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Gerät zum Erleichtern der Umwandlung von Kartonzuschnitten zu Schachtelpackungen
Die Handhabung von mit Nuten versehenen Kartonzuschnitten zwecks Bildung schachtelförmiger
Packungen zur Aufnahme von Füllware erfordert, namentlich wenn die Füllung aus Tortenschnitten,
Torteletts und anderen Konditoreierzeugnissen besteht, eine gewisse Übung und Geschicklichkeit
seitens der bedienenden Person, sei es um die vier zu Schachtelseiten aufzurichtenden
Wandflächen umzubiegen, sei es um die Schachtel während der Füllung im Gleichgewicht
zu halten und die Deckelseiten der fertig gefüllten Schachtel miteinander zu verbinden.
Zwar sind tellerartige Geräte, in deren Aufnahmeraum der Kartonzuschnitt hineingedrückt
wird, bekannt. Aber das Aufwärtsbiegender Seitenflächen und die nachfolgenden Vorgänge
erfordern so viel Aufmerksamkeit und Vorsieht der Bedienung, daß das Bedürfnis einer
Beschleunigung der Handhabung dringend ist. Vor allem .ist der bedienende Verkäufer
von der steten Sorge zu entlasten, daB die Schachtel während der Füllung verrutscht
und zu Boden fällt. Überdies ist für jede Schachtelgröße eine Tellerform verschiedenen
Formats auf Vorrat zu halten, wozu aber in raumbeschränkten
Verkaufsläden
nicht selten der genügende Platz fehlt.
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Die Erfindung betrifft eine Halterform, welche die vorerwähnten Mängel
zum größten Teil abstellt. Die Abb. i bis 4 zeigen ein erstes Beispiel einer solchen
Halterform zur Erleichterung der Umformung eines Kartonzuschnitts einheitlichen
Größenformats zu einer Schachtel, während die A.bb.5 bis 8 den Kartonzuschnitt selbst
in verschiedenen Zeitabschnitten seiner Umformung zur Schachtelgestalt wiedergeben;
die Abb. 9 bis 13 veranschaulichen schließlich, wie die Halterform auch zur Umwandlung
des Kartonzuschnitts für verschieden große Schachtelformate abgewandelt werden kann.
Es stellt dar Abb. i eine Vorderansicht der Halterform, Abb. 2 einen Grundriß derselben,
Abb. 3 eine Seitenansicht hierzu, Abb. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig.
2. Die Halterform ähnelt einer Handschaufel, deren Bodenfläche 21 vermöge einer
.mittleren Aussparung zwei Arme 22, 23 aufweist, die sich nach außen durch winkelrechte
Abbiegung zu zwei aufwärts gerichteten Schenkeln 29, 30 fortsetzen, wobei
sie sich nach vorn in ihrer Dicke zweckmäßig etwas verjüngen. Die Mittelstrecke
der Armschenkel 29, 30 ist ausgebuchtet; jedoch bleiben die Schenkel 29,
30 mit den Seitenausläufern 29a, 30° verbunden. Bei 31 laufen die Schenkel
29, 30 schneidenartig aus, so daß hier eine vorspringende Nase entsteht.
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Die Rückwand 24 des Bodens 21 ist schräg aufwärts zur Bodenebene gerichtet
und geht in einen im Profil bügelförmig gestalteten Handgriff 25 über, dessen Länge
den jeweiligen Wünschen angepaßt werden kann. Von der Rückwand 24 zweigt links und
rechts des Bodens je eine fahnenwimpelartige Zunge oder Lamelle 26, 27 nach vorn
ab, deren Unterkante schräg nach vorn verläuft. Am vorderen Ende bildet jede Lamelle
26, 27 eine Art Haken 28. Der in Abb. 2 mit 32 bezeichnete Spalt zwischen den einander
zugekehrten Innenflächen der Schenkel 29 bzw. 30 und der Lamellen 26 bzw.
27 dient zum Führen und Aufrichten der aus dem Kartonzuschnitt zu bildenden Seitenwände
eines aus ihm herzustellenden Schachtelprovisoriums.
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Der Kartonzuschnitt (s. Abb. 5) besitzt eine rechteckige Bodenfläche
i, .die durch Nuten 2 umgrenzt wird, wobei eine zweite Nutenumgrenzung 3 die erste
Umgrenzung 2 abständlich umgibt. Dadurch entstehen in der Ebene des Kartonzuschnitts
vier zur Schachtelbildung beitragende Seitenflächen 6o bis 63; an sie schließen
sich Klappenteile 5o an, die hier zugespitzt auslaufen. In eine der Kanten jedes
Klappenteils ist ein Einschnitt oder Schlitz 8 vorgesehen, und je an einer Kreuzungsstelle
zweier benachbarter Nuten 2 befindet sich eine Aussparung 7. Diese Aussparung setzt
sich je in einen Schlitz 14 fort, der parallel zu den Nuten 3 verläuft, welche die
Felder 6o und 61 nach außen abgrenzen. Durch die Aussparungen 7 und die Einschnitte
oder Schlitze 14 wird beiderseits jedes der Felder 62 und 63 ein Ecklappen 40 von
den letzteren getrennt, der seinen Zusammenhang mit den Feldern 6o und 61 behält.
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Wird der vorbesehriebeneKartonzuschnitt gemäß Abb. 6 so auf die Oberfläche
des Bodens 21 bis 23 der Halterform (Abb. i bis 4) gedrückt, d`aß die Haken 28 der
Lamellen 26, 27 .durch die Aussparungen 7 der Schlitze 14 auf die Oberfläche der
Felder 62, 63 treten, während gleichzeitig die Unterflächen der Ecklappen 40 beiderseits
des Feldes 6o über die Oberkanten der Schenkel 29, 30 gelangen, und wind
bei mit der einen Hand festgehaltener Klappe 5o des Feldes 6o mit der anderen Hand
der Griff 25 des Geräts im Sinn des Pfeils f (Abb. 6) nach rechts .bewegt, bis die
Stellung des Zuschnitts zum Gerät nach Abb. 7 erreicht ist, so müssen bei diesem
Vorgang folgende Veränderungen des Zuschnitts eingetreten sein: Erstens hat sich
das Feld 6o gegen die Vorderfläche der Halterrückwand 24 angelegt und aufgerichtet,
wobei die dem Feld 6o anhängende Klappe 5o etwas schräg zu liegen kommt.
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Zweitens haben sich automatisch die beiden Ecklappen 4o des Feldes
6o im Sinn .der Abb. 6 gegen die Innenflächen der Felder 62 und 63 gelegt und verstärken
später deren Steifigkeit.
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Drittens haben sich, wieder völlig automatisch, infolge des Schubs
auch die Felder 62, 63 mit ihren Anhängseln 5o zwischen den Führungen 29, 30 einerseits
und den Lamellen 26, 27 andererseits unter Abstützung gegen die Flächen 29°, 30°
aufgerichtet.
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Das so aus dem Zuschnitt entstandene Schachtelprovisorium liegt oben
völlig offen, während es vorn noch eine waagerecht liegende vierte Feldseite 61
und Klappe 5o nebst den das Feld 61 flankierenden Ecklappen 4o besitzt, jedoch in
bequemster Weise und ungehindert seitens -der hinteren Teile 61, 5o und der Seitenteile
62, 63 das Einschieben der Füllware von vorn nach .hinten in den Raum des Schachtelprovisoriums
ermöglicht.
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Wenn außerdem die hinteren Endstrecken der Schenkel 29,
30 so gestaltet sind, daß sie an den Biegestellen der Lamellen 2,6, 27 diesen
.sich etwas nähern, so wird gegen Ende des Schubs f ein leichter Klemmdruck zwischen
den Teilen 29, 30 und 26, 27 auf die Flächen der Felder 62, 63 wirken. Hierdurch
wird ein Verrutschen des Schachtelprovisoriums zur Halterforrn verhindert.
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Nach beendeter Füllung werden mit der freien Hand die Teile 61, 40
und 5o um die zugehörigen Nuten 2 und 3 zur Schachtel eingebogen und die beiden
Schlitze 8 je zweier einander gegenüberliegenden Klappen 50 ineinan.dergeschoben,
womit eine geschlossene Schachtel nach Abb. 8 geschaffen ist.
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Das in A.bb.9 bis 13 dargestellte Beispiel einer anderen Ausführungsform
des Halters zeigt in Abb. 9 eine Seitenansicht, Abb. io eine Draufsicht, A@bb. i
i einen Schnitt nach Linie XI-XI der Abb. i o, ' Abb. 12 eine Teilansicht auf die
Fläche 45° der Abb. i i und in
Abb. 13 eine Teilansicht des
Gerätes von der L"nterfläche dessen Bodens aus betrachtet.
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Hier besteht der Halterboden aus zwei Hälften 33 und 34, die .bei
35 und 36 einen V-förmigen Ausschnitt Ixgrenzen. Dieser zweiteilige Boden hat außenseitig
zwei Seitenarme 67 und 68, die an den Meiden Endgliedern 38 und 39 eines -dreiteiligen
Querstückes 37, 38, 39 angeschlagen sind; ebenfalls ist an beiden Endgliedern 38,
39 je eine Zunge I oder Lamelle 69 befestigt, die ä'hnlic'h den Seitenarmen 67,
68 in sich verdreht und hierdurch befähigt sind, bei einem Schub eines Kartonzuschnitts
zum Gerät eine ähnliche Eingriffs- und Führungswirkung auszuüben wie die Teile 26
bis 3o auf den Kartonzuschnitt nach Abb. 5 bis B.
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Die beiden Endglieder 38, 39 des dreiteiligen Querstückes, das gleichzeitig
als Griffkörper des Geräts dient, sind zu der Griffhülle 45 verschiebbar. Diese
Verschiebung wird durch eine Leiste 47 ermöglicht, deren Längsschlitze 48 von Schrauben
49 durchsetzt werden, bei .deren Anzug die Endglieder 38, 39 zur Hülle 45 festgelegt
sind. Auch der einwärts gelxyrielle Schenkel 45" der Hülle 45 besitzt Längsschlitze
65; diese werden von einer zugehörigen Schraube 66 mit dem betreffenden Ell@dgliecl
38, 39 fest verbunden. Die mittlere Einlagestrecke 37 dagegen ist unverschiebbar
zur Hülle 45 rnrt dieser durch ein Schraubenpaar 46 verbunden.
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Die `'orderenden der in sich verdrehten Seitenarme 67, 68 laufen zugespitzt
aus. Die Vorderenden der ebenfalls zugespitzt auslaufenden Lamellen 69 stehen etwas
nasenartig 69a über die Kanten der ]leiden 1lalterhälften vor; die Breite der Aussparungen
7 in (lern Kartonzuschnitt ist so bemessen, dal.l bei (lein Aufdrücken des letzteren
auf die Oberfläche des zweiteiligen IIalterbodens zuerst die Nasen 6911 der Lamellen
69 in die Aussparungen ,7 des Kartonzuschnitts eindringen. Die Tordierungen der
'feile 67, 68, 69 veranlassen bei dem Schub des Kartonzuschnitts zum Ilalter ähnliche
Biegungen der zugehörigen Felder und Anhängelappen, wie sie bereits bei dem Beispiel
Abb. 1 bis 4 geschildert worden sind. Mit anderen Worten: Sind (#. auch Abb. 6)
die Nasen 69a der Lamellen 69 in die Ausspartuigen 7 der Schlitze 14 des Kartonzuschnitts
eingedrungen und wird letzterer so weit zum Gerätel>oclell 33, 34 entgegengesetzt
zum Pfeil f (:11r11. 6) verschoben, daß sich zunächst die Felder 62, 63 automatisch
zwisehen den Teilen 67 und 69 sowie 68 und 69 etwas aufrichten, dann gelangen beim
Weiterschub die Felder in den Spalt s. Jetzt wird auch das Feld 6o durch Anstoß
und Entlanggleiten an der Fläche des Hüllenschenkels .I511 aufgerichtet. Hierbei
drücken sich die Ecklappen 4o selbsttätig gegen die Innenflächen der Felder 62,
63.
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Unter Hinweis auf die Bezugszeichen nach Abb. 5 würde bei einem einteiligen
Geräteboden nach .11>1l. r bis 4 die Boeleilfliictie des Kartonzuschnitts quadratisch
bleiben. ßei Benutzung der Ausführungsform nach Abb.9 bis 13 lassen sich dagegen
rechteckige Schachteln aus (lern entsprechenden Zuschnitt erzeugen, bei denen z.
B. die Felder 62,' 63 länger wie die Felder 6o, 61 sind. Abb. io zeigt in punktiert-gestrichelter
Darstellung, wie durch Ausziehen der Endglieder 38, 39 die Entfernung der Teile
69 geändert werden kann.