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Tiefensteller für Seeminen Die Seemine sinkt beim Verlegen zunächst
mit dem Anker auf den Grund. Hier wird sie vom Anker gelöst und steigt hoch. Hat
sie den gewünschten Minenstand erreicht, so wird sie in dieser Höhenlage festgestellt.
Das Organ, das die Feststellung hervorruft, ist der bekannte Tiefensteller.
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Beim Tiefensteller macht man davon Gebrauch, dafi sich der Druck einer
Wassersäule mit ihrer Höhe ändert. Rüstet man den Tiefensteller mit einem durch
eine Kraft belasteten Organ aus und gibt man dieser Kraft eine vorher bestimmte
Größe, die beim Beginn des Aufsteigens der Mine geringer ist als der Wasserdruck,
so tritt beim Aufstieg ein Zeitpunkt ein, in dem zunächst Gleichgewicht zwischen
Gegenkraft und Wasserdruck herrscht. Wird das Gleichgewicht überschritten, so überwindet
die Gegenkraft den Druck der Wassersäule und verstellt das durch sie belastete Steuerglied.
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Das Steaerglied ist vorzugsweise ein Ventil und die Belastungskraft
die Kraft einer Feder. Es ist bekannt, daß man die Kraft einer Feder durch Spannen
ändern kann. Änderungen der Federspannung sind bei gegebenen Raumverhältnissen jedoch
nur innerlialb enger Grenzen möglich. Diese Tatsache erschwert die Ausbildung der
Tiefensbeller. Es ist im allgemeinen nicht möglich, alle Minen, die vom Minenleger
übernommen werden, schon vor der Übernahme auf eine festgelegte Tiefe einzustellen;
denn man muß damit rechnen, daß der Auftrag zum Minenlegen noch nach der Ausfahrt
geändert wird, sei es, daß der Zweck der Minensperre sich ändert, sei es, daß man
die Mine in anderen als den geplanten Gewässern zu verlegen hat. An den Tiefensteller
wird also die Forderung gestellt, ,daß er sowohl bei hohen wie bei tiefen Minenständen
wirksam sein soll. Diese Bedingung ist aber eben wegen der eng begrenzten Verstellbarkeit
der Federkraft mit dem normalen Tiefensteller nicht erfüllbar.
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Die Schwierigkeiten, die sich einer weitgehenden Verwendbarkeit des
Tiefenstellers entgegenstellen, hat -man auf verschiedene Weise zu lösen versucht.
Man hat z. B. vorgeschlagen, je nach dem verlangten Minenstande die 'Belastungsfedern
auszuwechseln. Das erfordert aber ein weitgehendes Auseinandernehmen des Tiefenstellers,
eine - Mal;)-nahme, die im Hinblick auf die beschränkten Platzverhältnisse auf dem
verlegenden Schift nur unter Schwierigkeiten durchführbar ist. Außerdem stimmt dann
die Einstellskala des Tiefenstellers nicht mehr, da. diese auf die normale Feder
abgestimmt ist, oder es müssen mehrere Einstellskalen vorhanden sein, die jedoch
leicht zu Irrtümern Anlaß geben können. Die Schwierigkeiten, die das Auswechseln
der Federn bereitet, versucht ein anderer Vorschlag dadurch zu beheben, daß die
Belastungsventile auswechselbar sind, so daß man also verschieden große wirksame
Flächen verwenden kann, ohne an der Feder etwas ändern zu müssen. Wenn diese Anordnung
an
sich auch einfach erscheint, so ist doch zu bedenken, daß das Auswechseln der Ventilplatten
nicht leicht durchzuführen ist. Die Ventilplatten können verlorengehen oder beschädigt
werden, so .daß sie nicht mehr dicht schließen, und es dürfte außerdem bei schwerer
See kaum möglich sein, die kleinen Ventile aus- und einzubauen. Man hat auch vorgeschlagen,
mehrere federbelastete Ventile nebeneinander anzuordnen und von diesen Ventilen
diejenigen festzustellen, die für den gewollten Minenstand nicht in Frage kommen.
Aber auch diese Anordnung_ erscheint ungünstig, da sie verhältnismäßig große Abmessungen
besitzt, die die Unterbringung des Tiefenstellers an der Mine erschweren.
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Man hat schließlich auch vorgeschlagen, im Tiefensteller zwei hintereinanderliegende
Federn zu verwenden, von denen die eine, schwächere, in geringeren Wassertiefen,
die andere, stärkere, in größeren Wassertiefen wirkt. Aber auch diese Anordnung
ist hinsichtlich ihres Anwendungsbereiches begrenzt, da man in der Wahl; der Federgröße
wegen Raummangels nicht frei ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ,einen Tiefensteller zu schaffen, der
sowohl für hohe als auch für tiefe Minenstände in gleicher Weise brauchbar und dabei
einfach im Aufbau ist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mehrere konzentrisch
zueinander angeordnete federbelastete Ventile mit ungleich großen wirksamen Druckflächen
vorgesehen sind, von denen das eine bei hohem, das andere bei tiefem Minenstande
Öffnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt.
Der Tiefensteller 1 enthält zwei Ventile, und zwar ein äußeres größeres Ventil.
z und ein inneres kleineres Ventil 3. Das äußere Ventil wird durch eine schwächere
Feder q. belastet,- das innere durch eine stärkere Feder 5. Für beide Federn sind
unabhängig voneinander verstellbare Spannvorrichtungen vorgesehen. Die Spannvorrichtung
für die Feder q. lenthält folgende Teile: Im Gehäuse i ist ein Federteller 6 längsverschieblich
angeordnet. Er wird in Nuten 7 und 8 geführt und durch ein Handrad 9 verstellt.
Das Handrad 9 ist an eigner Gewindespindel io befestigt. Wird es gedreht, so wird
durch die Spindel i o der in Nuten geführte Federteller 6 in der Spindelrichtung
verschoben.
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Die Verstellvorrichtung für die Feder 5 ist achsgleich zur Spindel
io angeordnet. Sie besteht aus einer durch einen Hebel i i drehbaren Spindel 12,
die mit Gewinde versehen ist und die eine Mutter 13 trägt. Diese ist mit Bolzen
1 ¢ und 15 in. Bohrungen 16 und 17 des Federtellers 6 geführt. Soll die Mine mit
höherem Minenstande verlegt werden, so wird nur die äußere Feder q. auf die verlangte
Tiefe eingestellt, während die Feder 5 entspannt ist. Die Mine steigt dann so weit
in die Höhe, bis der Druck der Wassersäule, der auf den Ventil a lastet, geringer
ist als die Kraft der Feder q., so daß das Ventil z und gleichzeitig, was aber ohne
Bedeutung ist, das Ventil g angehoben wird.
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Zur Verlegung in tiefen Minenständen wird die Feder 5 auf den betreffenden
Wert eingestellt. Da das Ventil 3 kleiner ist als das Ventil z, so ist auch der
auf ihm lastende Gesamtdruck geringer. Es wird also unter der Wirkung der Feder
5 eher öffnen als das Ventil z sich unter* der Wirkung der Feder q. öffnen würde,
und stellt dadurch die Mine in größerer Tiefe fest.