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Zahnärztliche Maschine Die bekannten zahnärztlichen Maschinen werden
durch einen Elektromotor angetrieben, von dem die Bewegung auf das Werkzeug mittels
eines Schnurtriebes übertragen wird. Die Schnur läuft über acht kleine Räder, die
an vier miteinander verbundenen und gegenseitig beweglichen Armen gelagert sind.
Die Drehzahl wird durch einen fußbedienten Regelwiderstand geregelt.
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Diese Maschinen leiden unter manchen Ubelständen. Die Vorrichtung
zur Bewegungsübertragung mit Schnur, Rädern und Armen ist für den Zweck sehr wenig
geeignet. Es kann in gewissen Stellungen vorkommen, daß sie verblockt wird.
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Ferner kann sich das Haar des Zahnarztes oder des Patienten darin
verfangen. Sie ist sehr sperrig.
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Vom psychologischen Standpunkt hat der Anblick der ständig laufenden
Schnur vor und während der Behandlung keinen günstigen Einfluß auf den Patienten.
Da der Zahnarzt mit einem Fuße die Drehzahl durch einen fußbedienten Regelwiderstand
regelt, ruht sein Körpergewicht im wesentlichen auf dem anderen Bein, das deshalb
häufig überbeansprucht wird.
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Die obenerwähnten Ubelstände sind bei der zahnärztlichen Maschine
nach der Erfindung beseitigt.
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Diese Maschine ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß eine
Turbine oder ein Turbinenaggregat mit einer Verlängerung der Welle einer Steckkupplung,
die von bekannter Bauart sein kann, verbunden ist, und daß ein Kompressor mittels
eines biegsamen Schlauches mit dem Turbinengehäuse in einer solchen Weise verbunden
ist, daß
die Turbine mit der Steckkupplungswelle und folglich auch
ein in einem Handstück oder einem Winkelstück befestigtes Werkzeug (Bohrer, Fräser,
Schleifscheibe, Säge od. dgl.) mittels Preßluft angetrieben werden. Dabei ist der
Luftauslaß des Turbinengehäuses in der Nähe der Steckkupplung mit einem handgesteuerten,
zwischen der Turbine und dem Werkzeug bedienbaren Schaltglied versehen, um den Durchgangsquerschnitt
der Auslaßiffnungen für die Druckluft und auf diese Weise die Drehzahl der Turbine
zu regeln.
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Xach der Erfindung ist das Turbinengehäuse auf der Auslaßseite mit
einem verlängerten zylindrischen Teil versehen, in dem die Auslaßöffnungen angeordnet
sind. Ein Zylinder, der den Öffnungen im verlängerten zylindrischen Gehäuseteil
entsprechende Offnungen lhat, kann auf oder in dem verlängerten zylindrischen Teil
beweglich angeordnet sein.
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Ein Ausführungsbeispiel der zahnärztlichen Maschine nach der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig. I eine Seitenansicht der zahnärztlichen
Maschine, Fig. 2 einen axialen Schnitt eines Teiles der Maschine in größerem Maßstab.
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AIit 2 ist ein bekanntes Handstück bzw. Winkelstück bezeichnet, in
dem ein Werkzeug. z. B. eine Kreissäge 3, befestigt ist, und mit 4 eine Steckkupplung,
die gleichfalls an sich bekannt ist.
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Gemäß der Erfindung hat die Welle 5 der Steckkupplung einen verlängerten
Teil 6, auf dem ein Turbinenrad 7 befestigt ist, z. B. durch Verschraubung, wobei
der verlängerte Wellenteil mit Schraubengewinde und das Rad mit einem entsprechenden
Nluttergewinde versehen ist. Das Turbinenrad ist von einem Gehäuse 8 umgeben, das
einen verlängerten, zylindrischen Teil 9 hat, der auf die Steckkupplung geschraubt
ist, die zu diesem Zwecke mit Gewinde IO versehen ist. 1 1 bezeichnet einen (;ummischlauch,
der bestimmt ist,miteinemnichtgezeichneten Kompressor verbunden zu werden, der von
irgendeiner in zahnärztlichen Kliniken vorkommenden Art sein kann. Das Turbinenrad
hat beispielsweise geneigte, schwach löffelförmige Schaufeln 7a. Der zwischen der
Steckkupplung und dem Turbinengehäuse liegende zylindrische Teil 9 ist von einem
dicht passenden Zylinder I2 umgeben, so daß der Zylinder auf dem Teil 9 luftdicht
beweglich ist. Im Teil 9 und im Zylinder 12 sind Löcher I3 bzw. I4 angebracht, die
in der in Fig. 2 gezelgten Stellung zusammenfallen und die durch Änderung der Stellung
des Zylinders nach und nach zur vollständigen Verbindung miteinander gebracht werden
können. Beim Zurückbewegen schließt der Zylinder I2 die Löcher I3 mehr «nd mehr,
bis sie in einer bestimmten Stellung des Zylinders vollständig abgeschlossen sind.
Dadurch, daß man den Auslaßquerschnitt für die Preßluft aus dem Zylinder bzw. dem
Turbinengehäuse mehr oder weniger vergrößert oder verkleinert, wird die Drehzahl
der Turbine erhöht oder vermindert. 15 bezeichnet einen Arm od. dgl., der an der
Außenseite des Handstückes oder Winkelstückes liegend gezeigt ist. Dieser Arm geht
vom Zyh'nder aus und ist mit diesem in solcherWeise verbunden, daß durch Betätigung
des äußeren Teiles des Armes dem Zylinder eine Bewegung mit Bezug auf den Teil g
erteilt werden kann. Diese Bewegung erfolgt entgegen der \wirkung einer Feder od.
dgl., die bestrebt ist, den Zylinder in seine Ausgangsstellung zurückzubewegen.
16 bezeichnet eine im Turbinengehäuse angeordnete Trennwand, die einen zentralen,
zylindrischen Teil 17 hat, der teilweise mit Gewinde versehen und in den zum Anbringen
des Gummischlauches dienenden hinteren zylindrischen Teilt8 des Turbinengehäuses
eingeschraubt ist. Auf der anderen Seite der Trennwand ist in der Achse der Welle
der Steckkupplung ein Zapfen 19 angeordnet, auf dem die Turbine gelagert ist. Alit
20 ist der Lufteinlaß in zeine Kammer 21 bezeichnet, die von der Trennwand und der
Rückwand des Turbinengehäuses gebildet ist. 22 bezeichnet Luftdüsen, durch welche
die Luft aus dem Raume 21 auf drie Sdhaufeln 7a geleitet wird.
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Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Durch Betätigung des
Armes I5 werden die Luftauslaßöffnungen I3 und 14 für die von der Turbine abströmende
Preßluft geöffnet. Durch Vergrößerung oder Verkleinerung des Auslaßquerschnittes
der genannten Öffnungen wird die Drehzahl des Turbinenrades vergrößert oder verkleinert.
Die Drehzahl wird unmittelbar der Steckkupplung mitgeteilt und auf das Handstück
oder Winkelstück und das darin befestigte Werkzeug, wie Bohrer, Fräser, Schleifscheibe,
Säge, od. dgl., übertragen.
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Es ist einleuchtend, daß alle obenerwähntentSbelstände der bekannten
zahnärztlichen Maschinen durch diese Konstruktion beseitigt sind. Ferner werden
verschiedene Vorteile erreicht. Zum Beispiel ist die Vorrichtung sehr klein, und
sie liegt gut in der Hand. Sie ist in allen Stellungen frei beweglich und alle gewünschten
Drehzahlen können erreicht werden. Ferner ist es vorteilhafter, die Drehzahl mit
der Hand zu regulieren als mit dem Fuß, und zwar nicht nur aus den bereits obenerwähnten
Gründen, sondern auch deshalb, weil die Hand auf Impulse vom Gehirn schneller anspricht
als der Fuß.
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Da die Vorrichtung sehr wenig Raum einnimmt und wenig kostspielig
ist, kann der Zahnarzt zwei solcher Vorrichtungen in seiner Klinik haben, wodurch
die häufig vorkommende Auswechslung eines Handstückes gegen ein Willkelstück vermieden
werden kann. Das Werkzeug kommt selbsttätig zum Stillstand, wenn aus irgendeinem
Grunde das Handstück oder Winkelstück losgelassen wird.
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Die Höchstdrehzahl bei den bekannten zahnärztlichen Maschinen ist
nur etwa 7000 Umdr./Min.
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Bei einer Maschine nach der Erfindung ist die Höchstdrellizahl vorzugsweise
In 000 bis 15 000 Umdr./Min.
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Die Erfindung ist nicht auf das gezeichnete Beispiel beschränkt.
Die Einzelheiten können in vieler Hinsicht abgeändert werden, ohne sich aus dem
Bcreich der Erfindung zu entfernen. Durch Anwendung eines Handstückes oder eines
Winkelstückes
oder eines Teiles davon besonderer Bauart kann die
Bewegungsrichtung umgekehrt werden. Zum Steuern der aus der Turbine austretendenLuft
kann jede beliel>ige Vorrichtung gebraucht werden. Der Zyliner 12 kann in dem
zylindrischen Teil g angeordnet sein. Gewünschtenfalls können mehrere Turbiiieiiräder
mit Leitteilen für die Preßluft hintereinander angeordnet sein.
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PATENTANSPRCCHE: I. Zahnärztliche Maschine, dadurch gekennzeichnet,
daß enigstens eine Preßluftturbine mit einer \ erlängerung der Welle einer Steckkupplung
verbunden ist, und daß ein Kompressor mittels eines biegsamen Schlauches mit dem
Turbinengehäuse in solcher Weise verbunden ist, daß die Turbine mit der Steckkupplungswelle
und folglich auch ein in einem Handstück oder einem Winkelstück hefestigtes Werkzeug
od. dgl. durch Preßluft angetrieben werden, wobei der Luftauslaß aus dem Turbinengehäuse
in der Nähe der Steckkupplung mit einem handgesteuerten, zwischen der Turbine und
dem Werkzeug bedienbaren Schaltglied versehen ist zur Regelung des Durchgangsquerschnittes
der Auslaijöffnungen für die Preßluft und so auch der Drehzahl der Turbine.