-
Verfahren und Vorrichtung zum maschinellen Verlegen von Kabeln Die
Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren und die dazugehörige Vorrichtung zum
maschinellen Verlegen von Kabeln, ohne daß ein offener Graben hergestellt zu werden
braucht.
-
Geräte zum maschinellen Verlegen von Kabeln sind an sich bekannt.
Sie arbeiten alle nach dem Prinzip der Herstellung offener Gräben, in die ansehließend
die Kabel verlegt werden, worauf der Graben zugefüllt wird. Als Grabgeräte haben
schon kleinere Eimerkettenbagger, Schaufelradbagger, Schnecken mit oder ohne umlaufendem
Grabzylinder Verwendung gefunden. Das Erdreich wird durch das Grabgerät gelöst und
hochgefördert und auf einer oder beiden Seiten des Grabens abgesetzt. In den so
ausgehobenen Graben werden die Kabel, Dränageröhren od. dgl. verlegt, wobei diese
Verlegung von einer auf dem Grabgerät befindlichen Trommel vorgenommen wird. Nachdem
Verlegen der Kabel wird der Graben wieder zugeschÜttet, und zwar entweder von Hand
oder maschinell durch ein besonderes Gerät, z. B. durch eine Pflugschar od. dgl.,
die als selbständiges Gerät ausgebildet sein kann oder als Zusatzgerät an das eigentliche
Grabgerät angehängt werden kann.
-
Diese Geräte und die mit ihnen ausgeführten Verfahren haben alle den
Nachteil, daß das Erdreich aus dem Graben ausgebaggert und hochgehoben wird, sodann
seitlich abgesetzt und schließlich wieder eingefüllt werden muß. Es werden also
eine Reihe von Arbeiten nacheinander durchgeführt, die alle einen erheblichen Kraftaufwand
erfordern. Dementsprechend müssen die Geräte verhältnismäßig schwer gebaut werden
und verbrauchen viel Kraftstoff.
-
Demgegenüber wird erfindungsgernäß vorgeschlagen, das gewachsene Erdreich
durch einen
rotierenden Zylinder mit schräg nach außen und nach
unten geneigten Schneidwerkzeugen zu lösen und unmittelbar hinter den Grabzylinder
ohne Volumvermehrung in, einigermaßen zusammengepreßtem Zustand abzusetzen oder,
besser gesagt, umzuwälzen, wobei während dieses Vorgangs das durch den Arbeitszylinder
hindurchgeführte Kabel verlegt wird.
-
Dieses Verfahren weist die obengenannten Nachteile nicht auf, denn
das kräfteverbrauchende Ausbaggern und Wiedereinfüllen des Grabens fällt weg. Bei
dem neu-en Verfahren findet nur ein Umwälzen des Erdreichs vonder Vorderseite des
Arbeitszylinders nach dessen Rückseite statt, wobei außerdem noch infolge der schräg
nach unten und außen ge-
neigten Schneidwerkzeuge gleichzeitig ein Zusamm,enpressen
des umgewälzten Erdreichs stattfindet. Während und unbeschadet von diesem Vorgang
wird das zentral durch den Arbeitszylinder durchgeführte Kabel verlegt. Die Vorrichtung
zur Ausführung dieses Verfahrens besteht beispidlsweise aus dem aggregatmäßig zusammengefaßten
eigentlichen Grabgerät und dem Antrieb. Dies hat den Vorteil, daß beide Aggregatteile
fabrikmäßig zusammengübaut ohne Schwierigkeiten in ein beliebiges Fahrzeug eingebaut
werden können.
-
Man wird ferner vorteilhaft diese beiden Ag-
gregatteile so
zueinander anordnen, daß sie sich gewichtsmäßig gegeneinander ausgleichen. Dies
ist besonders vorteilhaft, wenn man die beiden Ag-
gregate in ein lafettenartiges,
einachsiges Fahrgestell einbaut. Bei solchen Fahrzeugen kann man den Antrieb für
das Grabwerkzeug gleichzeitig als Antrieb für das Fahrzeug benutzen.
-
Das eigentliche Grabwerkzeug besteht z. B. aus einem umlaufenden Grabzylinder,
auf dessen Außenflächt spiral,ig verlaufende, nach außen und schräg nach unten gerichtete
Schneidwerkzeuge aufgesetzt sind. Diese Ausgestaltung der Schneidwerkzeuge hat den
Vorteil, daß die Grabwerkzeuge den Zylinder nach unten ziehen und ihn selbsttätig
in seiner Grabstellung halten. Auf der Rückseite des Grabzylinders wird andererseits
das umgewälzte Erdreich wieder zusammengedrückt.
-
Zentrisch zu dem umlaufenden Grabzylinder ist ein feststehender Zylinder
angeordnet, der zur Führung des Kabels dient.
-
Um die -Bedienung solcher auf ein- oder zweiachsige Fahrzeuge aufsetzbaren
Grabvorrichtung zu vereinfachen, kann man beispielsweise die Vorschubgeschwindigkeit
des Fahrzeugs von der Umdrehungsgeschwindigkeit des Grabzylinders abhän-gig
machen und diese Abhängigkeit vaxiieren.
-
Ferner kann man das Grabaggregat und das Antriebsaggregat der Höhe
nach verschiebbar und um eine waagerechte Achse verschwenkbar am Fahrgestell lagern.
Dies ist besonders bei mehrachsigen Fahrzeugen von Vorteil, da man durch diese Maßnahme
beide Aggregate während des Fahrens auf der Straße nahezu vollkommen in dem Fahrzeug
unterbringen kann.
-
Bei mehrachsigen Fahrzeugen mit eigenem Fahrmotor kann man den Antriebsmotor
sparen und das Grabwerkzeug vom Fahrmotor aus antreiben. Sind jedoch zwei Motore,
also ein Fahrmotor und ein Antriebsmotor, vorgesehen, so kann man die Geschwindigkeiten
beider Motoren unabhängig oder in Ab-
hängigkeit voneinander regeln. Die Steuerung
des Antriebsmotors für das Grabwerkzeug erfolgt zweckmäßigerweise von dem Handgriff
und/oder vom Wagensitz des Fahrzeugs aus.
-
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht des Geräts auf
einfacher Selbstfahrlafette, Abb. 2 einen lotrechten Längsschnitt durch das eigentliche
Grabgerät; Abb. 3 zeigt,das Grabgerät an einem geländegän-Z, Crigen Kraftfahrzeug
und Abb- 4 das Grabgerät an einem Gleiskettenfahrzeug.
-
Auf dem einachsigen Fahrgestell i, das durch einen oder zwei Handgriffe
2 gelenkt werden kann, sitzen aggregatmäßig zusammengefaßt und gewichtsmäßig ungefähr
ausgeglichen der Antrieb 3
und das eigentliche Grabg-erät 4. Der Antrieb
3 besteht aus einem Leicht- oder Schwerölmotor beliebiger Bauart mit den
üb-
lichen, dazugehörigen Apparaturen. Der Antrieb 3
treibt über eine
nicht dargestellte Hauptwelle sowohl das Fahrwerk i als auch das Grabwerkzeug 4
an. Die hierfür erforderlichen Steuerorgane, die der Einfachheit halber ebenfalls
nicht dargestellt sind, befinden sich zweckmäßigerweise an dem oder den Handgriffen
2. Auf dem Handgriff ist ferner die Kabeltrommel 5 gelagert. Das eigentliche
Grabgerät 4 besteht beispielsweise aus einem äußeren, unten offenen, sich drehenden
und am unteren Ende sich -konisch erweiternden Zylinder 6 aus einem geeigneten
Material. Auf der Außenseite des Zylinders 6 sind ineinerSpiralt messerartigeSchneidwerkzeuge
7 aufgesetzt. Diese Schneidwerkzeuge 7 sind, wie schon erwähnt, spiralig
Über den ganzen Zylinder 6 verteilt und weisen eine nach außen und schräg
nach unten verlaufende Richtung auf. Diese Neigung der Schneidmesser nach außen
und schräg nach unten hat den Zweck, den Zylinder 6 bei dessen Umdrehung
in das Erdreich hineinzuziehen bzw. ihn in seiner Stellung zu halten.
-
Im Innern des Zylinders 6 ist ein konzentrisch verlaufender
Zylinder 8 vorgesehen, der feststeht und am unteren Ende leicht abgebogen
ist. Dieser Zylinder 8 dient zur Aufnahme und Führung des Kabels g. Bei dem
Gerät nach Abb. i wird man vorzugsweise die Vorschubgeschwindigkeit des Fahrzeugs
in eine gewisse Abhängigkeit von der Umdrehungsgeschwindigkeit des Grabwerkzeugs
bringen. Dies kann durch an sich bekannte Mittel erfolgen.
-
Abb. 3 zeigt die Anordnung des Grabgeräts 3, 4 an einem
gelänidegängigen Kraftfahrzeug io. Wie die Abbildung zeigt, besteht die Vorrichtung
wieder aus dem aggregatmäßig zusammengesetzten Antriebsteil 3 und dem eigentlichen
Grabgerät 4. Man kann aber ebenso das Grabgerät vorn Fahrmotor
aus
antreiben. Die zusammengebauten Aggregate 3 und 4 sind in beliebiger Weise
durch eine geeignete Führung ii und einen Kurbelantrieb 12 der Höhe nach verstellbar
und um eine waagerechte Achse 13 in lotrechter Ebene am Kraftfahrzeug schwenkbar
gelagert, so daß die Aggregate 3,4 beim Fahren in den Hinterteil des Kraftfahrzeugs
einschiebbar sind. Die Kabeltrommel 5 ist auf dem Fahrzeug fest oder leicht
abnehmbar ge-
lagert. Die Abb. 4 zeigt die Verwendung des Grabgeräts an einem
Gleiskettenfahrzeug, z.B. bei einem Raupenkraftrad 14. Der Antrieb und -die Lagerung
des Grabgeräts ist ungefähr ctieselbe wie bei dem Fahrzeug nach Abb. 3. #Bei
den Geräten nach den Abb- 3 und 4 kann der Antrieb des Fahrzeugs und des
Grabgeräts entweder durch den Fahrzeugmotor gemeinsam oder durch einen besonderen
AiitriebsmOtOr 3 unabhängig vom Fahrzeugmotor erfolgen, Die Steuerung beider
Motoren kann von einer oder mehreren Stellen aus erfolgen, wie auch eine gewisse
Abhängigkeit der GeschwindigkL-iten des Fahrzeugmotors von der des Grabwerkzeugs
vorgesehen werden kann.
-
Zum Einsatz des Geräts, insbesondere des Grabwerkzeu,#,'s 4, ist es
nur erforderlich, ein Loch von der Breite und Länge des Grabzylinders
6 zu graben, worauf der Zylinder 6 in dieses Loch eingesetzt wird.
Beim Arbeiten des Grabzylinders 6
wird (las vor ihm liegende gewachsene Erdreich
1
durch die SchneidwerkzeUge 7 gelöst und hinter den Zylinder
6 gedreht und dort als gelockertes Erdreich 11 abgelagert. Infolge
der schräg nach außen und unten gerichteten Schneidmesser 7 wird das aufgelockerte
Erdreich Il sogleich etwas zusammengedrückt, so daß kein oder nur wenig überschüssilges
Nilaterial vorhanden ist. Während der Grabarbeit wird unabhängig von dieser das
Kabel 9
von der Trommel .3 abgezogen und auf der Grabensohle verlegt.
-
pl