<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Formhälften von Guss-, Preys- odeur Stanzformen aus Rohlingen durch elektrolytische oder elektroerosive Materialabtragung, bei welchem während der Abtragung der Relativabstand zwischen einem Formrohling und einer Elektrode, deren Oberfläche von einer zur Oberfläche des zu giessenden, zu pressenden oder zu stanzenden Gegenstandes im wesentlichen parallelen Fläche begrenzt ist, bis auf einen vorgegebenen Wert verringert wird.
Bei den zur Zeit bekannten Herstellungsverfahren für Formhälften gelangen elektrochemische, vibrationsmechanische, elektroerosive oder Ultraschallbearbeitungsmethoden zur Anwendung.
Bei der elektroerosiven oder elektrolytischen Materialabtragung wird ein Formrohling in die Arbeitsflüssigkeit getaucht und an einem Pol, die Bearbeitungselektrode an den andern Pol einer Spannungsquelle angeschlossen. Die Elektrode bewegt sich dabei in Richtung des Rohlings und auf dessen Arbeitsfläche entsteht eine genaue Nachbildung der Elektrodenform.
Beide Formhälften werden auf diese Weise hergestellt und danach zusammengesetzt. An den Stossfugen der Formhälften auftretende Ungenauigkeiten werden nun durch eine mechanische Nachbearbeitung beseitigt.
Diese getrennte Herstellung der Formhälften erfordert einen hohen Zeitaufwand und führt zu Ungenauigkeiten besonders an den Stossfugen. Selbst durch die erwähnte Nachbearbeitung können nicht alle Ungenauigkeiten der Form beseitigt werden, so dass die Qualität der Fertigerzeugnisse stark beeinträchtigt sein kann.
Darüber hinaus ist die Nachbearbeitung ein zeitraubender Vorgang, der den Einsatz hochqualifizierter Handarbeit erfordert.
Es ist ein Ziel der Erfindung, die erwähnten Nachteile zu beseitigen und ein Verfahren zur Herstellung von Formhälften von Guss-, Preys- odeur Stanzformen aus Rohlingen durch elektrolytische oder elektroerosive Materialabtragung zu schaffen, welches ein genaues übereinstimmen der Arbeitsflächen der Formhälften und infolgedessen der Fertigerzeugnisse gewährleistet und bei welchem der Arbeitsaufwand wesentlich herabgesetzt ist.
Dieses Ziel lässt sich mit einem Verfahren der eingangs umrissenen Art erreichen, bei welchem erfindungsgemäss eine Elektrode mit einer parallel zur Innenfläche der aus ihren Hälften zusammengesetzten Form verlaufenden Oberfläche verwendet und zwischen zwei Rohlingen angeordnet wird, der Abstand zwischen beiden Rohlingen und der Elektrode bis zu der der vorgeschriebenen Relativlage der Formhälften entsprechenden Endlage verringert und dann die Elektrode gegenüber den aneinanderliegenden Formhälften zur Glättung der Innenflächen in an sich bekannter Weise im wesentlichen kreisend bewegt wird.
Dabei können beide Rohlinge gleichzeitig oder wechselweise an die Elektrode herangeführt werden. Nach einem weiteren Merkmal des erfindungsgemässen Verfahrens wird die Elektrode abwechselnd an die beiden Rohlinge herangeführt.
Das Wesen des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass während der Herstellung der Formhälften diese die Elektrode umfassen. Die Elektrode ist massstabgetreu zu dem endgültig erzeugten Gegenstand und durch Elektroerosion oder Anodenauflösung der Rohlinge entsteht auf deren Arbeitsflächen eine Nachbildung der Elektrodenform. Bei vollständig aneinander anliegenden Formhälften verläuft der Erosions- bzw.
Auflösungsvorgang an deren geschlossenen Umriss. Dadurch werden Ungenauigkeiten an den Stossfugen der Formhälften vermieden. Die Enderzeugnisse können in wesentlich kürzerer Zeit und besserer Qualität als bisher fertiggestellt werden.
Die Erfindung samt ihren weiteren Vorteilen und Aufgaben ist im folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen näher erläutert, die in den Zeichnungen veranschaulicht sind. Es zeigt Fig. 1 zwei Formrohlinge mit dazwischen liegender Elektrode im Querschnitt, Fig. 2 eine Darstellung nach Fig. 1 nach Verstellung eines Rohlings in Richtung der Elektrode und Fig. 3 eine Darstellung nach Fig. 1 mit vereinigten Formhälften.
Zur Herstellung der Formhälften nach dem erfindungsgemässen Verfahren werden zwei Formrohlinge--l und 2--rechteckigen Querschnittes aus Stahl auf einer Maschine zur Elektroerosions- oder elektrochemischen Bearbeitung mit einem gewissen Zwischenabstand angeordnet und mittels Stifte --3-- gegenläufig verstellbar befestigt.
Zwischen den Rohlingen--l und 2--wird eine Graphitelektrode--4--untergebracht, die ein massstabgetreues Abbild des Endproduktes, in diesem Fall einer Galosche darstellt. Die Rohlinge-l und 2-- werden nun zusammen mit der Elektrode--4--in eine Arbeitsflüssigkeit eingebracht.
Bei Herstellung der Formhälften auf einer Maschine zur Elektroerosionsbearbeitung verwendet man als Arbeitsflüssigkeit Petroleum oder dünnflüssige öle. An die Rohlinge --1, 2-- wird der negative Pol einer Spannungsquelle, an die Elektrode--4--der positive Pol angeschlossen.
Wird die Herstellung der Formhälften auf einer Maschine zur elektromechanischen Bearbeitung vorgenommen, so findet als Arbeitsflüssigkeit eine wässerige Lösung anorganischer Salze Verwendung und die Rohlinge --1, 2-- werden nun an den positiven Pol der Spannungsquelle, die Elektrode --4-- an den negativen Pol angeschlossen.
Danach beginnt die Verstellung eines der Rohlinge, z. B. des Rohlings--l-in Richtung zu der
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1