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Einrichtung an Schleifmaschinen zur Erzielung eines Feinstvorschubes
des Schleifschlittens Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung an Schleifmaschinen
zur Erzielung eines Feinstvorschubes des Schleifschlittens.
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Beim normalen Außenrundschleifen wird kurz vor Erreichung des Fertigmaßes
die Schleifscheibenzustellung ganz abgeschaltet. Durch die Nachfederung .des Werkstückes
und der Körnerspitze erfolgt während des Fertigschleifens immer noch eine geringe
Zustellung, die ein Ausfeuern bewirkt. Die Dauer dieses Ausfeuerns beeinflußt das
Fertigmaß des Werkstückes. Da diese Ausfeuerzustellung von einem Anfangswert bis
auf Null abklingt und außerdem noch von vielen Faktoren abhängig ist, kann bei dieser
Arbeitsweise ein genaues Maß nur schwer erreicht werden. Beim Schleifen mit einer
selbsttätigen Meß- und Steuereinrichtung wird ebenfalls kurz vor Erreichen des Fertigmaßes
die Schleifscheibenzustellung abgeschaltet; ein selbsttätig steuerndes Meßgerät
beendet den Schleifvorgang, sobald das Werkstück das Fertigmaß besitzt. Wird dieses
Fertigmaß am Anfang der Ausfeuerzustellung erreicht, dann ist das Werkstück noch
nicht genügend rund oder sauber geschliffen; wird aber das Fertigmaß nicht erreicht
bis die Zustellung infolge dier vorherigen Ausschaltung ganz abgelaufen ist, dann
erfolgt keine selbsttätige Abschaltung durch das Meßgerät mehr.
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In diesemZusammenhang ist bereits vorgeschlagen, kurz vor der Abschaltung
der Zustellbewegung
diese auf einen Feinvorschub umzuschalten. Zu
diesem Zweck wird das in dem Zustellzylinder der Schleifscheibe geführte Drucköl
kurz vor Erreichen des Fertigmaßes des Werkstückes über eine Schlichtdrossel zur
Erzielung einer Feinzustellung geleitet und bei Erreichung des Fertigmaßes abgeschaltet.
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Die erwähnte Feinzustellung muß äußerst klein sein, wenn ein sehr
genaues Fertigmaß erreicht werden soll. Demzufolge muß die Öffnung der Schlichtdrossel
sehr klein werden und die in der Zeiteinheit durchfließende C)lmenge gering sein.
Hierbei kann sich infolge verschiedener Ölverhältnisse der Nachteil ergeben, daß
ein gleichbleibender Feinvorschub nicht möglich ist. Abhilfe würde eine wesentliche
Vergrößerung des Zustellzylinders bringen. Diese Maßnahmen machen jedoch Schwierigkeiten
und sind bei einem nachträglichen Anbau einer selbsttätigen iMeß- und Steuereinrichtung
überhaupt nicht durchführbar.
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Nach der Erfindung wird ein gleichbleibender Feinstvorsdhub im Zustellgetriebe
dadurch erzielt, daß das kurz vor Abschaltung der Vorschubbewegung über eine Schlichtdrossel
mit geringem Durchflußquerschnitt strömende Drucköl einem aus einem Stufenkolben
bestehenden hydraulischen Untersetzungsgetriebe zugeführt wird, aus dem das von
dem kleineren Kolben geförderte Drucköl in das Zustellgetriebe strömt. Da die Feinzustellung
nur während eines kleinen Teils des Gesamtweges des Zustellkolbens benötigt wird,
reicht hierfür die von dem kleinen Kolben des hydraulischen Untersetzungsgetriebes
verdrängte Ölmenge aus.
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Eine Vereinfachung dieses hydraulischen Getriebes, bei dem die Schlichtdrossel
parallel zur Vorschubdrossel angeordnet ist, erhält man dadurch, daß die von den
belderiDrOSSelri kommenden Druckmittelleitungen durch einen gemeinsamen Steuerschieber
mit dem Zustellzylinder oder mit dem Zy linder des Untersetzungsgetriebes verbunden
werden.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Einrichtung bei eingeschalteter Normalzustellung,
Abb. 2 die Einrichtung bei eingeschalteter Feinstzustellung.
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Die Vorrichtung, die das Umschalten auf die Feinstzustellung veranlaßt,
ist nicht dargestellt. Das Umschalten kann durch einen von einer selbsttätigen Meß-
und Steuereinrichtung beeinflußten Magneten erfolgen. Es wird die Verwendung beim
Einstechschleifen gezeigt, also bei einer ununterbrochenen Zustellung. Die Einrichtung
läßt sich jedoch auch beim. Längsschleifen verwenden, also bei einer von der Tischbewegung
abhängigen stufenweisen Zustellung.
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Der Steuerhahn für die Schleifschlittenzustellung besitzt zwei Steuerquerschnitte
i und ja, die hintereinander im gleichen Hahnküken liegen. DieDruckmittelleitung
2 mündet in die Kammer 3 des Steuer-. Kahns. Von dort fließt das Drucköl durch die
Bohrung 4 in die Kammer 5 und von dort in die Leitung 6, in welcher die Vorschubdrossel
7 für das Zustellgetriebe liegt. Parallel zur Vorschubdros'sel 7 ist die Schlichtdrossel
8 angeordnet, die in einem parallelen Leitungszweigg liegt. Die vondenbeiden Drosseln»,
und 8 kommenden Druckmittelleitungen6 und 9 münden in den Zylinder io eines Steuerschiebers
i i, der die Leitung,6 in der Stellung der Abb. i mit dem Zylinder 1:2 des Zustellgetriebes
und die Leitung 9 in der Stellung der Abb. 2 mit dem Zylinder 1'3 des hydraulischen
Untersetzungsgetriebes verbindet. Die Verbindungsleitung zwischen dem Zylinder io
und dem Zylinder 12 ist mit 14 und die Verbindungsleitung zum Zylinder
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mit 15 bezeichnet. Der Kolben des Untersetzungsgetriebes ist stufenförmig
ausgebildet und besitzt einen Kolben größeren Durchmessers, der mit 16 und einen
Kolben kleineren Durchmessers, ,der mit 17 bezeichnet ist. Der Zylinderraum für
den Kolben it6 heißt 18 und derjenige für den Kolben 17 heißt i9. Von diesem Zylinderraum
i9 führt eine Leitung 20 zum Zylinder des Steuerschiebers i i und von diesem eine
Leitung 14 zum Zylinder 12 des Zustellgetriebes. Eine Leitung 21 führt vom Zylinder
io zum Steuerhahn ja. Zum Abfluß des Oles hinter dem Kolben 22 des Zustellgetriebes
dient eine Leitung 23, die durch eine Abzweigleitung 24 zum Zylinder io des Steuerschiebers
i i und außerdem über den Steuerhahn i .geführt ist. Der Kolben 22 ist mit einer
verzahnten Kolbenstange 25 verbunden, die über das Zahnrad 26 die Zustellspindel
27 dreht und den Vorschub des Schleifschlittens und damit die Zustellung
der Schleifscheibe bewirkt.
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DieWirkungsweiseder Einrichtung ist folgende: das Drucköl fließt bei
normalem Schleif scheibenvorschub gemäß der Abb. i über die Vorschubdrossel 7, den
Steuerschieber i i durch die Leitung 14 zum Zustellgetriebe 12, 22 und bewirkt den
Schleifscheibenvorschub. Kurz vor Erreichen des Fertigmaßes wird durch eine selbsttätige
Meß- und Steuereinrichtung der Steuerschieber i i in seine linke Stellung gebracht,
wie es in der Abb. 2 dargestellt ist. Das Drucköl fließt nun vom Steuerhahn i über
die Schlichtdrossel 8 und über den Steuerschieber i i durch dieLeitung 15 in denZylinder
i-8 des hydraulischen Untersetzungsgetriebes. Der Stufenkolben 16, 17 bewegt sich
dadurch langsam entsprechend( der an der Drossel 8 eingestellten Durchflußmenge
nach rechts und verdrängt mit seinem kleinen Kolben 17 eine Olmenge, die im Verhältnis
der beiden Kolbenflächen 1(6, 17 kleiner ist als die durch die Drossel 8 fließende
Ölmenge. Diese reduzierte Ölmenge fließt durch die Leitungen 2o, 14 und über den
Steuerschieber i i zum Zustellzylinder 12 und bewegt den Zustellkolben 22 und damit
die Schleifschlittenzustellung entsprechend langsam. Der Rücklauf der Zustellung
erfolgt folgendermaßen: Hierzu wird der Steuerhahn i in seine andere Endlage gebracht;
der Steuerschieber i.i nimmt wieder die in Abb. i gezeigte Stellung ein. Drucköl
geht dann über die Leitung 23 auf die Rückseite des Zustellkolbens 22 und bewegt
diesen zurück. Das
auf der Vorderseite des Kolbens 22 hierbei verdrängte
öl geht nicht über die Vorschubdrossel 7, sondern kann in dieser Stellung des Steuerschiebers
,i i über die Leitung 21 in den Querschnitt 30 des Steuerhahns ia ins Rücköl durch
die Leitung 28
abfließen. Gleichzeitig bewegt das Drucköl über die Leitung
23, 24, 20 den Stufenkolben 16, 17 des hydraulischen Untersetzungsgetriebes
in die Stellung gemäß Abb. i zurück. Das hierbei verdrängte 01 geht nicht
über die Schlichtdrossel 8, sondern kann über die Leitung 29 ins Rücköl abfließen.
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Durch die Erfindung läßt sich ein beliebig kleiner Feinvorschub erreichen,
so daß die Abschaltung der Zustellung bei genauem Fertigmaß des Werkstückes unter
Benutzung einer selbsttätigen Meß-und Steuereinrichtung erfolgen kann. Dieser Vorteil
ist besonders beim Schleifen großer Werkstückdurchmesser beachtlich, da hierbei
mit einer kleinen Werkstückdrehzahl geschliffen wird. Durch die Verwendung des Stufenkolbens
wird nicht nur die Durchflußmenge im Verhältnis der beiden Flächen des Kolbens verringert,
sondern es wird auch der Druck, den der kleinere Kolben ausübt, im gleichen Verhältnis
vergrößert. Dies ist vorteilhaft, da hierdurch das gerade bei sehr kleinen Vorschubgeschwindigkeiten
mögliche Kleben des Schleifschlittens verhindert wird. Es ist ferner vorteilhaft,
daß die Abmessungen des eigentlichen Zustellzylinders ungeändert bleiben können,
so daß die Einrichtung zur Erzielung der Feinstzustellbewegung auch nachträglich
an Schleifmaschinen angebaut werden kann.