-
Vorrichtung zum Befestigen, insbesondere von senkrecht verlegten Rohrsträngen,
Kabelsträngen u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum !Befestigen
insbesondere von senkrecht verlegten Rohrsträngen, Kabelsträngen u. dgl. vermittels
U-förmiger Haltebügel, die mit ihren hakenförmigen Schenkelenden z. 1B. in ortsfest
verlegte Träger eingehängt sind und die SStränge im Preßsitz halten. Hierbei wurde
bisher der Preßsitz entweder durch eine mittels einer fSpannschraube anpreßbare
Lagerschale, die auf der läußeren Hälfte des Strangs aufsaß und den Strang von außen
gegen den Träger preßte, oder unter Zuhilfenahme von Holzkeilen hervorgerufen. Beide
Arten haben .besonders bei der Verlegung elektrischer Kabel nicht befriedigt.
-
,Für elektrische ,Kabel i,st es wesentlich, daß sie durch die Befestigung
keine Verformungen erfahren, und vor allen Dingen, daß keine Feuchtigkeit in ihr
Inneres eindringen kann. Durch die erstere Befestigungsart mittels der gegengespannten
Lagerschale wurde das Kabel an der ,Anlagestelle am Träger abgeflacht, wodurch eine
gewisse Stauung des an den Schachtwänden herabsickernden Grubenwassers infolge der
verbreiterten Anlage am Träger verursacht wird, die das Kabel in stetiger Berührung
mit dem die Isolierung leicht zersetzenden sauren Grubenwasser hält. Abgesehen von
diesem schädigenden Einfluß kann eine solche Abflachung leicht zu einer inneren
Verschiebung der verschiedenem Kabellitzen führen, die ungünstigstenfalls einen
sofortigen Kurzschluß herbeiführen oder die Ursache für eine spätere Kurzschlußbildung
bilden kann.
-
Soweit Holzkeile od. dgl. zum Festspannen des Kabels benutzt worden
sind, so hat ja, bekanntlich Holz die Eigenschaft, Feuchtigkeit aufzusaugen.
Selbst
eine gute Imprägnierung' kann das Eindringen der Feuchtigkeit auf die Dauer gesehen
nicht verhindern, so daß das Kabel praktisch in dauernder Berührung mit einer feuchten
Holzfläche stand. Auch hier waren gleiche Zersetzungserscheinungen festzustellen.
-
Den bekannten Vorrichtungsarten haftete aber noch ein weiterer Nachteil
an. Wichtig ist nämlich für solche Vorrichtungen, daß sie sich auch leicht wieder
lösen lassen. Bei der ersteren Art mit Spannschraube wäre diese Möglichkeit ohne
weiteres gegeben, wenn die Schrauben nicht schon nach kurzer Zeit verrosteten, .so
daß sie sich nicht mehr losschrauben lassen. Bei der Verwendung von Holzseilen verspannen
sich die Teile durch das Aufquellen der Keile dermaßen, daß sich die Keile in der
Regel nur unter Verletzung des Kabels bzw. seiner Isolierung herausschlagen lassen.
-
Diese vorerwähnten Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt,
daß zur Befestigung der Kabel zwei metallische halbzylinderförmige Wannen benutzt
werden, die den Strang unter Belassung eines Zwischenraums paßgerecht umschließen,
wobei die Preßwirkung von der äußeren, zum Verbindungssteg der U-Schenkel hingelegenen
Wanne ausgeht. Durch diese metallische Einfassung wird jegliche Verformung des Kabels
vor allen Dingen auch auf der Seite des Trägers verhindert, was sich für die Dauer
in einer erhöhten Betriebssicherheit auswirkt. Zudem verhindern die überstehenden
Wannen jegliches Eindringen von Grubenwasser und lassen. die Kabel nicht mehr mit
.dem herabsickernden Grubenwasser in Berührung treten.
-
Das Festspannen dieser Wannen kann auf verschiedene Arten erfolgen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung versieht man die äußere Wanne
mit einem Keil, der sm Zusammenwirken mit einem Widerlager am Haltebügel die Preßwirkung
erzeugt. Dieser Keil kann unmittelbar aus der Wanne herausgedrückt sein. Um nun
diese ,Keilverbindung, die eine sich selbst nachstellende Spannvorrichtung darstellt,
ohne Verletzung des Kabels leicht lösen zu können, wird das Widerlager am Haltebügel
zweckmäßig von einem in diesem schwenkbar gelagerten Anschlag gebildet, der z. ,B.
die Form .einer Winkelklappe besitzen kann. Selbstverstiandlich sind aber auch andere
Verspannungsarten, beispielsweise mittels einer Spannschraube oder einer ,Kniegelenkabstützung
der 'äußeren Wanne möglich.
-
Für die Montage dieser Haltebügel ist es wichtig, von vornherein Vorkehrungen
zu treffen, daß keine Teile hierbei herunterfallen und verlorengehen oder jemand
verletzen können. Zudem muß aus Grün den der Schonung der Kabel und aus 'Sicherheitsgründen
verhindert werden, daß sich die Wannen gegenseitig über gewisse Grenzen hinaus verschieben
können. Aus diesen Gründen werden die Wannen .eines Wannenpaars erfindungsgemäß
mit Vorsprüngen und entsprechenden Ausnehmungen ausgerüstet, mit denen sie lose
ineinandergreifen. Gibt auch diese gegenseitige Abstützung bereits eine gewisse
Sicherung gegen ungewolltes Herunterfallen, so kann man erfindungsgemäß zusätzlich
die Vorsprünge etwas nach außen führen oder ihre Enden umbiegen, um so ein Durchfallen
der Lagerschalen während der Montage auszuschließen.
-
Zur Erreichung des gleichen Zwecks können auf die Außenwände der Wannen
Teile, wie z. B. Metallbänder, aufgesetzt oder auch deren Randteile aufgeweitet
werden, wobei die aufgesetzten Teile gleich= zeitig die Träger der vorerwähnten
Vorsprünge bilden können. Indem man nun erfindungsgemäß die Breite der Wannen den
Durchmesser des jeweils im Preßsitz zu haltenden Strangs nicht übersteigen läßt,
ist es möglich, die lichte Weite der Haltebügel genau auf den Durchmesser des zu
verlegenden Strangs abzustellen, wodurch sich gegenüber allen bekannten Befestigungsvorrichtungen
eine ganz erhebliche .Raumersparnis ergibt, die es erlaubt, auf einer zur Verfügung
stehenden Fläche wesentlich mehr Kabelstränge verlegen und festmachen zu können,
als es mit den bekannten Vorrichtungen möglich gewesen ist.
-
In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht.
-
Fig. i zeigt eine Befestigungsvorrichtung gemäß der Erfindung in Seitenansicht,
Fig. 2 ist eine Draufsicht, Fig. 3 eine ,Darstellung gemäß Fig. i mit dem Unterschied,
daß der Tragbügel an einem einfachen Flacheisen angehängt ist.
-
In den Figuren sind mit i die U-förmigen Haltebügel .bezeichnet, die
in ortsfest verlegte Träger eingehängt sind, die bei dem Ausführungsbeispiel der
Fig. i und 2 aus einer U-iSChiene 2 und bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3
aus einem Flacheisenbügel 2' bestehen. Die Haltebügel bilden den Träger für die
eigentliche Befestigungs- und Festspannvorrichtung, die von zwei halbzylinderförmigen
Wannen 3 und 4 gebildet wird, von denen die äußere Wanne 3 einen Keil 5 trägt, der
mit einer schwenkbar gelagerten Winkelklappe 6 zusammenwirkt. Der Keil und die Winkelklappe
sind so bemessen und angeordnet, daß sie sich durch einen Hammerschlag auf den Keil
mit der Wirkung des Festspanners des Kabels zwischen den beiden Wannen gegeneinander
fest verkeilen. Sollte sich das Kabel längen oder der Zug nach unten sich verstärken,
so stellt sich diese Keilverspannung automatisch nach, so daß niemals ein Rutschen
des Kabels eintreten kann.
-
Diese Wannen 3 und 4 .können nun vorzugsweise eine .Anzahl Besonderheiten
aufweisen. Notwendig ist allein, daß .der Zwischenraum zwischen den beiden Wannen
je nach dem Durchmesser des Kabels stets so bemessen wird, daß er ein Nachspannen
des Kabels in dem erforderlichen Umfang zuläßt.
-
iBei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind .die
Wannen nur so breit ausgeführt, daß sie den Schenkeln der U-förmigen Haltebügel
die unmittelbare Anlage an dem Kabel gestatten. Hierdurch wird die Breite jeder
Aufhängung auf das geringstmögliche Maß reduziert, indem sie sich auf den Durchmesser
-des Kabels plus der Wandstärke der U-Schenkel beschränkt.
Um nun
zu verhindern, daß bei der Montage ein Durchfallen von Teilen vorkommen kann und
gleichzeitig das Zusammenwirken der Teile zu sichern, sind sämtliche Teile sozusagen
miteinander verankert. Hierzu ist bei dem dargestellten Äusführungsbeispiel auf
die innere Wanne 4 eine Art Schelle 7 aufgeschweißt, die mit Vorsprüngen 8 in Ausnehmungen
9 der anderen Wanne 3 eingreift. Dadurch, daß die aufgesetzte Schelle die Breite
der Wanne über die lichte Weite des Tragbügels hinaus vergrößert, können beide Wannen
nicht mehr nach unten durchfallen, ,sondern sich höchstens mit der Schelle auf dem
Tragbügel, aufsetzen.
-
Diese Sicherung kann noch dadurch vervollkommnet werden, daß man die
oberen Randteile io der Wanne 3 nach außen umbiegt, wodurch ein weiterer Anschlag
gegen das Durchfallen der Wannen geschaffen wird.
-
Die Montage der Befestigungsvorrichtung geht .in einfachster Weise
vor sich. Nachdem die Haltebügel in die Träger 2, 2' eingehängt sind, werden die
Wannen 3 und 4 um das Kabel herumgelegt und nach unten gelassen. Ein Hammerschlag
auf den Keil 5 genügt, um das Kabel festzuspannen. Auf der anderen Seite genügt
ein geringer Schlag oder eine leichte Hebelbewegung, um die Keilverbindung ebenso
einfach zu lösen. Jegliche Beschädigung und Verformung des Kabels ist sowohl bei
der Montage wie bei der Demontage praktisch ausgeschlossen.
-
Die Befestigungsvorrichtung gemäß der Erfindung besitzt die Robustheit,
die für den Schachtbau gefordert werden muß. Sie weist keine empfindlichen Teile
auf, und vor allen Dingen hat sie den Vorzug denkbar geringster Baubreite und -höhe.
Dadurch erschließt sie die Möglichkeit, auf einer gegebenen Fläche wesentlich mehr
Kabel verlegen zu können, als es bisher möglich gewesen ist. Besonders bei Verwendung
von Flacheisen als Träger, wie es die Fig. 3 zeigt, werden ihre gdringe .Bauhöhe
und der geringe Platzbedarf in Höhe und Breite erkennbar.
-
Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht auf die beschriebenen
und dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern diese sollen lediglich den Grundgedanken
der Erfindung veranschaulichen.