende bei der Vorbewegung des Tastgliedes
an den jeweils nächstfolgenden Gegenkontakt herangeführt wird und an dessen zweitem
Ende der Winkelhebel I6 angreift.
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Dadurch ergibt sich im Gegensatz zu den vorangehend beschriebenen
Ausführungen, bei denen der Kontakthebel 4 bei der Vorbewegung des Tastgliedes I
als einarmiger Hebel wirkt, ein günstigeres Übersetzungsverhältnis. Die Wege des
Hebels 4 gegenüber den einzelnen Kontaktstellen werden gegenüber den Bewegungen
des Tastgliedes nicht wesentlich verkleinert. Diese Verhältnisse werden weiterhin
dadurch noch günstiger gestaltet, daß die einzelnen Gegenkontakte in ungleichen
Abständen angeordnet sind, derart, daß die Hebelverhältnisse beim Schließen der
verschiedenen Stromkreise sich möglichst wenig ändern. Denn es ist sowohl für die
Genauigkeit der Messung als auch für die Empfindlichkeit der Einstellung der einzelnen
Gegenkontakte von Vorteil, daß die Wege an den Kontaktstellen möglichst größer sind
als die Wege des Tastgliedes.