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Ersatz-Schleusentor, z. B. Ersatzstemmtor In einem regulierte» Wasserlauf,
der dem Schifffahrtsbetrieb dient, besitzen die Tore der verschiedenen Schleusen
meistens gleiche Breitenabmessungen, jedoch verschiedene Höhenabmessungen. Infolgedessen
ist es nicht möglich, ein einziges Ersatz-Schleusentor für die verschiedenen Schleusenanlagen
vorzusehen, sondern es muß im Falle der Clerholung eines Schleusentores für jede
Schleuse ein Ersatz-Schleusentor hergestellt werden. Die Erfindung bezweckt, diesen
Nachteil zu vermeiden und die Möglichkeit zu schaffen, daß für mehrere Schleusen
unterschiedlicher Höhe ein einziges Ersatz-Schleusentor bereitgestellt wird. Dieses
Ziel wird dadurch erreicht, daß das Ersatz-Schleusentor aus mehreren aufeinandergesetzten
Torteilen gleicher oder unterschiedlicher Höhe besteht, von denen mindestens das
untere flutbar und lenzbar ist. Auf diese Weise können Schleusentore unterschiedlicher
Höhe aus den einzelnen Torteilen zusammengesetzt werden. Ist beispielsweise die
Zusammensetzung sämtlicher Torteile erforderlich, um ein Ersatztor für die höchste
Schleuse zu schaffen, so können aus diesem Tor durch Herausnahme von einem oder
mehreren Torteilen niedrigere Tore geschaffen werden. deren Höhe dann den Höhen
der anderen Schleusen entspticht. Die Höhe der einzelnen Torteile braucht untereinander
nicht gleich zu sein, sondern richtet sich nach Zahl und Höhe der verschiedenenTore
und wird zweckmäßig so bemessen, daß aus ihnen Schleusentore jeder geforderten Höhe
zusammengesetzt werden können.
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Zweckmäßig besitzen die Torteile, gegebenenfalls mit Ausnahme des
untersten, einen senkrechten Bedienungsschacht, in welchem die handhaben der
Flutschieber,
die Entlüftungsleitungen mit Ventilen ti. dgl. angeordnet sind. Die einzelnen Torteile
sind durch eine um ihre Boden- bzw. Deckenfläche herumlaufende Gummiwulst oder einen
Gummi->c hlauch gegeneinander abgedichtet, wobei zweck-»tä8ig um den Schacht herum
aus Sicherheitsgründen eine zweite Dichtung vorgesehen ist.
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@Tni mit möglichst wenig Rohrleitungen auszukommen, ist es zweckmäßig,
eine durch alle Torteile durchlaufende Entlüftungsleitung vorzusehen, die aus den
Torteilen zugeordneten Rohren besteht, die mittels Schläuchen unter Zuhilfenahme
von Bajonettverschlüssen untereinander verbunden werden können. Die Verbindung dieser
im Schacht angeordneten Entlüftungsleitung mit den Fluträumen der Torteile erfolgt
durch Entlüftungsstutzen, in welche Absperrorgane eingeschaltet sind.
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Vorteilhaft ist es, den Bedienungsschacht so anzuordnen, daß er die
Torteile in zwei voneinander getrennte Hälften teilt, deren jede einen besonderen
für sich absperrbaren Entlüftungsstutzen besitzt. Am Boden sind die beiden Hälften
jedoch durch P lutrohre miteinander verbunden, so daß sie durch ein einziges Flutventil
geflutet werden können.
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Da die bestehenden Widerlager. der Stemmriegel der einzelnen ungleich
'hohen Schleusentore fast durchweg verschiedene Höhenlagen haben, muß daher eilte
durchlaufende Stemmknagge an der Wendesäule angeordnet werden, um jeweils die hiegelkraft
aus dem Ersatztor Tiber die Stemmkrtagge ixt das Widerlager einleiten zu können.
Für den Fall, daß die Abstände der Drehlagerung (Fuß-und Halslager) der einzelnen
Tore von der Drempelkante bzw. dem Stemmlager im Mauerwerk nicht gleich sind, wird
ein ausgleichbares Stemmknaggenlager zum Versetzen von Stemmknaggen verschiedener
Höhe hergestellt. Der Ausgleich der Dichtung des Tores wird durch verschieden. dicke
Wendesäulen, Schlagsäulen und Drempelhölzer bewerkstelligt.
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Es kann aber auch je nach konstruktiver Beschaffenheit eines Tores
umgekehrt eine durchlaufende Knagge der Schiene an der Mauerseite angebracht werden,
indem die Stemmlager für die Zeit des Einbaues äes Kombinationstores entfernt werden.
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Die Zeichnung bringt ein Ailsfiihrungsbeispiel der Erfindung, und
zwar zeigt .
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Fig. i die Ansicht eines Ersatzstemmtores nach der Erfindung, Fig.
2 einen Schnitt gemäß II-II der Fig. i, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch den
Bedienungsschacht in größerem Maßstabe und Fig. 4 eine Draufsicht auf die- linke.
Ecke des Stemmtores gemäß Fig.2 in größerem Maßstabe. Das Ersatzstemmtor gemäß dem
Ausführungsbeispiel besteht aus den Torteilen 1, 2, 3, 4 und 5. Jedes Torteil ist
für sich nach außen abschließbar und kann infolgedessen auch als Einzelteil schwimmend
verfahren werden. Die Torteile 2 bis 5 besitzen einen senkrechten Bedienungsschacht
6, der die Fluträutne.jedes Torteiles in zwei gleiche Hälften unterteilt. An der
zur Anlage mit einem anderen Torteil bestimmten Boden- oder Oberfläche besitzen
die Torteile eine Rille 7, in welche eine Gummiwulst eingelegt werden kann. l'ni
den Schacht 6 sind Rillen 8 angeordnet, die zur Aufnahme einer ähnlichen Gummiwulst
dienen. Die Verbindung der Torteile erfolgt durch Bolzen (9, die durch im bzw. am
Tor angeordnete Muttern angezogen werden. Das untere Torteil i ist in waagerechter
Richtung durch eine Trennwand to nochmals unterteilt. Der über dieser Trennwand
liegende Altschnitt ist ehenfa11s mit dem Schacht 6 versehen, während der unter
der Trennwand to liegende Altschnitt den Schacht nicht aufweist. Die beiderseits
des Bedienungsschachtes liegenden Hälften der Torteile sind durch Bödenrohre t t
(s. Fit"'. 3) miteinander verbunden, so daß das durch I# ltltventile 12, 13, 14
usw. in die linke Hälfte eintretende Wasser ohne weiteres auch in die rechte H-ilfte
hinüberfließen kann. Das Fluten des unter der Trennwand io liegenden Abschnittes
des Torteiles i erfolgt durch ein Flutventil 15, das ebenso wie die Flutventile
12, 13, 14 vom Bedienungsschacht () ans betiitigt werden kann.
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Zur Entlüftung der einzelnen Torteile dient eine im Bedienungsschacht
6 angeordnete senkrechte Leitung. Diese besteht aus den Mohren 16, 1 7 sowie 18,
i9 usw., deren Enden untereinander durch Schläuche 2o verbunden sind. Mit dieser
Leitung sind Rohrstutzen 21 und » über Kegelventile 23 verbunden. Die Entlüftung
des unter der Trennwand io liegenden Altschnittes des Torteiles r erfolgt unmittelbar
durch das Rohr 16. Zum Lenzen sind besondere Rohre 25 und 26 vorgesehen, die durch
Ventile 24 abschließbar sind und an deren Rohrstutzen 34 entsprechende Schlauchleitungen
angelegt werden. In den Torteilen 4 und 5 (Fig. i) sind keineFlutventile vorgesehen,
da dasSchleuseiitor bei, jeder beliebigen Zusammensetzung auch ohne Flutung dieser
'forteile mit Sicherheit abgesenkt werden kann. ' Um zu erreichen, (laß der Stemmdruck
stets durch die Mitte der Stemtnwiderlager 31 im Mauerwerk geht (s. Fig. 4). ist
ein von oben bis unten durchgehendes Lager 27 für die Steminknaggen 28 angeordnet.
Letztere füllen das Lager 27 nicht voll aus. Die Ausfüllung erfolgt vielmehr durch
Futterstücke 30, die in unterschiedlicher Stärke auf der einen oder anderen Seite
der Knaggen 28 oder auch auf beiden Seiten angeordnet werden können. Auf diese Weise
ist es möglich, die Lage der Knaggen im Tor stets so anzuordnen, daß der auf das
Stemmwiderlager 31 jeder Schleuse ausgeübte Druck stets durch dessen Mitte geht.
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Im übrigen besitzt das Ersatztor nach der Erfindung einen Fußzapfen
32 und einen Halszapfen 33, mit dem es in den entsprechenden Schleusenlagern drehbar
ist.
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Das dargestellte Tor soll beispielsweise für die höchste Schleuse
der Schiff alirtsstraße passend sein. Soll es nun in einer niedrigeren Schleuse
verwendet werden, so können je nach Bedarf ausgebaut werden die Torteile 2, 3 oder
4, oder die Torteile 2 und 3,
oder die Torteile 2 und .4, oder die
Torteile 3 und 4, oder alle Torteile 2, 3 und 4. Der Umbau des Ersatztores erfolgt
in einfacher Weise auf einer Werft od. dgl., wobei auch die Stemmknaggen, die f
)renil>elliölzet- u. dg1. je nach den 1?rfordernissen ausgetauscht werden.
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Zum Fluten des Tores wird zunächst der Flutschieber i s im Torteil
1 geöffnet, worauf die Luft aus dein unteren Abschnitt durch die Leitung 16 entweicht.
Dann wird der Flutschieber 12 geöffnet. Das lnertnit in die linke 1lälfte eindringende
Wasser verteilt sich durch die Rohrleitungen i i gleichna. i- auch über die rechte
Hälfte. Die Entlüftung der beiden N:ilfteti erfolgt über die Rohrstutzen 21 und
22 und kann durch Betätigung der Kegelventile 23 gesteuert werden. Zum Lenzen werden
an die Stutzen 34 entsprechende Saugschläuche angeschlossen, und das Wasser wird
bei g e( 'öffneten Fntliifttttl"S\-ellti1C11 23 abgel)Umpt.
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Zur Kontrolle des Wasserstandes, insbesondere zur Feststellung ob
ein Torteil vollgelaufen ist, kann in (lern jeweils dariiberliegenden Torteil ein
Kontrollhahn 3; angebracht werden.