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Fleischverarbeitungsmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Fleischverarl>eitungsmaschine
zum Schneiden, Mischen oder Kneten von Fleisch und Wurstgut mit in einem umlaufenden
Gefäß drehbarer, das Schneid-, Misch- oder Knetwerkzeug tragender Welle.
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Bekannt sind Mischer aus einem festen, offenen, kippbaren Gefäß mit
vom Mischkörper nicht trennbaren Schaufeln. Solche Geräte mischen sehr schwerfällig
und erwärmen und quetschen das Fleisch, das sich in ständiger Berührung mit der
von heißem Dampf gesättigten Luft des Arbeitsraumes befindet. Als Fleischschneidmaschinen
sind weiter sog. Kutter bekannt, deren Schüsseln sich um eine senkrechte Achse drehen
oder welche hin und her gehende zylindrische Gefäße aufweisen.
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Die Erfindung besteht demgegenüber darin, daß das z. B. kugelförmige
Oder zylindrische Gefäß wasserdicht verschließbar und um die Werkzeugwelle drehbar
gelagert und entgegen deren Umlaufrichtung antreibbar ist. Hierdurch wird ein schnelles
Arbeiten unter besten hygienischen Verhältnissen ermöglicht. Rohes Fleisch wird
bei der Verarbeitung in der erfindungsgemäß ausgebildeten Maschine weniger stark
erwärmt als in bekannten Maschinen. Durch die zur Werkzeugwelle gegenläufige 'Umdrehung
des Gefäßes läßt sich der Gefäßinhalt besonders vollkommen mischen. Ein kugelförmiges
oder zylindrisches Gefäß schaltet die Nachteile aus, die rechtwinklige Kanten in
einem rechteckigen Gefäß haben.
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Die Erfindung besteht ferner darin, daß die Werkzeugwelle leicht auswechselbar
angebracht ist und daß verschiedene Werkzeuge tragende Wellen für dieselbe Maschine
vorgesehen sind. Bei dieser
Bauart kann dasselbe umlaufende Gefäß
nach Wahl zum Schneiden oder zum Mischen benutzt werden; die Maschine läßt sich
damit aus einer Sclhneidmaschine in eine Misch- oder Knetmaschine umwandeln und
umgekehrt.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ein Antrieb
vorgesehen ist, der wahlweise <las gegenläufige Antreiben der Werkzeugwelle und
des Gefäßes oder das Antreiben der Werkzeugwelle allein gestattet. Es ist dann möglich,
auch bei stillstehendem Behälter zu arbeiten, wobei der Behälter zweckmäßig feststellbar
ist.
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Schließlich besteht die Erfindung noch darin, daß das Gefäß doppelwandig
ausgebildet und der \\'an<ihohlraum für das Hindurchleiten eines Kühl-und Heizmittels
eingerichtet ist. Wenn rohes 1?leisch verarbeitet wird, ergibt sich der besonders
im Sommer wertvolle Vorteil, mit einer Kühlung arbeiten zu können, während andererseits
die.Anwendl>arkeit einer Heizung die Abkühlung heiß zu verarbeitenden Gutes verhindert.
Zweckmäßig ist die Werkzeugwelle als Hohlwelle ausgebildet und dient der Zuführung
und Ableitung eines Kühl- oder Heizmittels.
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Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Es' zeigt Fig. i eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels mit einem kugeligen
Gefäß, Fig. 2 einen zugehörigen Querschnitt, Fig. 3 und 4 Einzelheiten einer Messerwelle,
die für die Bauart nach Fig. i und 2 geeignet ist, l@ ig. 5 eine schematische, schaubildliche
Darstellung einer Ausführungsform mit zylindrischem Gefäß, 1# ig. 6 einen Schnitt
durch eine Bauart mit hohlurnmanteltem Gefäß und Fig.7 zugehörige Einzelheiten in
größerem Nlaßstahe.
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Bei dem Beispiel nach Fig. i und 2 besteht das kugelige Gefäß z. B.
aus GuUisen, Stahlblech oder .\luminiuini>lech. Es hat einen Deckel 2, der mit einem
Scharnier 3 an das Gefäß angelenkt und so ausgebildet ist, daß das Gefäß i durch
den Deckel 2 wasserdicht verschlossen werden kann.
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Auf der Werkzeugwelle 4 sind Schaufeln 5 befestigt. Die Werkzeugwelle
4 setzt sich in eine Getriebewelle 6 fort, mit der sie, z. B. durch eine \'erkeilung,
fest verbunden ist. Die Welle 6 ist über die Zahnräder 7 von einer Riemenscheibe
8 aus angetrieben. Statt dessen könnte sie auch unmittelbar von einem Elektromotor
aus angetrieben sein.
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Konzentrisch zur Welle 6 ist eine Hohlwelle 9 angebracht, mit der
das Gefäß i mittels einer Platte io fest verbunden ist. Die Hohlwelle 9 und damit
das Gefäß i lassen sich von der Welle der Izienienscheihe 8 aus über einen Kettenantrieb>
i i in der Umlaufrichtung der Werkzeugwelle 4 entgegengesetzter Richtung, antreiben.
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Ein zwei Betätigungsglieder, nämlich eine Kurbel 12 und einen Kupplungshebel
13 aufweisendes doppeltes Schaltwerk erlaubt es, die Welle 4 allein anzutreiben.
Man kann also Fleisch nach Wahl bei umlaufendem oder stillstehendem Gefäß i hacken
oder mischen. Bei stillstehendem Gefäß kann dieses geschlossen oder offen benutzt
werden, das letztere besonders bei Beendigung und vor Beginn des Arbeitens und heim
Entleeren der gehackten oder gemischten Erzeugnisse. Dabei kann das Gefäß mittels
des Rades 14, das zugleich als Schwungrad ausgebildet sein kann, in der gewünschten
Neigung eingestellt werden.
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Die Verbindung der Werkzeugwelle 4 mit der Getriebewelle 6 läßt sich
an der Trennstelle 15 lösen, z. B. durch Entfernen eines Keiles. Die Welle 4 kann
also leicht herausgenommen und gereinigt oder gegen eine andere, z. B. Messer tragende
Welle ausgewechselt werden.
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Bei dem gezeichneten Beispiel ist die Werkzeugwelle 4 an beiden Enden
innerhalb> des Gefäßes mit gelagerten Wellenteilen lösbar verbunden. Das Herausnehmen
der Welle kann von Hand oder mittels eines Hebezeuges, z. B. eines Flaschenzuges,
erfolgen.
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Die Welle 4 mit den Schaufeln 5 läßt sich z. B. durch eine gleichfalls
austauschbare Messerwelle mit Messern 16 ersetzen (vgl. Fig. 3 und 4). Die Anzahl
der Messer, die auf einer solchen austauschbaren Messerwelle in beliebiger Weise
angebracht, z. B. mittels Muttern auf der Welle befestigt sind: kann je nach der
Art des zu verarbeitenden Erzeugnisses verschieden sein.
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Bei dem Beispiel nach Fig. 5 ist eine Welle mit Werkzeugen 5' innerhalb>
eines zylindrischen Gefäßes ia angeordnet.
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Bei allen Ausführungsformen sind die Getriebewellen zweckmäßig verriegelhar,
z. B. durch Blockierung der Antriebsverzahnung. Bei verriegelten Getriebewellen
lassen sich die Messer oder sonstige Werkzeuge ohne Gefahr befestigen oder entfernen.
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Bei dem Beispiel nach Fig. 6 und 7 ist die Wand des kugeligen Gefäßes
hohl ausgebildet; das Gefäß weist eine Außenwand 17 und eine Innenwand 21 auf. Mittels
der äußeren Wand 17 und daran befestigter Stutzen i9 ist das Gefäß in den Lagern
18 gleichachsig zu den Wellenteilen 20 gelagert. Zwischen die Wellenteile 20 läßt
sich das die Weitkzeuge, z. B. Schaufeln oder Messer tragende Werkzeugwellenteil
in beliebiger Weise einfügen. An einender Stutzen 19 ist ein Antriebsrad
25 für das Gefäß angeflanscht. Das eine der Wellenteile2o ist in beliebiger
Weise angetrieben, z. B. so, wie es in Fig. i und 2 dargestellt ist. Durch den zwischen
der Außenwand 17 und der Innenwand 21 befindlichen Hohlraum wird ein Kühl- oder
Heizmittel hindurchgeleitet. Dieses wird durch eine der Wellen 2o, die zu diesem
Zweck eine Bohrung 26 aufweist, eingeführt, wie in Fig. 6 links gezeichnet ist.
Die Ableitung erfolgt durch die ebenfalls mit einer Bohrung 27 versehene zweite
Welle 2o, in Fig. 6 rechts dargestellt.
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An den Wandhohlraum des Gefäßes ist ein Ab-Laufhahn 2$ in Fig. i unten
angeschlossen. Ein zweiter Ablaufhahn 30 befindet sich an dem ebenfalls doppelwandig
ausgebildeten Deckel 29, der
außerdem eine durch einen Stöpsel3i
verschlossene öffnung hat.
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Die Zu- oder Ableitung eines Kühl- oder Heizmittels aus feststehenden
Bauteilen in die oder aus den umlaufenden Wellen 20 ist aus Fig. 7 ersichtlich.
1n <las Ende der umlaufenden Welle 20 ist unter Zwischenlage einer Dichtung 37
eine Büchse 32, z. B. aus Bronze, eingeschraubt. Gegen ein festes Bauteil 35 ist
ein Zwischenstück 33 axial verschiebbar unter Zwischenschaltung einer Feder 3.4
abgestützt. In (lern Teil 33 ist eine Winkelbohrung angebracht, deren einer Kanal
gleichachsig mit der Bohrung der Welle 20 verläuft. An den anderen Bohrungskanal
ist ein Zuführungsrohr 38 angeschlossen, das durch eine Stopfbuchsmu.tter 39 hindurchgeführt
ist. Die Abdichtung zwischen dem umlaufenden Endteil32 der Welle 20 und dem hiervon
umfaßten, nicht umlaufenden Zwischenstück 33 ist durch einen doppelt konischen Graphitdichtungsring
36 bewirkt, gegen den das Zwischenstück 33 durch die Feder 34 gedrückt wird und
den es hierdurch gegen das Teil 32
drückt.