DE847901C - Verfahren zur Herstellung von Gelees mit organischen hydroxyl-haltigen Stoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Gelees mit organischen hydroxylhaltigen Stoffen Bekanntlich besitzen Pektine, vorwiegend teilweise methoxylierte Polygalakturonsäure, die Eigenschaft, mit Zucker (Saccharose) und anderen organischen hydroxylhaltigen Stoffen, wie glycerin, Gelees zu bilden, die sowohl in der Nahrungsmittelindustrie, z. B. für die Marmeladeherstellung und im Konditoreigewerbe (Tortenüberzüge), Verwendung findeu, aber auch in technischer Hinsicht Bedeutung haben, wie z. B. Herstellung von Glyceringelees zum Einreiben der Haut. Bei der Herstellung dieser Pektin-Zucker-Gelees kommt es auf die Einhaltung eines bestimmten pH-Wertes wesentlich an.
• Anorganische Zuckergelees analog den Pektingelees sind bisher nicht bekanntgeworden, und es wurde nummehr gefunden, daß sich aus Polykieselsäuren mit organischen hydroxylhaltigen Stoffen, wie Saccharose oder Glycerin, insbesondere Zuckergelees herstellen lassen. Solche Polykieselsäuren können z. B. erzeugt werden aus Siliciumtetrachlorid und aus organischen Estern der Orthokieselsäure durch Verseifung mit Wasser, indem zunächst Mono-orthokieselsäure gebildet wird und diese allmählich in Polykieselsäure übergeht, besonders unter Einstelluiig eines günstigen pH-Bereiches oder durch Erwärmen.
• Auch kann von Na-Silicatlösungen (Wasserglas) ausgegangen werden, wenn man solche Lösungen mit Säure-Zucker-Lösungen und Ammonsalzen versetzt.
• Zu besonders günstigen Resultaten gelangt man, wenn man zunächst zu Orthokieselsäure Zucker zusetzt und dann die Polymerisation zu Polykiesel- säure vornimmt, sei es durch entsprechenden Zusatz von H-Ionen oder durch Erwärmen. Die erhaltenen Zuckergelees haben durchaus die gleichen Eigenschaften wie Pektingelees und ihre Festigkeit läßt sich ebenso im Lüersschen Pektinometer messen wie Pektingelees. Ein Beispiel für die Durchführung sei nachstehend angeführt.
• Zu 3,8 g verseiften Kieselsäureester gibt man so viel Wasser, daß 40 g Lösung mit Jlonokieselsäure vorliegt. Zu dieser Lösung werden 6o g Zucker gegeben, auf der Schüttelmaschine gelöst und alsdann erwärmt, bis die ersten Dampfblasen aufsteigen.
• Es setzt alsdann Geleebildung ein, so daß man beim Abkühlen ein wasserklares Polykieselsäure-Zucker-Gelee hat mit einer Festigkeit von etwa 400 g im Lüersschen Pektinometer. Zu diesen Lösungen lassen sich auch Zusätze wie Borax machen, die dann zu noch höheren Festigkeiten führen.
• Die erhaltenen Zuckergelees lassen sich ebenso wie Pektingelees verwenden, insbesondere auch für technische Zwecke, z. B. zur Herstellung von Polykieselsäure-Glycerin-Gelees für kosmetischen Gebrauch oder zur Herstellung fester, duftender Wässer, wie festes Kölnischwasser. Die so hergestellten Gelees lassen sich in Tuben verpacken, und entsprechende Mengen können dann durch Herausdrücken abgenommen werden. Insbesondere können solche Polykieselsäuregelees als Nährboden für Pilze und Bakterien Verwendung finden.
• PATENTANSPRI;CHE: I. Verfahren zur Herstellung VOn Gelees mit organischen hydroxylhaltigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß Polykieselsäure mit Lösungen hydroxylhaltiger Stoffe, wie Saccharose, Glycerin usw., versetzt wird.

Claims (1)

1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz der 4ydroxylhaltigen organischen Verbindungen zu niedermolekularen Kieselsäurelösungen erfolgt und alsdann Polykondensation entweder bei Raumtemperatur oder durch Erwärmen vorgenommen wird.

   3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Zusätze zu den Lösungen mit hydroxylhaltigen Verbindungen gemacht werden, wie Stoffe, die H- oder OH-Ionen abspalten, oder Borax.

   4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man von Siliciumtetrachlorid, von Kieselsäureestem oder von Alkalisilicatlösungen (Wasserglas) ausgeht und zunächst niedermolekulare Kieselsäuren herstellt.