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Abnutzungsprüfmaschine für Gewebe od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Prüfmaschine, um die Abnutzung
verschiedenartiger Gewebe feststellen zu können. Es sind bereits Prüfmaschinen vorgeschlagen
worden, derell Handhabung aber meist sehr umständlich ist. Gemäß der Erfindung wird
eine Prüfmaschine vorgeschlagen, bei der an dem Alaschinenkörper zwei zwischen sich
die streifenförmige Probe aufnehmende, hin und her schwingende Segmente od. dgl.
und ein senkrecht zur Bewegung der Probe hin und her bewegter Reibstab angeordnet
sind.
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Dieser Reibstab besteht gemäß der Erfindung aus Korund. Während bisher
bei derartigen Maschillen Schmirgelpapier verwendet wurde, bringt die Anwendung
von Korundstäben wesentliche Vorteile mit sich. Beim Schmirgelpapier werden die
einzelnen Korundteilchen abgerissen, wodurch der Prüfvorgang ungenau wird. Es mußte
daher die Schmirgelfläche oft mehrmals während einer einzigen Prüfung ausgewechselt
werden, um eine gleichmäßige Prüfung zu erzielen. Verwendet man aber Korundstäbe,
bei denen die einzelnen Korundteilchen keramisch gebunden sind, so bleibt eine solche
Reibfläche aucll bei vielen Prüfungen unverändert. Außerdem kann man durch einfaches
Verdrehen des Stabes um einige wenige Grad eine neue unbenutzte Prüffläche erhalten.
Durch die verschiedenen Bewegungsrichtungen des Prüfstoffes und Korundstabes wird
das Gewebe in Schuß-und Kettrichtung gleichmäßig beansprucht, und zwar werden die
Schuß- und Kettfäden bei jeder Hinundherbewegung der Probe in einem sich stindig
verändernden Winkel beansprucht.
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Vorteilhaft wird der Reibstab außermittig zu den Schwingsegmenten
angeordnet, so daß die Scheuerung an einer Seite der Scheuerfläche etwas stärker
ist, so
daß man stets an der gleichen Stelle der Proben den Scheuerriß
erhält.
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Bei der praktischen Ausführung einer solchen Prüfmaschine kann zwischen
dem Motor und dem Antrieb der Segmente und des Reibstabes ein Wechselgetriebe angeordnet
werden, um je nach der Art der Probe verschiedene Prüfgeschwindigkeiten einstellen
zu können. Das nicht angetriebene Segment wird durch eine auswechselbare Feder belastet,
durch die die Spannung der Probe regelbar ist. Dieses nicht angetriebene Segment
beeinflußt auch das Zählwerk, so daß beim Zerreißen der Probe das Zählwerk selbsttätig
zum Stillstand kommt, auch wenn der Antrieb der Prüfmaschine weiterhin eingeschaltet
bleibt.
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Bei einer solchen Prüfmaschine kann man die Prüfung so vornehmen,
daß die Probe bis zum Zerreißen beansprucht wird und daß man dann die Anzahl der
Hübe bis zum Zerreißen feststellt. Selbstverständlich kann man die Probe aber auch
nur bis zu einer bestimmten Anzahl von Hüben beanspruchen und dann das Aussehen
der Probe beurteilen oder den Gewichtsverlust feststellen. Unter Umständen kann
man auch eine derart dem Verschleiß unterworfene Probe noch auf der Zerreißmaschine
auf den noch verbleibenden Restwert der Zerreißfestigkeit prüfen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Prüfmaschine gemäß
der Erfindullg dargestellt, und zwar zeigt Fig. I die Vorderansicht, Fig. 2 einen
waagerechten Schnitt und Fig. 3 eine Einzelheit des Übertragungsgestiinges.
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An das Maschinengehäuse I ist ein Elektromotor 2 angeflanscht. Innerhalb
des Gehäuses I ist ein besonderer Getriebekasten 3 vorgesehen. Von dem Motor 2 aus
wird über ein Ritzel 4 und ein Zahnrad 5 eine Zwischenwelle 6 mit einer ausrückbaren
Kupplung 7 angetrieben. Von dieser Welle 6 aus wird die Zwischen welle 8 entweder
über das Zahnradpaar 9, 10 Oder über das Zahnradpaar II, I2 angetrieben. Die Kupplung
wird durch die Stange 13 in einfachster Weise bedient.
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Auf der Rückseite des Getriebekastens befindet sich auf der Welle
8 eine Exzenterscheibe 14, durch die über ein Gestänge 15 ein Hebel i6 beeinflußt
wird, dessen Welle I7 auf diese Weise hin und her schwingt.
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Auf der Vorderseite des Gehäuses I ist auf der Welle 17 ein Segment
I8 angeordnet, das ebenfalls eine hin und her gehende Bewegung ausführt. Auf der
anderen Seite ist auf einer Welle 19 ein gleiches Segment 20 angebracht, das durch
eine auswechselbare Schraubenfeder 2I, die an einen Hebel 22 der Welle 19 angreift,
beeinflußt wird. Zwischen die beiden Segmente 18 und 20 wird ein Streifen 23 des
zu prüfenden Gewebes eingespannt. Beim Einspannen stellt man mit Hilfe des Handrades
24 über die Welle 8 das linke Segment 18 so so ein, daß der hier angebrachte Zeiger
25 auf eine Markierung 26 an dem Segment I8 zeigt. Man spannt dann den Stoff 23
auf dem Segment I8 mittels einer Druckrolle 27, die sich zwischen zwei weiteren
Rollen 28 und 29 befindet, fest. Das andere Ende des Stoffstreifens wird durch die
Klemmeinrichtung des rechten Segmentes 20 so weit gezogen, bis der Zeiger 30 an
dieser Seite der Maschine ebenfalls auf die Markierung 3I zeigt. Die Probe ist dann
durch die Feder 21 gespannt. Je nach der Dicke des Stoffes kann man verschiedene
Federn einsetzen.
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Die Welle 19 des rechten Segmentes 20 trägt noch einen Hebel 32,
der auf einen weiteren Hebel 33 eines Zählwerkes 34 wirkt. Wenn die Probe zerreißt,
so wird das Segment 20 durch die Feder 21 im Uhrzeigersinne verschwenkt, wodurch
die Hebel 32 und 33 außer Eingriff kommen. so daß das Zählwerk 34 stehenbleibt,
auch wenn die laschine noch nicht stillgesetzt ist. Selbstverständlich könnte aucl:
noch ein Ausschalter mit lem Zählwerk gekuppelt sein.
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R Zwischen den beiden Segnienten I8 und 20 befindet sich nun der Reibstab
35, der aus Korund besteht.
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Dieser Stab ist zwischen zwei Laschen 36 36 und 37 eingespannt und
kann, wie aus l:ig. I hervorgeht, in seiner Höhenlage eingestellt werden. Die Laschell
36 und 37 sind von zwei Stangen 38 uncl 39 getragen, dit in das Gehäuse 1 hineinragen.
Innerhalb des Gehäuses sind die beiden Stangen 35 untl 39 durch einen Querstab 40
(Fig. 3) miteinander verbunden. w<ll)ei dieser Querstab durch eine Schlitzführung
41 eines Winkelhebels 42 umfaßt ist. Dieser Hebel 42 ist in geeigneter Weise innerhalb
des Gehäuses 1 gelagert. Än den Winkelhebel 42 greift eine Stange 43 an, die mittels
eines Kugelgelenkes 44 an der Exzenterscheibe 45 auf der Welle 46 des Getriebes
angelenkt ist. Diese Welle 46 wird, wie aus l ig. 2 hervorgeht, über ein Zahnradpaar
47, 48 von der Welle 8 aus angetrieben, Durch dieses Gestänge wirtl niithin der
Reibstab 35 von dem Getriebe aus hin und her bewegt, und zwar senkrecht zu der Bewegung
der Stoffprobe 23. Durch die außermittige Anordnung des Reibstabes 35 zwischein
den beiden Segmenten erreicht man eine stärkere Belastung der eigentlichen Reibfläche
auf der linken Seite, so dal3 die Proben immer an der gleichen Stelle der Reibtl<iclie
zu Buch gehen, wodurch die Streuung in den Versuchsergebnissen wesentlich vermindert
wird.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt; so könnte eine solche Maschine bei Bedarf natürlich auch noch mit weiteren
Übersetzungen ausgerüstet werden.