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Wetterdichter Abschluß von Schachttrümern gegeneinander Die Erfindung
betrifft einen wetterdichten Abschluß von Trümern eines gleichzeitig als Wetterschacht
dienenden Förderschachtes, vorzugsweise des Fördertrums gegen die für die Fahrung,
die Unterbringung der Rohrleitungen usw. dienenden Seitentrümer.
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Es ist bekannt, daß der Wetterwiderstand von Förderschächten durch
die Schachteinbauten sehr nachteilig beeinflußt wird. Deshalb ist bereits vorgeschlagen
worden, die Schachteinbauten nach strömungstechnischen Gesichtspunkten auszubilden.
Neuere Erkenntnisse haben zu der Überlegung geführt, daß es vorteilhaft ist, den
Wetterweg auf das eigentliche Fördertrum zu beschränken, welches frei von Einbauten
ist und dadurch unter Inkaufnahme einer Verringerung des Querschnittes für den Wetterzug
die durch die im Fahrtrum und im Rohrtrum vorgesehenen Einbauten - Einstriche, Ei.nstrichstützen,
Fahrten, Ruhebühnen, Rohr- und Kabelleitungen - verursachten Reibungsverluste auszuschalten.
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Die Verwirklichung dieses Gedankens bedingt einen wetterdichten Abschluß
des der Wetterführung dienenden Fördertrums gegen die anderen Trümer. Dieser erfolgt
bisher meist durch hölzerne oder gemauerte Schachtscheider. Hölzerne Schachtscheider
besitzen jedoch eine geringe Lebensdauer und sind in hohem Maße der Brandgefahr
ausgesetzt. Gemauerte Schachtscheider sind zwar unverbrennlich, leiden aber stark
unter den Stößen der Förderung und sind ferner nicht hinreichend dicht. Beide Arten
von Schachtscheidern sind außerdem in der Herstellung teuer und schwer instand zu
halten. Verkleidungen aus Asbestplatten
haben sich aus ähnlichen
Gründen nicht als zweckmäßig erwiesen.
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Ferner .ist vorgeschlagen worden, für diesen Zweck Eisenbleche zu
verwenden, ohne daß aber dieser Vorschlag bisher praktisch im.nennenswerten Umfange
verwirklicht worden wäre, weil sowohl das Ein- und Ausbauen wie die zuverlässige
Befestigung der Blechplatten Schwierigkeiten machte, auch wenn, wie dies Gegenstand
eines älteren Vorschlages ist, die Blechtafeln von Einstrich. zu Einstrich reichend
ohne starre Verbindung miteinander oder mit dem Schachtausbau an den Einstrichen
lediglich. durch verklemmende oder verspannende Mittel befestigt sind.
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Gemäß der Erfindung werden beim wetterdichten Abschluß der Schachttrümer
mittels von Einstrich zu Einstrich reichender Blechtafeln in der grundsätzlich letztbeschriebenen
Anordnung die einzelnen Blechtafeln so bemessen, däß sie etwas über die zugekehrte
Kante der in vertikaler Richtung aufeinanderfolgenden Einstriche reichen und so
an diesen angebracht, daß sie sich jeweils auf dem unteren Einstrich durch an ihm
befestigte Tragkonsolen, die mit Sperrnasen das Einstrichprofil umgreifen, abstützen
und gegen den oberen Einstrich verspannt werden. Die einzelnen Platten sind also
nur einseitig befestigt und können sich derart relativ zu dem einen der beiden Einstriche,
dem sie zugeordnet sind, verschieben und- damit Verformungen der Schachtsäule, die
sich in Änderungen der relativenLage derEinstriche zueinander auswirken, folgen.
-Für die Verspannungsbefestigung an dem oberen Einstrich werden zweckmäßig abgewinkelte
Sicherungshaken verwendet, die in der Nähe der Oberkante der Blechtafeln drehbar
befestigt sind, deren abgewinkeltes Ende in der Sperrlage hinter den unteren Flansch
des Einstrichprofils greift und zweckmäßig so ausgebildet ist, daß sich bei seiner
Verdrehung eine verspannende Wirkung ergibt. Nach Verdrehung in die Sperrlage wird
der Riegel in dieser durch .einen gleichzeitig selbsttätig einfallenden Fallriegel
gesichert. Auf diese Weise sind die Platten fest zwischen zwei Einstrichen verspannt
und trotzdem in horizontaler, wie in seitlicher Richtung in gewissem Grade verschieblich.
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Die Bleche können derart völlig unabhängig voneinander ein- und ausgebaut
werden, ohne daß hierfür Schraub- oder Anlenkvorrichtungen, die unter dem Einfluß
des Wetterzuges bzw. überhaupt der im Schacht herrschenden Feuchtigkeit schnell
verrosten und dann kaum wieder - gelöst werden können, erforderlich sind.
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Sie sind wegen ihrer neuartigen Anbringung nicht nur nachgiebig verschieblich
im- Falle von eintretenden Gebirgsbewegungen, sondern können auch den während der
Förderung auftretenden Luftkompressionen federnd ausweichen. Einer unzulässigen
Einbeulung der Tafeln wird zweckmäßig durch Anbringung von vertikalen Versteifungssicken
od. dgl. vorgebeugt.
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Der Wiederausbau jeder einzelnen Blechtafel für sich ist jederzeit
durch einfaches Hochschieben des Fallriegels und folgendes Entriegeln der Tafel
möglich, wobei diese Arbeiten sowohl vom Förder-, wie vom Fahrtrum aus vorgenommen
werden können.
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Es ist offensichtlich, daß die Erfindung nichts mit einem bekannten
Vorschlag zu tun hat, gemäß welchem in Rahmen, die an den Einstrichen befestigt
werden, eingespannte Drahtgeflechte zum Verzug der Schachtstöße verwendet werden
sollen. Ganz abgesehen von dem anderen Verwendungszweck der Rahmen sind sie im Gegensatz
zu dem Grundgedanken der Erfindung nicht als solche gegenüber den Einstrichen verschieblich,
sondern an diesen starr, durch Annageln od. dgl. befestigt.
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In den Abbildungen ist eine beispielsweise Ausführungsfirm der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Querschnitt durch eine Schachtscheibe,
Abb. 2 einen Vertikalschnitt durch die Auskleidung in der Vertikalebene der Einstriche
und die Abb. 3 und q. in Vorder- und Seitenansicht die Verriegelung der Einzeltafeln.
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In den Abbildungen ist mit A das Fördertrum, mit B das Fahrtrum und
mit C das Rohrtrum eines Hauptförderschachtes bezeichnet, der gemäß dem Ausführungsbeispiel
als Doppelförderschacht ausgebildet ist.
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Die Einstriche a, an denen innen die Spurlatten h befestigt sind,
trennen das Fördertrum von den Seitentrümern.
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Gemäß der Erfindung wird der wetterdichte Abschluß zwischen dem Trum
A einerseits und den Seitentrümern B und C andererseits durch die Blechtafeln b
gebildet, deren Länge so bemessen ist, daß sie die Flansche der durch sie verbundenen
Einstriche etwas übergreifen. Ihre Breite entspricht vorzugsweise, nach dem Ausführungsbeispiel,
den Zwischenräumen zwischen zwei Spurlatten bzw. zwischen diesen und der Schachtwandung.
Die Tafeln weisen nahe ihrem unteren Ende einen oder mehrere, in einer Nase c' endende
konsolartige Tragansätze c auf. Nach ihrem oberen Ende ist in einer Bohrung der
drehbare Sperriegel d angeordnet, welcher so ausgebildet ist, daß sein abgewinkelter
Schenkel d' in der Sperrlage (in Abb. z in vollen Linien dargestellt) verspannend
hinter den unteren Flansch des Einstrichs greift.
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Die Sicherung des Sperriegels in dieser Lage erfolgt durch den in
Abb. 3 und q. im einzelnen veranschaulichten Fallriegel f, der nach dem Ausführungsbeispiel
auf der dem Fördertrum zugekehrten Seite sitzt und so ausgebildet ist, daß er selbsttätig
herabfällt, sobald der Sicherungshaken d in die Sperrlage verbracht ist. Der Sicherungshaken
d besitzt zu diesem Zweck einen vierkantigen Ansatz i, der in der Verschlußstellung
des Hakens, wie Abb. 3 erkennen läßt, das @ Einfallen des Riegels f, der
sich dann parallel zu dem Vierkant i
legt, ermöglicht. Der Fallriegel ist
im Verschluß beweglich gelagert und kann sowohl vom Fördertrum, als von den Seitentrümern
aus betätigt
werden, im ersteren Falle unmittelbar, im zweiten mittels
eines Bolzens g, der fest mit dem Fallriegel verbunden und in dem Langloch e beweglich
ist.
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Selbstverständlich kann die Verriegelung auch in anderer Weise, z.
B. mittels Splinten oder Bolzen, erfolgen.
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Die Seitenkanten der-Tafeln b sind zweckmäßig dort, wo sie den Spurlatten
anliegen, wie bei k dargestellt, rechtwinklig umgebogen. Die im Bereich verstellbarer
Spurlattenhalter liegenden Verkleidungsbleche werden mit Ausnehmungen versehen,
die die notwendige Bewegung der Spurlatten ermöglichen. Nebeneinanderlicgende, nicht
durch Spurlatten getrennte Tafeln können stumpf aufeinandergestoßen, aber auch sich
überlappend angeordnet werden, wobei im letzteren Falle die Kanten zweckmäßig dort,
wo sie aufeinanderliegen, verjüngt sind, um die Bildung von schädlichen Undichtigkeiten
zu vermeiden.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend im einzelnen beschriebene
und in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann.
in verschiedener Hinsicht abgeändert werden, ohne von ihrem Grundgedanken abzuweichen.