DE849997C - Verfahren zur Erzeugung von pigmentierten Drucken oder Faerbungen auf Geweben - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erzeugung von pigmentierten Drucken oder Färbungen auf Geweben Es wurde "efunden, daß man sehr wasch- und reibechte Drucke oder Färbungen auf Geweben mit Hilfe von pigmeritierten Lösungen oder Dispersionen von Hydroxyl-, Carboxyl-, Carbonsäureamid-oder Nitrilgruppen enthaltenden hochrnolekularen Stoffen erzetigen kann, wenn man die Gewebe vorher, gleichzeitig oder nachher mit Stoffen behandelt, die in der Wärme wie Polyisocyanate reagieren bzw. freie Polyisocyanate abspalten und die so bedruckten oder gefärbten Gewebe nach dem Trocknen einer Wärmebehandlung, zweckmäßig bei Temperaturen über ioo', unterwirft.
• Hochmolekulare Stoffe der genannten Art sind beispielsweise Celluloseabkömmlinge oder Polykondensate, wie Polyamide, Polyurethane oder Polyester, oder Polyvinylalkohol, Polvacrylsäure oder deren Salze, Polyacrylsäurcamid, Polyvinylpyrrolidon oder #Mischpolymerisate dieser mit anderen Vinylverbindungen, die nicht unbedingt freie Hydroxyl-, Carbox 1- oder Carbonsäureamidgrup-. y pen enthalten müssen. Lediglich das Mischpolymerisat als solches muß noch eine genügende Zahl dieser Gruppen enthalten, um bei der Wärmenachbehandlung mit sogenannten verkappten Polyisocyanaten sich umsetzen zu können. Solche verkappte Polvisocyanate sind Verbindungen, die in der Wärme wie Polvisocyanate reagieren bzw. freie Polyisocyanate abspalten, wie i, 6-Hexamethylcndiisoeyanat oder 2, 4-Toluylendiisocyanat in Form ihrer bekannten Addukte mit z. B. Natriumbisulfit, :#cetessigester, E-Caprolactam oder Malonsäurediäthylester. Die verkappte'n Polyisocyanate kann man zusammen mit dem pigmentierten Vinylpolymerisat auf das Gewebe aufbringen, oder man kann auch erst das Gewebe mit den pigmentierten Polyvinylverbindungen überziehen und dann die verkappten Polyisocyanate aufbringen oder umgekehrt.
• Die in den folgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
• Beispiel i 1,8 Teile feinverteiltes Kupferphthalocyanin und 4 Teile des Adduktes aus Natriumbisulfit und i, 6-Hexamethylendiisocyanat werden in Gegenwart Von 2,5 Teilen einer 5o%igen wäßrigen Lösung des Einwirkungsproduktes von 9 Mol Äthylenoxyd auf i Mol des Gemisches aus Heptyl- und Hexylnaphthol (i : i) in ii Teilen Wasser verrührt, und dieser Teig wird mit 45 Teilen einer 12,5%igen Stärke-Tragant-Verdickung und 3o Teilen einer 5o%igen wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisats aus Acrylsäureäthylester und Acrylsäure (Verhältnis 80 : 20) innig Xerrührt. Mit dies-er Druckpaste bedruckt man ein Baumwollgewebe mit Hilfe einer Filmschablone. Das bedruckte und getrocknete Gewebe wird dann 5 Minuten lang auf i4o' erhitzt. Man erhält einen scharf stehenden, elastischen ' blauen Druck auf weißem Grund von hervorragend guter Wasch- und Reibechtheit. Beispiel 2 iß Teile feinverteiltes Kupferphthalocyanin und ,4 Teile des Adduktes aus i Mol i, 6-Hexamethylendiisocyanat und 2 MOI e-Caprolactam werden mit 2,5 Teilen einer 5o%igen wäßrigen Lösung des Einwirkungsproduktes von 9 Mol Äthylenoxyd auf 1 Mol des Gemisches aus Heptyl- und Hexylnaphthol (i : i) und 3 Teilen 25%igem wäßrigem Ammoniak angeteigt, und das Ganze wird in 47,5 Teilen Wasser dispergiert. In diese Dispersion rührt man langsam 4o Teile einer etwa 45%igen wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisats aus 88 Teilen Acrylsäureäthylester, 5 Teilen Acrylnitril und 7 Teilen Acrylsäure ein. Mit dieser Druckpaste bedruckt man ein Zellwollgewebe im Rouleauxdruckverfahren und erhitzt dann das bedruckte Gewebe 7 Minuten lang auf i4o'. Man erhält einen weichen, wasch- und reibechten blauen Druck.
• An Stelle von Kupferphthaloeyanin können beliebige andere gefärbte oder ungefärbte Pigmente oder auch Metallpulver verwendet werden. Beispiel 3 Ein Glasgewebe wird mit einer 3- bis 51/oigen wäßrigen Lösung des Adduktes aus #i,6-Hexamethylendiisocyan,at und Natriumbisulfit imprä:-gniert und dann getrocknet. Dann bedruckt man das Gewebe mit einer Druckpaste, bestehend aus 9 Teilen eines 200/Oigen wäßrigen Teiges des Azofarbstoffes aus diazotiertem i-Amino-2-methoxybenzol-3-Sulfondiäthylamid und 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure- (:2, 4'- dimethoxy - 5'- chlorphcnyl) - amid, 1,25 Teilen ein-er 50'/oigen wäßrigen Lösung des Umsetzungserzeugnisses aus i Mol des Gemisches aus Hexyl- und Heptylnaphthol (i : i) mit 9 Mol Äthylenoxyd, 2 Teilen 25%igem wäßrigem Ammoniak, 4o Teilen einer 81/oigen Tragantverdickung, 4o Teilen einer 400/Oigen wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisats, hergestellt aus 4o Teilen Acrylsäurebutylester, 3o Teilen Vinylchlorid und io Teilen Allylcarbinol, und 7,75 Teilen Wasser. Das bedruckte und getrocknete Gewebe wird alsdann 3 Minuten lang auf 16o' erhitzt. Man erhält ein rot bedrucktes Gewebe von guter Wasch- und Reibechtheit. Beispiel 4 Ein Baumwollgewebe wird mit einer Flotte geklotzt, die im Liter Wasser 5 Teile des feinverteilten Calciumlacks des Azofarbstoffes aus diazotierter 1-McthY1-4-aminobenzol-5-sulfonsäure und 2-OXynaphthalin-3-carbonsäure, 5o Teile einer 8%igen Lösung des Mischpolymerisats aus 8o Teilen Acrylsäureäthylester und 2o Teilen Acrylsäure, 6o Teile einer 4o%igen wäßrigen Dispersion des Mischpolymerisats aus 7o Teilen Acrylsäurübutylester, 29 Teilen Acrylnitril und i Teil Acrylsäure sowie 2 Teile 25%iges wäßriges Ammoniak enthält. Nach dem Trocknen wird das Gewebe mit einer 2- bis 5%igen wäßrigen Lösung der Bisulfitverbindung von i, 6-Hexamethylendiisocyanat behandelt, abermals getrocknet und dann anschließend einige Minuten auf 140' erhitzt. Man erhält ein rubinrot gefärbtes Gewebe von guter Wasch-und Reibechtheit. Beispiel 5 2,4 Teile feinverteiltes Eisenoxydbraun und 4,4 Teile des Adduktes aus i Mol i, 6-Hexamethylendiisocyanat und 2 MOI Nlaloiisäurediätlivlester werden Mit 2,6 Teilen einer 5o'/oigen wärigen Lösung des Natriumsalzes des Kondensationsproduktes aus Naphthalin-2-sulfonsäure und Formaldehyd, 2,5Teilen einer 5o'/oigen wäßrigen Lösung des Einwirkungsproduktes von 9 Mol Äthylenoxyd auf i Mol des Gemisches aus Heptyl- und Hexylnaphthol (i : i) und 2 Teilen 25%igem wäßrigem Ammoniak angeteigt und mit 4o Teilen einer 8%igen wäßrigen Tragantlösung verrührt. In diese Paste verteilt man 42 Teile einer Lösung eines Polyamids aus 3,6 Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin, 4 Teilen 8-ketopimelinsaurem Hexamethylendiamin, 1,9 Teilen bernsteinsaurem Hexamethylendiamin und 38 Teilen e-Cap'rolactam in Methanol-Wasser 6 : 4. Mit dieser Druckpaste bedruckt man im Maschinenverfahren ein Polyamidgewebe und erhitzt anschließend 4 Minuten auf 130'. Man erhält einen wasch- und reibechten braunen Druck.

Claims (1)

1. PATEN TANS P BU C fl: Verfahren zur Erzeugung von pigmentierten Drucken oder Färbunaen auf Geweben mit t' Hilfe von pigmentierten Lösungen oder Dispersionen von Hydroxyl-, Carboxyl-, Carbonsäurcamid- oder Nitrilgruppen enthaltenden hochmolekularen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gewebe vorher, gleichzeitig oder nachher mit Stoffen behandelt, die in der Wärme wie Polyisocyanate reagieren bzw. freie Polyisocyanate abspalten und die bedruckten oder gefärbten Gewebe nach dem Trocknen einer Wärmebehandlung, zweckmäßig bei Temperaturen über ioo', unterwirft.