-
Röhrenblitzgerät mit photoelektrischer Steuervorrichtung Es ist bekannt,
ein Röhrenblitzgerät durch Belichtung einer Photozelle zu zünden. Röhrenblitzgeräte
dieser Art werden als Zusatzgeräte benutzt, die im Aufnahmeraum aufgestellt sind
und beim Zünden eines Blitzgerätes durch den Synchronisierungskontakt der Kamera
selbsttätig und verzögerungslos photoelektrisch mitgezündet werden. Der Aufbau solcher
Photozellenhilfsblitzgeträte ist verhältnismäßig kompliziert und weicht erheblich
von dem des üblichen durch Kontakt gezündeten Röhrenblitzgerätes ab. Der Erfindung
liegt der Gedanke zugrunde, ein für Kontaktzündung eingerichtetes Röhrenblitzgerät
üblicher Bauart durch nachträgliches Ansetzen eines photoelektrischen Steuergerätes
auch als photoelektrisch auslösbares Hilfsblitzgerät verwenden zu können. Das hat
sowohl für den Benutzer als auch für deri Hersteller erhebliche Vorteile.
-
Man kann jederzeit durch nachträgliche Anschaffung eines solchen als-getrenntes
Bauteil ausgeführten photoelektrischen Steuergerätes das normale Röhrenblitzgerät
in einen Photozellenblitz verwandeln. Es ist nicht erforderlich, zwei verschiedene
Typen von Röhrenblitzgeräten herzustellen.
-
Dieser Grundgedanke der Erfindung läßt sich in verschiedener Form
verwirklichen. Üblicherweise besteht das Röhrenblitzgerät aus zwei Teilen, nämlich
einerseits aus einem kastenförmigen Hochspannungserzeuger, an den durch ein Kabel
als
zweites Teil die Röhrenblitzleuchte angeschlossen ist. Man kann
nun die photoelektrische Steuervorrichtung entweder an den Hochspannungserzeuger
oder an die Röhrenblitzleuchbe ansetzen. In beiden Fällen ist eine zusätzliche elektrische
Kupplung im Zündstromkreis der Blitzröhre zum Anschalten der photoelektrischen Steuervorrichtung
erforderlich.
-
Es bietet gewisse Vorteile, wenn man die Steuervorrichtung an den
Hochspannungserzeuger ansetzt. Dort ist erstens mehr Platz dafür und außerdem kann
dort die zusätzliche elektrische Kupplung auch in anderem Zusammenhang ohne
Anwendung des Zusatigerätes recht nützlich sein. Man kann nämlich diese Kupplung
auch benutzen, um durch eine Verbindungsleitung die Zündstromkreise zweier Geräte
parallel zu schalten. Wenn also keine allzulange Verbindungsleitung erforderlich
ist; wird man es vorziehen, die Geräte, die gleichzeitig blitzen sollen, unmittelbar
galvanisch miteinander zu kuppeln und auf die Anwendung einer photoelektrischen
Zündung zu verzichten. Außerdem kann man die zusätzliche Kupplung am Hochspannungserzeuger
auch benutzen, um dort, an Stelle wie bisher üblich an der Leuchte, das zur Kamera
führendeZündkontaktkabel anzuschließen. Es sind Fälle denkbar, wo die Röhrenblitzleuchte
in größerer Entfernung von der Kamera gehalten oder aufgestellt werden muß. Dann
ist es von Vorteil, wenn die Möglichkeit besteht, das Zündkabel am Hochspannungserzeuger
anzuschließen.
-
Die Erfindung bezieht sich aber nicht allein auf die geschilderte
Anschlußmöglichkeit des photoelektrischen Zusatzgerätes, sondern auch auf seine
zweckmäßige und einfache Ausbildung.
-
Während man bisher zur photoelektrischen Auslösung des Röhrenblitzgerätes
eine Photozelle in, Verbindung mit Elektronenrelais verwandt hat, sieht die Erfindung
vor, daß als photoelektrisches Steuerorgan eine photoelektrische Glimmlampe dient.
Solche sind an sich bekannt und für andere Zwecke schon benutzt worden. Bekanntlich
zündet eine solche photoelektrische Glimmlampe, sobald ihre Photokathode genügend
stark belichtet wird, und es ergibt sich dann unmittelbar ein Durchgang für den
Zündstrom der Blit7.röhre. Dadurch wird ein zusätzliches Elektronenrelais überflüssig
und die Steuervorrichtung läßt sich auf kleinsten Raum unterbringen.
Handelsübliche photoelektrische Glimmlampen brauchen jedoch eine höhere Spannung,
als sie üblicherweise im Zündstromkreis der Blitzröhre zur Verfügung steht. Außerdem
ist es zweckmäßig, die Spannung an der photoelektrischen Glimmlampe einerseits einstellbar
zu machen, andererseits durch Stabilisatoren mit dem eingestellten Wert konstant
zu halten.
-
Die Abb. i zeigt als Ausführungsbeispiel das Schaltungsschema eines
solchen photoelektrischen Steuergerätes, bei dem diese Forderungen in zweckmäßigerweise
erfüllt sind.
-
Parallel zu 'dem Speicherkondensator 1, der sich in bekannter Weise
über die im Schaltungsschema nicht gezeigte Blitzröhre entlädt, liegt als Spannungsteiler
eine Widerstandskette 2 mit den Teilwiderständen 3, 4 und 5. Zwei Pole 6, 7 einer
Steckerkupplung 8 sind so an den Spannungsteiler 2 angeschlossen, daß zwischen ihnen
(6, 7) die übliche Zündspannung, z. B. - 125 V, herrscht. ' Parallel zu den
Polen 6, 7 liegen die Pole 9, io einer zusätzlichen dreipoligen und unsymmetrisch
ausgebildeten Steckerkupplung i i. Deren dritter Pol 12 greift am Spannungsteiler
2 zwischen den Teilwiderständen 4 und 5 eine höhere Spannung von beispielsweise
-30o V ab. Über die Steckerkupplung 8 ist in üblicher Weise die Blitzröhrenleuchte
13 angeschlossen, während die Steckerkupplung i i zum Anschluß eines photoelektrischen
Steuergerätes 14 dient. Dieses (14) enthält eine photoelektrische Glimmlampe 15,
dessen Photokathode 16 einerseits über ein Einstellpotentio-Meter 17 an der
höheren Spannung (- 300 V) anliegt, andererseits über einen Sperrkondensator
18 in den Zündstromkreis 9, io eingeschaltet ist. Die am Einstellpotentiometer 17
anliegende Spannung wird durch in Reihe geschaltete Stabilisatoren (Glimmlampen)
19, 2o konstant gehalten. Eine dieser Glimmlampen2Q ist durch einen Widerstand21
überbrückt.
-
In der Blitzröhrenleuchte 13 liegt die Primärwicklung 22 eines Zündtransformators
23 mit einem Zündkondensator 24 in Reihe an der Zündspannung 6, 7. Parallel dazu
ist ein gegebenenfalls von der Kamera zu schließender mechanischer Zündkontakt 25
eingezeichnet.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Schaltung ist folgende: Bei richtiger
Einstellung des Potentiometer 17 liegt an der photoelektrischen Glimmlampe 15 eine
Spannung an, bei der die Glimmlampe 15 gerade noch nicht zündet. Diese Spannung
wird durch den Kondensator 18 vom Zündstromkreis 9, io ferngehalten und durch die
Glimmlampen i9, 20 stabilisiert. Sobald die Photokathode 16 durch einen Blitz stark
belichtet wird, zündet die Glimmlampe 15, und es entsteht ein Stromstoß im Zündstromkreis
über 10, 7, 24, 22, 6, 9, bei denn sich die beiden Kondensatoren 18 und 24 über
die Primärwicklung 22 des Zündtransformators 23 entladen. Dieser Stromstoß bringt
dann die Zündung der Blitzröhre zustande, bei der. sich der Speicherkondensator
i entlädt. Das Zünden der photoelektrischen Glimmlampe 15 hat also etwa die gleiche
Wirkung, wie ein Schließen des Zündkontaktes 25.
-
Während sich der Speicherkondensator i auf übliche Weise in wenigen
Sekunden wieder auflädt, wächst die an der Stabilisatorenkette i9, 20 anliegende
Spannung an. Der Stabilisator 20 wird infolge des Überbrückungswiderstandes 21 dabei
am spätesten zünden, so daß er zur Anzeige der Betriebsbereitschaft benutzt werden
kann.
-
.In der Abb. 2 ist ein Röhrenblitzgerät mit angesetzter, photoelektrischer
Steuervorrichtung schaubildlich dargestellt. An der Stirnwand des trag-baren
Hochspannungserzeugers 26 ist die Steckerkupplung 8 für das Kabel 27 der Blitzröhrenleuchte
13 angebracht. Darunter ist eine zusätzliehe
Steckerkupplung i
i mit drei Polen 9, io, 12 angeordnet, die zum Anbringen des kastenförmigen photoelektrischenZusatzgerätes
14 dient. Die darin enthaltene photoelektrische Glimmlampe 15 liegt hinter einer
durch eine Mattscheibe abgedeckten Üffnung 28. Durch eine Schauöffnung 29 ist die
Anzeigeglimmlampe 2o sichtbar. Durch eine weitere nicht dargestellte Öffnung im
Gehäuse des Zusatzgerätes 14 ist das Einstellpotentiometer 17 von außen zugänglich.
-
Wird das Zusatzgerät 14 abgenommen, dann kann man in die Steckerbuchsen
9, io des Hochspannungsgenerators 26 ein Verbindungskabel zu einem zweiten gleichartigen
Gerät einführen und damit die Zündstromkreise beider Blitzröhren galvanisch miteinander
kuppeln, so daß bei Zündung eines Gerätes das zweite verzögerungslos mitblützt.
-
Ferner kann in die Steckerbuchsen 9, io am Hochspannungserzeuger 26
ein Zündkabel eingeführt werden, das an Stelle des üblicherweise an der Blitzröhrenleuchte
13 vorhandenen und die Verbindung zu dem in der Kamera angeordneten Synchronkontakt
25 herstellenden Zündkabels 30 angebracht wird, wenn die Kamera in größerer Entfernung
von der Blitzröhrenleuchte 13 benutzt werden soll.