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Füllvorrichtung für Filterpressen Das Einfüllen der Massen in Filterpressen,
z. B. Kakaopressen, erfordert verhältnismäßig viel Sorgfalt und Überwachung, damit
die Preßtöpfe nicht überlaufen, andererseits aber auch nicht zu geringen Inhalt
bekommen. Bei Unachtsamkeit treten unliebsame Verschmutzungen auf, abgesehen von
dem Verlust an Masse. Die sorgfältige Einfüllung verbraucht verhältnismäßig viel
Zeit, was der Erzielung einer größeren Durchsatzntenge abträglich ist.
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Die Erfindung betrifft eine Füllvorrichtung für derartige Pressen,
bei welcher die Handarbeit und die Aufmerksamkeit der Bedienungsleute, auf ein Mindestmali
herabgesetzt werden kann und andererseits die vollständige und gleichmäßige Füllung
der Preßtüpfe finit Sicherheit gewährleistet ist. Die Erfindung beruht auf dein
Gedanken, jedem Preßtopf ein ,Füllgefäß zuzuordnen, dessen Inhalt der Füllung eines
Preßtopfes entspricht. Infolge dieser Übereinstimmung der Inhalte kann der Preßtopf
nicht überfüllt werden, so daß auch die damit verbundenen Verschmutzungen beim Überlauf
vermieden werden. Der Übertritt der Masse aus dem Füllgefäß in den Preßtopf geht
schnell vonstatten und kann sogar weitgehend selbsttätig durchgeführt werden. Die
gleichmäßige und vollständige Füllung der Füllgefäße kann z. B. dadurch herbeigeführt
werden, daß diese Gefäße nebeneinander angeordttet und kommunizierend miteinander
verbunden werden.
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Gemäß der weiteren Erfindung werden die Füllgefäße etwa oberhalb der
Preßtöpfe so nahe wie
möglich neben diesen angeordnet, wobei geringe
Überleitungswege für die Masse entstehen. Die gleichmäßige und vollständige Füllung
sämtlicher Füllbehälter wird nach dem weiteren Erfindungsgedanken dadurch erreicht,
daß die Behälter als Überlaufgefäße ausgebildet sind, deren Überlauf so angeordnet
oder eingestellt ist, daß der Inhalt der Füllung eines Preßtopfes entspricht. Man
kann z. B. sämtliche Gefäße gleichzeitig durch entsprechende Zuleitungen füllen
und die überlaufende Masse in einer gemeinsamen Rinne oder einem gemeinsamen Abzugsrohr
auffangen, um sie dann wieder dem Vorratsbehälter zuzuführen.
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'Ein anderer Erfindungsgedanke besteht darin, den Überlauf eines Füllgefäßes
in das jeweils Barunterliegende Füllgefäß zu leiten usf., so daß zunächst das obere
Gefäß bis zum Überlauf gefüllt wird, worauf sich das folgende füllt, ebenfalls überläuft,
die Masse in das dritte Gefäß übertritt üsf., bis das letzte Gefäß gefüllt ist..
Der Überlauf dieses letzten Gefäßes kann mit einer Signal- oder Abstellvorrichtung,
z. B. in Form einer in den Weg der überlaufenden Masse ragenden Klappe od. dgl.,
versehen «-erden, die von der Masse beiseite gedrängt wird und dadurch mittels Gestänge,
Hebel od. dgl. unmittelbar oder über elektrische Kontakte, Preßluft oder Druckflüssigkeit
eine Abstell- oder Anzeigevorrichtung auslöst. Die Überläufe werden zweckmäßig versetzt
angeordnet, um zu vermeiden, daß der eine Überlauf unmittelbax in den anderen einmündet.
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Auch die Anwendung von Schwimmern ist möglich, wenn die Masse genügend
flüssig ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt die Presse mit den Füllgefäßen; Abb. 2 und 3 geben Ausbildungen
der Zuteilvorrichtung wieder; Abb. 4 zeigt schematisch eine Draufsicht auf Presse
und Zuteilvorriehtungen.
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In dem Pressengestell sind wie üblich die Preßtöpfe 2 angeordnet.
Die entsprechenden Preßzylinder sind der Übersichtlichkeit halber fortgelassen,
da sie keinen Bestandteil der Erfindung bilden. Die in der Presse zu behandelnde
Masse, also z. B. die Kakaomasse, wird bei 3 zugeleitet und gelangt in das Füllgefäß
4. Das Füllgefäß wird durch eine bei 5 angedeutete Heizschlange ständig erwärmt,
so daß die Masse die zum Übertritt in die Preßtöpfe erforderliche Dünnflüssigkeit
aufweist. Der Flüssigkeitsspiegel steigt durch die Füllung so lange an, bis die
Masse durch das Überlaufrohr 6 abfließt und dabei in den nächsten Füllbehälter 7
gelangt, der ebenfalls mit Heizrohren 5 versehen ist und einen Überlauf 8 aufweist,
aus dem die Flüssigkeit nach Erreichung der gewünschten Höhe in das Füllgefäß 9
übertritt usf., bis schließlich die Flüssigkeit sämtliche Behälter 5, 7, 9, 1o,
1i, 12 gefüllt hat und durch den Überlauf 13 endgültig austritt. In diesem Überlauf
ist, wie bereits erläutert, eine Anzeige- oder Abstellvorrichtung eingebaut, welche
den Zustrom im Rohr 3 unterbricht.
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Sind auf diese Weise sämtliche Füllgefäße mit einer genau zugemessenen
Menge gefüllt, so werden die Ablaufrinnen 14 über die Preßtöpfe 2 geschwenkt. Das
geschieht durch eine gemeinsame Schwenkvorrichtung, die am einfachsten die Form
einer sämtliche Rinnen verbindenden Stange 15 mit entsprechender Handhabe
aufweist. Die Rinnen sind an ihrem Oberende als Abschlußorgan, insbesondere als
Drehschieber, für die Füllgefäße ausgebildet. Jedes Füllgefäß hat zu diesem Zweck
in seinem Boden Abzugsöffnungen 16 (Abb. 3 und 4), welche durch eine mit der Rinne
14 verbundenen Scheibe 17 so lange verschlossen sind, wie sich die Rinnen in der
ausgeschwenkten Lage befinden. Werden sie über die Preßtöpfe eingeschwenkt, so geben
sie, wie in Abb.2 gezeigt, die Durchtrittsöffnungen frei, und der Übertritt der
Masse in die Preßtöpfe kann erfolgen. Da jedes der Gefäße ,4, 7 und 9 bis 12 ein
Meßgefäß für den Inhalt der Preßtöpfe darstellt, ist Gewähr für volle Füllung der
Töpfe und gegen Überlaufen der Masse gegeben. Die Presse wird also selbsttätig und
schnell beschickt und bleibt dauernd sauber, und es wird mit dem geringsten Verlust
an 'hasse gearbeitet.
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Aus Abb. 4 ist ersichtlich, daß die Abflußrinnen 14 in einem gewissen
Bereich über den Preßtöpfen geschwenkt werden können, so daß sich die Masse schnell
und gleichmäßig im Preßtopf verteilt und auch dadurch die Füllung beschleunigt wird.
Der Bedienungsmann kann beim Überleiten der Masse aus dem Füll- oder Meßbehälter
.4 usf. in die Preßtöpfe entweder unmittelbar an der Bedienungsstange 15 angreifen
oder diese über ein Gestänge, Getriebe, gegebenenfalls auch über einen elektrischen,
pneumatischen oder hydraulischen Antrieb bewegen.
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An die Stelle der durch Rohre 5 bewirkten Heizung der Füllbehälter
kann auch eine elektrische Heizung treten. Statt der Überläufe könnten bei genügender
Dünnflüssigkeit der Füllmasse auch Schwimmer eingebaut werden, welche die Erreichung
des Füllzustandes anzeigen oder die Schieber abstellen. Die Anwendung der Überläufe
hat demgegenüber noch den besonderen Vorzug, daß keinerlei bewegte und gegebenenfalls
auch einmal hängen,-bleibende Teile verwendet werden, daß . vielmehr lediglich mit
ganz einfachen feststehenden und keiner Betriebsstörung unterworfenen Teilen gearlieitet
wird.