DE85149C

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Publication number: DE85149C
Application number: DENDAT85149D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

Schrotpatrone für Jagdgewehre.

Die gegenwärtig in Benutzung befindlichen Schrotpatronen besitzen den grofsen Mangel, dafs die in ihnen enthaltene Schrotladung wenig oder gar nicht zusammengehalten wird, wodurch ein enormer Streukegel entsteht und ein Schrotschufs daher nur auf sehr kurze Entfernungen verwendet werden kann und trotzdem dann auch nur eine verhältnifsmäfsig geringe Treffsicherheit bietet.

Diesem Mangel soll die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Schrotpatrone in sachgemäfser und geeigneter Weise abhelfen.

In der beiliegenden Zeichnung ist die neue Schrotpatrone in Fig. 1 im Durchschnitt dargestellt, während Fig. 2 den Schrotbehälter allein mit daran befindlichem Filzpfropfen vor Verlassen der Laufmündung erkennen läfst. Fig. 3 zeigt schliefslich den Schrotbehälter mit von ihm abgezogenem Filzpfropfen F nach Verlassen der. Laufmündung.

Die am Boden mit einer starken, den Zünder enthaltenden Messinghülse M umgebene Patrone P enthält in ihrem oberen Theil den Schrotbehälter T, welcher die Schrotladung birgt; dieser Schrotbehälter T enthält genau in seiner Mitte ein Röhrchen R, welches zur verschiebbaren Lagerung eines mit einem Köpfchen versehenen Drahtes D dient; am unteren Ende dieses Drahtes ist ein genau. dem Durchmesser des Behälters T entsprechender Tuch- oder Filzpfropfen F befestigt, welcher, so lange der Behälter T in der Patronenhülse P steckt, den ersteren von der Pulverladung der letzteren trennt.

Sobald der Schufs abgefeuert ist, wird der Schrotbehälter nebst dem Filzpfropfen F von den Pulvergasen nach vorn geschleudert. So lange der Schrotbehälter den Lauf noch nicht verlassen hat, befindet sich der Filzpfropfen noch in dichter Berührung mit demselben (Fig. 2); sobald nun aber der Schrotbehälter und der Filzpfropfen die Mündung des Gewehrlaufes verlassen haben, wird der Filzpfropfen durch den scharfen Luftwiderstand, welcher sich hinter der abgerundeten Kante des Behälterbodens bildet und auf den Filzpfropfen wirkt, mitsammt dem Kopfdraht D nach hinten gezogen. Durch diesen mechanischen Vorgang wird verhütet, dafs der Schrotbehälter, wie das bisher der Fall gewesen, umschlagen kann, sondern er wird vielmehr durch den infolge des abgezogenen Filzpfropfens gleichsam gebildeten Schwanz genau in der Zielrichtung erhalten und nur langsam von der sich allmählich freimachenden Schrotladung abgezogen, ohne jedoch die Schrote auch nur im geringsten aus ihrer Flugbahn abzuleiten. Es wird dadurch bewirkt, dafs die Schrotladung bedeutend weiter zusammenhält und

Claims

daher ihr Ziel auf gröfsere Entfernungen unter Erreichung eines bedeutend geringeren Streukegels sicherer trifft.

Patent-Ansρruch:

Schrotpatrone für Jagdgewehre, bestehend aus einer vorn offenen und hinten geschlossenen Hülse (T) mit einem mittleren Rohr (R), in welchem der am Pfropfen (F) befestigte Draht (D) derart geführt ist, dafs nach dem Austritt aus dem Laufe der Pfropfen (F) von der Hülse (T) um die Länge des Drahtes (D) sich entfernt und nunmehr ein Ueberschlagen derselben verhindert.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.