DE842C - Ofen zur Fabrikation von Stahl und anderen geschmolzenen Metallen - Google Patents
Ofen zur Fabrikation von Stahl und anderen geschmolzenen MetallenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27B—FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
- F27B3/00—Hearth-type furnaces, e.g. of reverberatory type; Tank furnaces
- F27B3/06—Hearth-type furnaces, e.g. of reverberatory type; Tank furnaces with movable working chambers or hearths, e.g. tiltable, oscillating or describing a composed movement
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27D—DETAILS OR ACCESSORIES OF FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS, IN SO FAR AS THEY ARE OF KINDS OCCURRING IN MORE THAN ONE KIND OF FURNACE
- F27D3/00—Charging; Discharging; Manipulation of charge
- F27D2003/0085—Movement of the container or support of the charge in the furnace or in the charging facilities
- F27D2003/0091—Horizontally
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)
Description
1877.
— JVa 842 — Klasse 18.
AUGUST PONSARD in PARIS. Ofen zur Fabrikation von Stahl und anderen geschmolzenen Metallen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. August 1877 ab.
Der Apparat besteht aus einem Ofen, dessen Sohle um einen leicht geneigten Zapfen drehbar
und nahe am Boden mit Röhren versehen ist, derart, dafs während der Operation Luft in das
Metallbad eingeblasen werden kann, während man, wenn die Lufteinströmung · unterbrochen
werden soll, diese Röhren dadurch über das Niveau des Metallbades erhebt, dafs man die
Sohle sich theilweise drehen läfst.
Dieser Apparat ist dazu bestimmt, einem gemischten Verfahren zu dienen, bei welchem
das in einem Ofen mit beweglicher Sohle befindliche geschmolzene Metall zuerst, wie bei
dem Bessemerprocesse, einem starken Luftstrom ausgesetzt, und hierauf nach dem sogenannten
Reactionsverfahren behandelt wird, d. h. dafs man das Metall prüfen, und es durch Zusatz
von carburirenden oder oxydirenden Stoffen je nach dem bestimmten Zwecke modificiren kann,
um es endlich, wenn die gewünschte Qualität erreicht ist, aus dem Ofen auslaufen zu lassen.
Der Ofen, welcher hierbei zur Verwendung kommt, kann ein Gasofen sein, oder ein
Ponsard'scher, Siemens'scher oder Crampton'scher, ein Ofen für schwere OeIe, oder ein
solcher mit directer Feuerung, mit oder ohne Gebläse, in allen Fällen ist jedoch seine geneigte
im Zapfen drehbare Sohle derart eingerichtet, dafs das flüssige Bad hinlänglich seine Stelle
ändern kann, um die zum Einblasen der Luft dienenden Düsen freizulegen, sobald die Lufteinströmung
in den Apparat abgestellt ist.
Die Fig. 1,2,3 und 4 der beiliegenden
Zeichnung stellen die Anordnung einer um einen Zapfen drehbaren geneigten Sohle dar,
welche sich unter der Wölbung eines Gasofens befindet. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, strömen
die Gase an einem Ende ein und entweichen an dem entgegengesetzten Ende.
A ist die drehbare geneigte Sohle, welche das Metallbad enthält; an einer Stelle ihres
Umfanges ist sie mit einer Reihe von Düsen B versehen. Diese Düsen führen aus einer gemeinsamen
Büchse C, welche mit der Armatur des Apparates ein Stück bildet.
An der den Düsen gegenüberliegenden Stelle befindet sich das Giefsloch D.
Die Sohle ruht auf einer gufseisernen Krone E, welche an ihrem centralen unteren Theile mit
einem Angüsse F versehen ist, der den geneigten Zapfen G der Sohle A bildet. Dieser leicht
konisch geformte Zapfen ist hohl und mit Oeffnungen für den Durchzug der Luft versehen.
Die Krone E ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich, mit einem rechtwinkligen Kanal // verschen,
welcher in die Büchse C einmündet und derselben die durch M eingeblascne Luft zuleitet.
Der untere Theil / dieser Krone ist mit einer Reihe von Rollen J versehen, welche der Krone
als Stützpunkte gegen den cylindrischen Mantel K des Zapfens G dienen. Der Mantel K ruht
mit seinem unteren Theile auf dem Wagen L und trägt an der Seite den Rohrstutzen M,
welcher mit dem Lufteinströmungsventile N versehen ist.
Der Wagen ruht auf vier Rädern O, welche sich frei auf den Schienen P bewegen; in der
Mitte hat derselbe eine Oeffnung zur Aufnahme des unteren Theiles des Mantels K. Letzterer
ist mit einer Schraube Q versehen, auf welcher der Zapfen G mit seiner Basis aufruht.
Ferner ist der Wagen L nach R hin verlängert,
um ein Gestell S zu tragen, welches seinerseits die mit einem konischen Rade versehene
Welle T trägt. Das konische Rad wird von einem Getriebe bewegt, das auf der an
beiden Enden mit Kurbeln V versehenen Welle U (Fig. 4) festsitzt.
Der obere Theil der Welle T trägt die Scheibe X, durch welche die Bewegung mit
Hülfe einer Kette oder eines anderen Transmissionsmittels und der rings um die Krone
angebrachten Rinne Y auf die Sohle übertragen wird.
Um endlich den Luftzutritt zu dem Apparat abzusperren, wenn die Neigung der Sohle das
Metallbad nach der Seite des Giefsloches hingeleitet hat, wird der Arm W des Ventils N
in dem betreffenden Augenblicke von dem Ansätze Z der Krone E gedreht und das Ventil
dadurch verschlossen.
Wenn sich die Sohle in der Lage befindet, die in Fig. 3 dargestellt ist, so liegt das ganze
Metallbad vor dem Giefsloche D; während, wenn sich das Bad auf der Seite der Einblafsdüsen
befindet, die eingeblasene Luft durch das Metallbad hindurchgeht und dasselbe, ähnlich
wie in einem Bessemer-Converter, frischt.
Man kann somit den Ofen einen mehr oder weniger grofsen Drehwinkel beschreiben lassen,
so ζ. B. kann man, indem man das Giefsloch
auf das Niveau des Metallbades bringt, die geschmolzenen Schlacken, welche oben auf
schwimmen, leicht abfliefsen lassen, während, wenn das Giefsloch in die niedrigste Stellung
gebracht ist, es zum Abstechen des fertigen Productes dient.
Man ersieht hieraus, dafs man mit dem Apparate die Qualität des Metalles prüfen kann,
und, wie dies bei der Stahlfabrikation auf der Sohle geschieht, carburirende oder oxydirende
Stoffe zusetzen und im gegebenen Augenblicke, Spiegeleisen, Ferromangan oder ein anderes
Metall einführen kann. Der Abstich geschieht entweder, wie beim Bessemerprocefs in eine
Giefskelle, oder in eine Reihe von Zainenformen, welche vor das Giefsloch gebracht werden.
Wie ersichtlich, kann man den Gufs in geschmolzenem Zustande einfüllen, oder ihn kalt
einführen und im Ofen schmelzen; desgleichen kann man, wenn dies gewünscht werden sollte,
dem in Flufs gerathenen Gufs Abfalleisen zusetzen und den Frischprocefs vollenden, indem
man Luft einbläst; man kann jedoch auch blos mit Gufseisen ohne Zusatz operiren.
Der Gufs kann, wie beim Bessemerprocefs, aus dem Hochofen genommen werden, dessen
Gebläse selbst zum Einblasen der Luft auf die Sohle benutzt werden kann.
Desgleichen kann man den Gufs kalt einfüllen, ihn wie in einem gewöhnlichen Flammofen
zum Schmelzen bringen und ihn alsdann durch Einblasen von Luft frischen.
Einer der wichtigsten Vortheile des Apparates besteht darin, dafs derselbe die Behandlung
jeder Art von Gufs ohne Unterschied gestattet, da sich das Frischen mit der gröfsten Leichtigkeit
vollzieht und zwar nicht allein durch Einblasen von Luft sondern auch in der Weise,
dafs man Eisenabfälle oder andere geeignete Stoffe in dem Bade auflöst.
Was z. B. speciell gewisse Gufseisenarten betrifft, die sich, wie die siliciumarmen für den
Bessemerprocefs nicht eignen, so genügt es, sie in dem Ofen zu überhitzen, bevor man dieselben
der Wirkung des eingetriebenen Luftstromes aussetzt.
Desgleichen kann man siliciumreiches Gufseisen verwenden, indem man demselben nach
Bedürfnifs eine verhältnifsmäfsig grofse Menge Eisenabfälle zusetzt.
Bemerkt zu werden verdient, dafs es bei der Stahlfabrikation nach dem Bessemerprocefs
schwer ist, alle Stabenden und Abfalle, welche bei der Fabrikation vorkommen, in die Converter
einzuführen, so dafs man genöthigt ist, Schmelzofen mit Sohle, wie solche beim Bessemerprocefs
als Ergänzungsstücke unumgänglich nothwendig sind, zu errichten; auf der anderen
Seite kann man bei der Stahlfabrikation auf der Sohle durch Reaction den Gufs allein nicht
bearbeiten, man ist daher gezwungen, das Frischen in der Weise zu bewerkstelligen, dafs
man in dem Gufsbade eine beträchtliche Menge Eisen (2/3 bis % vom Gesammtgewichte der
Beschickung) auflöst, und in der Regel sind die Eisenabfälle theurer als der Gufs, welcher aus
dem Ofen kommt um zum Bessemer-Converter gebracht zu werden.
Der neue Apparat vermeidet diese beiden Unzuträglichkeiten; derselbe gestattet in der
That alle Abfälle und Stabenden, welche sich aus der Umwandlung des Gufseisens in Stahl
oder Eisen ergeben, in dem Bade aufzulösen; ferner kann man auch ausschliefslich mit Gufseisen
ohne Zusatz arbeiten.
Diese Leichtigkeit mit welcher sich nach meinem System der Frischprocefs bewerkstelligen
läfst, gestattet die Stahlfabrikation sowohl aus siliciumhaltigem oder siliciumfreiem, aus manganhaltigem
oder mangänfreiem Gufseisen, als auch aus unreinem Gufseisen, welches man dadurch
verbessern kann, dafs man durch die Düsen Reagentien zuleitet, welche in der Fabrikation
auf der Sohle mit Erfolg nicht angewendet werden können.
Claims (2)
1. Die Anordnung einer Sohle, welche sich um eine schiefe Axe im Zapfen drehen und in
einen Ofen einführen läfst, in Verbindung mit Blasedüsen nahe am Boden der Sohle,
so dafs man Luft, Gas oder andere Stoffe je nach der Stellung, welche man der Sohle
giebt, entweder in die geschmolzene Masse
• oder auf deren Oberfläche leiten kann.
2. Die Anordnung des Apparates mit drehbarer Sohle und Blasedüsen, welche nahe am
Boden der Sohle angebracht sind, wobei der Gas- oder Luftstrom durch den hohlen Zapfen des Apparates zugeleitet wird, im
wesentlichen wie oben beschrieben und in der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE842T | 1877-08-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE842C true DE842C (de) |
Family
ID=70976571
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE842DA Expired - Lifetime DE842C (de) | 1877-08-04 | 1877-08-04 | Ofen zur Fabrikation von Stahl und anderen geschmolzenen Metallen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE842C (de) |
-
1877
- 1877-08-04 DE DE842DA patent/DE842C/de not_active Expired - Lifetime
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