DE851905C

DE851905C - Bauelement, insbesondere fuer den Fahrzeugbau

Info

Publication number: DE851905C
Application number: DED5073A
Authority: DE
Inventors: Johannes Walter
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1950-07-23
Filing date: 1950-07-23
Publication date: 1952-10-09

Description

Bauelement, insbesondere für den Fahrzeugbau Die Erfindung bezieht sich auf ein flächenhaftes Bauelement für die Herstellung von Böden, Decken, Wandungen, Trägern u. dgl. an Bauwerken aller Art, insbesondere im Fahrzeugbau.
Es sind flächenhafte, an ihren Rändern durch Profilschienen verstärkte und mit diesen zusammen Träger von beispielsweise I-förmigem Querschnitt bildende Bauelemente bekannt, die aus zwei mit sich kreuzenden Wellenzügen aufeinandergelegten und an ihren Berührungsstellen fest miteinander verbundenen Wellblechtafeln bzw. -streifen bestehen. Bei den bekannten Bauelementen dieser Art sind die beiden Wellbleche so angeordnet, daß die Wellenzüge des einen Bleches parallel, die des anderen Bleches senkrecht zu den in den Verstärkungsschienen eingespannten Rändern des Bauelementes verlaufen. Die Erfindung besteht demgegenüber darin, daß die Wellenzüge beider Bleche schräg zu den Einspannrändern und damit schräg zur Hauptspannungsrichtung des Bauelementes verlaufend angeordnet sind. Dadurch erhält der mit Hilfe des Bauelementes hergestellte Bauteil eine wesentlich höhere Festigkeit als die bekannten Ausführungen, insbesondere bei Beanspruchung auf Knickung, Ausbeulung und Verwindung. Dementsprechend kann das Gewicht des betreffenden Bauteiles bei gleicher Festigkeit niedriger gehalten werden als bisher. Beide Vorteile sind von besonderer Bedeutung für die Verwendung des neuen Bauelementes im Fahrzeugbau, wo das mitzubewegende tote Gewicht des Fahrzeugkörpers wirtschaftlich eine große Rolle spielt und die Beanspruchungsrichtung der einzelnen Bauteile ständig wechselt bzw. selten von vornherein eindeutig festgelegt werden kann.
Mit Hilfe des neuen Bauelementes können in an sich bekannter Weise nicht nur großflächige Wandungs-, Boden- und Deckenfelder von außerordentlich hoher Festigkeit und verhältnismäßig geringem Gewicht hergestellt werden, sondern man kann auch mit besonderem Vorteil aus entsprechend schmalen Streifen des Bauelementes die Stege von einfachen Trägern, die Wandungen von offenen oder geschlossenen kastenförmigen Trägern, Stützen, Streben u. dgl. bilden und diese zu Gitterkonstruktionen für Brücken, Maste, Türme, Kräne und ähnliche Bauwerke zusammensetzen. Das geringe Gewicht derartiger Gitterkonstruktionen macht diese gerade für ortsbewegliche Bauwerke besonders geeignet. Da das neue Bauelement sowohl preislich als auch hinsichtlich seines Gewichtes den bekannten Bauelementen aus organischen Rohstoffen ebenfalls überlegen ist und zudem nicht wie diese der Zerstörung durch klimatische Einflüsse oder durch Insektenfraß unterliegt, ist es das bevorzugte, leicht transportable Baumaterial für tropische Gebiete.
In der Zeichnung sind einige Anwendungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb. i einen Teilschnitt durch das neue Bauelement ungefähr in natürlicher Größe, Abb.2 ein tafelförmiges Stück des neuen Bauelementes in der Ansicht, Abb. 3 einen schaubildlich dargestellten Ausschnitt aus einem unter Verwendung des neuen Bauelementes hergestellten Doppel-T-Träger, Abb. 4 einen ebenso hergestellten Träger gleicher Festigkeit in der Ansicht, Abb. 5 einen Teil eines Fachwerkträgers in schaubildlicher Darstellung und Abb. 6 einen Ausschnitt aus einem Gurt bzw. einer Strebe des in Abb. 5 gezeigten Trägers in der gleichen Darstellungsweise.
Wie aus Abb. Z und 2 ersichtlich, besteht das flächenhafte Bauelement aus zwei Wellblechtafeln 7 und 8 mit trapezförmigem Wellenquerschnitt, die so aufeinandergelegt sind, daß sich ihre Wellenzüge 9, io unter einem Winkel von im wesentlichen 9o° kreuzen und die an den Kreuzungsstellen ii der aufeinanderliegenden vertieften Teile der Wellenzüge, also in den Wellentälern, durch Nieten, Schweißen oder ein geeignetes Klebeverfahren fest miteinander verbunden sind. Das tafelförmige Element der Abb.2 ist an seinen Einspannkanten 12 bis 15 so beschnitten, daß die Wellenzüge 9, io schräg zu diesen Kanten und damit schräg zur 'Hauptspannungsrichtung des beispielsweise als Boden in einem Fahrzeug dienenden Bauelementes verlaufen.
Bei dem hochstegigen Doppel-T-Träger der Abb. 3 besteht der Steg 16 aus einem beispielsweise von dem tafelförmigen Element der Abb. 2 mit der Bandsäge abgeschnittenen Streifen, an dessen Ober- und Unterkante beiderseits Winkelschienen 17 beispielsweise durch Punktschweißen auf den Wellenbergen 18 befestigt sind. Die beiden Winkelschienen jeder Kante sind mit einem oberen bzw. unteren Schließblech i9, vorzugsweise ebenfalls durch Punktschweißen, zu einem Ober- bzw. Untergurt vereinigt: Auf die gleiche Weise ist auch der Träger gleicher Festigkeit in Abb. 4 hergestellt.
Der Fachwerkträger der Abb. 5 besteht aus einem Obergurt 2o, einem Untergurt 21 und aus Zug- und Druckstreben 22, die durch Knotenbleche 23 im Dreiecksverband miteinander verbunden sind. Sowohl die Gurte 20, 21 als auch die Streben 22 sind für sich in der aus Abb. 6 ersichtlichen Weise zusammengesetzt, nämlich aus Streifen 24 des Bauelementes, die an ihren aneinanderstoßenden Längskanten durch Winkelschienen 17 und Schließbleche i9 zu einem Träger von geschlossenem kastenförmigem Querschnitt vereinigt sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Aus zwei mit sich kreuzenden Wellenzügen aufeinandergelegten und an ihren Berührungsstellen fest miteinander verbundenen Wellblechtafeln bzw. -streifen hergestelltes, an seinen Rändern durch Profilschienen verstärktes Bauelement zur Herstellung von Böden, Decken, Wandungen, Trägern u. dgl., insbesondere für den Fahrzeugbau, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenzüge beider Tafeln bzw. Streifen schräg zu den Rändern und damit schräg zur Hauptspannungsrichtung des Bauelementes verlaufen. z. Bauelement nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenzüge (9, io) trapezförmigen Querschnitt besitzen (Abb. i). 3. Bauelement nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Steg (i6) eines Trägers beliebigen Profils dient (Abb. 3 und 4). 4. Bauelement nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wandung (24) eines Kastenträgers von. vorzugsweise geschlossenem Querschnitt dient (Abb. 6). 5. Bauelement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß es die Gurte (20, 21) und Streben (22) eines Fach- oder Gitterwerkes bildet (Abb. 5).