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Als Sitz- und Liegemöbel verwendbares Verwandlungsmöbel Die Erfindung
betrifft ein Verwandlungsmöbel, welches sich vermöge seiner neuartigen Bauart für
die verschiedensten Gebrauchszwecke, als Sofa, als Flachcouch, Liege und Bett eignet
und sich in weiterer Ausbildung in besonders einfacher und vorteilhafter Weise mit
anderen Möbelstücken für die verschiedensten Verwendungszwecke kombinieren läßt,
so daß sich im Endergebnis alle die Gebrauchsmöbel, die für eine Einzimmerwohnung
notwendig sind, in einem einzigen Kombinationsmöbel miteinander vereinigen lassen.
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Verwandlungsmöbel, auch Liegemöbel, die durch verhältnismäßig einfache
Veränderungen für verschiedene Gebrauchszwecke verwendbar gemacht werden können,
insbesondere für den wahlweisen Gebrauch als Couch und als Bett, sind in zahlreichen
Ausführungsformen bekannt: Gegenüber allen bekannten Konstruktionen zeichnet sich
das Kombinationsmöbel nach der Erfindung aber durch eine wesentlich größere Vielseitigkeit
der Umwandlungsmöglichkeiten und die Einfachheit der hierfür benutzten Mittel aus.
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Das neuartige Möbel weist die übliche Grundform einer Couch mit einer
mehrteiligen Auflegematratze auf. Während bei den bekannten, wahlweise als Sitz-
und Liegemöbel zu verwendenden Möbeln dieser Bauart in der Regel eine aus drei unter
sich gleichen Teilen bestehende Auflegematratze vorhanden ist, deren Teile beim
Übergang von der Verwendung als Couch zu der als Bett
lediglich
um i8o° umgedreht werden, hat das neue Möbelstück insgesamt vier flächige Polsterteile,
durch deren besondere Abmessungen sich die verschiedenen Umwandlungsmöglichkeiten
ergeben, nämlich zwei größere rechteckige Teile von unter sich gleicher Größe und
zwei weitere von je der halben Breite der beiden ersteren Teile.
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Die Abmessungen der beiden großen Teile sind so gehalten, daß diese,
wenn sie mit ihren schmalen Seiten aneinandergelegt werden, genau die Länge der
Liegefläche abdecken, jedoch mit ihren breiten Seiten aneinandergelegt nur 2/3 derselben,
so daß in dieser Lage die Abdeckung der Liegeflächenbreite <furch die beiden
kleinen Teile ergänzt werden muß.
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Die sich daraus ergebenden Verwandlungsmöglichkeiten sind in den Abbildungen
veranschaulicht. Die :1l>1>. ia, il> und ic zeigen das neue Möbel als Sitzmöbel
in Sofaform in Vorderansicht, Seitenansicht und in Aufsicht auf die Liegefläche.
In diesem Fall wird die Sitzfläche allein durch die beiden auf der Stahlfedermatratze
c od. dgl. 'aufliegenden, mit ihren schmalen Kanten aneinandergelegten großen Teile
a' und a2 gebildet, während die hciden iibrigbleibenden Teile von der halben Größe
b1 und b2 in Nebeneinanderanordnung hochkaut auf die großen Teile aufgesetzt die
Rückenlehne des Sofas ergehen, das noch durch seitliche Armpolster d in Rollenform
ergänzt werden kann. Damit die großen Teile nicht unmittelbar gegen die Wand gedrückt
werden, kann an der Rückseite des Möbels eine Leiste vorgesehen werden, gegen die
die Teile zum Anliegen kommen.
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Die Abh. 2a, 21> und 2c zeigen ebenfalls in Vorderansicht, Seitenansicht
und in Aufsicht auf die Liegefläche die einfachste Möglichkeit der Umwandlung des
in den Abb. ia, ib und ic dargestellten Sofas in eine Sitzcouch mit halbhoher Rückenlehne
von mehr couchähnlicher Gestalt.
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Diese erfolgt durch ein Verschieben der beiden großen Matratzenteile
a1 und a2 um die Dicke der kleinen Teile b1 und b2 so, daß die kleinen Teile auf
der sich ergebenden Fläche auf der Rückseite aufgelegt werden können und nun nur
noch etwa zur Hälfte über das Niveau der Sitz- und Liegefläche herausragen. Die
Oberkante der seitlichen Polsterrollen r fluchtet dann etwa mit der Oberkante der
tiefer gelegten Rückenlehne.
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Die Abb. 3a, 31 und 3c veranschaulichen ebenfalls in Vorderansicht,
Seitenansicht und in Aufsicht auf die Liegefläche das in ein Bett umgewandelte Möbel.
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Für diesen Zweck kommt es unter Wegfall der Rückenlehne auf die Gewinnung
einer möglichst breiten Liegefläche an. Diese besteht hierbei aus dem gegenüber
der 'in Abb: i und 2 dargestellten Lage um 9o° gedrehten und nun mit ihren breiten
Seiten aneinandergelegten großen Teilen a1 und a2, die nunmehr nur noch 2/3 der
Liegefläche abdecken, welche jetzt durch die beiden schmalen Teile b1 und b2 in
der gleichen Anordnung ergänzt wird.
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Es ergibt sich so aus insgesamt vier Auflegeteilen eine Liegefläche
von großer Breite, wobei die Auflegeteile an beiden Seiten um ein gewisses Maß über
die Stahlfedermatrafze c überstehen. Dies .ist jedöch bei der üblichen Dicke der
Auflegeteile unbedenklich. Gegebenenfalls läßt sich eine zusätzliche seitliche Abstützung
noch durch aus dem Rahmen der Stählfedermatratze ausklappbare Stützleisten od. dgl.
schaffen.
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Die Zusammensetzung der Liegefläche aus zwei großen und zwei kleineren
half> so großen Teilen ergibt, vorteilhafte Möglichkeiten auch hinsichtlich der.Lage
der Spalte zwischen den Teilen, die sich bei den üblicherweise verwendeten dreiteiligen
Matratzen an vergleichsweise ungünstigen Stellen in Bezug auf den Körper des Liegenden
befinden.
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Wenn man die beiden großen Teile in der Mitte der Liegefläche und
je ein kleines Teil an den beiden Enden anordnet, so befindet sich der Spalt zwischen
den beiden großen; Teilen genau in der Mitte der Liegefläche an einer Stelle, an
welcher der Körper höhl liegt, so daß der Spalt also nicht stört. Selbstverständlich
kann die Anordnung auch so getroffen werden,: daß die beiden großen Teile aufeinanderfolgend
von ;.dein einen Ende aus und dann die beiden kleinen Teile beispielsweise nach
dem Kopfende zu liegen, wenn dies im Einzelfall, beispielsweise wegen der Größe
der liegenden Person, zweckmäßig erscheint: Die Abb. 4a, 4b und. 4.ezeigen eine
solche andere Anordnung der Auflegematratzienteile.
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Die beiden seitlichen Polsterrollen werden bei Verwendung des Möbels
als Bett nebeneinandergelegt, sie haben dann zusammen die gleiche Breite wie die
Liegefläche und bilden die-Kopfstütze.
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Selbstverständlich kann das neue Möbel wie üblich mit einem Bettkasten
versehen werden. Mit Rücksicht auf seinen besonderen Verwendungszweck für Einzimmerwohnungen
ist es in weiterer Ausbildung der Erfindung so eingerichtet, daß es sehr bequem
mit anderen Möbelstücken, insbesondere einem Nachtschrank, einer Frisiertoilette,
einem Sekretär, Bücherregal usw. verbunden werden kann. Die Erfindung umfaßt in
diesem Zusammenhang auch ein für die verschiedenen Verwendungszwecke besonders geeignetes
bzw. von dem einen für den anderen Zweck umwandelbares Zusatzmöbel. Die sich hierdurch
ergebenden Möglichkeiten werden nachstehend im einzelnen an Hand der Abb. 5 bis
io erörtert.
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Abb. 5 zeigt die Kombination des Möbels .mit einem in neuartiger Weise
ausgebildeten, aus dem Bettkasten herausklappbaren Nachttisch.
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Dieser Nachttisch wird von einem gewinkelten Arm m getragen, der um
ein Scharnier Z im Bettkastenboden drehbar ist.
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An diesem Arm ist ebenfalls in einem Scharnier n an seiner Querkante
drehbar der Tischkasten c be-; festigt, so däß durch die Drehung in den beiden Scharnieren'
l und n der im Fall des Nichtgebrauchs, wie in Abb. 5 in der unteren Läge dargestellt,
im,
Bettkasten untergebrachte Tischkasten c sich in horizontaler Lage parallel
zu sich selbst verschiebend in ,seine Gebrauchslage (Abb. 5 oben) gebracht werden
kann. In dieser. Stellung wird eine bei ' Nichtgebrauch an den Tischkästen c heranneklal
>pte
Seitenwandp heruntergeklappt, an der beispielsweise wieder von ihr ab'klappbar eine
zweite "fischplatte y befestigt ist. Die Höhe der Gesamtanordnung bei heruntergeklappter
Seitenwand p ist derart bemessen, daß diese dann auf dem Erdboden aufruht und so
dem Tischkasten einen festen Stand gibt. Der "Tischkastell selbst kann beliebig
ausgebildet und mit allen notwendigen Einrichtungen versehen sein. leer Vergrößerung
der Tischplatte kann auf dieser eine in bekannter Weise seitlich allsscli%venkllare
Glasplatter od. dgl. angebracht seil].
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In den Abb. 6 bis i i sind Möglichkeiten zur Kombination des neuen
Sitz- und Liegemöbels mit verschiedenen anderen Kleinmöbeln, vorzugsweise einem
durch einfache Maßnahmen vielfältig umwandelbaren Kleinmöbel, das weiter unten im
einzelnen beschrieben werden wird, veranschaulicht.
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1,-iir diesen Fall muß eine Stirnwand der Couch, die zu <liesenl
Zweck in bekannter Weise aushäng-1>ar ist, entfernt werden. Ili die üblichen Betthaken
wird statt dessen in der gleichen Weise das Kleinmcilx#1 eingehängt, das vorzugsweise
so ausgebildet ist, claß es wahlweise auf beiden Seiten des Bettes angebracht werden
kann.
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.11]1>. 6 zeigt diese Anordnung eines in weiterer Ausbildung der Erfindung
gleichzeitig als Toilettentisch, Schreib-, Lese- und Teetisch verwendbaren l,#leinmöbels,
welches selbst in Abb. 7 in Vorderansicht, in A1>b. S als Toilettentisch verwendet
und in Abb. 9 als solcher an das Liegemöbel angebaut dargestellt ist.
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Dieses Kleinverwandlungsmöbel besteht nach dem Ausführ]lugsbeispiel
aus einem kasteriartigenUnterteil, das z. B. so ausgebildet sein kann, daß es nach
der einen Seite Schubladen s und einen regalartigen (Zaum t zur Aufstellung von
Büchern aufnehmen kann, während es nach der anderen Seite vorzugsweise mit einem
anderen Verwendungszweck dienenden Einrichtungen versehen sein kann, so daß sich
in seinen ]leiden verschiedenen Lagen, einmal von der einen und einmal von !der
anderen Seite in die Betthaken eingehängt, jeweils eine andere Gebrauchsmöglichkeit
ergibt.
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Dieses Anbaumöbel weist eine zweiteilige Deckplatte i( auf, die uni
ein Scharnier v zusammengeklappt «erden kann und im aufgeklappten Zustand
(:11>b. iob) eine Schreibplatte bildet, die noch mit Vertiefungen 7E, für die Aufnahme
des Schreibger.,its versehen sein kann. Der vorstehende Teil der Platte wird durch
beim Aufklappen selbsttätig leerausfallende Stützkonsolen x, die sich .in Rasten
in der Vorderwand des Möbels einlegen; getragen.
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Diese Platte ist auf ihrer unteren Seite mit einem Spiegelbelag versehen
und ferner in einer Achsey, die in etwa 2/.; der Breite der Platte liegt, drehbar.
Sie kann um diese Achse im zusammengeklappten Zustand hochgekippt und unter Abstützung
an der rückwärtigen Kante in die in Abb. ioa dargestellte Schräglage gebracht werden,
in der sie unter Freigabe eines Raumes s, der zur Unterbringung der Toilettengerätschaften
dient, die schräg gestellte Spiegelfläche darbietet. Durch Herausheben und Umdrehen
der Doppelplatte in die, dazu symmetrische Lage kann der Spiegel auch nach der anderen
Seite gerichtet werden, was in Betracht kommt, wenn das Möbel an der anderen Seite
der Couch angebaut werden soll.
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Im zusammengeklappten Zustand der Doppelplatte (Abt). i ia
und i ib) kann das Möbel beispielsweise eine Hausbar, einen Teetisch, einen Rauchtisch
od. dgl. darstellen, wobei durch die in der Abt>. i ia veranschaulichten Möglichkeiten,
wie herausschiebbare Schubladen oder . Abstellbretter, eine seitlich herausschwenkbare
Glasplatte sowie hochklappbare Gestaltung z. B. auch nur eines Teils der Tischplatte,
so daß dieser, schräg hochgestellt, eine Buchstütze bildet, od. dgl. weitere Vetwandlungsmöglichkeiten
geschaffen werden können. Selbstverständlich können die einen oder anderen der beschriebenen
Umwandlungsmöglichkeiten auch in Fortfall kommen.
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Hiermit bzw. mit den in den Abbildungen dargestellten Ausführungsformen
sind jedoch die gegebenen Möglichkeiten in keiner Weise erschöpft.
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Selbstverständlich können Anbaumöbel der beschriebenen Art nicht nur
wahlweise an einer, sondern beispielsweise auch zwei verschiedenartige solcher Möbel
an beiden Seiten des Liegemöbels angebracht werden, so däß dann in einem einzigen
Kombinationsmöbel alle die Gebrauchsmöbel vereinigt sind, die für den Bewohner beispielsweise
eines kombinierten Wohn- und Schlafzimmers erforderlich sind.
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Das ganze Möbel ist zweckmäßig auf Kugeln rollbar angeordnet. Es kann
selbstverständlich abweichend von der dargestellten Ausführungsform eines Einzelbettes
auch als Doppelbett ausgebildet werden. Es erfüllt in jedem Fall, sowohl in seiner
grundsätzlichen Bauart, wie insbesondere in seiner Vervollständigung durch die geeigneten
Anbaumöbel in der. letztbeschriebenen Weise ein Bedürfnis, das gerade den Gesichtspunkten
der äußersten Wohnraumeinschränkung, .die heute zu berücksichtigen ist, in besonders
günstiger Weise Rechnung trägt.
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In den Abbildungen konnten selbstverständlich außer dem grundsätzlichen
Erfindungsgedanken nur die wesentlichsten seiner Weiterentwicklungsmöglichkeiten
veranschaulicht werden; es sind zahlreiche weitere Änderungen und Ergänzungen möglich,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.