DE843245C - Verfahren zum Faerben von Draehten, Baendern, Faeden aus linearen Polyamiden - Google Patents
Verfahren zum Faerben von Draehten, Baendern, Faeden aus linearen PolyamidenInfo
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- D06P1/92—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using dyes dissolved in organic solvents or aqueous emulsions thereof in organic solvents
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- D—TEXTILES; PAPER
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Description
- Verfahren zum Färben von Drähten, Bändern, Fäden aus linearen Polyamiden Vorwiegend in eindimensionaler Form vorldegendes Polyamidmaterial (Drähte, Bänder, Fäden u. dgl.) wird gewöhnlich mit wasserunlöslichen Acetatfarbstoffen oder mit Wollfarbstoffen gefärbt. Auch substantive Farbstoffe sind in gewissem Umfang verwendbar, namentlich, wenn ein Färbegut mit verhältnismäßig hoher Wasserquellungvorliegt oder wenn das Färben in Gegenwart von Quell-bzw. Schrumpfmitteln durchgeführt wird.
- Es wurde nun gefunden, daß .man unter Verwendung von Farbstoffen mit sauren Gruppen in sehr vorteilhafter Weise Färbungen guter Echtheit erhalten kann, wenn man die Polyamide in Form von urigereckten Fäden, Drähten, Bändern, Faserkabeln in Gegenwart ungewöhnlich hoher, jedoch das Material noch nicht schädigenden Mengen quellend wirkender Säuren mit verhältnismäßig konzentrierten und heißen Farbbädern kontinuierlich mit Farbstoffen mit sauren Gruppen (Wollfarbstoffen, Halbwollfarbstoffen, Baumwollfarbstoffen) färbt und anschließend in der Üblichen Weise reckt und fertigstellt. Nach diesem Verfahren ist es möglich, außerordentlich schnell tiefe Färbungen zu erzielen, die sich durch vorzügliche Wasserechtheit und Wasserkochechtheit auszeichnen, und zwar ohme daB eine Schädigung der Festigkeitseigenschaften gegenüber ungefärbtem Vergleichsmaterial in Kauf genommen werden muß. Verwendbar .sind praktisch alle Farbstoffe mit sauren Gruppen, die durch die zugefügte Säure bei der jeweiligen Färbetemperatur nicht ausgefällt werden. Gegebenenfalls können Fällungen durch Zusatz von Dispergiermitteln bzw. Schutzkolloiden verhindert werden. Einige für das Verfahren mit sehr gutem Erfolg verwendete Farbstoffe sind,die folgenden: Alizarinreinblau B,(Handbuch der Färberei, Dr. A. Schäffer, Bd. 11; S. 71), Supramingelb 3 GL (S c h u 1 t z, Farbstoff -tab., 7. Aufl., E.-Bd. II, S. 263), Azosäureschwarz (l. c. S. i21), Sulfocyanin BB (Handbuch d. Färberei, Dr. A. Sc'häffer, Bd.II, S.69), Radiobraten 3 (S) (S c h u 1 t"z, Farbstofftab., 7. Aufl., 1I.-Bd. II, S. 231), Siriusrot 4 B (1. c. S. 259), Siriuslichtblau FFRL (Handbuch d. Färberei, Dr. A. S ch ä f f e r , Bd. II, S. 91), Siriuslichtblau T (Schultz, Farbstofftab., 7. Aufl., E.-Bd. II, S. 253). Zum Ansäuern der Farbflotte eignet sich vor allen Dingen Ameisensäure; es k6nnen aber auch andere quellend wirkende Säuren lxemttzt werden, z. B. Milchsäure, Mono-, Di- und Trichloressigsäuren, ferner Salzsäure. Die Menge an Säure muß so bemessen sein, daß eine Schädigung der Faser innerhalb der kurzen Färbezeit noch nicht eintreten kann. Sie muß wiederum der @Quellbarkeit der Polyamidmaterialien angepaßt werden. Bei Fäden, Drähten und Bändern aus polymerem F-Caprolactam soll die Farbflotte nicht mehr als 200 ccm, zweckmäßig etwa 16o ccm, 85°/oige Ameisensäure im Liter enthalten. Bei Drähten aus dem Polyamid der Adipinsäure mit Hexamethylendiamin sind etwas höhere Konzentrationen zulässig, bei Drähten aus Polyurethanen, z. B. dem Polyurethan aus Hexamethylendiisocyanat und 1, 4-Butylenglykol, ferner bei Drähten aus dem Polyamid der Sebacinsäure *mit Hexamethylendiamin sind wesentlich höhere Konzentrationen am Platze. Die Behandlungsdauer richtet sich nach der gewünschten Tiefe der Färbung, der Konzentration des Bades an Säure und der Temperatur. Bei mittleren Färbungen läßt es sich leicht einrichten, daß man mit Verweilzeiten von 0,5 bis 2 Sekunden auskommt. Schon mit 3 bis 5 Sekunden lassen seich sehr tiefe Färbungen, z. B. auch schwarze Töne, erzielen. Das Farbbad wird zweckmäßig auf Temperaturen oberhalb von 8o°, am besten oberhalb von 9o°, gehalten.
- Es hat sich noch als vorteilhaft erwiesen, wenn die zu färbenden Gebilde vom Spinnen her wasserlösliche Weichmacher, z. B. Lactame, wie Butyrolactam oder e-Caprolactam, in geringer Menge enthalten. Um die Färbezeit bzw. den Weg in der Farbflotte möglichst abzukürzen, empfiehlt es sich, das Färbegut vor dem Eintritt in den Färbetrog vorzuwärmen, z. B. durch Überleiten über erhitzte Trommeln oder durch Dämpferz.
- Der Reckvorgang wird zweckmäßig kontinuierlich unmittelbar im Anschluß an den Färbevorgang durchgeführt. Man kann aber auch das gefärbte Material (Draht, Band u. dgl.) auf Trommeln aufnehmen und den Reekprozeß zu einem späteren Zeitpunkt vornehmen. In diesem Fall ist es zweckmäßig, das Material vor Austrocknung zu schützen. Dies gilt vor allem für Polyami-d@material, das leicht zur Kristallisation neigt, wie z. B. für Drähte aus Polyurethanen.
- Es ist bekannt, daß beim Färben von Polyamidfäden mit sauren Farbstoffen vor dem Verstrecken die Ve.rstreckbarkeit ungünstig beeinflußt wird; um so mehr ist es erstaunlich, daß bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung derartige Nachteile nicht eintreten. Beispiel Vom Spinnen her noch wasserfeuchter Draht aus polymerem s-Caprolactatn vom Durchmesser 0,75 mm (Angeldraht), der noch 70/0 monomeres e-Caprolactam enthält, wird zur Vorwärmung durch ein Dämpfrohr geleitet und dann anschließend durch eine 11/2M lange Wanne geführt, in der sich eine auf 95° erwärmte Farbflotte folgender Zusammensetzung befindet: Wasser 840 ccm, Ameisensäure von 85 °/ö 16o ccm, Alizarinreinblau B konz. 21/4,g, Orange 23/4.g (Handbuch d. Färberei, Dr.A.Sc11äffer,Bd.11, S.69), Supramingelb3GL 4t/2 g. Der Faden durchläuft -dieses Bad in einer solchen Geschwindigkeit, daß die Verweilzeit 1t/2 Sekunden beträgt, wird sodann säurefrei gespult und nun unmittelbar anschließend um 300°/o gereckt. Man erhält einen völlig gleichmäßig grün gefärbten Draht. Die Färbung ist sehr gut fixiert. Auch beim Kochen mit Wasser (Formfestmachen) tritt kein Ausbluten ein. Die Reißfestigkeit des gereckten Drahtes ist durch die Färbebehandlung nicht ungünstig beeinflußt, gleichgültig ob im Anschluß an das Färben. kochend (unter Spannung) fixiert wird oder nicht.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Färben von Drähten, Bänd@ern, Fäden aus linearen Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man .das Färbegut vor der Verstreckung kontinuierlich durch eine Färbeflotte zieht, die Farbstoffe mit sauren Gruppen und erheblichen Mengen eines sauren Quellmittels, insbesondere Ameisensäure, enthält und anschließend verstreckt, zweckmäßig nach vorausgehender Wäsche.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbegut vor dem Eintritt in die Färbeflotte vorgewärmt wird.
- 3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Färbegut verwendet wird, das von der Herstellung her wasserlösliche Weichmacher, insbesondere ein Lactam, enthält.
- 4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 3, da-,durch gekennzeichnet, daß die Färbezeit auf weniger als 5 Sekunden, vorzugsweite auf weniger als 2 Sekunden, beschränkt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP32896A DE843245C (de) | 1949-02-01 | 1949-02-01 | Verfahren zum Faerben von Draehten, Baendern, Faeden aus linearen Polyamiden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP32896A DE843245C (de) | 1949-02-01 | 1949-02-01 | Verfahren zum Faerben von Draehten, Baendern, Faeden aus linearen Polyamiden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE843245C true DE843245C (de) | 1952-07-07 |
Family
ID=7372971
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP32896A Expired DE843245C (de) | 1949-02-01 | 1949-02-01 | Verfahren zum Faerben von Draehten, Baendern, Faeden aus linearen Polyamiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE843245C (de) |
-
1949
- 1949-02-01 DE DEP32896A patent/DE843245C/de not_active Expired
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