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Plattenspielertriebwerk mit einem Drehzahlumschaltgetriebe Mit Rücksicht
auf die immer mehr in Gebrauch kommenden Schallplatten, deren für das Abspielen
einzuhaltende Umlaufgeschwindigkeit von der bisherigen genormten Drehzahl von 78
U/min abweicht, ist es bei einem modernen Plattenspieler fast unumgänglich, daß
das Triebwerk mit einem Drehzahlumschaltgetriebe ausgerüstet wird. Für diese Drehzahlumschaltung
sind speziell die Reibradantriebe geeignet und auch schon bekannt. Man kennt solche
umschaltbaren Reibradantriebe z. B. in der Form, daß je nach der gewünschten Drehzahl
auf die Motorachse ein anderes Übersetzungsröllchen aufgesteckt wird und daß dann
dieses Übersetzungsröllchen über ein zwischengeschaltetes Reibrad, das auf den Plattentellerinnenrand
wirkt, diesen Plattenteller mit der jeweils gewünschten Drehzahl antreibt. Diese
Bauart hat den Nachteil, daß beim Umschalten von einer Drehzahl ' auf die andere
der Motor stillgesetzt und zum Auswechseln der Röllchen der Plattenteller abgehoben
werden muß.
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Bei einer anderen Bauart der bekannten Reibradantriebe mit Drehzahlumschaltung
sind von vornherein drei gesondert gelagerte Antriebsrollen vorgesehen, von denen
die eine auf der Motorwelle sitzt und die beiden anderen über Gummiriemen von dieser
Welle aus angetrieben werden.
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Die auf der Motorwelle sitzende Rolle besorgt bei unmittelbarem Anliegen
am Reibrad einen Antrieb mit 78 U/min; an ihrer Stelle kann aber wahlweise eine
der beiden anderen Rollen durch radiale Verschwenkung gegenüber der Motorachse mit
dem Zwischenreibrad in Eingriff gebracht werden. Bei dieser Bauart ergibt sich aber
zwangsläufig, daß
der Eingriffswinkel (das ist der von den Anlagestellen
des Zwischenreibrades am Plattentellerrand einerseits und an der Antriebsrolle andererseits
eingeschlossene Zentriwinkel) .je nach ausgewählter Antriebsrolle ein anderer ist.
Dabei ergibt sich im einen Fall mangelnde Adhäsion zwischen Reibradhtiifangeinerseits'
und Plattentellerrand und Untersetzungsröllchen andererseits. Im anderen Fall ist
der Eingriffswinkel zu groß, so daß sich dadurch die Umfangspressung zwischen dem
Reibrad und den mit ihm in Eingriff stehenden Teilen stark erhöht und der Antrieb
entsprechend laut läuft.
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Diese 'Mängel sind durch die Erfindung in der Weise behoben, daß sämtliche
treibenden Reibrollen für die Drehzahlumschaltung gleichzeitig in der Weise quer
verstellbar sind, daß der zwischen den Anlagestellen des Zwischenreibrads an der
Reibrolle einerseits und am Plattentellerrand andererseits eingeschlossene Zentriwinkel
des Zwischen; rads (Eingriffswinkel) hei allen Schaltstellungen im wesentlichen
gleichbleibt.
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Besonders zweckmäßig ist es dabei, daß die Reibrollen auf einem gemeinsamen
Träger so gelagert sind, daß ihre Achsen mindestens annähernd auf einem Kreis liegen,
wobei der Träger um den Mittelpunkt dieses Kreises vierschwenkbar ist.
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Wenn man schließlich noch alle Teile des Antriebs einschließlich des
Motors zusammen mit den Rollen gemeinsam an dem zu vierschwenkenden Träger anbringt
und bei .der Drehzahlumschaltung verschwenkt, so wird dadurch die konstruktive Lösung
des Erfindungsgedankens ganz besonders einfach.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung
schematisch dargestellt ; es zeigt Fig. i ein Bruchstück der .fontageplatte in Draufsicht
bei abgenommenem, jedoch strichpunktiert angedeutetem Plattenteller.
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Fig.2 einen Schnitt durch die Montageplatte längs der Schnittlinie
A-B in Fig. i, Fig. 3 eine Draufsicht auf den Antriebsmecha- =-nismIis ohne Montageplatte,
Fig. 4 eine Seitenansicht dazu, in der jedoch die 'lontageplatte strichpunktiert
angedeutet ist, Fig. ; eine weitere Draufsicht auf den Antriebsniechanismus, jedoch
voll einer in Fig.4 angedeuteten Schnittebene C-D aus gesehen: Die Fig. 3 bis 5
sind in größerem 'laßs-tal> als die Fig. i und 2 wiedergegeben.
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In der -Montageplatte i i ist ein Drehbolzen 12 zum Aufstecken des
Plattentellers gelagert. Der Plattenteller ist in Fig. i und 2 bei 13 strichpunktiert
angedeutet. Er erhält seinen Antrieb von einem losen Zwischenreibrad 14 mit Gummimantel
15. Dieses Zwischenreibrad 14, 15 liegt an der Innenfläche des nach unten abgewinkelten
Randes des Plattentellers 13 einerseits und an einer der weiter unten zu erläuternden
Antriebsrollen des Antriebsinechanismus andererseits an. Der von den beiden Anlagestellen
eingeschlossene Zentriwinkel des Reibrads ist in Fig. i durch strichpunktierte Linien
angedeutet. Das Reibrad 1q., t-5 läuft in einer Lagerhülse @i6 um, .die in einem
in der Montageplatte i i voi"äesehenen Längsschlitz i i i verschiebbar ist und gegenüber
der Montageplatte in Achsrichtung durch Führungsplatten 32 gesichert ist. Eine mit
ihrem einen Ende im Loch i 18 an der Montageplatte i i eingehängte Zugfeder 17 greift
mit ihrem anderen 'Ende an einer Führungsplatte 32 an und ist bestrebt, das Zwischenrad
14, 15 gegen das dieser Feder zugekehrte Ende des Schlitzes i i i zu ziehen, und
zwar so weit, bis das Rad 14, 1.5 in der erwähnten Weise an den Innenrand der Platte
13 und eine Antriebsrolle federnd anzuliegen kommt. Um das Zwischenrad 14, 15 ein-
und ausbauen zu können, hat der Schlitz i i i an seinem anderen Ende eine Erweiterung
112, die das Durchführen der einen Führungsplatte 32 zuläßt.
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Die; ?Montageplatte i i weist schließlich noch einen nierenförmigen
Ausschnitt 117 auf, durch den die noch zu erläuternden drei Antriebsrollen nach
der Oberseite der 'Montageplatte hindurchragen.
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Dicht an der Unterseite der Montageplatte i i ist eine Schwenkplatte
i8 mit Hilfe eines Lagerauges 182 auf einem nur an der Unterseite der Montageplatte
i i herausragenden Schwenkbolzen 113
schwenkbar gelagert. Außer an diesem
Lägerbölzen ist die Schwenkplatte 18 auch noch an ihrem einen Stirnende in Querrichtung
an der Montageplatte i i gehalten. Zu diesem Zweck ist an dieser Stirnseite eine
Abkröpfung 183 vorgesehen, die durch einen Kreisbogenschlitz 114 der Montageplatte
hindurchgreift und mit dem Ende auf der Oberseite der Montageplatte i i aufliegt.
Außerdem ist in dem Gewindeloch 184 der Schwenkplatte 18 eine Schraube 185 eingeschraubt,
die mit ihrem Schaftteil in einem weiteren Kreisbogenschlitz 115 geführt ist und
mit ihrem auf der Oberseite der Montageplatte i i aufliegenden Kopf die Schwenkplatte
18 in Querrichtung sichert.
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Die Schwenkplatte 18 weist an ihrem anderen Ende einen langen Schwenkarm
igi auf, dessen Ende nach der Montageplatte hin abgewinkelt ist und durch den Kreisbogenschlitz
116 der Montageplatte i i hindurchgreift und auf der Montageplattenoberseite den
Bedienungsknopf i9 trägt: Durch Verschieben des .Knopfes i9 längs des Schlitzes
116 wird also die Schwenkplatte um den Bolzen 113 verschwenkt. Eine Rasteinrichtung,
die z. B. aus einer federnd gegen die Montageplatte i i gedrückten und in der Schwenkplatte
18 geführten Kugel 21 einerseits und drei in der Montageplatte i i vorgesehenen
Ausbuchtungen oder Löchern 2o andererseits besteht, kann die Schwenkplatte i8 bequem
auf drei verschiedene vorbestimmte Schwenkstellungen eingestellt werden.
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Die Schwenkplatte 18 weist außerdem auch ihrerseits einen nierenförmigen
Ausschnitt 186 auf, durch den die drei Antriebsrollen des Triebwerks nach oben hindurchragen..
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An der, Unterseite der Schwenkplatte 18 ist mit Hilfe von drei federnden
Halteorganen, z. 13.
Guminiptiffern 22, eine Tragplatte 2,3 angebracht,
an
der seinerseits der elektrische Antriebsmotor befestigt ist, der über die Puffer
22 somit elastisch aufgehängt ist.
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Das Ständerpaket 24 des Elektromotors ist mit Hilfe von drei Ankerschrauben
25 und Abstandshülsen 26 in vorbestimmtem Abstand von der Tragplatte gehalten. An
ihm sind die Spulen 27 in be, kannter Weise auf den nicht erkennbaren Polschuhen
angebracht, während der nicht erkennbare Rotor mit der Motorwelle 28 an der Tragplatte
23 gelagert ist. Am oberen Ende ist unmittelbar auf die Motorwelle 28 die eine Antriebsrolle
29 aufgesetzt, während die beiden anderen Antriebsrollen 30 und 31 auf die
für sie in der Tragplatte 23 vorgesehenen Lagerbolzen 33 und 34 aufgesteckt sind.
Beide Rollen erhalten dabei Tiber je einen kleinen Gummiriemen 35 bzw. 36, der unmittelbar
auf der Motorwelle 28 läuft, ihren Antrieb, wobei zur Erzielung des gewünschten
Übersetzungsverhältnisses den Rollen 30 und 31 noch besondere Riemenscheiben
37 bzw. 38 unterschiedlichen Durchmessers -zugeordnet sind. Auch die Rollen 29 bis
31 selbst haben entsprechend dem einzuhaltenden Übersetzungsverhältnis unterschiedliche
Durchmesser. Diese für die erzeugte Plattentellerdrehzahl bestimmenden Größen sind
so eingerichtet, daß je nach Verwendung einer der drei Antriebsrollen 29 bis 31
in Verbindung mit dem Zwischenrad 14, 15 Plattentellerumläufe von 33, 45 oder 78
U/min erzeugt werden.
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Um die verschiedenen Antriebsrollen 29 bis 31 mit dem Zwischenrad
14, 15 in Eingriff zu bringen, genügt es, mit dem Schaltknopf i9 die Schwenkplatte
18 in eine ihrer drei Raststellungen zu verschwenken, wodurch jeweils eine andere
der drei Rollen an der Stelle der bisher im Eingriff befindlichen Antriebsrollen
mit dem Zwischenrad 14, i;, zusammenarbeitet. Welche der drei Antriebsrollen auch
immer verwendet wird, sie kommt immer an derjenigen Stelle mit dem Reibrad in Eingriff,
die in Fig. i für die Rolle 30 gezeichnet ist. Der in Fig. i dargestellte
Eingriffswinkel (Zentriwinkel zwischen den beiden Anlagestellen des Reibrads 14,
15) bleibt also immer gleich, unabhängig davon, welche der drei Rollen 29 bis 31
als Antriebsrolle verwendet wird.
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Diese Unveränderlichkeit des Eingriffswinkels ist gemäß der Erfindung
dadurch erzielt, daß sämtliche Organe des Antriebsmechanismus einschließlich des
Motors an der Schwenkplatte 18 angebracht sind und bei der Drehzahlumstellung reit
verschwenkt werden.
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Für die Aufhängung der Tragplatte 23 an der Schwenkplatte 18 hat sich
gezeigt, daß sich bei sehr weichen Federn nur geringe Änderungen im Auflagedruck
der Antriebsrollen ergeben, wenn man die Aufhängepunkte etwa nach folgenden Gesichtspunkten
anordnet: Zwei der drei Auflagepunkte sollen im wesentlichen in einer Flucht mit
den drei Antriebsrollen liegen und zusammen mit dem dritten Aufhängepunkt ein annähernd
gleichseitiges Dreieck bilden.