DE848254C - Verfahren zum Faerben von Vinylpolymeren - Google Patents

Verfahren zum Faerben von Vinylpolymeren

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DE848254C
DE848254C DEP18577D DEP0018577D DE848254C DE 848254 C DE848254 C DE 848254C DE P18577 D DEP18577 D DE P18577D DE P0018577 D DEP0018577 D DE P0018577D DE 848254 C DE848254 C DE 848254C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/0008Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
    • C08K5/0041Optical brightening agents, organic pigments
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/36Sulfur-, selenium-, or tellurium-containing compounds
    • C08K5/41Compounds containing sulfur bound to oxygen
    • C08K5/42Sulfonic acids; Derivatives thereof

Description

(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 1. SEPTEMBER 1932
ρ 18577 Wc/ 39 b D
Die vorliegende Krfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zum Färben von Vinylpolymeren.
Für technische Zwecke werden Vinylpolymere gewöhnlich mit Weichmachern vermischt und durch Erhitzen eine Plastüizierung durchgeführt. Ks war bisher üblich, solche Massen aus Vinylpolymeren und Weichmachern entweder mit anorganischen oder mit organischen Pigmenten zu färben, u. a. auch mit organischen Pigment farbstoffen, die im Vinylpolymeren sell)st und bzw. oder im Weichmacher löslich sind, z. H. mit sogenannten Acetatseidefarbstoffen oder mit fettlöslichen Farbstoffen.
Diese bekannten Färbemethodeii sind mit einigen Nachteilen behaftet. So sind z. R. viele anorganische Pigmente hitzeempfindlich oder auch säureempfindlieh, was bei Verwendung zum Färben von chlorierten Vinvlpolymeren, wie beispielsweise Polyvinylchlorid, die in der Hitze leicht Chlorwasserstoff abspalten, zu unerwünschten Veränderungen führen kann. Viele organische Pigment farbstoffe weisen neben ähnlichen Nachteilen noch den schwerwiegenden Fehler des Ausblutens oder Wanderns auf, indem sie aus den damit gefärbten Vinylpolymeren bei mehr oder weniger langer Berührung auf fremdes Material, insbesondere auf ungefärbte oder anders gefärbte Vinylpolymere, übertreten und dieses beschmutzen. Ein weiterer Nachteil ist das häufige Auftreten von sogenannten Ausblühungen; das sind amorphe oder
kristallinische Ausscheidungen auf der Oberfläche des gefärbten Yinylpolymeren. Obwohl wir uns auf diese Theorie nicht festlegen wollen, so scheint dieser Nachteil doch dem Umstand zuzuschreiben zu sein, daß viele dieser wasserunlöslichen organischen Pigmentfarbstoffe im Yinylpolymeren oder dem Weichmacher in der Hitze löslich sind. Sie gehen bei dem durch Erhitzen bewirkten Plastifizierungsprozeß in Lösung, um nach dem Abkühlen aus den übersättigten Lösungcn langsam auf der Oberfläche des gefärbten Materials als Pulver wieder ausgeschieden zu werden. Auf jeden Fall sind diese Ausblühungen eine technisch höchst unerwünschte Erscheinung.
Es wurde nun gefunden, daß man unter Anwendung einer besonderen Technik Vinvlpolymere mit anderen organischen Farbstoffklassen sehr einheitlich und echt färben kann und daß die nach der neuen Methode erzeugten Färbungen die Nachteile des Ausblutens und des Ausblühens nicht zeigen. Die zur Verwendung gelangenden Organischen Farbstoffe sind die in der Textilindustrie gebräuchlichen wasserlöslichen Farbstoffe, besonders die Sulfonsäuregruppen enthaltenden organischen Farbstoffe bzw. deren wasserlösliche Salze. Vermischt man sie nach der bisher üblichen Technik als trockenes Pulver mit dem Vinylpolymeren vor dem Yermischen mit dem Weichmacher, so erhält man nach dem Plastifizieren bzw. Gelieren in der Hitze meistens nur ungleiche, schwache und fleckige | Färbungen, die praktisch unbrauchbar sind. Yerwendet man sie dagegen entsprechend der Technik vorliegender Erfindung in Form einer wäßrigen Lösung, die man entweder vor, während oder nach dem Yermischen mit dem Weichmacher dem Vinylpolymeren zusetzt, oder die man nach Mischen von pulverförmigem Yinylpolymeren mit dem trockenen Farbstoffpulver durch Zugabe von Wasser vor, während oder nach dem Yermischen mit dem Weichmacher in situ erzeugt, so entstehen bei der Gelierungsoperation durch Erhitzen und mechanische Bearbeitung sehr gleichmäßige, farbstarke und gut { brauchbare Färbungen. Der Zusatz des Farbstoffs als wäßrige Lösung wird vorgezogen, weil nach dieser Arbeitsweise besonders einheitliche und ausgiebige ; Färbungen entstehen. Die Entfernung des eingebrachten Wassers kann durch mehr oder weniger weitgehende Yortrocknung oder auch direkt während der Gelierungsoperation durch Erhitzen geschehen. Es ; ist nach, dem neuen Yerfahren auch nicht nötig, durch irgendwelche weiteren Maßnahmen oder Zusätze eine ! Absorption oder Auflösung des Farbstoffs im Vinylpolymeren oder dem Weichmacher zu bewirken.
Das neue Yerfahren zum Färben von Yinylpolymeren ist demnach dadurch charakterisiert, daß man Sulfonsäuregruppen enthaltende organische Farbstoffe bzw. deren wasserlösliche Salze, Yinylpolymere und gegebenenfalls Weichmacher bei Gegenwart von Wasser vermischt und anschließend durch Erhitzen die Gelierung durchführt.
Für das Verfahren geeignete Yinylpolymere sind beispielsweise das Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, die Polyvinylester organischer Säuren und die sogenannten Mischpolymerisate aus beispielsweise Vinvlclilond und Yinvlestern organischer Säuren.
! Diese sind als feingemahlene Pulver unter verschiedenen Namen im Handel und sind in dieser Form für das Verfahren besonders geeignet. Sie können auch bereits Stabilisatoren, wie Soda, basisches Blcicarbonat, Bleistearat, Bleisilicat usw., enthalten, oder man kann ihnen solche Stabilisatoren vor dem Gelierungsprozeß beimischen. Die erfindungsgernäß verwendbaren Weichmacher zur Herstellung von gefärbten plastischen Massen sind die in der Kunststoffindustrie üblichen, wie beispielsweise Trikresylphosphat, Dibutylphthalat, Dioctylphthalat, Butyiacetylricinoleat usw. Auch die üblichen Schmiermittel, wie Paraffin, Bleistearat, Bleilaureat usw., und die üblichen Mattierungsmittel, wie Titandioxyd, können ohne weiteres mit verwendet werden. Als Farbstoffe sind im vorliegenden Verfahren brauchbar: alle organischen Sulfonsäuregruppen enthaltenden Farbstoffe bzw. deren wasserlöslichen Salze, insbesondere die schwermetallfreien und schwermetall-, besonders chromhaltigen sauren Wollfarbstoffe und die wasserlöslichen schwermetallfreien und schwermetall-, besonders kupferhaltigen Baumwollfarbstoffe. Dabei ist zu beachten, daß die in der Textilindustrie gebräuchlichen Farbstoffe sehr oft im neuen Substrat veränderte Eigenschaften zeigen: insbesondere die Lichtechtheit kann ganz wesentlich verschieden sein. Auch Farbtonverschiebungen sind nicht selten; so können bcispielsweise rote saure Wollfarbstoffe orange Polyvinylchloridfärbungen geben usw. Während also das Yerfahren grundsätzlich mit allen wasserlöslichen Salzen von Sulfonsäuregruppen enthaltenden organischen Farbstoffen möglich ist, müssen die den praktischen Anforderungen am besten genügenden Typen durch Auswahl ermittelt werden. Als rohes Auswahlprinzip hat sich gezeigt, daß in Alkohol unlösliche Farbstoffe meist auch die kleinste Tendenz zum Ausbluten aufweisen. So geben beispielsweise die spntlöslichen sulfierten Triarylmethanfarbstoffe zwar schöne Färbungen, doch neigen diese zum Ausbluten. Das Verfahren ist auch keineswegs auf bestimmte chemische Klassen von Farbstoffen beschränkt. Nitrofarbstoffe, Azofarbstoffe, chromhaltige Azofarbstoffe, kupferhaltige Azofarbstoffe, sulfierte Küpenfarbstoffe, sulfierte Triarylmethanfarbstoffe, mit Heteropolysäuren umgesetzte sulfierte Triarylmethanfarbstoffe, sulfierte Phthalocyaninfarbstoffe, saure Anthrachinonfarbstoffe usw. eignen sich nach dem neuen Verfahren gleicherweise zur Herstellung von einheitlichen, gleichmäßigen und farbstarken Färbungen in Yinylpolymeren.
Schon der Umstand, daß die in Weichmachern und Vinylpolymeren meist ganz unlöslichen Salze von Sulfonsäuregruppen enthaltenden organischen Färbstoffen in Vinylpolymeren einheitliche, gleichmäßige Färbungen ergeben, war erstaunlich und nicht vorausschbar. Noch verwunderlicher ist die in keiner Weise voraussehbare Tatsache, daß die nach dem neuen Verfahren erzeugten Färbungen im allgemeinen nicht nur weder bluten noch ausblühen, wie oben ausgeführt, sondern auch eine im allgemeinen sehr gute Naßechtheit aufweisen, sogar in Gegenwart von Xetz- und Waschmitteln, wie Seife. Sie sind zudem gut na!.i- und trockenreibecht und weisen eine große H'iz·.1-beständigkeit auf.
Die nach vorlügendem Verfahren gefärbten PoIyvinvlverbindunger. können für jeden üblichen Zweck verwendet werden, beispielsweise zur Herstellung von gefärbten Folien, Preßkörpern, Gußstücken, Bändchen 5 oder Fasern oder für die Herstellung von Lacken oder Überzügen. Sie können auch mit anderen gefärbten oder ungefärbten natürlichen oder künstlichen Harzen vermischt werden. Auch können in üblicher Weise die bekannten Füllstoffe und Hilfsstoffe einverleibt ίο werden, beispielsweise Stabilisatoren oder Schmiermittel, wie oben ausgeführt.
Die folgenden Beispiele illustrieren die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Die Teile sind Gewichtsteile und die Temperaturen Centigrad.
Beispiel I
Das in diesem Beispiel verwendete Yinylpolvmere ist ein unter der geschützten Bezeichnung Corvic im Handel befindliches Polyvinylchlorid. Folgende Bestandteile werden kalt gut vermischt:
Polyvinylchlorid (fein gepulvert) 100 Teile
Trikresylpliosphat (Weichmacher) 60
Bleiweiß (Stabilisator) 7
Wasser 6,4 -
Tartrazin (saurer Wollfarbstoff, Schultz-Lehmann, Farbstofftabellen, 7. Aufl.,
>"'r· 737) ",32 -
Die erhaltene homogene Mischung wird auf dem Walzenstuhl mit 140 bis 150 warmen Walzen während 15 Minuten plastifiziert, dann 5 Minuten bei ibo gepreßt und vor dem Herausnehmen aus der Presse abgekühlt. Der erhaltene gelbe, opake Preßkörper ist ziemlich einheitlich gefärbt und zeigt nur verhältnisinäßig wenige !'"lecken von unzerteiltem F'arbstol'f. Er ist nal.i und trocken gut reibecht, gut hitzebeständig, blutet nicht ab und zeigt keine AusblühiinL'en.
Beispiel 2
Man lö.-,ί ο, J2 feile Tartrazin in 6,4 Teilen heißem Wasser und vermischt die erkaltete Lösung mit looTeilen feingepulvertem Polyvinylchlorid und yTeilen Bleiweiß. In der Kälte weiden dann unter gutem Vermischen 00 'feile Trikresylpliosphat einverleibt und die homogene Mischung auf dem Walzenstuhl, wie in Heispiel 1 beschrieben, bei 140 bis 150 plastifiziert und hierauf heiß irepreßt. Der gelbe Preßkörper ist dem nach Beispie! 1 erhaltenen ähnlich, aber vollständig einheitlich und ohne die geringsten, von bloßem Auge sichtbaren Flecken gefärbt. Die F'ärbung ist etwas farbstärker und zeigt im übrigen die gleiclien j guten !Echtheiten.
Die in diesem Beispiel beschriebene Arbeitsweise ist die bevorzugte Methode zur Herstellung von gefärbten Vinylpolymeren. Selbstverständlich können darin andere I'olvvinvlverbindungen, Weichmacher, Stabilisatoren und saure Wollfarbstoffe verwendet werden, und sowohl die Farbstoff- als auch die Wassermenge können sich je nach der Tiefe des gewünschten Farbtons und Löslichkeit des betreffenden Farbstoffs verändern.
Verwendet man z. B. an Stelle von 7 Teilen Bleiweiß 3 Teile Bleistearat als Stabilisator und verfährt im übrigen, wie oben beschrieben, so erhält man statt eines opaken einen transparenten gelbgefärbten Preßkörper von gleichen Eigenschaften. Eine Anzahl von weiteren sauren Wollfarbstoffen sind als Beispiele in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Die Erfindung ist aber nicht auf diese Beispiele beschränkt.
Beispiel 3
Eine Lösung von 1 Teil Tartrazin in 20 Teilen Wasser wird mit 100 Teilen Polyvinylchlorid innig gemischt und die Masse im Luftstrom bei 50 bis 8o° teilweise getrocknet. Dieser Masse kann man für sehr tiefe Färbungen direkt ύο Teile Trikresylpliosphat einverleiben und sie dann auf dem Walzenstuhl, wie in Beispiel 1 beschrieben, plastifizieren und heiß pressen, wodurch vollkommen einheitlich gefärbte, fleckenfreie Preßkörper erhalten werden.
Man kann die oben beschriebene getrocknete Masse aber auch als Farbträger Mischungen von Yinylpolynieren und Weichmachern einverleiben und die so erhaltenen Mischungen auf dem Walzenstuhl und in der Presse, wie in Beispiel 1 beschrieben, behandeln und erhält dann auch ganz einheitliche fleckenlose Preßkörper.
Diese Arbeitsweise empfiehlt sich bei tiefen Färbungen oder wenn es aus irgendwelchen Gründen gilt, die Entfernung größerer Mengen von Wasser auf dem heißen Walzenstuhl zu vermeiden.
95 Beispiel 4
100 Teile eines Mischpolymerisats aus Vinylchlorid und Vinylacetat, das 5 bis S0Z0 Polyvinylacetat enthält, werden mit einer Lösung von 0,5 Teilen des sauren WoIIfarbstoffs Naphtholgelb S (Schultz-Lehmann, Farbstofftabelien, 7. Aufl., Nr. 19) in 20 Teilen Wasser innig vermischt. Man setzt dann 40 Teile Trikresylpliosphat und 20 Teile Dibutvlphthalat zu und vermischt, bis eine homogene Masse entstanden ist. Diese wird auf dem 140 warmen Walzenstuhl plastifiziert und zur F"olic gepreßt. Man erhält eine einheitlich gefärbte gelbe Folie von guten Eigenschuften.
Eine ähnliche Folie erhält man, wenn statt des no obigen Mischpolymerisats ein solches verwendet wird, das einen etwas höheren Polyvinvlacetatgehalt, nämlich 10 bis 12°; 0 Polyvinylacetat, enthält.
Statt des obigen Gemisches von Weichmachern können an Stelle des Dibutylphthalats auch Dioctylphthalat oder Butvlacetvlricinoleat verwendet werden.
Beispiel 5
100 Teile feingepulvertes Polyvinylacetat werden mit 0,35 Teilen des sauren Wollfarbstoffs Croceinscharlach (S c h u 11 ζ - Leh m a η η , Farbstofftabellen, 7. Aufl., Xr. 564) und 12 Teilen Wasser innig vermischt, bei 130 5 Minuten gewalzt und 5 Minuten bei 160' gepreßt. IEs entsteht ein transparenter gelbroter Preükörper, der keine von undispergiertem ■
Farbstoff herrührende Flecken aufweist. Als Weichmacher können beispielsweise 40 Teile Dibutylphthalat zugesetzt werden.
Ähnliche Färbungen werden in Polyvinylchlorid nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren erhalten. Einige weitere Disazofarbstoffe für Wolle aus der Reihe des sogenannten Biebricher Scharlachs enthält die nachstehende Tabelle.
Beispiel 6
100 Teile eines feingepulverten Mischpolymerisats aus Vinylchlorid und Vinylidenchlorid werden mit der Losung von 5 Teilen des Substantiven Farbstoffs Chloramingelb FF (Schultz-Lehmann, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Nr. 935) in 25 Teilen Wasser innig vermischt, dann 60 Teile Trikresylphosphat einverleibt und, wie im Beispiel 1 beschrieben, auf dem Walzenstuhl bei 1400 und in der Presse bei i6o° plastifiziert. Man erhält einen gelben, gleichmäßigen lichtechten Preßkörper, der nicht ausblutet und keine Ausblühungen zeigt.
Eine ähnliche Färbung erhält man, wenn man an Stelle des obigen Mischpolymerisats Polyvinylchlorid wie im Beispiel 2 verwendet. Eine orange Färbung erhält man, wenn man statt des obigen Farbstoffs den Baumwollfarbstoff aus 2-Methyl-4-amino-5-methoxyazobenzol-4'-sulfonsäure und 4, 4'-Dinitrostilben-2, 2'-disulfonsäure des Beispiels 5 der deutschen Patentschrift 204 212 verwendet.
Einige weitere Baumwollfarbstoffe, auf die die Erfindung nicht beschränkt ist, finden sich in der nachstehenden Tabelle.
Beispiel 7
Als Beispiel eines kupferhaltigen Baumwollfarbstoffs diene das Folgende: Mit 100 Teilen feingepulvertem Polyvinylchlorid wird eine Lösung von 0,5 Teilen des in der französischen Patentschrift 677 782 beschriebenen kupferhaltigen Baumwollfarbstoffs aus ι Mol diazotierter Anthranilsäure, 1 Mol diazotierter 2-Aminophenol-4-sulfonsäure und 1 Mol 5, 5'-I)ioxy-2, 2'-dinaphthylharnstoff-7, 7'-disulfonsäure in 25 Teilen Wasser innig vermischt und nach Zugabe von 7 Teilen Bleisilicat und 60 Teilen Trikre>ylphosphat zu einer homogenen Masse verarbeitet. Man plastifiziert auf 1400 heißen Walzen, wie im ! Beispiel 2 beschrieben, und erhält eine bordeauxrote Folie, die einheitlich gefärbt, licht- und reibecht ist und kein Ausbluten des Farbstoffs und kein Ausblühen zeigt.
Weitere kupferhaltige Baumwollfarbstoffe sind in der nachstellenden Tabelle enthalten. Die Erfindung ist auf diese Beispiele nicht beschränkt.
Beispiel 8
100 Teile Polyvinylchlorid werden mit der Lösung von 0,5 Teilen Natriumsalz des sulnerten Kupferphthalocyanins in 20 Teilen Wasser innig gemischt, Teile Bleistearat und 60 Teile Trikresylphosphat einverleibt und die homogene Masse auf 140" heißen Walzen, wie im Beispiel 1 beschrieben, plastifiziert. Man erhält eine rein grünsticliigblaugefärbte Folie, ; die gut licht-, reib- und naßecht ist und kein Ausbluten und Ausblühen des Farbstoffs zeigt.
Beispiel 9
.Als Beispiel für die Gruppe der komplex gebundenes Chrom enthaltenden Farbstoffe diene folgendes: 100 Teile Polyvinylchlorid werden mit der Lösung von 0,5 Teilen der im Beispiel 2 der französischen Patentschrift 914650 beschriebenen Chromkomplexverbindung des Farbstoffs aus diazotierter Anthranilsäure und i-Oxynaphthalin^-methylketon-S-sulfonsäure in 20 Teilen Wasser innig vermischt und nach Einverleiben von 7 Teilen· Bleilaureat und 60 Teilen Trikresylphosphat zu einer homogenen Masse verarbeitet. Diese wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, auf 1400 heißen Walzen plastifiziert und bei 160' gepreßt. Der rote Preßkörper ist licht-, naß- und reibecht. Der Farbstoff blutet nicht ab und blüht nicht aus.
Eine Anzahl weiterer komplex gebundenes Chrom enthaltender Farbstoffe, auf die die Erfindung nicht beschränkt ist, zeigt die nachstehende Tabelle.
Beispiel 10
Als Beispiel für die wasserlöslichen, unter der geschützten Bezeichnung Fanalfarbstoffe im Handel befindlichen Farbstoffe, das sind L'msetzungsproduktc von sulfierten Triarylmethanfarbstoffe!! mit Heteropolysäuren, wie beispielsweise Phosphorwolframsäure, Phosphormolybdänsäure, Pliosphorwolframmolybdänsäure usw. (vgl. die deutschen Patentschriften 403 002 und 347129), möge das folgende dienen: 0,5 Teile des Umsetzungsprodukts von Brillantwollblau FFR (Fierz-David, Künstliche organische Farbstoffe, Ergänzungsband 1935, S. 14) mit Phosphorwolframmolybdänsäure werden in 20 feilen Wasser gelöst und diese Lösung mit einer innigen Mischung von 100 Teilen Polyvinylchlorid, 7 Teilen Bleiweiß zu einer homogenen Paste verrührt. Diese wird mit 60 Teilen Trikresylphosphat innig vermischt und die Masse auf dem Walzenstuhl bei 140 behandelt. Man erhält eine einheitlich rein blaugefärbtc opake Folie, die keine Ausblühungen zeigt und nur eine geringe Tendenz zum Ausbluten von ungefärbtem Material aufweist. Die Lichtechtheit der Färbung ist nur mäßig.
Beispiel 11
Als Beispiel eines sulfierten Küpenfarbstoffs diene das Folgende: 0,5 Teile Indigotin (Schultz-Lehmann, Farbstofftabellen, 7.AiItL1 Nr. 1309) werden in 20 Teilen Wasser gelöst und diese Lösung mit Teilen feingepulvertem Polyvinylchlorid, 3 Teilen Bleistearat und 1 Teil Titandioxyd innig gemischt und hierauf 60 Teile Trikresylphosphat einverleibt und gut durchgearbeitet, bis eine homogene Masse entstanden ist. Diese Masse wird dann auf dem Walzenstuhl bei 140 geliert. Man erhält eine opake,
einheitlich blaugefärbte 1'OHe, die nicht auf ungefärbtes Material blutet und keine Ausblühungen zeigt. Die Liclitechtheit dieser Färbung ist recht gut, während bekanntlich die Wollfärbung eine ausgesprochen schlechte Lichtechtheit aufweist.
Beispiel 12
Als Beispiel für die Gruppe der sauren Anthrachinonfarbstoffe möge das Folgende dienen: 0,5 Teile Natriumsalz des sullierten 1, 4-I)i-(4'-phenoxvphenylamino) anthrachinons der deutschen Patentschrift 70b 008 werden in 20 Teilen Wasser gelöst und mit Teilen feingepulvertem Polyvinylchlorid, das ι Teil calcinierte Soda als Stabilisator enthält, innig vermischt. Nach dem Einverleiben von 60 Teilen Trikresylphosphat wird die homogene Masse auf dem Walzenstuhl bei 140° geliert. Man erhält eine einheitlich grüngefärbte Folie, die naß- und reibecht ist. Sie blutet auf ungefärbtes Material nicht ab und weist keine Ausblühungen auf.
Die folgende Tabelle enthält einige weitere Beispiele von Sulfonsäuregruppen enthaltenden organischen Farbstoffen, die nach den verschiedenen in obigen Beispielen niedergelegten Arbeitsmethoden zum Färben von Vinylpolymeren verwendbar sind. Das Verfahren ist aber auf diese Beispiele nicht beschränkt.
Name oder Konstitution (Diazokomponente —κ Kupplungskomponente) Literaturstelle (Schultz*)
Färbung
in PVC
Monoazofarbstoffe
Polargelb 2 G
2-Chloranilin —> 1- ^'-Sulfoplienyl) -j-methyl-5-pyrazolon 2-Amiiiodiplienyläther-4-sulfonsäure —>■ i-.(3'-C'hlorphenyl) 5-metlivl-5-pyrazolon
Orange G
Atnidnnaphtholrot G
i-Aininol)enzol-2-sulfonsäure — >2-Amino-(S-oxynaphthalin-
C)-SIiIfonsäure (sauer)
Kriocliroinrot PIC f
Disazofarbstoffe
Tuchrot G
Tuchrot B
Tuchechtblau B .
Azoduiikeliirün A
Ch rom hai t ige Monoazofarbstoffe
Metanilsäure —■> Salicylsäure (Cr-Komplex)
2-Aminophenol-4, 6-disulfonsäure —»■ i-Phenyl-3-methyl-
5-pyrazolon (Cr-Komplex)
4 -Metliyl-2-aminophenol-6-sulfonsäure —>■ 1 -Phenvl-3-me
thyl-5-pyrazoIon (Cr-Komplex)
i-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure-i-(3'- Sulfophenyl)-
3-mcthyl-5-pvrazolon (Cr-Komplex) 4- Xitro-2-aminophenol-6-sulfonsäure —^- p-Kresol
(Cr-Komplex)
5-Nitro-2-aminophenol — >· i-Oxynaphthalin-8-sulfonsäure-
3-sulfonsäurephenylamid (Cr-Komplex) 2-Amino-i-oxynaphthalin-4, 8-disulfonsäure —>■ 2-Naphthol
(Cr-Komplex)
2-Amino-4, 6-dinitrophenol—> i-Aminonaphthalin-4-sulfonsäure (Cr-Komplex)
Baumwollfarbstoffe Diphenylchrysoin 3 G
Harnstoff aus 2-Aminonaphthalin-4, 8-disulfonsäure —^
3-Aminoacctanilid
Harnstoff aus 1, 8-Aminonaphthol-3, 6-disulfonsäure —>
Kresidin
Produkt aus 4-Aminoazobenzol-4'-sulfonsäure und 4, 4'-Di nitrostilben-2, 2'-disulfonsäure
* Schultz — Sehn It z-Lehmann , Farbstofftabellen, 7. Aufl.
Schultz, Nr. 734 Schultz, Nr. 734
Schultz, Nr. 734 Schultz, Nr. 39 Schultz, Nr. 40 Schultz, Nr. 40
Schultz, Nr. 253
Schultz,. Nr. 533 Schultz, Nr. 543 Schultz, Nr. 552 Schultz, Nr. 300
Deutsche Patentschrift468576 Deutsche Patentschrift 509290
Deutsche Patentschrift 548 Deutsche Patentschrift 491513 Deutsche Patentschrift 541196
Französische Patentschrift
906 461
Deutsche Patentschrift 492273
Deutsche Patentschrift 483460
Schultz, Nr. 726 Schultz, Nr. 726
Deutsche Patentschrift 493811
nach Deutscher Patentschrift 204 212
gelb 85
gelb
gelb
orange
gelbrot 90
bordeaux
rot
rot · 95
rot
rot
stumpfblau
graugrün 100
rein gelb
orange 105
orange
blaustichig-
rot
rotbraun 110
blau
blau 115
graugrün
gelb 120
gelb
braunrot
orange 125

Claims (1)

  1. Name oder Konstitution
    (Diazokomponente —> Kupplungskomponente) Literaturstelle (Schultz*)
    Färbung in PVC
    Kupferhaltige Baumwollfarbstoffe 2 χ a-Aminophenol^-sulfamid—?-5,5'-Dioxy-2, 2'-dinaph-
    thylamin-7, y'-disulfonsäure (Kupferkomplex) 2 χ 2-Aminophenol-4-sulfonsäure - ^ 5, 5'-Dioxy-2, 2'-dinaphthylharnstoff-7, y'-disulfonsäure (Cu-Komplex)
    Saure Anthrachinonfarbstoffe Formaldehydkondensationsprodukt von i-Amino-4-phenyl-
    aminoanthrachinon-2-sulfonsäure
    Sulfiertes 1,4-Di-[2'- (2"-methylphenoxy) -phenylamino] anthrachinon
    Deutsche Patentschrift 369 5S4 Deutsche Patentschrift 335809
    Deutsche Patentschrift 618000
    Deutsche Patentschrift 706608
    violett
    blaurot
    blau
    * Schultz = Schultz-Lehmann, Farbstofftabollon, 7. Au P Λ T ENT A NSPHUCH:
    Verfahren zum Färben von Vinylpolymeren, dadurch gekennzeichnet, daß man Vinylpolymere, einen organischen Sulfonsäuregruppen enthaltenden Farbstoff bzw. ein wasserlösliches Salz des
    selben, Wasser und in der Kunststoffindustrie gebräuchliche Weichmacher, gegebenenfalls ferner weitere Zuschlagsstoffe, wie Stabilisatoren, Schmiermittel und Mattierungsmittel, vermischt und die erhaltene Mischung unter mechanischer +5 Bearbeitung erhitzt,
    © 5325 8.
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