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Verfahren zur Herstellung von Pentaenen (Vitamin-A-Äther)
Seit 1933 ist die Konstitution des Vitamins A |
bekannt (K a r r e r, Helvetica Chimica Acta, Bd. 16, |
1933 S. 557). Seither sind viele Versuche zur syn- |
thetisc7ien Darstellung Vitamin-A-wirksamer Ver- |
bindungen durchgeführt "worden. So wurde 19d2 |
vorgeschlagen, aus dein Aldehyd C14 H220[-1-(2', |
6', (i-"hrimetliyIcvcloliexeri-(1')-yl)-2-methyl-huten- |
(2)-al-( t ) j auf folgendem Weg Verbindungen von |
der Konstitution des Vitamins A herzustellen |
(H e i 1 b r o n , ,) ournal of Chemical Society, London, |
1942. S. 727): Anlagerung von Acetylen und |
i\letltv1-(,)-alkoxvätlivlketoit bzw. dessen Konden- |
sationsproduktes, atiionotrope L'mlagerurig, partielle |
Tlydrierting vier Dreifachbindungund Wasserabspal- |
tung zu irgendeinem Zeitpunkt der Synthese. Bisher ist diesbezüglich kein greifbarer
Erfolg mitgeteilt worden. Ähnliche Wege zur Darstellung von V itamiti-A-Äthern beansprucht
N. M i 1 a s in den amerikanischen Patentschriften 2 369 157 und 2 382 o86. Dabei
wird aber dem Aldehyd C14 H220 eine unzutreffende Strukturformel zugeschrieben und
als Folge übersehen, daß die Kondensationsprodukte vorgängig der Wasser- bzw. Säureabspaltung
einer Allylumlagerung unterworfen werden müssen. Die Wasserabspaltung wird entweder
durch Erwärmen mit p-Toluolsulfonsäure in Toluol oder durch Halogenieren mittels
Phosphorlialogeriid und Säureabspaltung mit alkoholischem
Alkali
angestrebt. Beide Methoden geben in geringem Maß die als Reaktionsfolge übersehene
Allylumlagerung, und sie vermögen deshalb eine nur bescheidene Vitamin-A-Wirksamkeit
zu erzeugen.
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Es wurde nun gefunden, daß Vitamin-A-wirksame Verbindungen dadurch
erhalten werden können, daß man 4-(2', 6', 6'-Trimethylcycloliexen-(i')-yl)-2-methyIbuten-(2)-al-(i)
nach Grignard kondensiert mit einem Äther von i-Oxy-3-methylpenten-(2)-in-(4), das
erhaltene, in Stellung i ver-' ätherte i, 6-,Dioxy-3, j -dimethyl-9-(2', 6', 6'-trimethylcyclo'hexen-(i')-yl)--nonadien-(2,
7)-in-(4) in beliebiger Reihenfolge einerseits an der Dreifachbindung durch katalytische
Anlagerung von i Mol Wasserstoff teilhydriert und anderseits mittels Jod oder einer
jodabspaltenden Verbindung der Allylumlagerung und Dehydratisierung unterwirft.
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Das Verfahren wird durch das Schema der auf Seite 3 angegebenen Formeln
(I-VIII) veranschaulicht.
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Die Synthese der Vitamin-A-Äther, die alle das System von fünf zueinander
konjugierten Doppelbindungen enthalten, gelingt dabei erfindungsgemäß durch Zusammenfügen
von zwei Teilstücken (1) und (1I) zu einem Kondensationsprodukt (11I) mit drei Doppelbindungen
und einer Dreifachbindung, von denen nur zwei zueinander konjugiert sind. Aus diesem
Kondensationsprodukt wird erst in der letzten Reaktionsstufe, nach vorausgehender
partieller Hydrierung der Dreifachbindung und Umlagerung einer Doppelbindung, durch
Wasserabspaltung die Pentaenkette gebildet.
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Die nötigen Ausgangsprodukte, nämlich 4-Trimethy lcyelohexenyl-2-methylbutenal
und die Äther von 1-Oxy-3-methyl-penten-(2)-in-(4) können wie folgt dargestellt
werden: 4 - Trimethylcyclohexenyl - 2 - methylbuten - (2)-al-(i) wird aus ß-Jonon
durch Glycidestersynthese, Verseifung des gebildeten Glycidesters und Decarboxylierung
der Glycidsäure im Vakuum in Gegenwart von Kupferpulver gewonnen. Dieser Aldehyd
C14H.Q0 kann über sein PhenyIsemicarbazon vom Schmelzpunkt i82° gereinigt und vor
Gebrauch daraus durch Erhitzen mit Phthalsäureanhydrid regeneriert werden.
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i-Alkoxy-3-methylpenten-(2)-in-(4) entsteht aus 3-Oxy-3-methylpenten-(i)-in-(4),
dem Kondensationsprodukt von Methylvinylketon und Acetylen, durch Einwirken von
Säure und Alkohol, wobei die Hydroxylgruppe veräthert und gleichzeitig umgelagert
wird. i -Methoxy-3-methylpenten-(2) -in-(4) bildet sich z. B. in guter Ausbeute
bei 4stündigem Rühren von 3-Oxy-3-methylpenten-(i)-in-(-1) mit 3o°/oiger methylalkoholischer
Schwefelsäure. Es siedet bei 73 bis 75° und ioo mm. n = D 1,455. i-Alkoxy-3-methylpenten-(2)-in-(4)
kann auch durch Halogenierung von 3-Oxy-3-methylpenten-(i)-in-(4) mit Phosphorhalogeniden
und Umsetzung des dabei entstehenden primären Halogenids mitNatriumalkoholatgebildet
werden. Auf diese Weise können auch der Phenyl-und der Benzyläther gewonnen werden.
Der Phenyläther entsteht zudem in guter Ausbeute aus dem primären Bromid beim Kochen
mit Phenol in Aceton in Gegenwart von Kaliumcarbonat.
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Die erste Stufe des vorliegenden Verfahrens ist eine Grignard-Reaktion,
bei welcher Äther von i-Oxy-3-methylpenteti-(2)-ü1-(4) zuerst mit i Mol Alkylmagnesiumhalogetiid,
z. B. Äthylmagnesiumbromid, .umgesetzt werden. Die entstehende Magnesiumverbindung
wird nun in an sich bekannter Weise mit 4-Trimetliylcvcloliexenyl-2-methylbuten-(2)-al-(i)
kondensiert. Die Umsetzung gelingt in den üblichen Lösungsmitteln, wie beispielsweise
Äthyläther. Das Reaktionsprodukt wird in üblicher Weise hydrolysiert, z. B. mit
einer Ammoniumsalzlösung. Nicht umgesetzter Aldehyd läßt sich in Form eines kristallisierenden
Derivates, z. B. als Phenylsemicarl>azon, abtrennen. Die Kondensationsprodukte der
Formel (III) werden aber zweckmäßiger durch Destillation gereinigt. Es sind viskose,
gelbliche Öle, die keine Ultraviolettstrahlen von größerer Wellenlänge als 26o m,u
absorbieren; die Lösung in Arsentrichlorid ist violett gefärbt. Die Produkte geben
bei der Zerewitinoff-Bestimmung Werte für i aktives Wasserstoffatom.
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Je nach der gewählten Reaktionsfolge wird das Kondensationsprodukt
(I11) nun, zweckmäßig nach Reinigung, der partiellen Hydierung der Dreifachbindung
unterworfen. :\1s Katalysatoren können beispielsweisePalladiumcalciumcarbonat undPalladiumbariumsulfat
verwendet werden; für die selektive Hydrierung der Dreifachbindung ist Palladiumkohle,
an die vor Gebrauch Chinolin adsorbiert wird, besonders geeignet. Das hydrierte
Produkt muß nicht abgetrennt und gereinigt werden. Es sind viskose, gelbliche Öle,
die keine Ultraviolettstrahlen von größerer Wellenlänge als 26o m,u absorbieren
und sich in Arsentrichlorid oder Trichloressigsäure-Chloroforni-I-Äi>sung mit blauer
Farbe lösen.
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Die durch partielle Hydrierung gewonnenen Kondensationsprodukte(IN')
werden mit einer geringen Menge Jod oder mit einer Verbindung, aus welcher leicht
Jod abgespalten wird, zweckmäßig in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, erwärmt.
Dabei erfolgen in einer Reaktionsstufe eine Allylumlagerung, in welcher die 6-ständige
Hvdroxylgruppe in die 8-Stellung und die benachbarte Doppelbindung in die 6-Stellung
wandern, sowie eine Wasserabspaltung aus dein so gewonnenen Zwischenprodukt (V),
wodurch eine neue Doppelbindung zwischen den Kolilenstoffatomen 8 und 9 gebildet
wird. Diese Allylumlagerung und Wasserabspaltung werden zweckmäßigerweise durch
Erwärmen mit i bis 2'10 Jod oder der entsprechenden Menge einer Verbindung, aus
welcher leicht Jod abgespalten wird, lieispiel@weise Phosphordijodid, Jodwasserstoffsäure
oder Jodhalogenide, bewirkt. Als inertes Lösungsmittel verwendet man beispielsweise
Petroläther vorn Siedepunkt 8o bis i io° oder Toluol. Die Reaktionstemperatur beträgt
zweckmäßig 80. bis 110'.
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Man kann die Allylumlagerung und Dehydratisierung auch vor derTeillivdrierung
durchführen;
in diesem Fall folgt die Reaktion den Formeln (I), (1I), (1I1),
(VII), (VIII) und (VI) des vorstehenden Reaktionsschemas.
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Gemäß der Erfindung kann die Darstellung des Vitamin-A-Methyläthers
beispielsweise wie folgt bewerkstelligt werden: 4-(2', 6', 6'-Trimethylcyclohexen-(i')-yl)-2-methylbuten-(2)-al-(i)
wird mit i--%Iet'hoxy-3-methylpenten-(2)-in-(4) mitHilfe von t Mol Äthylmagnesiumbromid
kondensiert. An die Dreifachbindungdesentstehendeni-Methoxy-3, 7-dimethyl - 6-oxy-9-
trimethylcyclohexenylnonadien-(2, 7)-in-(4) lagert man unter Verwendung von Palladiumkohlekatalysator,
an den vor Gebrauch Chinolin adsorbiert wird, i Mol Wasserstoff an. Das gebildete
Tetraen wird darauf in Gegenwart von Jod in einem inerten organischen Lösungsmittel
gekocht.
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Nach den vorstehend erläuterten Ausführungsformen der Erfindung erhält
man Vitamin-A-Äther, welche die gleiche biologische Wirksamkeit besitzen wie das
aus natürlichen Materialien gewonnene Vitamin A und seine Derivate. Die Verfahrensprodukte
sind gekennzeichnet durch das im Ultraviolettspektrum bei 328 my auftretende Absorptionsmaximum
und durch die für Vitamin A charakteristischen Farbreaktionen mit Antimontrichlorid,
Arsentrichlorid, Aluminiumsilicat und Trichloressigsäure.
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Die Verfahrensprodukte können nach den gleichen Methoden gereinigt
werden wie aus natürlichen Materialien gewonnene Hochkonzentrate von VitaminA und
seinen Derivaten (Trennen zwischen Lösungsmitteln, chromatographische Adsorption,
schonende Destillation). Die Produkte sind, genau wie natürliches Vitamin A, vor
dem zerstörenden Einfluß von Licht, Luft und Hitze zu schützen. Es empfiehlt sich
die Zugabe von Antioxydationsmitteln, welche auch während des gesamten Ablaufes
der Synthese anwesend sein können; es eignen sich besonders Tocopherole. Beispiel
i 13,5 Gewichtsteile i-MethOxy-3-methylpenten-(2)-in-(4) in 3o Raumteilen Äther
werden im Verlauf i Stunde in Stickstoffatmosphäre unter Rühren zu einer Äthyl-Magnesium-Bromid-Lösung
gefügt, die aus 3 Gewichtsteilen Magnesium und 14 Gewichtsteilen Äthylbromid in
Gegenwart von 30 Raumteilen Äther erhalten wurde. Während der Zugabe muß
die Reaktionslösung in schwachem Sieden bleiben. Nachher erhitzt man 4 Stunden unter
Rückfluß. Die entstehende Magnesium-Bromid-Verbindung des Methylpentenins fällt
teilweise als graue Schmiere aus. Man läßt erkalten und fügt im Verlauf i Stunde
eine Lösung von 18 Gewichtsteilen 4-(2', 6', 6'-Trimethylcyclohex@n-(i')-yl)-2-methylbuten-(2)-al-(i)
.in 6oRaumteilenÄfher zu. Dabei erwärmt sich die Reaktionsmischung, und die Ausfällung
löst sich. Man rührt über Nacht und kocht am nächsten Tag 2 Stunden unter Rückfluß.
Darauf wird die Reaktionslösung mit Äther verdünnt und unter Kühlung mit 2oo/oiger
Ammoniumnitrat-Lösung ze:setzt. Nach dem Waschen finit Wasser und Trocknen wird
der Äther abgedampft. Nicht umgesetzter Aldehyd wird mit einer niethylalkoholischen
Lösung von Plienylsemicarl-)azid als I'heriylsemicarliazon gefällt. Aus der inethylalkoholischen
Lösung gewinnt man darauf das gesuchte Kondensationsprodukt titid fraktioniert es
in einer Kurzwegdestillationsapparatur. Dabei destilliert das reine i-'\fetl'ot%--3,
7-dimethyl-6-oxy-9-trimethyl-cyclohexenylnoiradien-(2, 7)-in-(4) bei 145` und io--4
mm. Ausbeute, auf. Aldehyd bezogen, 8o bis go%.
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io Gewichtsteile 1---\letlioxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-9-trimethylcyclohexeriylnonadien-(2,
7) -in-(4) löst man in ioo Raumteilen Methylalkohol, digeriert mit o,5 Teilen Tierkohle,
filtriert und wäscht die Kohle mit 3o Raumteilen llethylalkohol aus. Zum Filtrat
wird i Gewichtsteil 4°/oige Palladiumkohle gefügt, an die man vorher o, i Gewichtsteil
Chinolin adsorbiert hat. Man läßt in einer Hydrierapparatur bei Raumtemperatur ohne
Druck i Mol bzw. 7oo Raumteile Wasserstoff aufnehmen. Gegen Ende der Reaktion verlangsamt
sich die Wasserstoffaufnahme allmählich. Man filtriert den Katalysator ab, wäscht
mit wenig Methylalkohol und fügt zum Filtrat 3oo Teile Wasser. Das sich ausscheidende
Hydrierungsprodukt wird in Petroläther aufgenommen, mit Wasser gewaschen und eingeengt.
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Nun löst man das gebildete i-@lethoxy-3, 7-dimethyl - 6 -oxy- 9 -trimetliylcycloliexenylnonatrien-(2,
4, 7) (etwa io Teile) in ioo Teilen Xylol, kocht unter Rückfluß in einer inerten
Atmosphäre und fügt im Verlauf i Stunde o.i Gewichtsteil reines, kristallisiertes
Jod zü. Das Jod löst sich mit brauner Farbe. Nach der ersten Zugabe beginnt die
Wasserabspaltung. Man kocht noch i Stunde unter Rückfluß, verdünnt nach dem Erkalten
mit Petroläther, entfärbt die Lösung mit io/oiger Thiosulfatlösung und verdampft
das Lösungsmittel im Vakuum. Der Rückstand wird im Molekulardestillationsapparat
fraktioniert und dann mit Petroläther an einer Aluminiumoxydsäule chromatographiert.
Dabei gewinnt man nach Zufügen von Alkohol als Eluat der im Licht der Quarzlampe
grünlich fluoreszierenden Hauptzone des Chromatogrammes ein Konzentrat des Vitamin-A-Methyläthers,
das bei 8o bis 9o° und io-¢ mm destilliert.
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;Das erhaltene Produkt zeigt das für Vitamin A charakteristische Absorptionsmaximum
im Ultraviolettspektrum bei 328 mcc und starke Vitamin-A-Wirkung beim Verfüttern
an unter Vitamin-A-Mangel ernährten Ratten. Beispiel 2 4,5 Gewichtsteile 1-'%Ietlioxy-3-methylpenten-(2)-in-(4)
in io Raumteilen Äther werden im Verlauf 1/z Stunde .in Stickstoffatmosphäre unter
Rühren zu einer Äthyl-Magnesium-Bromid-Lösung gefügt, die aus i Gewichtsteil Magnesiumspänen
und 4,6 Gewichtsteilen Äthylbromid in 2o Raumteilen Äther dargestellt wurde. Anschließend
kocht man 2 Stunden unter Riickfluß, läßt erkalten und fügt im Verlauf
1/2
Stunde eine Lösung von 6 Gewichtsteilen 4-Trimethylcycloliexenyl-2-methylbuten-(2)-al-(i)
in 12 Raumteilen Äther zu. :1lan rührt 2 Stunden bei Raumtemperatur und erhitzt
anschließend z Stunden unter Rückfluß. Darauf läßt man erkalten und gießt die klare
Reaktionslösung zu einer Mischung aus io Gewichtsteilen Ammoniumchlorid und 5o Gewichtsteilen
Eis. Man nimmt das hydrolysierte Kondensationsprodukt in Äther auf, wäscht mit Wasser,
trocknet mit Nätriumsulfat, verdampft das Lösungsmittel und fraktioniert den Rückstand.
Dabei gewinnt man 8 Gewichtsteile i-Methoxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-y-trimethylcyclohexenylnonadien-(2,
7)-in-(4) vom Kp. o,o5 = 161 bis 163°.
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io Gewichtsteile dieses Kondensationsproduktes wurden in ioo Raumteilen
Methylalkohol gelöst und unter Verwendung von o,5 Gewichtsteilen 2%iger Palladiumkohle,
an die man vor Gebrauch o,25 Gewichtsteile Chinolin adsorbiert, hydriert. Dabei
ist es zweckmäßig, schon vor der Hydrierung o,o5 Gewichtsteile Tocopherol als Antioxydationsmittel
zuzusetzen. Nach der Aufnahme von i Mol Wasserstoff wird die Hydrierung unterbrochen,
der Katalysator abgenutscht, das Filtrat eingeengt und der Rückstand fraktioniert.
Man erhält 9,6 Gewichtsteile i-Methoxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-9-trimethylcyclöhexenylnonatrien-(2,
4, 7) vom Kp a,05 = 151 bis 153°.
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io Gewichtsteile dieser Verbindung werden in Zoo Raumteilen Petrolätlier
vom Siedepunkt 8o bis iio° unter Einleiten von Stickstoff und Rühren unter Rückfluß
gekocht. Im Verlauf von io Minuten wird eine Lösung von o,i5 Gewichtsteilen Jod
in 5o Raumteilen Petroläther (Siedepunkt 8o bis i iov) zugefügt. Man rührt noch
20 Minuten unter Rückfluß, läßt erkalten und verdünnt mit Petroläther vom Siedepunkt
30 bis 6o°. Man wäscht mit Natriumthiosulfatlösung und 95%igem, Methylalkohol.
Dabei bleibt der gebildete Vitamin-A-lletliylättier im Petroläther, während unverändertes
Ausgangsmaterial (etwa 4 Gewichtsteile) in den 95 %igen Methylalkohol wandert. Das
Methylalkohollösliche wird in üblicher Weise abgetrennt und in genau gleicher Weise
wieder mit Jod in siedendem Petroläther umgesetzt. Die Petrolätherlösungen, die
den Vitamin-A-Methyläther enthalten, «erden mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft. Durch wiederholte Behandlung mit Jod in siedendem Petroläther
erhält man dabei als Petrolätherrückstand insgesamt 8,o bis 9,o Gewichtsteile Rohprodukt
mit einem Gehalt an Vitamin-A-Methyläther von 2o bis 30%. Die Substanzausbeute beträgt
etwa go%, die Ausbeute an Vitamin-A-Methyläther etwa 25 0/0.
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Die Reindarstellung des Vitamin A-Methyläthers, der das spezifische
Absorptionsspektrum des Vitamins A besitzt, gelingt aus diesem 2o- bis 30%igen Rohprodukt
beispielsweise im Durchlaufchromatogramm durch Säulen mit wenig aktivem Aluminiumoxvd
mittels Petroläther vom Siedepunkt 6o bis 80°. Dabei haften Zwischenprodukte mit
einer freien Oxygruppe am Aluminiumoxyd, während bei tieferen Wellenlängen absorbierende
Nebenprodukte (28o bis 29o mli) weniger adsorbiert werden und sich in den Vorläufen
anreichern. Der Vitamin-A-Methyläther selbst wandert langsam durch die Säule, wobei
seine Lage durch die intensiv gelbgrüne Fluoreszenz im Ultraviolettlicht festgestellt
werden kann. Die gute Fraktion ist gekennzeichnet durch die Beständigkeit der Carr-Price-Farbreaktion
und der Brechungszahl des Rückstandes von n-" höher als iAo. Der Vitamin-A-Methyläther
siedet bei 9o bis 95°/io-5 mm. Er ist im Wachstumstest an unter Vitamin-A-Mangel
ernährten Ratten wirksamer als ß-Carotin und annähernd so wirksam wie aus Leberöl
gewonnenes kristallisiertes Vitamin-A-Acetat. Beispiel 3 6,2 Gewichtsteile Butoxy-3-methylpenten-(2)-in-(4)
(Siedepunkt 71 bis 74°/1o mm und n ö =1,4540) in io Raumteilen Äther werden
im Verlauf 1/2 Stunde in Stickstoffatmosphäre unter Rühren zu einer Äthyl-Magnesiumbromid-Lösung
getropft, die aus i Gewichtsteil Magnesium, 4,6 Gewichtsteilen Äthylbromid und 2o
Raumteilen Äther dargestellt wurde. Bei Kondensation dieser Verbindung mit 6 Gewichtsteilen
4-Trimethylcyclohexenyl-2-methylbuten-(2)-al-(1) nach der im Beispiel 2 beschriebenen
Arbeitsweise erhält man das i-Butoxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-9-trimethylcyclohexenylnonadien-(2,
7)-in-(4), ein gelbliches 01,
das im Hochvakuum bei i8o bis 184°/0,04 mm siedet.
n-" = 1,512. Ausbeute: 8o%.
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Die Verbindung wird wie im Beispiel 2 mit entaktivierter Palladiumkohle
in Methylalkohol partiell hydriert. Das dabei erhaltene i-Butoxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-
9 -trimethylcyclohexenylnonatrien-(2, 4, 7), ein gelbliches öl, siedet bei 168 bis
170°/0,09 mm. n Df = 1,5087. Ausbeute: 9o%.
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io Gewichtsteile dieser Verbindung werden genau wie im Beispiel 2
in siedendem Petroläther mit o,i5 Gewichtsteilen Jod gekocht. Man verdünnt darauf
die Reaktionslösung mit Petroläther, wäscht mit i %iger Thiosulfatlösung und Wasser,
trocknet und reinigt den gebildeten Vitamin-A-Butyläther im Durchlaufchromatogramm
mittels Petroläther vom Siedepunkt 6o bis 8o° an einer Säule mit der 5oofachen Menge
schwach aktiviertem Aluminiumoxyd. Der Butyläther wandert langsam durch die Säule,
wobei seine Lage leicht durch die intensiv gelbgrüne Fluoreszenz im Ultraviolettlicht
festgestellt werden kann. Die beste Fraktion des Durchlaufchromatogrammes ist -
gekennzeichnet durch die größte Beständigkeit der Carr-Price-Farbreaktion (62o Ma
> 58o m,u) und durch das charakteristische Ultraviolettabsorptionsspektrum des Vitamins
A mit Maximum bei 328 m,u (n w = 1,576). Die bei tieferen Wellenlängen absorbierenden
Nebenprodukte werden weniger adsorbiert und reichern sich in den Vorläufen an. Unverändertes
i-Butoxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-9-trimethylcyclohexenylnonatrien-(2, 4, 7) haftet im
oberen Teil der Aluminiumoxydsäule. Es wird mit
Methylalkohol eluiert
und nach dem Abdampfen des Lösungsmittels in genau gleicher Weise nochmals der Wasserabspaltung
mit Jod unterworfen, worauf im Durchlaufchromatogramm eine weitere Menge Vitamin-A-Butyläther
gewonnen wird.
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Beispiel 4 -Zu einer siedenden Magnesium-Äthyl-Bromid-Lösung aus i
Gewichtsteil Magnesium, 4,6 Gewichtsteilen Äthylbromid und 20 Volumteilen Äther
werden im Verlauf von 2 Stunden 7 Gewichtsteile i-Phenoxy-3-methylpenten-(2)-in-(4)
(Siedepunkt 75 bis 78°/o,05 mm und nö - 1,518) in io Raumteilen Äther unter Rühren
gefügt.. Bei Kondensation dieser Verbindung mit 6 Gewichtsteilen 4-Trimethylcyclohexenyl-2-methylbuten-(2)-al-(i)
nach der im Beispiele beschriebenen Arbeitsweise erhält man i-Phenoxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-9-trimethylcyclohexenylnonadien-(2,
7)-1n-(4), ein gelbes, dickflüssiges C51, das im Hochvakuum bei 188 bis i92°/o,o5
mm siedet.
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Die Verbindung wird wie im Beispiel 2 mit entaktivierter Palladiumkohle
in Methylalkohol partiell hydriert. Das dabei erhaltene i-Phenoxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-9-trimethylcyclohexenylnonatrien-(2,
4, 7), ein gelbes, dickflüssiges 01, siedet in der Molekulardestillationsapparatur
bei 1o-5 mm bei 120 bis 130°.
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i Gewichtsteil dieser Verbindung wird in io Raumteilen Toluol unter
Einleiten von Stickstoff und unter Lichtausschluß am Rückfluß erhitzt. o,oi Gewichsteil
kristallisiertes Jod wird portionenweise im Verlauf von 20 Minuten zugefügt. Dabei
bildet sich sofort Wasser, das sich am Rückflußkühler kondensiert. Nach weiteren
io Minuten läßt man die Reaktionslösung erkalten, verdünnt mit Petroläther, wäscht
mit i %iger Thiosulfatlösung und Wasser und verdampft das Lösungsmittel. Der Rückstand
wird im Molekulardestillationsapparat fraktioniert. Man gewinnt auf diese Weise
ein io- bis 2o%iges Konzentrat des Phenyläthers von Vitamin A, das in üblicher Weise
durch Chromatographie gereinigt werden kann. Beispiel 5 io Gewichtsteile i-Methoxy-3;
7-dimethyl-6-oxy-9-trimethylcyclohexenylnonadien-(2, 7)-.1n-(4), hergestellt nach
Beispiel 2, löst man in Zoo Raumteilen Toluol, erwärmt in einer inerten Atmosphäre
auf 100° und fügt im Verlauf von io Minuten eine Lösung von o,15 Gewichtsteilen
Jod in 5o Raumteilen Toluol zu. Dabei ist es zweckmäßig, schon vor der Reaktion
0,05 Gewichtsteile Tocopherol als Antioxydationsmittel zuzusetzen. Man rührt
noch 2o Minuten bei ioo°, läßt erkalten, wäscht mit Natriumthiosulfatlösung und
engt im Vakuum ein. Der Rückstand wird zwischen Petroläther vom Siedepunkt 3,0 bis
6o° und 95 %igem Methylalkohol verteilt. Dabei. lösen sich die Wasserabspaltungsprodukte,
etwa 7 Gewichtsteile, im Petroläther, während unverändertes Ausgangsmaterial, etwa
3 Gewichtsteile, in den 95%igen Methylalkohol wandert. Das Methylalkohollösliche
wird wie üblich abgetrennt und in genau gleicher Weise wieder mit Jod in siedendem
Toluol umgesetzt. Die Petrolätherlösungen, die die Wasserabspaltungsprodukte enthalten,
werden mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und eingedampft.
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5 Gewichtsteile des gewonnenen Produktes werden in 5o Raumteilen 1'Iethylalkohol
gelöst und unter Verwendung voll 2 Gewichtsteilen 4%iger Palladiumkohle, an die
man vor Gebrauch i Gewichtsteil Chilholin adsorbiert, hydriert. Nach der Aufnahme
von etwas weniger als i Mol Wasserstoff wird die Hydrierung unterbrochen, der Katalysator
abgenutscht und das Filtrat eingeengt.
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Die Reinigung des gewonnenen io%igen Vitamin-A-Methyläthers gelingt
nach den Angaben im Beispiel 2. Beispiel 6 i Gewichtsteil 1-'%lethoxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-9
- trimethylcyclohexetiyltiotiatrien - (2, 4, 7), hergestellt nach den Angaben in
den Beispielen i oder 2, wird in 2o Raumteilen Petroläther vom Siedepunkt 8o bis
iio° unter Einleiten von Stickstoff und Rühren unter Rückfluß gekocht. Im Verlauf
von 5 Minuten werden 0,02 Gewichtsteile feinpulverisiertes Phosphordijodid (P2 J4)
in die siedende Lösung gegeben. Man rührt noch 15 Minuten unter Rückfluß, läßt erkalten,
verdünnt mit Petroläther 1-0m Siedepunkt 30 his 6o° und schüttelt die Petrolätherlösung
mit 95%igem Methylalkohol mehrmals aus. Die Wasserabspaltungsprodukte, etwa
0,7 Gewichtsteile, verbleiben im Petroläther, während unverändertes Ausgangsmaterial,
etwa 0,3 Gewichtsteile, in den 95%igen Methylalkohol wandert. Das Methylalkohollösliche
wird wie üblich abgetrennt und in genau gleicher Weise wieder mit Pliosphordijodid
in siedendem Petroläther umgesetzt. Die Petrolätherlösungen, die die Produkte der
Allvlumlägerung und Wasserabspaltung enthalten, werden mit Wasser gewaschen, mit
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Man erhält ein Rohprodukt mit einem Gehalt
von 35 bis 45% Vitamin-A-Methyläther.
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Die Reinigung des gewonnenen 35- bis 45 %igen Vitamin-A-Methyläthers
gelingt beispielsweise im Durchlaufchromatogramm durch Säulen mit wenig aktivem
Aluminiumoxyd mittels Petroläther vom Siedepunkt 6o bis 8o°. Dabei haften Zwischenprodukte
mit einer freien Oxygruppe am Aluminiumoxyd, während Nebenprodukte, welche Licht
von tieferen Wellenlängen (28o bis 290 m,u) absorbieren, sich in den Vorläufen anreichern.
Der Vitamin-A-Methyläther selbst wandert langsam durch die Säule, wobei seine Lage
durch die intensiv gelbgrüne Fluoreszenz im Ultraviolett leicht festgestellt werden
kann. Die gute Fraktion ist gekennzeichnet durch die Beständigkeit der Carr-Price-Farbreaktion
und die hohe Brechungszahl des Rückstandes. Der gereinigte Vitamin-A-Methylät'her
ist ein gelbes 01, das bei 9o bis 95°/1o-5 mm
siedet. Die
Verbindung zeigt das charakteristische Absorptionsspektrum des Vitamins A mit Maximum
bei 328 mlc; sie ist biologisch hochwirksam.
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Beispiel ? 4 Gewichtsteile i-'-\letlioxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-9 - trimetliylcyclohexetivlnonatrien
- (2, 4, 7), dargestellt nach Beispiel i oder 2, werden in 2o Raumteilen trockenem
Pyridin gelöst und unter Rühren und Einleiten von Stickstoff bei o° in mehreren
Portionen mit 3 Gewichtsteilen feinpulverisiertem Phosphordijodid (P2 J4) versetzt.
Man rührt t Stunde bei o°, versetzt dann mit Petroläther vom Siedepunkt
30 bis 6o° und schüttelt die Petrolätherlösung mit eiskalter i n-Scliwefelsäure,
mit Bicarbonatlösung und mit Wasser aus. Die Petrolätherlösung wird mit Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft. Man erhält ein Rohprodukt mit einem Gehalt von io bis
15% Vitamin-A-Methyläther, welches nach den Angaben im Beispiel t, 2 oder 6 gereinigt
werden kann. Beispiel 8 i Gewichtsteil i-NIetlioxv-3, 7-dimethyl-6-oxy-9-trimethylcyclo'hexenvlnonatrien-(2,
4, 7), dargestellt nach Beispiel i oder 2, wird in 2o Raumteilen Petroläther vom
Siedepunkt 8o bis i io° unter Einleiten von Stickstoff und Rühren unter Rückfluß
gekocht. In mehreren Portionen werden 0,04 Gewichtsteile 5o%ige wässerige jodwasserstoffsäure
zugegeben. Man rührt noch 15 Minuten unter Rückfluß, läßt erkalten und arbeitet
nach Beispiel 1, 2 oder 6 auf. Man erhält ein Rohprodukt mit einem Gehalt von 40
bis 50% Vitamin-A-Metliylätlier, welches nach den Angaben im Beispiel 1 gereinigt
werden kann. Beispiel 9 i Gewichtsteil 1-:lletlioxy-3, 7-dimetliyl-6-oxy-9-trimethylcvclohexenylnonatrien-(2,
4, 7), dargestellt nach Beispiel i oder 2, wird in 20 Raumteilen Petroläther voni
Siedepunkt 8o bis iio° unter Einleiten von Stickstoff und Rühren unter Rückfluß
gekocht. Im Verlauf von 5 Minuten wird eine Lösung von o,02 Gewichtsteilen Chlorjod
in 3 Raumteilen Petrolätlier (Siedepunkt 8o bis iio°) zugefügt. Man rührt noch 15
Minuten unter Rückfluß, läßt erkalten und arbeitet gemäß Beispiel i auf. Man erhält
ein 12oliprodukt mit einem Gehalt von 30 bis .I00/0 \'itamiti-A-Methyläther, welches
nach den Angaben im Beispiel 1, 2 oder 6 gereinigt werden kann. In gleicher «"eise
kann an Stelle des Chlorjods Bromjod verwendet werden. Man erhält so den Vitamin-A-Methyläther
in gleicher Ausbeute.
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Beispiel io i Gewichtsteil i-Methoxy-3, 7-dimethyl-6-oxy-9 - trimetlivlcyclohexenylnonatrien
- (2, 4, 7), dargestellt nach Beispiel i oder 2, wird in 2o Raumteilen Petroläther
vom Siedepunkt 8o bis iio° unter Einleiten von Stickstoff und Rühren unter Rückfluß
gekocht. In mehreren Portionen werden o,o; Gewichtsteile J (Pyridin)2 - N03 in die
siedende Lösung gegeben. Man rührt 15 Minuten unter Rückfluß, läßt erkalten und
arbeitet nach Beispiel i auf. Man erhält ein Rohprodukt mit einem Gehalt von 20
bis 30% Vitamin-A-Methyläther, welches nach den Angaben im Beispiel 1, 2 oder 6
gereinigt werden kann.