DE852192C

DE852192C - Verfahren zum Ausbohren von langen Rohren mit von der Geraden abweichender Rohrachse

Info

Publication number: DE852192C
Application number: DEB12082A
Authority: DE
Inventors: Walter Dipl-Ing Bahlinger; Adolf Mueller; Willy Dipl-Ing Raeithel; Walter Dr-Ing Witschakowski
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1950-10-21
Filing date: 1950-10-21
Publication date: 1952-10-13

Description

In vielen Fällen sind lange Rohre mit von der Geraden abweichender Rohrachse, wie Heizrohre oder Kühlrohre, mit oder ohne Rippen, auszubohren. Die Rohre können auch durch Betriebseinflüsse krumm geworden sein, d. h. sie weisen bis zu mehreren Zentimetern betragende Abweichungen von der Mittelachse auf, dazu können Inkrustierungen, Korrosionen usw, kommen, die durch Ausbürsten mit Stahlbürsten oder durch chemische Behandlungen oder mittels Sandstrahlgebläse nicht beseitigt werden können, sondern auch nur durch Ausbohren.
Der übliche Weg ;besteht darin, die langen, insbesondere krummen Rohre in kurze gerade Stücke zu zerlegen, die geraden Stücke einzeln auszubohren und durch Schweißen wieder zusammenzufügen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, das die Ausbohrung ermöglicht, ohne daß das Rohr zerlegt zu werden braucht. Es besteht in der Anwendung einer biegsamen Bohrstange i (vgl. hierzu die Zeichnung), deren Querschnitt so bemessen ist, daß er einmal das zum Schneiden nötige Drehmoment überträgt und daß er zum andern eine solche Durchbiegung der Stange gestattet, daß das auf ihr angeordnete Bohrwerkzeug 2 sich zentrisch im krummen Rohr führt. Es ist zwar bekannt, gerade Bohrungen von Wehstücken mit auf biegsamen Wellen sitzenden Werkzeugen zu bearbeiten, wenn die Achse der Bohrstange von der der Werkzeugantriebswelle abweicht. Im vorliegenden Fall handelt es sich aber um gekrümmte lange Rohre, die man bisher ohne Verlaufen des Bohrers nicht bearbeiten konnte. Die Bohrstange kann auch als Gelenkwelle oder Gliederwelle ausgeführt sein.
Der Kopf des Bohrwerkzeuges kann dabei durch Einbau von federbelasteten Kugeln 3 oder Backen so ausgebildet sein, daß es stets der Bohrung des krummen Rohres folgen kann und selbsttätig im Rohr geführt wird. Der im Bohrwerkzeug angeordnete Bohrstahl 4 ist zweckmäßig frei beweglich und doppelseitig schneidend, so daß er sich während des Ausbohrvorganges von selbst zentriert und damit den verlangten gleichbleibenden Bohrdurchmesser erhält.
Durch diese Art der Ausbildung des Bohrwerkzeuges wird vermieden, daß der Bohrstahl verläwft, was ein nicht zentrisches Ausbohren mit ungleicher Wand zur Folge hätte. Eine intensive Wasserspülung 5 mittels Pumpe 6 durch das Rohr sorgt für Kühlung und für die Wegschaffung der anfallenden Bohrspäne. Die Bohrspäne werden durch ein Sieb 7 aufgefangen und erlauben damit eine ständige Kontrolle des Ausbohrvorganges.
Das vorgeschlagene Verfahren läßt sich auf jeder für Langbohren , geeigneten Werkzeugmaschine durchführen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Anwendung einer biegsamen, umlaufenden Stange als Träger des zweckmäßig selbst einstellbaren Werkzeuges zum Ausbohren von langen Rohren aus einem Stück mit von der Geraden abweichender Achse.
2. Vorrichtung ,zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dad#.xrch gekennzeichnet, daß im Kopf des Bohrwerkzeuges zum Zweck der Führung im Rohr federbelastete Kugeln oder Backen eingebaut sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch ge-#kennzeichnet, daß der Bohrstahl frei beweglich und doppelseitig schneidend ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrstange als Gelenkwelle oder als Gliederwelle ausgebildet ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 38424.