DE839651C

DE839651C - Abdichtung fuer Lokomotivlager aus elastischem, oel- und temperaturbestaendigem Werkstoff

Info

Publication number: DE839651C
Application number: DED2838A
Authority: DE
Inventors: Heinz Dr-Ing Holtmeyer; Alfred Oelsen; Rudolf Stein
Original assignee: Deutsche Bundesbank
Current assignee: Deutsche Bundesbank
Priority date: 1950-05-20
Filing date: 1950-05-20
Publication date: 1952-05-23

Description

Abdichtung für Lokomotivlager aus elastischem, öl- und temperaturbeständigem Werkstoff 1)ie (;leitlager der Lokomotiven 'haben den großen konstruktiven Nlairgel, daß das den Lagern zugeführte Schmieriil wegen unzureichender oder fehlen-der .\bclichtting ungenutzt verlorengeht. Weiter I<iinnen staub und Wasser ungehindert zum Lager gelangen und dadurch unter Umständen größere f_a;er;cl@üden verur.achen. Außerdem ist an BetriChslokoinotiven in der Regel tägliches Nachschmieren der 1_ager erforderlich.
Zur Beseitigung dieser Mängel, die bei der großen Zahl von ßetriel)slol:omotiven einen erheblichen Kostenaufwand für erhöhten Ölverbrauch, Instandsrtztiiiig und l'nterlialtung der Lager bedingen, sind l@i@her:\lrdichtungen in verschiedenenAusführungeln ei@twirhelt worden. die aller wegen konstruktiver und stofflicher :Mängel noch keine vollkommene Lösung der Abdichtungsfrage darstellen.
Einige der bekannten winkelförmigen Abdichtungen aus feinporigen Stoffen; z. B. Leder, haben den Nachteil, d@aß sie durch zu breite Auflage an den rotierenden Gleitflächen der Lagerschenkel stark hemmend und durch möglichen Staubzutritt verschleißfördernd wirken. Andere bekannte 'keilförmige Abdichtungen, die nicht aus einem Stück und dabei nur mit Einlagen aus Filz oder ähnlichen stark porigen Stoffen als dichtendes Element ausgeführt sind, können nicht als ausreichende Ölabdichtungen angesprochen werden. Ein allgemeiner Mangel einzelner bekannter Abdichtungen liegt in der durch mangelhafte Formgebung des Dichtelements bedingten unzureichenden llastizität gegenüber den betrieblich möglichen axialen und radialen Bewegungen der Lager und Lagerschenkel, was Undichtigkeiten zur Folge hat.
Diese Mängel sollen .durch die auf der Zeichnung dargestellten neuartigen Abdichtungen beholin werden, die sich den bekannten Ausführungen gegenüber durch ein elastisches, einen geschlossenen Ding bildendes Dichtelement und durch mit Einlagen ausgerüstete keilförmigeDichtlippen auszeichnen; damit soll eine zuverlässige Abdichtung der Lager gegen Ölverluste bei geringstem Verschleiß der gleitenden Teile erreicht werden.
Gegenstand der Erfindung ist eine Abdic'htung für Lokomotivlager aus einem elastischen und temperaturbeständigen Werkstoff, z. B. dem durch Warenzeichen geschützten Perbunan, die, als sogenannte Spreizdichtung mit zwei V-förmigen Spreizlippen und zwei keilförmigen Dichtlippen (Abb. i bis 4) oder als sogenannte Stulpdichtung (Abb. 5 bis io) mit einer oder mehreren keilförmigen Dichtlippen mit wulstartigem Befestigungsflansch ausgebildet, als geschlossener Ring ausgeführt ist.
Bei der Abdichtung a nach Abb. i bis .4 sollen die V-förmigen Spreizlippen d .die Wandungen des am Lagergehäuse befestigten Dichtungsrahmens )a, die keilförmigen Dichtlippen c dagegen die rotierende Gleitfläche b des Lagerschenkels öldicht abschließen. Eine Sonderausführung der Spreizdichtung a, bei der die Spreizlippen d zwecks leichteren I?inbaues schlanker ausgebildet sind, zeigt Abb. 3. Durch den Haltenocken f, der in eine Aussparung des Dichtungsrahmens 1c eingreift, soll die Drehung der Abdichtung verhindert werden.
Bei der Abdichtung nach Abb. 5 bis io hat das stulpartige Dichtelement a eine oder mehrere keilförmige Dichtlippen c zur Abdichtung der rotierenden Gleitfläche b des Lagerschenkels sowie einen senkrecht oder parallel zur rotierenden Gleitfläche b <angeordneten Befestigungsflansch i. Die öldichte Befestigung am Lagergehäuse l kann, wie z. B. in Abb. 7 und io dargestellt, in bekannter Weise an einen eingepreßten oder angeschweißten Tragring 1# durch Klenini- oder Spannring geschehen. Als Dichtungsschutz soll, wie bekannt, eine Schutzkappen verwendet werden. Zur Erhöhung- der Dichtspannung sind alle Abdichtungen mit bekannten Spannelementen ein Form von Schlauchfedern, Stahlringen oder Ringen aus künstlichem Gummi ausgerüstet.
Als Stütze und zur Verminderung des Verschleißes können die Abdichtungen a mit mehreren keilförmigen Dichtlippen auf bekannte Weise mit Einlagen g aus Textilien, z. B. Filz, Dochtschnur, Zellwollschnur od. dgl., ausgerüstet werden. Die Stärke dieser Einlagen muß so gewählt \\-erden, daß sie durch die von der Lagerschale 7n abgekehrte äußere Dichtlippe c staubdicht abgeschlossen ist, damit ein größerer Verschleiß durch die möglicher-«-eise mit Staub durchsetzte Einlage g vermieden wird. An Stelle der bekannten Textileinlagen können auch neuartige Einlagen aus nicht flüssigen Schmierstoffen, z. B. Hartfett, Graphit od. @dgl., verwendet werden. Auf die Einlagen kann bei geeignetem verschleißfestem Werkstoff für die Abdichtungen a. auch verzichtet werden.
Bei Verwendung der Abdichtung a für auf der Innenseite der Radikörper gelegene Achslager muß diese zwecks Einbau überlappt oder schräg aufgeschnitten und nach dem Einbau wieder öldicht vernäht oder verklammert werden.
Die Lagerabdichtung schafft neben dem großen Vorteil,der Ölersparnis auch die 'Voraussetzung für eine weitgehende Ausnutzung des an den Seitenflächen der Lager aufgefangenen 051s zur Verbesserung der Lagerschmierung.

Claims

PATENTANSPRCCHE: i. Abdichtung für Lokomotivlager aus elastischem, öl= und temperaturbeständigem Werkstoff, z. B. künstlichem Gummi, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungskörper (a) in X-Form (Spreizdichtung, Abb. t bis 4) oder in Stulpform (Stulpdic'htung, Abb.5 bis io) als geschlossener Ring ausgeführt ist.
2. Abdichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die X-förmige Abdichtung (Abb. i bis 4) an der Außenseite mit zwei V-förmigen Spreizlippen (d) und an der Innenseife mit zwei 'keilförmigen Dichtlippen (c) ausgeführt ist.
3. Abdic'ht,ung nach Ansl>rudli i, dadurch gekennzeichnet, daß die stulpartige .Abdichtung (Abb. 5 bis io) an der Innenseite mit einer oder mehreren keilförmigen Dichtlippen (c) und an derAußenseite mit einem senkrec lit oder parallel zur rotierenden Gleitfläche angeordneten wulstartigen Befestigungsflansch (i) ausgeführt eist.
4. Abdichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenräume -der keilförmigen Dichtlippen (c) außer den bekanntenTextileinl-agen solche aus nicht flüssigen Schmierstoffen, z. 13. Hartfett, Graphit od. dgl., erhalten. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 646 395, 628 789, 7o6 682; USA.-Patentschrift Nr. 2 488 i62.