DE807155C

DE807155C - Hydraulische Entgratungsvorrichtung

Info

Publication number: DE807155C
Application number: DEP40732D
Authority: DE
Inventors: Georg Heimes
Original assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Current assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Priority date: 1949-04-25
Filing date: 1949-04-25
Publication date: 1951-06-25
Also published as: CH276208A

Description

Hydraulische Entgratungsvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Entgratungsvorrichtung, insbesondere für Fräsbänke, Bohrwerke oder sonstige spangebende Werkzeugmaschinen. Die Entgratung der Werkstücke mußte bisher in einem besonderen Arbeitsgang vorgenommen werden und verursachte dadurch eine Verteuerung der Herstellungskosten.
Gemäß der Erfindung wird die Entgratung in einfacher Weise während des Bearbeitungsvorganges mittels eines durch das Kühlmedium bewegten Entgratungswerkzeuges vorgenommen. Vorzugsweise besteht die erfindungsgemäße 1-"ntgratungsvorrichtung aus einem Kolben, der durch den Druck des Kühlmittels entgegen der Wirkung einer Feder in einem Zylinder verschiebbar ist und auf einer aus dein Zylinder austretenden Kolbenstange einen Halter für das Entgratungswerkzeug trägt. In weiterer Ausführung der Erfindung wird das Kühlmedium durch den Kolben hindurch über einen Kanal mit regelbarem Querschnitt dein Werkstück zugeführt. Zweckmäßig schließt der Kolben einen nach den Stirnwänden des Zylinders hin abgedichteten Ringraum ein. Der Ringraum steht über einen Kanal mit dem Kühlmittel-Einströrnraum des Zylinders in Verbindung. Die den Kanal durchströmende Kühlmittelmenge ist durch eine die zugehörige Zylinderstirn-,vand durchtretende und mit dem Kolben verbundene, als Drosselventil wirkende Stellschraube, Düsennadel o. dgl. einstellbar. Der Zylinder wird mittels eines Halters mit einem, vorzugsweise allseitig wirkenden Einstellgelenk gegenüber dein Werkstück fest angeordnet. Der Kolben ist gegenüber dem Zylinder gegen Verdrehung gesichert, beispielsweise durch eine Keilführung des Werkzeughalters an der äußeren Zylinderwand. [)er Werkzeughalter selbst ist vorzugsweise auswechselbar am Kolben bzw. an der Kolbenstange befestigt. Weitere Einzelheiten der Erfindung seien an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt Abb. i eine schematische Darstellung der Erfindung im Schnitt, Abb.2 die Anordnung des Bearbeitungswerkzeuges und des Entgratungswerkzeuges gegenüber dem Werkstück in schematischer Ansicht, Abb. 3 eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung.
In dem Zylinder i, der mit einer Zuflußleitung 2 und einer Abflugleitung 3 für das Kühlmittel versehen ist, befindet sich der Kolben 4. Der Kolben 4 ist an seiner dem Kühlmittel abgewandten Seite mit einer die entsprechende Zylinderstirnwand durchsetzenden Kolbenstange 5 versehen und steht unter der Wirkung einer zwischen Kolben- und Zylinderstirnwand angeordneten Druckfeder 6. Die Druckfeder 6 dient der Rückführung des Kolbens beim Ausbleiben des Kühlmitteldruckes. Es ist aber auch möglich, das Kühlmittel selbst zur Rückführung des Kolbens zu benutzen, und zwar durch einen doppelt wirkenden Kolben mit einer Steuerung des Druckmediums, wie es bei Kolbenmaschinen bekannt ist. Die Kolbenstange 5 trägt den Werkzeughalter 7, der muffenartig die äußere Zylinderwand übergreift und mit einer einstellbaren Spannschraube 8 für das Entgratungswerkzeug 9 versehen ist. Der Kolben 4 ist mit einer den Ringraum io bildenden Einschnürung versehen, die über einen Kanal i i mit dem Kühlmittelraum 12 des Zylinders i in Verbindung steht und als Sammelraum für den Abfluß des Kühlmittels über die Leitung 3 zum Werkstück 16 dient. Die den Kanal i i des Kolbens 4 durchströmende Kühlmittelmenge kann durch eine die hintere Zylinderstirnwand 13 durchsetzende und mit dem Kolben 4 einstellbar verbundene, als Drosselventil wirkende Stellschraube 14 verändert werden (Abb. i und 3). Die Anordnung der Einrichtung, beispielsweise beim Fräsen, erfolgt derart, daß das Entgratungswerkzeug 9 in einer das Bearbeitungswerkzeug 15 nicht behindernden Weise gegenüber dein Werkstück 16 angestellt wird. Die Abflußleitung 3 der Entgratungsvorrichtung dient dabei gleichzeitig als Kühlmittelleitung für das Werkstück (Abb. 2).
Der Zylinder i der Entgratungsvorrichtung ist mittels eines Gelenkes 17 an einem Halter 18 befestigt, der seinerseits irgendwie an der Werkzeugmaschine gegenüber dem Werkstück fest angebracht wird. Der Werkzeughalter 7 ist in seinem den Zylinder muffenartig umfassenden Teil mit einem Führungsschlitz i9 versehen, der in Verbindung mit dem auf dem Zylindermantel angeordneten Keil 2o den Werkzeughalter 7 gegenüber dem Zylinder i führt. Der Werkzeughalter 7 ist mittels des Kegelstiftes 21 lösbar mit der Kolbenstange 5 verbunden (Abb. 3).
Die Wirkungsweise der Entgratungsvorrichtung ist folgende: Mit der Inbetriebsetzung der :%Iaschine wird gleichzeitig die Kühlmittelförderung in Gang gebracht. Die Entgratungsvorrichtung wurde bei der Einrichtung der Werkzeugmaschine bereits in die richtige relative Lage gegenüber dem Werkstück gebracht. Das Entgratungswerkzeug,9 steht noch nicht mit dem Werkstück 16 in Berührung. Beim Öffnen der Kühlmittelleitung 2 erfolgt nun ein Druck auf den Kolben .4, der dadurch entgegen der Wirkung der Feder 6 das Werkzeug 9 zum Angriff auf das Werkstück 16 bringt. Der Anstelldruck für das Werkzeug 9 richtet sich dabei nach dem mittels der Stellschraube 14 eingestellten Durchströmquerschnitt des Kanals i i. Die den Kanal i i durchströmende Kühlflüssigkeit wird über den Ringraum io durch die Leitung 3 dem Werkstück 16 als Spül- und Kühlmittel zugeleitet. Der beim Fräsvorgang o. dgl. entstehende Grat wird durch das Werkzeug 9 sofort wieder beseitigt. Nach Fertigstellung des Werkstückes und Stillsetzen der Maschine oder bei Abstellung der Kühlmittelzuleitung 2 schwindet der Druck im Spülmitteldruckraum 12 des Zylinders i, so daß der Kolben 4 und mit ihm die Kolbenstange 5, Werkzeughalter 7 und Werkzeug 9 unter der Wirkung der Feder 6 in Richtung auf die hintere Zylinderwand 13 verschoben werden und so das Werkzeug 9 von dem Werkstück 16 entfernt wird.

Claims

PATENTANSPRCCHE: i. Hydraulische Entgratungsvorrichtung, insbesondere für spangebende Werkzeugmaschinen, wie Fräsbänke, Bohrwerke o. dgl., gekennzeichnet durch ein vom Kühlmittel der Werkzeugmaschine bewegtes Entgratungswerkzeug, das während des Bearbeitungsvorganges zur Einwirkung auf das Werkstück gebracht wird.
2. Hydraulische Entgratungsvorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Kolben (4), der durch den Druck des Kühlmittels entgegen der Wirkung einer Feder (6) in einem Zylinder (i) verschoben wird und auf einer aus dem Zylinder (i) austretenden Kolbenstange (5) einen Halter (7) für das Entgratungswerkzeug (9) trägt.
3. Hydraulische Entgratungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmedium durch den Kolben (4) hindurch über einen Kanal (ii) mit regelbarem Querschnitt dem ,Werkstück (16) zugeführt wird.
4. Hydraulische Entgratungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (4) einen nach den Stirnwänden des Zylinders (i) hin abgeschlossenen Ringraum (io) einschließt, der über einen Kanal (ii) mit dem Einströmraum (12) des Zylinders (i) in Verbindung steht und wobei die den Kanal (i i) durchströmende Kühlmittelmenge durch eine die zugehörige Zylinderstirnwand (13) durchsetzende und mit dem Kolben (.4) verbundene, als Drosselventil wirkende Stellschraube (14) o. dgl. einstellbar ist.
5. Hydraulische Entgratungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1. 2. 3 oder .f, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (i) mit einem Halter (i8) mit vorzugsweise allseitig wirkendem Einstellgelenk (i7) versehen ist.
6. Hydraulische Entgratungsvorrichtung nach den Ansprüchen i, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (4) durch eine Keilführung (i9, 2o) .des Werkzeughalters (7) gegenüber dem Zylinder (i) gegen Verdrehung gesichert ist.
7. Hydraulische Entgratungsvorrichtung nach den Ansprüchen i, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter (7) auswechselbar am Kolben (4) bzw. seiner Kolbenstange (5) befestigt ist.