DE843299C

DE843299C - Bauweise fuer Decken, Waende, Gewoelbe u. dgl. und Bauteil fuer diese Bauweise

Info

Publication number: DE843299C
Application number: DEC3810A
Authority: DE
Inventors: Walter Crochet
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-02-14
Filing date: 1951-02-14
Publication date: 1952-07-07

Description

Bauweise für Decken, Wände, Gewölbe u. dgl. und Bauteil für diese Bauweise Gegenstand der Erfindung ist eine neue Bauweise zur Herstellung von Decken, Wänden, Gewölben, Kuppeln u. dgl.
Neben der massiven Staihlbetondecke sind vielfach neue Bauweisen für Decken und Wände vorgeschlagen worden. Die Verwendung fertiger Betonformstücke zur Herstellung von Gebäuden und Räumen für allmögliche Zwecke ist allgemein bekannt. Auch die fabrikmäßige Herstellung genormter Baukörper, wie in der Plattenbauweise, ist nicht neu. 1:s sind dies alles Konstruktionslösungen, welche, aus der Not der Zeit geboren, wesentliche Nachteile im Gefolge haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, von den bisherigen Konstruktionen und Bauweisen ganz abzugehen und erfindungsgemäß zur Überdeckung von Flächen allgemein, wie auch zur Erstellung von Wänden od. dgl., ein geschlossenes Raumfachwerk zur Anwendung zu bringen.
Für die Erstellung dieses Raumfachwerks dienen fabrikmäßig hergestellte genormte Bauteile aus geeignetem Werkstoff, vorzugsweise Metall, welche auf der Baustelle derart nebeneinander verlegt und miteinander verbunden werden, daß ein geschlossenes Tragwerk gebildet wird. Hierbei liegt eine ideale Ausnutzung des jeweiligen Materials vor, was nur bei der Anwendung eines Raumfachwerks möglich ist, da dieses die Gewähr einer vollständigen Aufnahme der aufgebrachten Lasten ähnlich eines homogenen Baustoffs gibt. Natürlich wird ein homogenes Tragwerk mehr an Last tragen können als ein Raumfachwerk des gleichen Materials und der gleichen Abmessungen, wobei das Raumfachwerk jedoch nur einen Bruchteil des Materials des homogenen Tragwerks beansprucht und somit als Leichtbauweise anzusprechen ist. Als Bauteile werden vorteilhaft solche in Pyramiden- oder Tetraederform gewählt, deren Außenkanten durch flache oder auch irgendwie profilierte Stäbe gebildet sind, welche an den Ecken bzw. der Spitze miteinander verschweißt werden.
Bei normalen Spannweiten lassen sich auch die betreffenden Bauteile aus vollen Stahlblechtafeln ausstanzen und in die gewünschte Form pressen, so daß die Schweißarbeit erspart bleibt.
Nach Verlegen auf der Baustelle erfolgt der Zusammenschluß der einzelnen Bauteile, welche zu diesem Zwecke an den betreffenden Punkten mit Augen ausgestattet sind, die, aufeinandergelegt, durch Niete oder Schraubenbolzen miteinander verbunden werden.
Die Spitzen der Bauteile werden durch Stäbe in Verbindung gebracht. Bei der Pyramidenform ergeben sich dabei über jeder Spitze vier über Kreuz verlegte profilierte Stäbe. Bei der Tetraederform der Bauteile werden deren Spitzen durch ein geschlossenes, profiliertes Stabdreieck zusammengeschlossen.
Bei übergroßen Spannweiten kann das Raumfachwerk verstärkt werden, sei es durch stärkere Abmessungen des Materials, sei es durch Vergrößerung der Bauteilkonstruktionshöhe oder auch durch übereinandersetzen von Bauteilen normaler Konstruktionshöhe.
Auf diese Weise läßt sich das Raumfachwerk auch für Notbrücken, fliegende Brücken u. dgl. heranziehen.
Bei Auflagerung des Raumfachwerks an allen vier Seiten würde bei quadratischer Ausführung eine doppelte Spannweite bei gleicher Belastung erreicht werden gegenüber einer nur zweiseitigen Auflagerung. Bei der Erstellung von Wänden wird das Raumfachwerk außer oben auch fußseitig drucksteif ausgebildet, die entsprechenden Stäbe werden profiliert, oder es werden besondere Druckstäbe vorgesehen, während die Oberseite bereits drucksteif ist.
Zur Erstellung gewölbter Decken eignet sich besonders ein Pyramidenbauteil, bei dem nur die Druckstäbe entsprechend verlängert werden.
Für den Kuppelbau ist die Verwendung eines Tetraederbauteils zweckmäßig, bei dem die oberen Stäbe entsprechend ausgebildet sind. Auch für akustische Bauten, Konzertsäle, Kinos od. dgl. lassen sich mittels des Raumfachwerks jegliche Deckenformen ohne störende Unterzüge erstellen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt: Fig. i eine schaubildliche Darstellung, Ausschnitt einer Decke mit Bauteilen in Tetraederform, Fig. 2a, 2b, 2 c den einzelnen Bauteil hierzu in Vorderansicht, Seitenansicht und Draufsicht, Fig. 3 a, 3 b, 3,c das Stabdreieck des einzelnen Bauteiles in Ansicht und Querschnitt, Fig. 4 Draufsicht des Druckstabdreiecks zur Verbindung der Spitzen der einzelnen Bauteile Fig. 2 c in Fig. i, Fig. 5 eine schaubildliche Darstellung, Ausschnitt einer Decke mit Bauteilen in Pyramidenform, Fig. 6a, 6b, 6c die einzelnen Bauteile hierzu in Vorderansicht, Seitenansicht und Draufsicht, Fig. 7a, 7 b, 7c einen Druckstab in Seitenansicht, Draufsicht und Querschnitt für die Verbindung der Spitzen der Bauteile Fig. 6, Fig.8a, 8b, 8c Knotenpunktverbindungen in größerem Maßstab.
Die Decke nach Fig. i ist als Raumfachwerk ausgebildet, welches aus einzelnen vereinheitlichten Bauteilen 2 in Tetraederform zusammengesetzt ist. Die Ecken wie auch die Spitze des Bauteils sind mit Augen 3, 3a ausgestattet. Die Augen 3 sind verschieden hoch abgekantet, da sich in einem Knotenpunkt mehrere Anschlußaugen treffen (Fig.8a, 8'b, 8c). Die Verbindung erfolgt hierbei beispielsweise mittels einer Schraube 5, unter deren Mutter eine Unterlagsscheibe 6 mit konischem Rand zu liegen kommt, zur festen und kraftschlüssigen Verspannung. Die Verbindung der Spitzen 3° der Bauteile 2 erfolgt mittels eines Druckstabdreiecks 4.
Die Decke nach Fig. 5, gleichfalls Raumfachwerk, ist aus einzelnen Bauteilen 7 in Pyramidenform zusammengesetzt. Auch dies hat die Anschlußaugen 3, 3a, und die Verbindung der Spitzen 311 erfolgt mittels der Druckstäbe 8 mit den Anschlußaugen 4a.
Die fertig als Raumfachwerk verlegte Decke erhält .dann an der Unterseite bekannte Putzträger und kann auf der Oberseite mit Platten od. dgl. abgedeckt werden.
Der innere Hohlraum der Raumfachwerkdecke wird zweckmäßig mit Isoliermitteln, wie Glaswolle, Schaumibeton od. dgl., ausgefüllt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Bauweise für Decken, Wände, Gewölbe, Kuppeln u. dgl. mittels eines Raumfachwerks, dadurch gekennzeichnet, daß es aus fabrikmäßig hergestellten vereinheitlichten Bauteilen, vorzugsweise aus Metall, besteht, die auf der Baustelle entsprechend verlegt und miteinander verbunden werden. z. Bauteil für die Bauweise nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Pyramiden- oder Tetraederform, deren Außenkanten durch flache oder auch profilierte, miteinander verschweißte Stäbe gebildet sind, welche an den Ecken und der Spitze des Bauteils Anschlußaugen tragen. 3. Bauteil für die Bauweise nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es auf dem Stanz- und Preßweg erzeugt wird. 4. Bauweise nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen der nebeneinanderverlegten und zusammengeschlossenen Bauteile mittels einzelner Stäbe oder auch von Teilen in Dreieck- oder sonstiger Form miteinander verbunden werden. Bauweise nach den Ansprüchen- i bis .4, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Stäbe zur Bildung von Gewölben oder Kuppeln dem jeweiligen Radius entsprechend verlängert sind. 6. Bauweise nach den Ansprüchen i bis dadurch gekennzeichnet, daß bei Erstellung von Wänden das Raumfachwerk fußseitig drucksteif ausgebildet ist. 7. Bauweise nach den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Anschlußaugen verschieden hoch abgekantet sind und ihr Zusammenschluß mittels Niete oder Schrauben unter Anordnung einer Unterlagsscheibe (6) mit konischem Rand erfolgt.