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Verfahren zur Anzeige von Amplitudenschwankungen einer Wechselspannung
Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Anzeige der Amplitudenschwankungen einer Wechselspannung,
deren Größe gleich oder kleiner als gleichzeitig vorhandene Störspannungen ist.
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Es ist bekannt, Spannungsänderungen am Ausgang eines Empfängers zu
irgendwelchen Anzeigen auszunutzen. Zum Beispiel ergibt sich die Aufgabe bei Strahlsperren,
bei denen ein gebündelter Strahl zwischen Sender und Empfänger beim Durchgang von
Personen oder beim Passieren sonstiger Gegenstände unterbrochen wird. Bei Anwendung
von sehr kurzen Wellen als tSbertragungsmittel tritt beim Durchgang durch die Strahlungszone
infolge Interferenzwirkung eine periodische Zu- und Ahnahme der .Nusgangsspannung
auf, so daß die konstante Ausgangsspannung mit einer niedrigen Frequenz moduliert
erscheint. Es ist bereits vorgeschlagen worden, die entstehende Modulation zur Anzeige
auszunutzen, indem die Chertragungsspannung gleichgerichtet wird und die entstehende
Wechselspannung eine Anzeigeeinrichtung betätigt. Die Anwendungsmöglichkeit dieses
Verfahrens ist jedoch begrenzt, da die Empfindlichkeit des Gerätes nur so weit ausgenutzt
werden kann, bis der Empfänger im Gebiet des Rauschens arbeitet. Bei der eben angeführten
Gleichrichtung wird dann ebenfalls die Rauschspannung gleichgerichtet. Es ist dann
nicht mehr möglich, Modulationsspannungen von Rauschspannung zu trennen, so daß
die Anzeigeeinrichtung auch auf die Rauschspannung anspricht.
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Die angeführte Schwierigkeit soll durch nachstehende Erfindung vermieden
werden, so daß ein Empfänger mit wesentlich größerer Empfindlichkeit
benutzt
werden kann Erfindungsgemäß werden die Empfangsspannungen einem Instrument nach
Art eines Wattmeters zugeführt und die infolge der Spannungsschwankungen auftretenden
mechanischen Schwingungen des Gerätes zum Antrieb eines elektrischen Generators
verwendet, der die Anzeige auslöst.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, Empfängerausgangsspannungen,
die im Gebiet der Störspannungen liegen, in einem Gerät nach Art eines Wattmeters
zu messen. Bei diesem Verfahren wird einer der beiden Spulen des nach dem Dynamometerprinzip
arbeitenden Meßgerätes eine feste Wechselspannung und der anderen die zu messende
Wechselspannung vom Ausgang des Gerätes zugeführt. Die Störspannungen werden bei
der Anzeige weitgehend eliminiert, so daß nach durchgeführten Versuchen Spannungen,
die etwa hundertmal kleiner als die Störspannungen sind, von diesen noch einwandfrei
getrennt werden können.
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Das ganze Verfahren sowie die verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten
der Erfindung sollen an Hand der Abbildungen näher erläutert werden.
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In Abb. I ist der zeitliche Verlauf der Spannungsschwankung am Empfängerausgang
in Verbindung mit den darin enthaltenen Störspannungen aufgezeichnet; Abb. 2 stellt
eine beispielsweise Ausführung einer Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dar; Abb. 3, 4 und 5 zeigen Ausfüthrungsbeispiele des elektrischen Generators,
der vom Anzeigeinstrument angetrieben wird; Abb. 6 zeigt eine Schaltung, die Änderungen
in der gesamten elektrischen Anlage automatisch ausgleicht.
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In Abb. I ist als Funktion der Zeit t die Ausgangswechselspannung
in Kurve 2 aufgetragen, deren Umhüllende, dargestellt durch die gestrichelte Linie
3, die infolge der Interferenzwirkung in der Strahlsperre auftretende Modulation
der Ausgangswechselspannung dargestellt. Nach der Gleichrichtung der Wechselspannung
2 entsteht eine Spannung, die der Umhüllenden entspricht und zur Anzeige benutzt
wird. Neben diesen Nutzspannungen sind Spannungen mit sehr scharfen Spitzen eingezeichnet,
die kurzzeitig auftretende Störungen darstellen und vorzugsweise vom Rauschen der
Röhren herrühren. Ihren zeitlichen Verlauf geben die Kurvenzüge 4 wieder. Nach praktisch
ausgeführten Untersuchungen können diese Spannungen ein Mehrfaches der Nutzspannungen
betragen, so daß bei Anwendung eines normalen Gleichrichters nur Gleichspannungen
entstehen, die proportional der Schwankung der Störspannung, nicht aber der Schwankung
der Nutzspannungen sind. Eine Aussiebung der Nutzspannungsschwankungen ist nicht
mehr möglich. Wird an Stelle des Gleichrichters ein Wattmeter am Ausgang des Empfängers
angeschaltet, so werden die Störungen eliminiert. Der Ausschlag des Instrumentes
ist proportional der Größe der Nutzwechselspannung. Treten nun Schwankungen in der
Nutzwechselspannung auf, so beginnt der Zeiger des Instrumentes sich periodisch
hin und her zu bewegen. Die mechanischen Schwingungen treiben einen elektrischen
Generator an, der z. B. als Wechselstromgenerator ausgebildet ist.
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Eine beispielsweise Ausführung einer Schaltung zeigt Abb. 2. In der
gezeichneten Anlage ist 5 ein Ultrakurzwellengenerator, der seine Leistung über
einen Strahler6 in Richtung der gestrichelt gezeichneten Linie 7 aussendet. Die
elektrische Energie wird von der-Gegenseite von einer Richtantenne 8 aufgenommen
und über eine Energieleitung g einem Empfänger Io zugeleitet.
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Im Zuge der Energieleitung ist eine Modulation der unmodulierten
Schwingung beispielsweise durch eine Glimmlampenanordnung 11 vorgesehen, die über
einen Transformator I2 von einem Hilfsgenerator 13 gesteuert wird. Am Ausgang des
Empfängers 10 entsteht nach der Gleichrichtung eine Frequenz, die gleich der von
der Glimmlampe hervorgerufenenModulationsfrequenz ist. DieseAusgangsspannung wird
im Ruhezustand der Anlage an einem Transformator 14 durch eine direkt vom Oszillator
13 herrührende Spannung kompensiert, so daß nur die Differenzspannung bei Amplitudenänderungen
vom Transformator 14 der Spule 15 des Wattmeters I6 zugeführt wird. Die andere Spule
I7 des Wattmeters erhält eine konstante Wechselspannung direkt von dem Oszillator
I3 über den Transformator 12. Wird die Warnanlage z. B. infolge Durchganges einer
Person zwischen den Strahlern 6 und 8 betätigt, so schwankt die am Trichter 8 einfallende
Intensität periodisch und ergibt am Ausgang des Empfängers eine periodische Schwankung
der Ausgangswechselspannung. Diese hebt ihrerseits die ursprüngliche Kompensation
im Transformator 14 auf, so daß ein Ausschlag am Wattmeter entsteht, der periodisch
schwankt. Es tritt damit ein periodisches Hinundherpendeln des Zeigers auf.
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Die Ausführung des von diesen Pendelungen angetriebenen elektrischen
Generators kann verschiedenartig gewählt werden. Einfach gestaltete sich die Steuerung
einer Lichtsirene. Zu diesem Zweck ist es nur notwendig, auf die Wattmeterachse
eine Lochscheibe zu setzen, die einen von einer Glühlampe herrührenden Lichtstrah!
unterbricht und über eine Photozelle eine Wechselspannung erzeugt, die nach Verstärkung
eine Anzeigeeinrichtung, z. B. über einen Gleichrichter und ein Relais, betätigt.
In Abb. 3 ist eine Ausführung dieser Lichtsirene gezeichnet, bei der gleichzeitig
Rücksicht auf eine zeitliche Änderung der gesamten elektrischen Schaltanlage nach
Abb. 2 genommen wird. Mit dieser Einrichtung nach Abb. 3 soll erreicht werden, daß
bei einem Nachlassen der Verstärker eine im Zuge der Verstärkeranordnung liegende
Röhre automatisch nachgeregelt wird, so daß die Gesamtverstärkung zeitlich konstant
bleibt.
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In Abb. 3 ist eine Lochscheibe I8 in Draufsicht gezeichnet, die sich
um die Achse I9 dreht. Es sind zum Zwecke der Regulierung zwei Lochreihen 20 und
21 auf verschiedenen Radien der Scheibe vorgesehen, die zu beiden Seiten, bezogen
auf die
durch den Pfeil 22 angedeutete Nullage, der Scheibe liegen.
Ferner ist vorgesehen, daß ein kleiner Scheibenwinliel von der Größe 2 a keine Löcher
erhält, damit geringe Schwankungen des Wattmeters, die etwa durch starke Störungen
noch entstehen können, keine Auslösung von Wechselspannungen im Generator hervorrufen.
Auf diese Scheibe gelangen zwei verschiedene Lichtstrahlen, die von derselbell Glühlampe
herrühren, wobei die Zuleitungsröhren durch die gestrichelt gezeichneten I(reise
23 und 24 angedeutet sind.
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Die weitere Schaltung der gesamten Regeleinrichtung ist in Seitenansicht
in Abb. 4 dargestellt.
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In dieser Nbl>ildung ist 25 die eben erwähnte gemeinsame Lichtquelle,
von der die lichtführenden Röhren 23 und 24 zu der Scheibe I8 abgehen, die um die
Achse 19 rotieren kann. Die Lichtröhren führen hinter der Scheibe in ihrer ursprünglichen
Richtung weiter und enden an zwei Photozellen 26 und 27, an die wiederum zwei getrennte
Verstärker 28 und 29 mit angeschalteter Gleichrichteranordnung 30 und 31 angeschlossen
sind. Die beiden Gleichrichter sind gleichstrommäßig gegeneinander geschaltet, die
Differenz der Spannung wird der regelbaren Verstärkerröhre zugeführt.
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Die Wirkungsweise dieser Lichtsirene soll kurz erläutert werden:
Ist der Verstärker der in Abb. 2 gezeichneten Anordnung in Betrieb, so ist die normale
Nullage des Wattmeters bei unbetätigter Anlage vorhanden. Tritt eine Durchquerung
der Strahlsperre ein, so schwankt das Wattmeter nach beiden Seiten gleichmäßig.
Auf diese Weise entstehen in beiden Photozellen gleich große Wechselspannungen,
die in den Gleichrichtern gleich große Gleichspannungen ergeben, so daß die Differenz
Null ist und die Regelröhre nicht betätigt wird.
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Tritt aber infolge langsamer zeitlicher Änderung eine Verlagerung
der Gesamtverstärkung der Anlage auf, so ändert sich die Nullage der Lichtsirenenscheile.
Die beiden Lochsirenen werden ungleich stark von den Lichtröhren beansprucht, so
daß die MTechselspannungen an den Photozellen verschieden groß sind. An den Gleichrichtern
treten dann verschieden große Gleichspannungen auf, deren Differenzspannung je nach
der Stellung der Nullage der Scheibe eine andere Polarität aufweist. ist die Differenzspannung
positiv, so wird der Verstärker mit bekanntell Regelröhren auf größere Verstärkung
gestellt, ist die Spannung negativ, so wird der Verstärker automatisch heruntergeregelt.
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Auf diese Weise ist es möglich, daß die Gesamtverstärkung der Anlage
konstant bleibt und Änderungen in der gesamten Anlage, die durch Schwankungen des
Senders oder Empfängers entstehen, ausgeglichen werden. Je nach der Wahl der Anzahl
der Löcher kann die ursprüngliche Schwebungsfrequenz beliebig erhöht werden, so
daß mit normalen Verstärkereinrichtungen gearbeitet werden kann.
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Einen anderen elektrischen Generator, der von dem schwankenden Wattmeter
aus gesteuert wird, zeigt Abb. 5. Bei diesem wird von dem elektrodynamischen Prinzip
Gebrauch gemacht, indem mit der Achse des Wattmeters die Achse eines Drehspulinstrumentes
mechanisch gekuppelt ist, so daß bei Schwankungen des gesteuerten Drehspulinstrumentes
an der Drehspule elektrische Spannungen entstehen, die über einen Verstärker die
Anzeige betätigen. In Abb. 5 ist 32 das Instrument nach Art eines Wattmeters, dessen
Drehspule auf der Achse 33 gelagert ist. Mit dieser Achse ist mechanisch die Drehspule
eines Drehspulinstrumentes 34 gekoppelt, das aus der Spule35 und dem Permanentmagneten
36 besteht. Die an der Drehspule 35 entstehende Wechselspannung wird dem Verstärker
37 zugeführt. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die Tatsache, daß die Spannung an
der Drehspule proportional der Geschwindigkeitsamplitude des Ausganges ist, so daß
kleine Schwankungen mitniederer Frequenz, wie sie etwa durch Störungen entstehen,
selektiv von den Nutzschwankungen abgetrennt werden.
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In Abb. 6 ist eine weitere Schaltung angegeben, die z. B. in Verbindung
mit dem eben angeführten Dynamometerprinzip zur automatischen Ausregelung des zeitlich
schwankenden Empfängers Anwendung finden kann. Bei dieser wird von der Achse des
Wattmeters elastisch ein Umschaltkontakt 38 betätigt, der je nach der Lage der Kontakte
eine Batterie 39 oder 40 über Widerstandskondensatorglieder 4I, 42 in den Gitterkreis
einer regelbaren Verstärkerröhre 43 schaltet. Diese Röhre liegt im Verstärkerkanal
der Warnanlageeinrichtung. Wird nun infolge der zeitlichen Anderung der gesamten
elektrischen Anlage die Nullage des Wattmeters über ein bestimmtes Maß geändert,
so ändert sich damit auch die Zeigerstellung 38, betätigt damit z. B. einen Kontakt
44, der die Batterie 40 in den Gitterkreis zuschaltet, macht die Gitterspannung
positiver und erhöht die Verstärkung. Geht andererseits die Verstärkung aus irgendwelchen
Gründen in die Höhe, so bewegt sich die Zunge 38 nach der anderen Seite, schaltet
die Batterie 39 an die Röhre und setzt damit die Verstärkung der Regelröhre derart
herab, daß die ursprüngliche Gesamtverstärkung erhalten bleibt.
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Die Kupplung dieser Umschalteinrichtung ist elastisch gehalten, damit
die periodischen Nutzschwankungen am Wattmeter auch dann erhalten bleiben, wenn
die Zunge 38 an einem der beiden Kontakte anliegt. In dieser Anordnung ist die Zeitkonstante
der Röhrensteuerung durch den Widerstand 41 und den Kondensator 42 so gewählt, daß
die Aufladung möglichst langsam erfolgt, damit kein dauerndes Hinundherpendeln eintritt.
Wird z. B. der Kondensator 42 M und der Widerstand 41 mit etwa 2 Ni gewählt, so
ergibt sich eine Zeitkonstante von etwa 200 Sekunden. Damit ist die Periodendauer
der langsamen Pendelung dieser Einrichtung etwa 3 bis 4 Minuten, so daß eine zusätzliche
Abnutzung der mechanischen Kontakte durch zu schnelle Steuerung vermieden ist.
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Das beschriebene Verfahren kann auch mit zwei Empfängern ausgeführt
werden, wobei die Dlifferenz der Ausgangsspannungen zur Anzeige ausgenutzt ist.
Der Vorteil dieser Differenzschaltung liegt darin, daß die Empfindlichkeit des Verfahrens
gesteigert
wird und Schwankungen des Senders ausfallen. Bei Anwendung von zwei solchen Empfängern
fällt dieKompensation im Transformator 14 durch eine vom Oszillator I3 direkt herrührende
Spannung fort, weil sie durch die Ausgangsspannung des zweiten Empfängers ersetzt
wird.