-
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung runder beschrifteter Körper
aus Kunststoff oder Spritzmetall, insbesondere Zahlenrollen Zusatz zum Patent 822
913
Runde hesellriftete Körper, insbesondere Zahlenrollen, werden im allgemeinen
aus Metall oder Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellt. Die Ziffern können
dahei erhaben oder vertieft erscheinen, im letzteren Fall werden sie z. B. nachträglich
mit Farbe ausgelegt. Nachteilig bei den bisherigen Verfahren zur Herstellung derartiger
Körper war, daß die Spritzgußformen für jede Ziffer oder jedes Zeichen einen besonderen
Stempel erhalten mußten, die sternartig rund um die zentrale Rolle angeordnet waren.
Diese Stempel mußten nach der Formung der Spritzlinge radial herausgezogen werden.
Derartige Formen können wegen der Kompliziertheit des Schiebermechanismus pralstiscll
nur für einen einzigen Spritzling ausgeiiihrt werden.
-
Gegenstand des Patents 8æ 913 ist nun ein Verfahren zur herstellung
runder beschrifteterKörper, bei dem die Zahlen oder sonstigen Beschriftungen zunächst
in Form ebener biegsamer Streifen hergestellt, in eine runde Spritzgußform eingelgt
und mit Kunststoff umpreßt oder umspritzt werden.
-
Durch diese Maßnahmen werden die hesonderen Einzelstempel für jedes
Zeichen erspart und dadurch die baulichen Abmessungen so weit verringert, daß gleichzeitig
eine Vielzahl von normen zu einem einzigen Blockkombiniert werden können.
-
Die Erfindung betrifft die Weiterbildung der Ausführung nach dem
Patent 822 9I. Bei dem Patent wurde so vorgegangen, daß der biegsame, die Zahlen
oder sonstigen Beschriftungen enthaltende Streifen in dem Spritzling verblieb, so
Jaß
er später einen Feil der fertigen Zahlenrolle u. dgl. bildete. Dies Verfahren hat
sich für normal große Ziffern oder Zeichen sehr bewährt, wenn aber die Ziffern zu
klein werden, so bleibt in den Zwischenräumen zuwenig Platz für die Spritzgußmasse.
-
Um nun auch Zahlenrotlen mit kleiner Be-- -schriftung, z. B. Rollen
für Belichtungsmesser, im Spritzgußverfahren herstellen zu können, werden -erfindungsgemäß
die Zahlen oder sonstigen Beschriftungen als Negativzeichen in erhabener oder vertiefter
Form in einen biegsamen Streifen, vorzugsweise aus Einsatzstahl, eingeprägt und
dieser mit der Zeichenseite nach innen in eine zylindrische Spritzform eingelegt,
sodann im Spritzgußverfahren mit der Spritzmasse, z. B. Kunststoff oder Spritzmetall,
umpreßt und nach Fertigstellung des Preßlings der Streifen von dem Spritzgußteil
z. B. durch Abwickeln wieder entfernt. Der biegsame Streifen bildet hei diesem Verfahren
somit nur einen Hilfskörper, der bei jedem neuen Preßvorgang wieder verwendet werden
kann.
-
Zur Hersteltung der Streifen können die Ziffern oder Zeichen z. B.
vertieft oder erhaben in positiver Leseschrift in einen Prägestempel eingraviert
und in diesen ein entsprechend vorgearbeitetes Stück Einsatz stahl eingeschlagen
werden, das dann die Negativzeichen enthält.
-
Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen zunächst gestreckten
Streifen von relativ großer Stärke durch einen Prägestempel mit negativen Zeichen
zu versehen und ihn zu einem an einer Stelle klaffenden federnden Ring zu biegen,
der beim Einlegen in die Preßform gerade vollständig geschlossen wird und beim Auswerfen
des Spritzlings mit diesem zusammen ausgeworfen wird und ähnlich wie ein Kolhenring
auffedert und den Spritzling freigibt. Bei dieser Ausführung werden daher besondere
Mittel zum Abwickeln des Streifens von dem Spritzgußteil erspart.
-
In folge der geringen Abmessungen der erfindungsgemäßen Preßform
wegen des Wegfalls der radialen Zeichenstempel ergibt sich der besondere Vorteil,
daß mehrere bzw. eine ganze Anzahl Einzelformen, vorzugsweise I16 bis 20 Preßformen
zu einem großen Preßblock kombiniert werden können. Dadurch wird das Preßverfahren
für die Massenfertigung außerordentlich billig und rationell.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
noch erläutert. Von den Figuren zeigt Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Zahlenstreifen
mit negativen Zeichen von der Seite, Fig. 2 dieselbe Ausbildung in Draufsicht, Fig.
3 eine Preßform mit eingelegtem Ziffern streifen nach Fig. I, Fig. 4 eine andere
Ausbildung des Ziffernstreifens als federnder Ring von der Seite gesehen; Fig. 5
zeigt einen Schnitt gemäß der Linie V-V der Fig. 3, Fig. 6 eine Preßform mit eingeltigtem
federndem Ring nach Fig. 1.
-
Gemäß Fig. 1 sind die negativen Ziffern in erhabener Form auf einem
dünnen gestreckten Streifen 2 angebracht, der an einem Ende mit einem rechtwinklig
abgebogenen Ansatz 3 versehen ist.
-
Der Streifen ist so dünn gehalten, daß er nach dem Prägen, das bei
ebenen Streifen vorgenommen wird, sich elastisch auf den Durchmesser der Zahlenrollen
zusammenbiegen und in eine zylindrische Form 4 (s. Fig. 3) einlegen läßt. Der Ansatz
3 am einen Ende des Streifens dient dazu, den Streifen in der Form genau festzulegen.
Nach dem Einlegen der Streifen 2 in die Formeneinsätze 4, werden diese ausgespritzt
und die Spritzlinge zusammen mit dem Streifen ausgestoßen. Der Streifen kann dann
durch Ziehen an dem Ansatz 3 von dem Spritzgußteil abgewickelt werden.
-
Die Spritzgußform läßt sich für das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich
einfacher und billiger herstellen, da die Formeneinsätze am Umfang bis auf die Festhaltenut
vollkommen glatt und ohne radiale Schieber ausgeführt werden können. Durch die dadurch
sich ergebenden geringen Abmessungen ist ohne weiteres die Möglichkeit gegeben,
eine große Anzahl derartiger Formeneinsätze in einem Gesamtblock vorzusehen. Die
Streifen können, wie erwähnt, dadurch hergestellt werden, daß die Ziffern vertieft
oder erhaben in positiver Leseschrift in einen Prägestempel graviert werden und
in den Prägestempel ein entsprechend vorgearbeitetes Stück Einsatzstahl eingeschlagen
wird.
-
Eine abgeänderte Ausführung eines Ziffernstreifens ist in Fig. 4
dargestellt. Hier ist ein Federring 5 von größerer Stärke vorgesehen, der im entspannten
Zustande an der Stelle 6 auseinanderklafft. Er weist an seinem inneren Umfang die
negativen Zeichen auf. Bei 7 ist zweckmäßig an einem Ende eine Einkerbung vorgesehen,
die mit einem entsprechenden Vorsprung 8 im Formeneinsatz 4 (s. Fig. 6) korrespondiert.
Wird nach Fertigstellung des Spritzvorganges der Spritzling g zusammen mit dem Zahlenring
5, der beim Einlegen in die Preßform 4 vollständig geschlossen ist, ausgeworfen,
so federt der Ring 5 von selbst wieder auseinander und giibt dadurch den Preßling
9 ohne besonderen Arbeitsgang frei.
-
Das Auslegen der Ziffernkonturen oder Färben der erhabenen Ziffern
an dem fertigen Preßling kann dann in üblicher Weise erfolgen. Hierbei ist es vorteilhaft,
daß am Außenumfang der Rolle keine Gratbildung wie bei den früheren Verfahren durch
die Schieber auftreten kann.
-
Durch die Möglichkeit, die Form beliebig vielfach zu besetzen, ohne
daß die Herstellungskosten der Form unverhältnismäßig ansteigen, ergibt sich neben
der Ersparnis der Schieberkosten, auch eine bedeutende Herabsetzung der .Arbeitszeit
und eine wesentlich wirtschaftlichere Ausnutzung der Pressen gegenüber derVerwendung
der bisherigen Schieber formen. Für das Einlegen der Ziffernstreifen ist zwar eine
Hilfskraft erforderlich, jedoch sind die hierdurch entstehenden Kosten vernachlässigbar
klein gegenüber der Mehrleistung der Maschine und der Verbilligung der Spritzgußformen.
-
Das Verfahren ist sowohl für Zahlenringe aus Kunststoff als auch
für solche aus Metall verwendbar, da für den Ziffernstreifen hochwertiger Einsatzstahl
Verwelldung finden kann, der sich von dem Spritzmetall wieder ablöst. Zweckmäßig
werden die Formen zur I,esseren Ablösung mit Vaseline oder einem anderen geeigneten
Fett ausgestrichen.
-
PATENTANSPRCCHE: I. Verfahren zur Herstellung runder beschrifteter
Körper aus Kunststoff oder Spritzmetall, insbesondere Zahlenrollen, bei dem ein
beschrifteter biegsamer Streifen in eine runde Spritzgußform eingelegt wird, nach
Patent 822 9T3. dadurch gekennzeichnet, daß die Zahlen oder sonstigen Beschriftungen
mit Hilfe eines mit negativen erhabenen oder vertieften Zeichen (I) versehenen biegsamen,
in eine zylindrische Spritzform (4) mit der Zeichenseite nach innen eingelegten
Streifens (2) z. B. aus Metall im Spritzgußverfahren hergestellt werden und daß
nach Fertigstellung des Preßlings (9) der Streifen (12) von dem Spritzgußteil (9)
z. B. durch Abwickeln wieder entfernt wird.