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Magnetkopf für Magnettongeräte Der beim Aufsprechen und Wiedergeben
erfaßte Frequenzbereich bei Magnettongeräten ist durch die Spaltbreite bzw. die
Breite der Feldverteilungskurve und die Geschwindigkeit des Tonschriftträgers bestimmt.
Um eine möglichst lange Spieldauer bei gegebener Länge des Tonschriftträgers zu
erreichen, ist man bestrebt, die Geschwindigkeit des Tonschriftträgers möglichst
klein zu halten. Dies ist jedoch ohne wesentliche Verkleinerung des wiedergegebenen
Frequenzbereiches nur dann möglich, wenn die Breite der Feldverteilungskurve beim
Aufsprechen bzw. Wiedergeben entsprechend heruntergedrückt werden kann. So wurden
z. B. bei den bekannten Ringköpfen als Extremwert Spaltbreiten von 20,u erreicht,
was praktisch als Grenze der mechanischen Herstellungsmöglichkeit angesehen werden
kann. Dabei zeigt sich jedoch, daß die Verschmälerung der Feldverteilungskurve mit
der Verkleinerung der Spaltbreite nicht Schritt hält, da die Feldverteilungskurve
mit Abnehmen der Spaltbreite immer stärker durch die austretenden Streukraftlinien
beeinflußt wird. Das Anbringen von Abschirmungen, die das Austreten der Streukraft;-linien
verhindern sollen, stößt bei den bekannten Köpfen wegen des Platzmangels auf große
Schwierigkeiten, so daß die Schirmung praktisch wenig wirkungsvoll ist.
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Gegenstand der Erfindung ist die,besondere Ausbildung von Sprech-
oder Hörköpfen, durch die hei einfacher Herstellung das Verhältnis von Feldverteilungskurve
zu tatsächlicher Spaltbreite wesentlich günstiger als bisher gestaltet werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß als Polschuhe schmale, durch quer
zur Längssrichtung
des Tonschriftträgers verlaufende Spalte oder
Schlitze im Abschirmmaterial gebildete Kanäle dienen, die mit magnetisierbarem Material
ausgefüllt sind. Die Flankensteilheit der Feldverteilungskurve kann nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung für höhere Frequenzen noch dadurch verbessert werden, daß
als Polschuhe in den Spalten oder Schlitzen des Abschirmmaterials eingelegte Folien
aus einem elektrisch gut leitenden magnetischen Material, vorzugsweise mit einem
spezifischen Widerstand kleiner als 0,15, verwendet sind.
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Die Verwendung von Polschuhmaterial guterelektrischer Leitfähigkeit
bringt zwar unter Umständen eine Verminderung der Empfindlichkeit der Köpfe mit
sich, doch spielt dies deshalb keine besondere Rolle, da durch das erfindungsgemäße
Polschuhmaterial eine weitgehende Konstanz der Empfindlichkeit über den ganzen Frequenzbereich
erreicht wird, wobei sich die Breite der Feldverteilungskurve in Abhängigkeit von
der Frequenz ändert. Diese Erscheinung wird durch das Auftreten von Wirbelströmen
im Polschuhmaterial hervorgerufen, die mit steigender Frequenz immer stärker anwachsen
und das Kraftlinienfeld im Polschuh aus der Mitte heraus gegen die Randzonen abdrängen.
Die Feldverdrängung in Abhängigkeit von der Frequenz bewirkt, daß bei hohen Frequenzen,
also größerer Wirbelstrombildung, ein scharf gebündeltes Kraftlinienfeld den Polschuh
verläßt und in den Tonschriftträger eintritt, während bei niedrigeren Frequenzen
infolge der geringen Stärke der Wirbelströme die Feldverteilungskurve breiter ist.
Die Breite der Feldverteilungskurve nimmt demnach mit wachsender Frequenz ab, während
die erzielte Empfindlichkeit praktisch über den ganzen Frequenzbereich konstant
bleibt. Die nachfolgenden Verstärkungseinrichtungen werden dadurch wesentlich vereinfacht,
da das bisher .unbedingt notwendige Anheben der tiefen Töne und der Höhen unterbleiben
kann. Das erfindungsgemäße magnetische Material guter elektrischer Leitfähigkeit
läßt sich z. B. durch Zusammensintern von Eisen und Kupfer herstellen, doch wären
auch andere Zusammensetzungen möglich, wenn nur ihre magnetischen und elektrischen
Eigenschaften den gestellten Forderungen entsprechen.
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Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Aufsprech-
bzw. Hörkopf für Längsmagnerisierung des Tonschriftträgers in Fig. t in Ansicht
mit geöffnetem Abschirmgehäuse, in Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus einem
solchen Kopf, der die gemäß der Erfindung ausgebildeten, den Kraftfluß zum Tonschriftträger
führenden Teile des Magnetkörpers deutlicher erkennen läßt und in Fig.3 einen kombinierten
Sprech- und Hörkopf bzw. Löschkopf mit gemeinsamem Abschirmgehäuse.
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In den einzelnen Figuren bedeutet t der Magnetkörper und 2 die Erregerspule.
Die nach Art von Polschuhen wirkenden schmalen Kanäle 3 bzw. 4 vermitteln den Kraftfluß
vom Magnetkörper t zum Tonschriftträger und sind durch die elektrisch gut leitende
Abschirmschicht 6 voneinander getrennt. Durch die besondere Ausbildung dieser Kanäle
3 und 4 wird es möglich, den Sprech- bzw. Hörkopf reit einer genügend starken Abschirmung
7 zu umgeben, die die Bündelung der Kraftlinien im Bereich der Kanäle verstärkt
und das Auftreten eines Streufeldes praktisch unterbindet. Die mechanische Herstellung
der Kanäle 3 und .l kann dabei in einfacher Weise so erfolgen, daß entsprechende
Ausnehmungen im Abschirmgehäuse mit Folien aus magnetisierbarem Material, das die
vorstehend erwähnten magnetischen und elektrischen Eigenschaften besitzt, oder auch
nur mit Folien aus hochpermeablem Eisen, Ferriten 1>z@%,. mit in Lack emulgiertem
Eisenpulver ausgefüllt werden. Eine besonders .billige Herstellungart besteht darin,
die abschirmende Zwischenschicht 6 beiderseits mit einem Anstrich von in einem Bindemittel
emulgiertem magnetisierbaretn Material ztl versehen oder diesen Anstrich auf die
die Kanäle einschließenden Schirmflächen 8, 9 des Abschirmgehäuses 7 selbst aufzubringen.
Das AI>scllirmgehäuse kann z. B. einen entsprechenden Schlitz auf\\,eisen, in dem
die als Kanäle für den Kraftlinienfltif5 dienenden Teile bzw. die sie trennende
Abschirmschicht zusammen eingeklemmt werden, oder es kann z\%-eiteilig sein, so
daß beim Zusammenschrauben der beiden Hälften die den Kraftfloß vermittelnden Teile
bzw. die trennende Abschirmschicht fest zusammengepreßt werden. Wie Fig.3 zeigt,
ist es auch miiglich, zwei verschiedene Systeme, z. B. einen Sprcch- und Hörkopf
to bzw. einen Löschkopf i i, in einem gemeinsamen Abschirmgehäusc unterzubringen,
wobei dann im Schlitz des Gehäuses je\%-eils magnetische Kraftlinien führende Kanäle
und abschirmende Trennschichten miteinander abwechseln.
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Die erfindungsgemäfic Ausbildung eines Aufsprech- oder Hörkopfes eignet
sich gleich gut für Längs- oder Querrnagnctisierung. Da die Abschirmung und die
Verwendung von elektrisch gut leitendem Material für die Polschuhausbildung in gleicher
Weise auf eine Verschmälerung der Feldverteilungskurvc hinwirken, ist es möglich,
die Eigenschaften des Abschirm- und Polschuhmaterials weitgehend aufeinander ahnistimmen.
Eventuell wäre auch ein praktisch vollständiges Verzichten auf die Abschirmung möglich,
wenn das Polschuhmaterial neben tragbaren magnetischen Eigenschaften derart gute
elektrische Eigenschaften besitzt, da( durch die Wirkung der Wirbelströme allein
schon eine genügende Bündelung des Kraftlinienfcldes erreicht wird.